Esquilina strahlte, als die Hebamme sie ihre liebste Patientin nannte.
"Du brauchst dich dafür wirklich nicht immer zu entschuldigen, Alpina" engegnete Licinus, der sehr gut verstand, dass er alterSoldat neben seiner fröhlichen Ziehtochter verblasste. Allein schon ihre Kleidung musste das suggerieren, die gedeckt rote Offizierstunica stand gegenüber Esquilinas himmelblauen tunicen doch deutlich zurück.
Licinus winkte die folgende Frage ab.
"Nichts, nichts. Aber -- ganz im Vertrauen -- ab und an fällt sogar einem alten Eisenfresser wie mir im Lager der Himmel auf den Kopf. Also habe ich Esquilina kurzerhand gepackt und wir haben beschlossen, dass es ein passender Zeitpunkt ist, eine gute Freundin zu besuchen."
Licinus atmete einmal tief durch, der Duft von Kräutern zog tief in seine Lungen. Früher hatte er es nicht gemocht, wegen der Verbindung zum valetudinarium, das hatte Alpinas taberna irgendwie geändert.
"Also, wie geht es dir? Was gibt es neues?" fragte er freundlich, und Esquilina ergänzte:
"Wie geht es Ursi?!"