Licinus stutzte einen Moment. Widerstand? Das nun ja gerade nicht. Licinus machte eine abwinkende Handbewegung.
"Überhaupt nicht, tribunus, überhaupt nicht. Aber nicht wenige von ihnen sind irgendwie mit unseren Soldaten verwandt. Wenn wir da durch ziehen, kommt es zu aufläufen, man will seine Freunde und verwandten grüßen, Veteranen, die sich dort angesiedelt haben, grüßen alte Kameraden, kleine Jungs wollen einen genaueren Blick auf die Waffen werfen, junge Mädchen begeistern sich für die schneidigen Soldaten und so weiter und so weiter. Wenn du es schaffst die Männer in normalem Marschtempo durch eine Stadt zu kriegen, dann hast du meinen größten Respekt."
Dazu kamen natürlich noch zu enge Straßen und Kurven, die zum Anhalten zwangen.
"Nein, ist er nicht. Wir müssen auf Feiertage rücksicht nehmen, versteht sich, auf beurlaubte Offiziere, auf den Rotationsplan der Limescastelle. Liefertermine für Waren müssen außerhalb liegen -- und glaub mir die gallischen Eisenlieferanten sind ziemlich stur darin, wann sie ankommen wollen. Und die Kanzlei deckt ihnen noch den Rücken. Auf die Gerichtstage des legatus sollten wir auch Rücksicht nehmen. Und den Segen der Götter für den gewählten Tag brauchen wir natürlich auch. Aber davon abgesehen " nun wurde das Lächeln von Licinus doch etwas schmallippig um nicht zu sagen sarkastisch. "Kannst du den Termin frei bestimmen. Die Sperrtermine von Seiten des legatus kriegst du von seinem cornicularius, meine von meinem."
Das war schon ein ganzer Brocken an einschränkungen, mit denen der tribunus da arbeiten musste, aber so war es hier. Und der Junge sollte ja was lernen, dachte Licinus sich, und am besten lernte man dadurch, dass man machen musste. Und nachfragte, wenn man sich nicht sicher war. Auch etwas, was man lernen musste.,