Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    "Die Grundlagen des Rechnens?" fragte Licinus der Sicherheit halber nach. Mehr als Addition und Subtraktion musste nicht sein, aber eine Rechnung sollte seiner Tochter schon lesen und prüfen können.
    Das sie auch etwas der künstlerischen und philosophischen Wissenschaften lernen sollte, war ein netter Bonus, denn ein Mann wollte doch sicher kein kleines Dummchen zur Frau, oder?
    Handarbeit war vermutlich auch wichtig, auch wenn er vermutete, dass Esquilina daran weniger Spaß hatte.
    "Das freut mich. Ich nehme an, du möchtest dich noch mit deiner Tante absprechen? Mir wäre es sonst lieb, wenn du täglich vorbeikommen und an den nächsten Iden anfangen könntest. Achja, was bekommst du für deine Mühen?"
    Licinus hatte seine eigenen Vorstellungen, aber er wollte er hören, was die junge Frau selbst dachte.


    Sim-Off:

    Anfrage ist unterwegs

    "Salve et tu, Marcus Iulius Licinus mein Name." antwortete Licinus, der noch immer nicht wusste, was er von der ganzen Situation halten sollte. Es konnte doch wohl nicht so schwierig sein, eine Unterhaltung mit einer Sklavin zu führen, verdammt.
    "Ja, das heißt nein. Dein Ianitor hat da etwas falsch verstanden. Richtig ist folgendes: Dein Cousin, wenn wir von tribunus Iunius Silanus reden,"
    Licinus hoffte zumindest, dass wenigstens das korrekt angekommen war. Direkt, wie es ein Soldat nun mal war, stellte er die Situation richtig.
    "hat mir die Erlaubnis gegeben dieses haus aufzusuchen, um mit seiner neuen Sklavin, Hiera, zu sprechen. Nun erfahre ich hier aber, dass es eine solche nicht gibt und bin nun einigermaßen verwirrt, da ich selbst Zeuge ihrer Versklavung war. Vielleicht kannst du mir das erklären?"
    Auch wenn es höflich gesprochen war, Licinus Stimme klang hart und es kam wohl herüber, dass er auf eienr Erklärung bestehen würde. Wenn nicht hier von Axilla, dann wohl von Silanus in der castra. Immerhin war auch sein verhalten bzgl. der Thermyskerin nicht buchstabengetreu zu den Befehlen gewesen, wenn auch nicht so sehr, wie das des tribunus.

    "Salve, " antwortete Pabtus, der cornicularius des Präfekten. "Deine Versetzungspapiere liegen bereit, du kannst sie gleich mitnehmen."



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERSETZE ICH
    Titus Decimus Cursor


    MIT WIRKUNG VOM
    ID MAR DCCCLXVIII A.U.C. (15.3.2018/115 n.Chr.).


    IM RANGE EINES
    DECURIO


    ZUR
    LEGIO II GERMANIA


    Die Versetzung erfolgt auf eigenen Wunsch.


    Marcus Iulius Licinus


    "Hast du noch fragen dazu? Oder eigene Wünsche?", fragte der cornicularius, der nicht wusste, wie er mit dieser defacto Degradierung auf Wunsch umgehen sollte.

    "Ah, jetzt verstehe ich. Entschuldige." meinte Licinus. Natürlich, vollständige Informationen waren wohl der Wunschtraum jedes Agentenführers.
    "Nun, was sollen wir tun, wir könnten natürlich zusätzliche Agenten entsenden. Und der Cäsar ist doch grade in Armenien nicht wahr? Vielleicht lässt sich darüber noch was rauskriegen?"
    Licinus konnte nur Möglichkeiten vorschlagen, konkrete Pläne hatte er nicht in der Schublade.


    Licinus stutzte und lachte dann schnaubend auf. Es war ein unamüsiertes Lachen und man hörte ihm deutlich an, dass er sich über die scheinbare Naivität des Tiberiers mehr als nur wunderte.
    "Die Subura aufräumen? Diese hundert und aberhundert Mietskasernen, ineinander verschachtelt, mit gemeinsamen Kellern, von denen keiner weiß, wo sie beginnen und enden? Deine 600 Männer reichen nicht mal um die Subura abzuriegeln, geschweige sie zu durchkämen. Wie hast du dir das gedacht?"
    fragte Licinus dann, als klar wurde, mit wem er sprach. Dass der trecenarius gar kein Fassugnsvermögen für die Dimensionen hatte, von denen er sprach, das widersprach aller Erfahrung, die er mit dem Mann hatte.
    In Licinus Augen konnte nur ein langsames Vorgehen erfolg haben. Haus für Haus, von den Rändern der Subura aus. In dem Haus die Keller voneinander trennen, die Übergange zuschütten, und so weiter. Und selbst da würden sie sowohl mit den Menschen kämpfen müssen, die diese Wege für ihre sinistren Dinge nutzten, mit den Eigentümern, die aus jedem Winkel Gewinn machten und als auch mit den einfachen Menschen, die dort nur wohnen wollte.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    Gespannt hörte sich Silanus die Ausführungen des Offizierskollegen an, die durchaus alle wohl überlegt und logisch klangen. Doch beim letzten Punkt stockte ihm kurz der Atem. Der Iulier verdächtigte einen Offizier der Cohortes Urbanae? Das wäre ein unglaublicher Sklandal der die Grundfesten der römischen Stadteinheiten in einem nicht abschätzbaren Ausmaß erschüttern würde. Als der Name des Offiziers fiel atmete Silanus hörbar aus. Er kannte den Offizier und hatte sogar schon persönlich mit ihm gesprochen.


    "Wer sind die Zeugen für diese Aussage und ist irgendeine Feindschaft zwischen den beiden Männern bekannt. Kompetenzgerangel oder ein Disput ist das eine, aber jemanden zu ermorden? Da muss doch schon mehr dahinter stecken."


    "Es handelt sich um Aktennotizen des trecenarius selbst sowie Berichte seiner Begleiter auf diesem Treffen. Es gab wohl verschiedentlich Unstimmigkeiten zwischen den beiden, seit sie sich in der Untersuchungskommission zum Sklavenaufstand kennenlernten", was sollte man auch haben. Wenn ein Attentäter das groß herumposaunt hätte, hätten die prätorianischen Spitzel es sicher gemeldet und der Mann wäre längst in den Kellern der castra. Hatten sie aber nicht. Was die Ursachen der Streitigkeiten anging, schwiegen sich die Akten der Garde aus. "Der Rest, naja, bestenfalls Indizien. Man kann den Kollegen von den urbanern kaum Kontakte in die Unterwelt vorwerfen, die entstehen beim Ermitteln ja zwangsweise."
    Licinus zuckte mit den Achseln. Er hatte zu wenig erfahrung, was nun zu tun sei.


    Sim-Off:

    Ich hoffe, dass ich Licinus jetzt nicht zu viel Wissen angeeignet habe. und Verus wird wohl kaum notiert haben, dass er den Kaiser angegangen ist

    Sim-Off:

    So, bin wieder da :D


    Licinus erwiderte die freundliche Begrüßung und als Phoebe es selbst übernahm sich vorzustellen ergänzte er noch:
    "Eine Nichte von mir" die korrekten Verwandtschaftsverhältnisse dabei ignorierend. Die waren zu kompliziert und alles, was nicht seine eigenen Eltern, Geschwister oder Kinder waren, aber zu den Iulii Caepiones zählte waren für ihn Nichten, Cousins oder Onkel. Da er dabei strikt nach Alter ging, gab es letztere praktisch nicht, war er doch schon deutlich älteren Semesters als der Rest seiner Verwandtschaft.
    "Wir danken dir für die Einladung."


    ~~~


    Alsbald wurde das Essen eröffnet und Licinus nahm auf dem ihn zugewiesenen Platz platz. Natürlich fragte er sich, was den Tribun wohl davon abgehalten hatte, hier zu erscheinen und hoffte, dass er nicht die castra verlassen hatte, obwohl noch irgendwas offen war, was auch seiner Anwesenheit bedurft hätte. Nun, rief er sich zur Ordnung, das Kind lag nun schon im Brunnen, er würde morgen erfahren, was Sache war. Stattdessen wandte er sich an den hier anwesenden Senator.


    "Senator Purgitius, es freut mich, zu sehen, dass es dir gut geht." Natürlich war das eine Übertreibung, hatte Licinus den mann doch vor x Jahren zuletzt gesehen, als dieser noch die Militärakademie kommandierte und Licinus dort Prüfling gewesen war. Und er glaubte nicht, dass dieser sich noch an ihn erinnerte. Daher erschien es ihm nötig klarzustellen:
    "ich hatte vor Jahren als centurio die Ehre, bei dir das Dirtte Militärexamen abzulegen."

    "Sie ist sogar viel schöner als ich."
    Es war nicht so, dass Esquilina sich nicht schön fand, aber Tiberia Lucias mit Leichtigkeit vorgetragene Eleganz (sie wusste ja nicht, wie viel Arbeit von Lucilla und ihren Sklaven darin steckte) bewunderte sie sehr.
    Und Licinus hatte sie so erzogen, dass sie nicht gerne besser gemacht wurde, als sie war, bewahre denn sich vor jemand anderen drängte.
    "Ich weiß", Licinus strich ihr über den Kopf.


    "Ja, wirklich" bestägite Licinus mit einem Ernsthaften nicken.
    "Naja, da wäre zum einen, dass die besten öffentlichen Schulen auf dem Forum sind. Und der Weg vom Esquilin über das Argiletum zum Forum ist nicht gerade kurz." Und auch nicht der sicherste. Kein Weg in Rom war der sicherste. Schon gar nicht für die Tochter eines ranghohen prätorianischen Offiziers. Der Überfall auf Verus hatte ihm vor Augen geführt, dass seine Position nun exponierter war als je zuvor und sich seiner größten Schwachstelle, seine Tochter, war er sehr bewusst. Aber er wollte das Kind nicht ängstigen, daher verschwieg er es.
    "Außerdem sind alle Schulen offen für alle Altersklassen. Und die älteren Jungen haben doch recht derbe Manieren." Sie hatten Esquilina zwar nie Probleme gemacht, aber das mochte auch damit liegen, dass er das Kind am ersten Tag persönlich in die Schule gebracht hatte. In der schwarzen Uniform.
    "Sie soll aber nicht vereinsamen, daher würdest du wohl auch die Kinder meiner Verwandten unterrichten müssen und vielleicht noch das ein oder andere Nachbarskind, wenn du einverstanden bist." Das waren Licinus wünsche und Bedingungen.

    Das war ... unerwartet. Die ggeschulte Mine des Vorgesetzten ließ nicht erkennen, dass Licinus gerade ungenehm überrascht worden war, aber sein Misstrauen war geweckt. Hier stimmte offensichtlich irgendwas nicht.
    "Ja, bitte." antwortete Licinus, sein Hirn schon dabei diese ominöse Axilla einordnend, beginnend bei der Frage, Iunia Axilla oder eine Ehefrau des Silanus? Licinus wusste beschämend wenig über die Familie seines Freundes Seneca, was wieder zu neuen Fragen führte. Warum war das eigentlich so?

    Widerstandslos ließ sich Licinus isn Atrium führen und dort Parken. In Gedanken rätselte er vor sich hin, was diese merkwürdige Aussage sollte. Iunius Silanus hatte die Frau doch sicherlich in seinen Haushalt bringen lassen, das hatte er doch gesagt, richtig? nur warum wusste man dann hier nichts von ihr. Wieder ein Rätsel. Großartig.

    Sim-Off:

    Ich behaupte mal ganz frech, der war für mich.


    Zitat

    Original von Lea
    [Blockierte Grafik: http://oi63.tinypic.com/11r6j36.jpgAraros


    Wie immer öffnete Araros die Tür. "Salve. Wie kann ich helfen?" Sagte er freudlich zu dem Mann der gerade an der Porta stand



    "Salve. Marcus Iulius Licinus. Der Tribunus Iunius hat mir gestattet, ein Gespräch mit seiner Sklavin Hiera zu führen. Das würde ich gerne tun."
    Licinus wusste ja nichts von der Namensänderung, weshalb er ihren alten Namen verwendete.

    Licinus trug Zivil, als er an diesem Tag an der Villa Iunia klopfte. Es war ja kein dienstliches Interesse, sondern sein in Germania entwickeltes Interesse an unterschiedlichen Kulturen, dass ihn heute herführte.


    Gewaltig wummerte der Türklopfer als die kräftige Soldatenhand ihn bediente.

    "Mach das." von ihm aus hätte sie es auch in die Bibliotheca von Proximus bringen können, da war auch der Martial zu finden.


    Ob der jungen Frau die Betonung von "erwischen lassen", statt "nicht mehr tun" klar geworden war, daran hatte Licinus Zweifel, ließ es aber dabei bewenden.
    "Ich sehe, wir verstehen uns. Das gilt generell für dich un Stella. Ich werde keinen Krach schlagen, wenn ihr unangemessene Dinge lest. Wenn ihr euch dagegen unangemessen benehmt, werde ich weit weniger nachsichtig sein."
    Und wenn jemand schlechten Einfluss auf seinen kleinen Schatz nehmen würde, dann würde der Teufel los sein, aber das auszusprechen dürfte kaum von Nöten sein. Ebenso wenig, wie der Hinweis, dass die Damen es tunlichst bleiben lassen sollten, die Theorie des Buches in die Praxis umzusetzen, bevor sie verheiratet waren.


    "Wenn du keine Fragen mehr hast, kannst du dann gehen!"

    "Mein Beileid", entgegnete Licinus ein wenig mechanisch und Esquilina sah schweigend mitfühlend zu Sila. Sie hielt die streichelnde Hand fest und strich ihrerseits mit dem Daumen über die Handkante.
    "nich weinen!" hauchte das Kind und drückte die Hand fest, während Licinus ein wenig unbefangen da saß. Weinende Frauen brachten ihn immer ein wenig aus dem Konzept, denn der Impuls zu trösten und der Impuls körperlichen Kontakt zu meiden stießen in seinem Inneren aneinander. "Zu viel der Ehre!" wiegelte Licinus hab. Komplimente waren ihm unangenehm, vor allem dieses. Er hatte so viel durch Esquilina gewonnen, dass ihm seine Tat gar nicht mal selbstlos erschien.


    So mit dem Kopfe darauf gestoßen bemerkte auch Licinus, dass die Quintilia im besten Heiratsalter war, vielleicht sogar schon ein Quäntchen darüber hinaus.
    Nur, was sollte er dazu sagen? Von der römischen Heiratspolitik hatte er keine Ahnung, davon welche die wichtigen Familien waren auch nicht wirklich. Auch wenn er "dank" seiner Arbeit in dieser Frage langsam voran kam.
    "Das mag sein. Aber du bist ein freundlicher Mensch, es würde mich wundern, das kann das sicher augleichen." Natürlich war Licinus bewusst, dass das mitnichten der Fall war, aber er wollte etwas positives sagen.
    "Und außerdem bist du voll schön!" stellte das Kind sehr viel pragmatischer fest. "Fast so schön wie Lucia!" Tiberia Lucia war für Esquilinas kindliches Verständnis der hinbegriff aristokratischer Schönheit geworden, während sie gemeinsam in der Kutsche durch Gallien und Germanien gefahren waren und Esquilina jeden morgen zerzaust in die Kutsche stieg, in der eine tadellos frisierte und geschminkte Frau saß. So zumindest in ihrer Erinnerung.


    "Du bist nicht alt!" stellte das Mädchen entsetzt fest. Die Frau hier war bestimmt jünger als Pina und Pina war auch nicht alt. Ihr Papa war alt. Der cornicularius war alt. Und Locusta war alt. Aber nee.
    Sie schwieg aber schnell wieder als ihr Licinus die Hand auf den Unterarm lag. Sie wusste, was das hieß: Sei mal bitte ruhig, Papa will ernsthaft reden.
    "Wenn das dein Ernst ist, Quintila Sila," Licinus schlug einen ganz rationalen Ton an, nicht mehr das unbefangene Geplauder von zuvor.
    "dann lass uns darüber mal ernsthaft reden. Ich muss nämlich zugeben, dass ich mit Esquilinas Schulsituation nicht völlig zufrieden bin."

    "Ich habe nicht im geringsten vor, dich ins Feld zu stellen." erklärte Licinus trocken. "Ich will kein vollumfänglich, ein eingeschränkt reicht mir. Den Außendienst können deine fähigen Männer auch mal stemmen, so lange du sie koordinierst. Fühlst du dich fit genug ein paar Stunden auf deinem Hintern zu sitzen und Berichte zu lesen? Dann schreiben sie dich auch dafür gesund. Falls nicht knüpf ich mir den Arzt persönlich vor."
    Licinus selbst war nach seinem Reitunfall eingschränkt diensttauglich geschrieben worden, kaum dass er aus dem Bett hatte aufstehen können, da machte man nix.
    "Im Notstand sind wir per Gesetz sogar eh immer." Immerhin standen die Gardekohorten unter permanenten Kriegsrecht.


    "Danke, dann werde ich sehen, ob sich mein Verdacht bestätigt oder der Mann nur reiche Verwandte hat." Daran glaubte Licinus nicht, aber er würde sich vor Vorverurteilungen hüten.


    Als der trecenarius den Augustus als weich bezeichnete, ruckte unwillkürlich Licinus Augenbraue. Politiker zu beschimpfen war ja das eine, aber den Kaiser anzugehen, dem Licinus vor Jahrzehnten und seitdem mindestens jährlich einen Eid geschworen hatte, das war ihm nicht allzu genehm. Nun war weich noch nicht unbedingt eine Beleidigung, aber gefährlich nah dran.
    Aber er fand keine Zeit darüber nachzudenken, auch nicht darüber, was Verus über eine freie Hand sagte, die er brauchte. Diese Verschwörungen waren nichts, wo er sich firm fühlte und wo er auf andere vertrauen musste. Was freilich nicht hieß das denken abzustellen, aber so lange es so vage blieb, wie Verus hier sprach, würde er kaum eine konkrte Anwort von Licinus erhalten noch diese erwarten können.
    "Einen Moment bitte. Ein parthischer General nähert sich der Grenze und deine Quellen schweigen? Woher weißt du es dann?" Das erschien ihm unlogisch, wahrscheinlich hatte Licinus sich irgendwo verhört oder Verus versprochen.
    "Und was kann ich tun?"

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    "Natürlich Iulius. Bitte setz dich und berichte was es Neues gibt."


    Der Iunier deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und wartete dann gespannt darauf, was dem Princeps Praetorii in dieser Causa zu ihm geführt hatte.


    "Es gibt stand jetzt drei Theorien. Erstens, der Christianer, der den Senator vor der Curia umbrachte, fühlte sich durch die Ermittlungen in die Enge getrieben und ging zum Angriff über. Das wäre insofern schlecht, da wir überhaupt keine konkrete Person in Verdacht haben.


    Zweitens, wir haben kürzlich einen Ring ausgehoben, der Lieferungen an Waffen abfangen und über die Grenze Britanniens verkaufen wollte. Auch hier ist Rache ein plausibeles Motiv, zumal einige Mitglieder des Ringes unerkannt bleiben konnten.


    Und drittens -- und darum komme ich zu dir -- besteht wohl schond es längeren eine Konfrontation zwischen dem trecenarius und dem Urbanertribun Petronius Crispus. Kurz vor dem Attentat tätigte dieser wohl in der Villa Claudia zu der Aussage, die schwarze Rüstung mache den trecenarius nicht unverwundbar. Was durchaus als Drohung aufgefasst werden kann. Zumal der tribunus durch seine eigenen Ermittlungen über genügend Spitzel und Kontakte und vor allem das Geld verfügt ein so potentes Gift einzusetzen."
    Das wäre nun ein großes Problem und entscheidungen zu Ermittlungen gegen so hochgestellte Personen konnte und wollte Licinus nicht allein Treffen. Das war nicht zuletzt eine Frage des Standes.

    Licinus war in der castra aufgehalten worden und daher ein bisschen später dran, da er erst noch seine Begleitung abholen in der Casa der Familie hatte abholen müssen.


    Mit dieser ging er (wie üblich zu Fuß und nur mit minimaler zusätzlicher Begleitung) zur Casa Aenaea. Dort ließ er sich durch die Eingangstür schleußen und trat dann in jenen Raum, in dem der kleine Empfang stattfinden sollte. Viele waren noch nicht da, außer den Gastgebern identifizierte er noch den Senator Purgitius. Der jüngere Mann war ihm dagegen fremd und durch sein schlechtes Ohr hatte er auch die Anrede durch den Florus Minor nicht verstehen können.


    Er wartete ab, bis die Formalitäten mit den vorangegangenen Gästen beendet waren, um selbst begrüßt zu werden.

    Mit hochgezogenen Augenbrauen überflog Licinus den Text. Das war ziemlich explizit. Licinus guckte die Delinquentin streng an:
    "Was deine Mutter davon hält, haben wir ja deutlich nicht bekommen, nicht war? Dass das für eine junge Dame nicht wirklich geeignet ist, brauche ich dir also nicht zu sagen. Du solltest eher etwas erbauliches lesen."
    Licinus zwinkerte auf einmal. Auf einmal waren die strengen Augen gar nicht mehr so streng, sondern hatten etwas schalhaftes, verschwörerisches.
    "Martial zum Beispiel." der war kaum weniger explizit, aber Licinus fand ihn dennoch sehr amüsant. "Lass dich also gefälligst nicht mehr damit erwischen, klar?" Dann wruden die Augen wieder streng. "Und wenn Esquilina das findet, kriegen wir beide Ärger! Sie ist wirklich zu jung dafür! ich denke, wir verstehen uns, nicht wahr?!"

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Ja, wieso?"
    fragte Lucius irritiert zurück, nachdem der Iulier so begriffstutzig zurückfragte - er selbst fand den Namen ja auch dämlich, aber manche Eltern hatten offensichtlich einen seltsamen Humor. Ihm war es egal, solange der Pinarier ihn in Ruhe arbeiten ließ.


    Aber sie mussten offensichtlich auch nicht weiter diskutieren, denn Licinus verabschiedete sich direkt.
    "Bis zum nächsten Mal."
    erwiderte der Tribun somit knapp und wandte sich dann wieder seiner aktuellen Arbeit zu - das Klima zwischen Urbanern und Prätorianern schien mit den neuen Männern auf der anderen Seite tatsächlich wieder etwas angenehmer zu werden. Es blieb zu hoffen, dass sie nicht auch so arrogant wurden wie ihre Kameraden...


    "Der Name" Licinus zögerte, was sollte er sagen. "ist ... ungewöhnlich"


    "Bis zum nächsten Mal," sagte auch Licinus, grüßte nochmal formell und trat dann ab, die Besuchsreihe fortsetzend.