"Nein, dass war es dann", Licinus hob für einen Soldateng eradezu lässig die Hand, was ihn eine ganze Portion Willenskraft abnötigte, aber er hatte im Laufe seines Militärlebens gelernt, dass ein zu nun ja, militärisches Auftreten auf Zivilisten befremdlich bis einschüchtern wirken konnte. Daher bemühte er sich in seiner neuen Position um eine weniger strenge Haltung ihnen gegenüber. Zumindest außerhalb des Lagers.
"Vale bene!" sagte er zum Abschied und verließ die mansio wieder.
Beiträge von Marcus Iulius Licinus
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"Salve, optio!" antwortete Licinus mechanisch, als er seinen ehemaligen Stellvertreter an der Stimme erkannte, korrigierte sich aber sofort "Entschuldige, signifer, natürlich. Meine Glückwünsche nachträglich. Ich hoffe, die neue Aufgabe gefällt dir?" erkundigte er sich ehrlich interessiert, merkte er in der neuen Position so langsam dass der Kontakt zu den Unteroffizieren und Mannschaften abzureißen begann. Ein Umstand dem er gegenzusteuern gedachte.
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Licinus griff zu dem prall gefüllten Beutel an seinem cingulum, den er extra für diesen Fall heute abgezählt bereit hielt. Umständlich schnürte er ihn auf und zählte anschließend einige große Münzen auf den Tisch, die in summa genau die genannten 460 Sesterzen ergaben.
"Bitte schön!", sagte er und damit war der Handel für ihn eigentlich abgeschlossen. -
"Was die ersten beiden Briefe angeht, kannst du deinem Herren ausrichten, dass ich das Erbe ausschlage," beschied Licinus. Er hatte entschieden, dass das Erbe sicher nicht so groß sein konnte, dass es die Transportkosten rechtfertigte. Und einen Betrieb sonst wo zu verwalten kam auch nicht in Frage.* Damti dürfte der Teil der eventuellen Erbschaften erledigt sein und Licinus konnte zu dem restlichen Part kommen. Dort erwartete ihn sogleich eine Überraschung. Es hatte den Anschein als wäre er unversehens in ein kleines Ränkespiel verwickelt worden.
"Sieh an, sieh an," sprach leicht amüsiert er mehr zu Esquilina denn zu Antinoos
"Der gute Dives ist mit allen Wassern gewaschen, wie es aussieht." Die Angesprochene sah ihn jedoch nur aus verständnislosen Augen an und verstand nicht, was ihren Adoptivvater so sehr belustigte. Aber dieser konnte nichts schlimmes darin sehen, hatte er doch nicht vor, die Stadt übers Ohr zu hauen. "Also gut, wir gehen morgen in die Stadt, mit etwas Glück bekommen wir sofort einen Termin. Ich bin ja nicht irgendwer, das sollte also gehen. Sei zur zweiten Stunde morgen bereit, dann brechen wir auf. Fragen?" So verfiel Licinus wieder in die Rolle des militärischen Befehlshaber und jeder Soldat wäre schon in Anbetracht des abschließenden Tonfalls ins state gefallen und hätte nur noch wirklich dringende Fragen gestellt.Sim-Off: }Oder mit anderen Worten: An dem Betrieb hab ich kein Interesse und das Geld, davon hab ich selbst genug auf dem Konto
Thread in der Stadt mach ich morgen auf. -
"Bedauerlich," konnte Licinus nur feststellen. Jetzt müsste er etwas beim Legionsstab einrichten müssen, um die Karten zu überwachen. Denn einen Mann ins Leere laufen lassen, das war ihm dann doch nicht Recht. Schon gar nicht, da es ja durchaus auch die dienstlichen briefe treffen konnte.
"Ich werde mir etwas einfallen lassen."Licinus nahm sich die Übersicht und laß sie mit Bedacht. Zum einen war der Gebrauch der Karte nur äußerst gering ausgefallen. Soldaten waren wirklich keine großen Schreiber. Zum anderen hatte er keine Lust demnächst schon wieder hier aufzutauchen. Die Rabatte machten es ihm denn auch einfacher.
"Dann bitte beide Wertkarten auffüllen, für je 230 Sesterzen." -
"Dein Herr hat geschrieben, dass du mich in die Stadtverwaltung begleiten sollst. Du wirst also heute Nacht hier Quartier beziehen müssen. Bist du über die Angelegenheit informiert?" kam es aus dem Munde des Präfekten, dass der Bote in Anbetracht des soldatisch unwirschen Tonfalls schlimmeres befürchtete als eine einigermaßen harmlose Nachfrage.
"Wenn ja, was weißt du genau über die Pläne deines Herren?" -
Esquilina"Dann komm mal her mein, Mädchen", sprach Licinus zu seinem Adoptivtöchterchen. Er begab sich auf eine der Bänke, die am Rand des Atriums standen und klopfte sich auf seine Knie, woraufhin sich Esquilina auf seinen Schoß setzte.
"Sehen wir mal, was der Onkel Dives uns da schreibt, mmh?"Zuerst entrollte er einen der Briefe auf Papyrus und überflog ihn.
"Mmmh, Iulius Flavus? Wieso bekomme ich denn den Brief und nicht Iulius Potitus?"Der zweite Brief gab ihm nicht unbedingt weniger Rätsel auf
"Iulius Civilis? Herzchen, anscheinend hast du mehr Cousins als wir beide dachten.""Marcus, was steht da eigentlich?", fragte das kleine Mächen, da sie nicht so schnell mit dem Lesen hinterher kam, wie der Lagerpräfekt die Briefe nach wieder nach hinten schob.
Licinus wendete sich daraufhin Esquilina zu und versuchte zu erklären:
"Siehst du, Esquilina, es ist so: Anscheinend ist ... sind zwei Männer in die Unterwelt eingegangen, die irgendwie mit mir verwandt sind. Und Onkel Dives ist jetzt der Mann, der dafür sorgen muss, dass alles was diese Männer hatten zu den Leuten kommt, die es bekommen sollen. Hast du das verstanden?""Ich glaub schon. Apollo hat die Männer geholt und ihre Seelen zum Styx gebracht. Und dann können sie nix mehr mit ihren Sachen machen. Und deshalb bekommt die jemand anders."
"Ganz genau, mir ist nur nicht ganz klar, warum ich. Na, lass uns mal in den letzten Brief reingucken." Mit diesen Worten öffnete Licinus die Wachstafel. Allerdings bezogen sich dort nur die ersten beiden Absätze auf die Erbschaften.
"Mmmh, das nützt mir spontan auch nicht besonders viel. Was schreibt der gute denn sonst noch. Oh ha, jetzt wird es interessant. Vipsanius Gallicus? Kennst du den?" Die Frage war eher rhetorisch, aber das Mädchen antwortete dennoch:
"Nein, wer ist das?"
"Tja, das weiß ich eben auch nicht. Auf jeden Fall hat er Land besessen das jetzt der Stadt gehört. Und Dives will, dass ich das Land kaufe. Vermutlich um es an ihn weiter zu verkaufen. Wenn ich das richtig sehe zumindest."
Licinus zuckte mit den Schulter. Das Geld dafür besaß er schließlich, die Zahlungen seines Soldes waren auch nach dem Krieg weiter gegangen.
"Antinoos!" -
Sim-Off: Naja, Licinus hat kaum ständig Zeit im Haus selbst aufzupassen, von daher wäre ein Soldat mit Türdienst schon passend, aber ich löse das mal anders
Tatsächlich war Licinus grade in dem kleinen Atrium des Hauses unterwegs und alberte ein wenig mit seiner Adoptivtochter herum, die zufällig mal wieder in der castra unterwegs war.
"Wart grade mal, meine Kleine", sprach er und stellte Esquilina ab, strich ihr noch mal liebevoll über den Kopf und ging dann zur Tür und rief den Ankömmling herein.
"Salve!"Zwei ungleiche Augenpaare richteten sich auf den Boten. Das eine, jüngere, war groß, braun und blickte recht unsicher schüchtern. Um das ältere, etwas höher angesiedelte, lagerten sich scharfe Falten und eine Augenbraue war deutlich erhoben. Es blickte skeptisch abwartend und der Mund darunter machte sich daran zu sprechen.
"Gleich drei Nachrichten von Dives, sagst du? Na, dann gib mal her...
Wenn du auf eine Antwort warten möchtest, die Culina ist direkt hier um die Ecke. Lass dir was zu Essen geben. Natürlich auch, wenn du nicht warten möchtest." -
Licinus war schon erstaunt, wie unkompliziert die Bürokratie des Cursus Publicus funktionierte. Er nahm die entgegen gereichte Liste und flog darüber. Soldaten waren wahrlich keine Schriftsteller.
"Danke! Und ja, da wäre in der Tat noch etwas. Ist es möglich uns in der castra zu informieren, wenn die Karte unter einen bestimmten Stand fällt?"
Einzugsermächtigungen waren leider noch nicht erfunden, sonst hätte Licinus wohl eine solche vorgezogen. Das moderne Bankwesen wäre schon ein Segen.
"Außerdem würde ich die Karten gerne auffüllen. Kannst du mir die Tarife noch mal nennen, bitte?" -
Ein Wachsoldat
"Salve", grüßte der Wachsoldat und musterte den Mann von oben bis unten. "Und dein Name? Das hier bleibt übrigens hier." Fügte er mit einem Nicken in Richtung des kleinen Schwertes hinzu. Das Teil war zwar etwas lächerlich, aber Vorschrift war Vorschrift und diese hieß, dass alle Waffen abzugeben sein.
"Wenn du sonst noch Waffen mitführst, musst du sie ebenfalls abgeben. Also hast du welche?"Nachdem die Formalitäten geklärt hatten wies er darauf hin, wo er hin musste.
"Der praefectus befindet sich vermutlich in seinem domus. Dort, rechts neben der principia." Mit dem pilum zeigte er in die Richtung, aber die Häuser der tribuni verdeckten das Gebäude selbst. -
Willkommen zurück!
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Licinus fragte sich nicht, was der Postler da versteckte. Vermutlich irgendwelche Dienstunterlagen, die unbeteiligte nichts angingen. Konnte ihm aber auch egal sein, er war ja aus einem bestimmten Grund hier:
"Sehr schön. Mein cornicularius hat mir berichtet, dass hier drei Wertkarten für die legio prima vorliegen. Eine für Tirones, eine für Soldaten und eine für den Stab. Korrekt?"
Licinus wartete eine Antwort ab und fuhr fort:
"Die Karte der Tirones ist außerdem fast leer, wurde mir gesagt. Ich würde sie daher gerne auflösen und den Restbetrag auf die Karte für die Soldaten umschreiben lassen." -
Licinus öffnete die Tür, die in das kleine officium innerhalb der Mantuaer Mansio führte, in dem die Post angenommen wurde. Dort angekommen blieb der Soldat erst einmal stehen und sah sich um, hielt dann schnurstracks auf einen der Postler zu, der hinter einem Tisch saß.
"Marcus Iulius Licinus mein Name, praefectus der prima," stellte er sich in soldatischem Ton vor und stand auch ziemlich gerade da, auch wenn er sich im letzten Moment erinnert hatte, dass hinter dem Schreibtisch ein Zivilist saß, ein formelles Strammstehen also unnötig war.
"Bin ich hier richtig, wenn ich etwas an den Wertkarten der legio geändert sehen möchte?" -
Überhaupt, dachte er, der Krieg, es war nun so lange her. Und doch konnte er sich an so einiges noch deutlich an so einiges erinnern. Aber es war eine zum Teil wirklich verwirrende Mischung, die sich in seiner Erinnerung festgebraben hatte. Vom Chaboras wusste er kaum noch etwas, in der Zukunft hätte man es eine ungesunde Verdrängung genannt, aber Licinus war froh dass es so war, dass jene Erinnerungen von anderen überlagert wurden. Die von seiner Beförderungsfeier beispielsweise, von dem Moment, als sich die Parther vor Edessa von ihnen löste und der Kampf entschieden war. Das Abfallen der Spannung mit der Mischung aus Erlösung und gleichzeitiger Mattigkeit, wie er es seitdem nie wieder erlebt hatte. Und dann auf dem Höhepunkt des Feldzuges die Schreckensnachricht vom Tode des Kaisers. Er erinnerste sich an das dumpfe Gefühl der Paralyse, die ihn befallen hatte.
Am stärksten war ihm jedoch der Geruch in Erinnerung geblieben, den er in Circesium geatmet hatte, der Gestank der Kanalisation.Licinus riss sich los vom Anblick der Nacht und setzte seinen Weg fort. Wandelte in beinah traumwandlerischen Sicherheit den Wall entlang, die Hand strich über die Mauerkrone, den Blick immer gerade aus gerichtet auf den nächsten Turm. Türme, die jüngere Geschichte vor dem letzten Krieg war persönlicher geprägt gewesen, wie er fand.
Da änderte sich das Lichtspiel und eine Person kam ihm aus dem Turm entgegen. Vermutlich die Wache.
Sim-Off: Will wer?
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"Das scheint nicht mehr besonders fiel zu sein", stellte der Mann nüchtern fest.
"Ich werde es weiter geben, wahrscheinlich wird sich in den nächsten Tagen noch mal jemand hier melden. Vale bene!" -
"Die des Stabes," antwortete der secretarius leicht verwirrt darüber, wofür die legio so viele Wertkarten besaß. Es erschien ihm stark Klräungsbedürftig, deshalb fuhr er fort:
"Ich werde meinen Vorgesetzten darauf hinweisen, dass die legio so viele Wertkarten besitzt. Das erscheint mir merkwürdig. Kannst du mir sagen, wie hoch die Beträge auf den einzelnen Karten sind?" -
Der Bote der legio war etwas verwirrt, ging nicht immer alles über die Wertkarte, was von der legio kam.
"Natürlich über die Wertkarte." nach einem weiteren Moment des Stutzens setzte er nach:
"Was heißt Wertkarten?" -
Da zur Zeit keien Reiter gen Rom geschickt wurden, nahm dieser Brief den gewöhnlichen Weg über den staatlichen Postdienst. Im letzten Abschnitt konnte man noch erkennen, dass der Autor des Briefes nach dem Text des Schreibers noch einige Zeilen persönlich angefügt hatte.
Aedilis plebis Duccius
Casa Accia
RomaPC M' IUL' LIC' Aed.pleb. T' DUC' Vala s.d.
Salve Vala,
In Antwort auf dein Schreiben bezüglich des Sextus Hadrianus Flavus
Besagter Sextus Hadrianus Flavus dient in der vierten centuria neunte cohors. Leider nützt diese Information nicht viel, der Delinquent ist derzeit unerlaubt abwesend. Aus diesem Grund wird er von Seiten der legio bei seiner Rückkehr unter Arrest gestellt, so er keine hinreichende Begründung vorweisen kann. Sollten von deiner Seite nach Ablauf der im beiliegenden Schreiben genannten Frist weitere Maßnahmen gewünscht sein, bitte ich diese mitzuteilen, die legio würde sich dann um den Vollzug kümmern.
Sollte deine Amtszeit geendet haben ehe dich dieser Brief erreicht, bitte ich darum ihn deinem Amtsnachfolger weiterzuleiten.
Gegeben in der castra Mantuae ANTE DIEM III NON NOV DCCCLXIII A.U.C. (3.11.2013/110 n.Chr.)
MARCUS IULIUS LICINUS
PS: Wie du richtig vermutet hast, ist die prima in ihr Lager zurück gekehrt und versieht normalen Alltagsdienst und wartet auf die Offizierszuteilungen für die kommende Wahlperiode. Wir sind gespannt, wen wir diesmal erwischen. Vale bene et tu.
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Als der musidische Sekretär einige Studenteile, die irgendwann mal Minuten heißen würden, zurückkehrte erschien er merkwürdigerweise allein, was Licinus zu einer hochgezogenen Augenbraue und dem Wörtchen "Und?!" veranlasste.
Der Musidier wusste indes zu berichten, dass der hadrianische centurio abwesend gewesen wäre, sein optio dagegen anwesend. Und besagter optio hatte mitteilen können, dass der hadrianische tiro unerlaubt abwesend war.
"Soooo", Licinus gedehnt und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über Augen und Nasenbein. "So, ist das also!"
Er schwieg noch einen Moment mit zusammengekniffenen Augen.
"Musidius! Brief an den Aedilis Duccius. Offizieller Briefkopf und blabla.Besagter Sextus Hadrianus Flavus dient in der vierten centuria neunte cohors. Leider nützt diese Information nicht viel, der Delinquent ist derzeit unerlaubt abwesend. Aus diesem Grund wird er von Seiten der legio bei seiner Rückkehr unter Arrest gestellt, so er keine hinreichende Begründung vorweisen kann. Sollten von deiner Seite nach Ablauf der im beiliegenden Schreiben genannten Frist weitere Maßnahmen gewünscht sein, bitte ich diese mitzuteilen, die legio würde sich dann um den Vollzug kümmern.
Sollte deine Amtszeit geendet haben ehe dich dieser Brief erreicht, bitte ich darum ihn deinem Amtsnachfolger weiterzuleiten.
Datum, Siegel, mir zur Unterschrift vorlegen."
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Och, ich bin mir sicher, dass auch der Sklave keine Beschwerden äußern wird.