Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    "Sehr erfreulich", antwortete Licinus und nahm sich etwas mehr zusammen. "Bitte entschuldige, ich sollte mich wohl mehr für dich freuen, aber ich habe im Moment etwas Ärger. Einer der Furagetrupps hat gewütet wie eine Horde wilder Barbaren." Erneut verwandelte sich Licinus Gesicht in eine Maske des Abscheus. Auch der Gedanke, die eigenen Männer steinigen zu müssen, war nicht etwas, was ihn in irgendeiner Art erbauen konnte.
    "Kommst du mit? Ich brauch jetzt einen Wein um den Ärger hinunter zu spülen. Wenn du magst kannst du mir erzählen, was du jetzt mit der neugewonnen Freiheit tun möchtest." Licinus hoffte, dass der Junge seinen Blick in die Zukunft lenken und ihm etwas erzählen konnte. Egal was, nur wollte er diese Bilder aus dem Kopf bekommen.


    Licinus konnte nicht mehr als mit einem bedauernden Kopfschütteln und leiser Stimme zu antworten. "Nein, von keinem, tut mir Leid!" Selbst wenn Licinus sich an den matinischen tiro erinnert hätte, hatte er seine Familienverflechtung nicht so sehr im Blick, dass er eine Verbindung aufgebaut hätte.
    "Nein, nein, auch das war noch nicht möglich." Licinus verschwieg, was er sich über den Gesundheitszustand des Decimers zusammengereimt hatte. Er wollte nicht darüber reden und war in der komfortablen Position einfach schweigen zu können.

    Natürlich war es nicht beabsichtigt gewesen, dass der Stein so hoch flog, aber angeblafft zu werden vertrug er gerade nicht.
    Licinus sog schon scharf Luft um den Mann gleich auch noch in den Senkel zu stellen, wurde aber am Ausbruch gehindert, als er auf einmal mit dem cognomen angesprochen wurde. Er sah genauer hin und erkannte seinen jungen Verwandten.
    "Dives," sprach er und seine Laune hob sich ein wenig. "Das wenigstens mal ist eine gute Nachricht. Hast du irgendwas auferlegt bekommen? Oder bist du frei zu tun, was du möchtest?"
    Licinus hoffte, dass es tatsächlich so war, er glaubte, dass der Aufenthalt im Kerker Denkzettel genug gewesen war, dass die Politik kein Spiel war.

    Auch Vestalinnen konntne junge Mädchen sein, stellte Licinus ein wenig überrascht fest, als die Decima anfing zu kichern. Aber er gab ja zu, dass der militärische Tonfall gegenüber der jugnen Frau ein wenig lächerlich war.


    "Ich bin der Sohn des Gaius Iulius Gracchus und der Iulia Marcia," lautete die Antwort auf die Frage nach seinen Eltern. Eine Quittung zu verlangen kam ihm nicht in den Sinn, schätzte er doch die Integrität der Vestalinnen so hoch, wie die Loyalität der Soldaten. Daher blieb nur ein letztes, da er annahm, dass nun tatsächlich alles erledigt war.
    "Ich danke dir Vestalin. Vale bene und mögen dir die Götter immer gewogen sein."

    "Nein, nein und nochmals nein!" konnte man eine herrische Stimme vernehmen, die vom Theater her über den Garten wehte. Zwei Männer traten aus den Toren, einer deutlich als optio zu erkennen, der andere schien irgendein centurio zu sein.
    "Es ist mir völlig egal, was er sagt und wie viel er dir gezahlt, Merinius. Ich habe die Leiche gesehen, verdammt noch mal, es war fast noch ein Kind. Und selbst wenn der Senator Vescularier war und der Verwalter Getreide versteckt hat... Halt bloß den Mund!" fuhr der eine dem anderen über den Mund, als dieser gerade zu sprechen ansetzte. "Die Aussage von diesem Nichtsnutz war zweifelhaft und das weißt du selbst. Ihr habt trotz gründlichster Suche nichts gefunden. Es gab absolut keinen Grund für solche... Maßnahmen!" Licinus, denn um diesen handelte es sich, spuckte ob diesen Wortes aus und sah den Unteroffizier angewidert an. "Und selbst wenn es keine römischen Bürger gewesen wären, dein Mann hat sich verhalten wie eine wilde Bestie. Wir sind hier als Befreier nicht als Besatzer."
    Der centurio vor ihm machte erneut anstalten sich zu rechtfertigen, wurde aber wiederum nur erneut unterbrochen, leiser allerdings als zuvor. Licinus hatte nun angehalten und sah dem Mann direkt in die Augen.
    "Halt endlich den Rand! Und hör mir ganz genau zu! Es bleibt bei der Eingabe an den Oberbefehlshaber, den Mann steinigen zu lassen! Ich will ein Exempel, sonst gerät die Einnahme der Stadt zu einem Massaker! [SIZE=7]Und wenn ich noch einen Wort für diesen Mann... dieses Tier aus deinem Mund höre, dann kannst du froh sein, wenn du den Rest deines Lebens optio bleibst! War das jetzt deutlich?! Und jetzt geh mir endlich aus den Augen![/SIZE] Wegtreten!" kam es zuletzt wieder etwas lauter. Während der geflüsterten, für umstehende nur hörbaren Sätze, wenn die aktiv gelauscht hätten, waren die Augen des optios immer größer geworden und er machte sich schleunigst daran zu salutieren und das Weite zu suchen.
    Innerlich seufzte Licinus und trat gegen einen Stein, der auf dem Weg lag. Zu viele gute centurionen waren gefallen und der Ersatz war sowas hier. der optio hatte zeitweise das Kommando über die centuria bekommen. Völlig ungeeignet der Mann, dachte er verbittert, bestechlich (gut, waren viele, aber nicht in dem Maße) und das Töten bereitete ihm zu viel Freude. Licinus war sich sicher, dass die unschöne Szene auf dem Landgut auf seine Rechnung ging, aber der Mann war glatt genug, dass man ihm nichts würde nachweisen können. Der Soldat, der die Taten begangen hatte, würde vielleicht singen, wenn ihm die Steinigung drohte, aber Licinus hatte keine Zweifel, dass der Meridier sich wieder herauswinden würde.
    "Ekelhaft!"

    "Nun, dann eben!" kommentierte Licinus achselzuckend die wegwerfende Geste seines jungen Verwandten.
    Offensichtlich war dieser allerdings nicht sonderlich überzeugt, dass sein Großonkel erfolgreich sein würde, und auch Licinus selbst war sich nicht sicher, was er erreichen können würde. Also verabschiedete auch er sich mit einem schlichten "Vale, Dives!" und schob noch ein "Und halt den Kopf hoch!", dass vermutlich aufmunternder klingen sollte, als es eigentlich tat.


    Dann machte er sich auf zu dem Duccischen tribunus.

    Opportunismus machte sympathisch? Das war nun eien Haltung, die Licinus nicht wirklich teilte. Natürlich war er der Meinung, dass es verlorene Kämpfe gab, die zu fechten nicht brachte, aber... Nun ja, er wusste nicht, wie genau er es artikulieren sollte, aber Wendehälse mochte er einfach nicht.
    "Nun, er wird sehen müssen, wie er wieder auf die Beine kommt. Ich habe ihn aus dem Kerker geholt, nun ist er dran." Natürlich würde Licinus Dives unterstützen, aber er hatte erstmal andere Aufgaben. Außerdem hatte es der Junge auch ohne ihn zum duumvir gebracht, da würde er sich auch wieder aufrappeln können.


    "Knacken wir eine Nuss nach der anderen." antwortete Licinus fatalistisch. "Wenn wir erstmal in der Stadt drin sind werden wir den Rest auch noch schaffen. Ich hoffe nur, dass die Flotten dann keinen verlorenen Kampf schlagen wollen." Was Licinus damit meinte, war dass jene auch weiterhin die Getreideversorgung würden blockieren können. Und dann hätten sie wirklich ein Problem. Aber er, und er vermutete auch die anderen Strategen, baute darauf sich der Pragmatismus auch dort durchsetzen würde.
    "Was meine Verwandten angeht, sie haben sich selbst in diese Lage gebracht. Sie werden sich dafür vor dem Kaiser verantworten müssen."
    Das dies prinzipiell auch für Dives so galt, war Licinus bewusst, er rechtfertigte sein Eingreifen vor sich selbst aber damit, dass dieser noch deutlich jünger war. Außerdem schloss er natürlich nicht aus, mal nach seinen Verwandten zu sehen.


    Licinus hatte zwar nicht weniger erwartet, als dass sich Vala über die Spitze des Feindes informiert hatte, aber dass diese Informationen bis zurück in den Parthischen Krieg gingen, dass überraschte ihn dann noch ein wenig. Der Mann schien ihm doch pedantischer zu sein, als er ihn in Erinnerung hatte. Oder täuschte ihn sein Gedächtnis.
    Allerdings sagte der Tonfall des Ducciers deutlich, dass er über das Thema eigentlich nicht gerne reden wollte. Aber Licinus hatte seine Antworten, glaubte er. Das Leben des Decimus war wohl noch immer nicht gänzlich außer Gefahr, und für ihre Seite wäre es besser er bliebe am Leben und sie könnten ihm den Prozess machen, als dass man ihnen nachsagen konnte, sie hätten eine missliebige Person um die Ecke gebracht.

    "Ja, und weiter?!" fragte der Schreiber ein wenig überrascht. Er hatte den präfekten so verstanden, dass der Iulier genau solche Diskrepanzen suchen und mti den centurionen abklären konnte.
    Denn sogar seine Schreiber konnten Fehler machen, wahrscheinlicher war aber, dass jemand die Gesundmeldungen nicht geliefert hatte.
    "Dann such den zugehörigen centurio und frag ihn, wie viele Soldaten er tatsächlich zur Verfügung hat. Wenn die Zahlen stimmen ist gut, wenn nicht, ist wohl was verloren gegangen und du beschaffst uns genaue Zahlen. Problem gelöst."

    "Berufrisiko der centurionen," zitierte Licinus den alten Spruch "beim Angriff die ersten, beim Rückzug die letzten. So haben wir es immer gehalten. Was die höheren Offiziere angeht, hatten wir vor Vicetia allerdings verdammtes Pech! Die andere Seite aber auch!"
    Wenn man allein an den gefangenen Prätorianerpräfekten dachten. Und, zack, war das Thema wieder auf dem Tisch. "Danke. Ja, muss ich auch. Und mein Lager ist ja auch auf der anderen Seite." Jetzt war es schon 'sein' Lager. Er warf einen Blick in Richtung der Sonne "Sollten wir aber noch gut schaffen." Licinus wollte etwas zum Thema Pferd sagen, aber da fuhr der tribunus schon fort.


    "Keiner, ich würde lügen müssen, wenn ich sagen würde, dass ich den Überblick behalte. Und ich gehöre dazu." Das er die Freilassung sogar erhalten hätte, war auf der anderen Seite gut, auf der einen dagegen etwas ärgerlich, da er nicht darum gebeten hatte.
    "Nun, da habe ich wohl eine Gelegenheit verpasst. Ich wollte dich eigentlich nur bitten, ihn unter Ehrenwort unter Hausarrest in einem der leeren Mannschaftsqaurtiere unterzubringen. Ich halte ihn zwar für einen ziemlichen Opportunisten, aber für ungefährlich. Und gerade weil er ein Opportunist ist, wird er kaum versuchen zu fliehen." Zu Ostia konnte Licinus nichts sagen, es war lange her, dass er am zivilen Leben einer Stadt teilgenommen hatte. Weit über ein Dutzend an Jahren. Oder anders formuliert, fast sein gesamtes Leben seit Anlegen der toga virilis.


    Bei den Worten von der Eroberung Roms dagegen, wanderte sein Blick direkt auf die Stadtmauer und die mehr als lockere Postenkette, die sich auf selbiger abzeichnete. Lächerlich aus strategischer Sicht, aber für den einzelnen Mann konnte es dennoch gefährlich werden. "Wenn kein Entsatzheer der Vescularianer auftaucht, wird es auch hier nicht mehr lange dauern." Natürlich ahnte Licinus nicht im geringsten, wie kurz es nur noch dauern würde, aber er gab der Stadt 10 Tage mehr.


    Als die Stallburschen aber den Befehl bekamen, sein Pferd zu bringen, standen sie vor einem Problem: Er hatte keines dabei. Als centurio keines gebraucht, in der Stadt zum praefectus ernannt, hatte es bisher wichtigeres zu tun gegeben, als sich ein Pferd zu beschaffen. Genau genommen gab es für Licinus immer etwas wichtigeres, als sich einen verdammten Klepper anzuschaffen. "Gebt mir irgendein ruhiges Vieh! Ich sorg dafür, dass es zurück kommt!" wies er die Stallburschen also an, die prompt mit einem auftauchten.


    "Beide! Etwas entfernter", gab Licinus unumwunden zu, nachdem er mehr entschlossen als elegant aufgesessen war. Er stellte wieder mal fest, dass er das Reiten einfach nicht mochte. "Aber mein Kontakt zu ihnen war schon vor dem Bürgerkrieg, na, sporadisch wäre wohl noch übertrieben. Von daher kann ich dir nicht sagen, warum sie auf der anderen Seite der Mauer stehen, Opportunismus oder Machtgier."


    "Aber wenn du noch eine Frage erlaubst. Wir hatten eben das Thema Verluste an Offizieren, weißt du etwas über den Gesundheitszustand des Gefangenen Faustus Decimus Serapio?" Es war raus. Licinus fühlte sich ein wenig erleichtert, alleindadurch, dass er die Frage gestellt hatte. Allerdings hoffte er, dass man ihm seine Erleicherung nicht allzu sehr anmerkte. Er merkte erst durch die Fragen des Ducciers selbst, wie viele recht hochrangige Verräter er selbst kannte und/oder mit ihnen verwandt war.

    Da Licinus noch immer nicht der stabilste auf den Beinen war und der Mann ihn auch noch umgerannt hatte, führte der Klopfer auf die Schulter erstmal zu einem etwas krächzenden Husten. Dieses wurde von einem Räuspern gefolgt, um sich die Kehle wieder frei zu machen.
    "Danke, tribunus!" Dann hatte er sich wieder gefangen und erklärte mit trockenem Humor und schiefem Grinsen.
    "Das Boot über den Styx war zu voll, da hat man mich zurück geschickt. Irgendeiner der Götter hatte wohl ein Einsehen, dass die prima nicht nur von tribuni geführt werden kann." Der Satz war draußen bevor Licinus überlegt hatte, dass ja auch der Duccier ein tribunus . Er konnte nur darauf vertrauen, dass er erkannte, dass sich die Spitze gegen den gegenwärtigen laticlavius der prima richtete, der wegen hochgradiger Inkompetenz in der ganzen Armee gefürchtet war.


    Dann kam der tribunus aus seine Anwesenheit hier zu sprechen und irgendwie hatte Licinus das vage Gefühl, dass es mit der guten Laune des tribunus gleich vorbei sein würde, egal, wie er zu seinem unbedachten Spruch vorhin stehen mochte.
    "Eine persönliche Angelegenheit, ein Neffe von mir sitzt da unten. Iulius Dives, duumvir von Ostia." Dabei machte Licinus eine Handbewegung in Richtung Boden, direkt gefolgt von einer beschwichtigenden, mit der der schnell Nachschob.
    "Keine Sorge, ich möchte dich nicht umm seine Freilassung bitten. Nach dem was er erzählt hat, schließe ich, dass er sozusagen in Geiselhaft für das Wohlverhalten seines Amtkollegen sitzt. Du weißt, von wem ich spreche?"
    Licinus hoffte auf eine bejahende Antwort, sonst würde der folgende Teil sicherlich ungleich schwieriger werden.

    Von seinem Großneffen im Kerker kommend, leiß sich Licinus von verschiedenen Wachsoldaten den Weg weisen und landete letztendlich vor der Tür zum officium des Gardepräfekten, in dem der tribunus Duccius gerade wohl residierte. Unwillkürlich fragte sich Licinus, ob dies ein Zeichen für die Zukunft sei.
    Er klopfte an, obwohl er sich nicht sicher war, ob der Mann, der den Gang ein Stück runter auf und ab ging, nicht ein Bittsteller war, der hier wartete.

    Der Fehler an Dives Vorstellugn war die schlichte Tatsache, dass Licinus selbst die Fahrt nach Rom in einem Krankenwagen gelegen hatte. Da er über diese Episode aber alles andere als gerne redete, und hier auch die Notwendigkeit nicht sah, begründetete er nichts.


    "Danke!" nahm er die Gratualtion entgegen. Wenn auch der Rahmen für dergleichen nicht unbedingt der übliche war, so empfand er die Glückwünsche doch als aufrichtig. Und es fiel ihm auf, dass er ncihts dazu gesagt hatte, dass der Junge schon in jungen Jahren das duumvirat erreicht hatte. Auch wenn es ihm scheinbar mehr Ärger als sonstwas eingebracht hatte. "Dir übrigens auch zu deinen Wahlerfolgen, auch wenn das Restultat, naja, trotzdem!"


    "Wenn ich was?" fragte er nach, als der Satz so halb in der Luft hängen blieb.


    "Danke, ich mache mich dann mal auf. Wenn du hier raus kommst und es einrichten kannst, sie bitte im Feldlager der prima vorbei, einfach, damit ich Bescheid weiß." Dann grüßte er lässig, verabschiedete sich und verließ den Carcer.

    "Sicherlich, Befehl ist Befehl, daran ist nicht zu rütteln", gab Licinus seinem Großneffen teilweise durchaus recht. "Aber im Gegensatz zu den üblichen Vorurteilen, können Soldaten auch selbst denken. Befehle können interpretiert werden und Stabsoffiziere sind verdammt noch eins nicht für zwanzig Jahre gebunden, sondern können ihren Dienst auch einfach quittieren."
    Ganz so eifnach war das natürlich auch nicht, aber aus Licinus Sicht war es zumindest nicht allzuweit davon entfernt. Dass man damit eventuell seine politische Karriere zerstörte war etwas, worauf der alte Veteran nicht dachte. "Und Serapio war nie jemand, der sich keine Gedanken gemacht hat." Eher sogar zu viele, dachte er manchmal. Und manchmal geradezu naive, wie mitten auf der Parade nach dem Verbleib des mti ihm verwandten legatus zu fragen.


    "Nein, so einfach ist das sicherlich. Im schlimmsten Fall hat er sich sehr verändert, dass ihm Macht das Wichtigste geworden ist. Im besten war er einfach verboten naiv, als er dem Vescularier geglaubt hat."


    Apropos naiv, allmählich bekam er den Eindruck, dass sein junger Verwandter das (auch) war.
    "Sag mal, wie einfach stellst du dir das vor. Dass ich einfach hier durch den Carcer marschiere, alles die Hacken zusammen schlägt und mich durchlässt? Nein, nein! Die Autorität eines Lagerpräfekten mag ausreichen, um ohne große Umstände hierher vorgelassen zu werden."
    Tatsächlich hatte man ihn nicht einmal durchsucht und ihm all seine Waffen gelassen, fiel ihm gerade auf.
    "Aber du bist, ohne dir zu nahe treten zu wollen, nur ein kleines Licht. Was sicherlich besser für dich ist. Decimus Serapio war Präfekt der Prätorianergarde, da wird der Zugang um einiges restrikitiver gehandhabt, da kannst du dir sicher sein."
    Licinus seufzte auf. Er würde ohnehin zu dem Verwantwortlichen müssen, um um die Hafterleichterung für Dives zu ersuchen.
    "Aber ich werde wohl zusehen, dass man mich zu ihm vorlässt. Ja. Muss ja eh zu dem Duccier, um mit ihm wegen deiner Hafterleichterung zu reden."

    Stress traf es wohl besser als schlechte Laune, aber das praktische Resultat war das gleiche, von daher legte Licinus keinen großen Wert auf die Unterscheidung.
    "Nein, das war für den Moment alles. Kann sein, dass ich bald jemanden vorbeischicke, um mit dir die Stärkemeldungen durchzugehen, aber das bekommst du dann mit. Wir wollen ja nicht, dass sich irgendwelche Übertragungsfehler einschleichen und einer deiner Soldaten seinen Sold nicht bekommt.
    Du darfst jedenfalls wegtreten."


    Womit sich Licinus auch wieder seinen Unterlagen zuwendete.

    Licinus hatte sich nie besonders um die Sexualität seines Kameraden gekümmert und daher kam er jetzt auch nicht zu dem Schluss, den man aus dem Gestammel vielleicht hätte ziehen können. Vielmehr vermutete er, dass sich Dives den schneidigen praefecten zu eienr Art Vorbild erkoren hatte oder etwas in der Art. Allerdings machte er sich gerade auch nicht allzu viele Gedanken darum und war mit seinem eigenen Ärger ausreichend beschäftigt.


    "Warum ich mich?!" schnaubte Licinus und wudnerte sich etwas, dass Dives die Geschichte nicht kannte, wenn er doch mit Serapio befreundet war. Dann atmete er tief durch und begann deutlich ruhiger zu erzählen.
    "Serapio war nicht immer praefectus. Er gehört zu den wenigen, die die ganze Ochsentour von der Pike auf mitgemacht haben. Er hat damals bei der prima in Mantua angefangen, war als einfacher Soldat genau wie ich in Parthia, hat die Schlacht vor Edessa geschlagen, die Hölle am Chaboras durchlebt und war mit bei dem Stoßtrupp, der Circesium genommen hat. Danach trennten sich die Wege, er diente in verschiedenen Einheiten und sprang in den Stabsdienst. Ich blieb bei der prima und im Mannschaftsdienst." Licinus hatte nie Neid auf die Karriere des Decimers empfunden. Er wusste, dass dies nichts für ihn war.
    "Unser Verhältnis ist dabei immer das alter Kameraden unter Waffen geblieben. Eben per Briefen." Das geschenkte Grundstück verschwieg er, das musste gerade aktuell besser nicht jeder wissen. Auch den Brief, mit dem Versuch, ihn von der Sache des Vesculariers zu überzeugen verschwieg er bewusst.
    "Nur, dass er sich so bitterlich in dem Vescularier getäuscht hat, beziehungsweise von ihm täuschen lassen konnte, das verstehe ich bin heute nicht, wie das passieren konnte." Da war sie wieder die Bitterkeit in seiner Stimme.


    Sim-Off:

    Jepp, die Frage war mehr, ob Vala in den wenigen Stunden schon bei Dives war. Ich mein, einmal um die Stadt rum, in unter 2 Stunden dürftest du da nicht hingekommen sein, bis wir zurück waren.

    "Nein, hast du nicht. Ich bin froh, dass es scheinbar nur Sachhschäden gab. Das kann man reparieren."[/B] Denn Sklaven waren für Licinus per se auch einmal nur Dinge, vor allem dann, wenn er sie schlicht und ergreifend nicht kannte.
    "Gut, wenn das alles war, können wir mit der Arbeit weiter mahen. Ich denke, dann kannst du mal anfangen zu arbeiten. Nimm dir einige der Zusammengeschriebenen Stärkemeldungen. Anschließend kannst du die centurionen abklappern und in Erfahrung bringen, ob das alles so stimmt."
    In den letzten Tagen waren ständig Stärkemeldungen eingegangen und Licinus hatte nun eingie Stichproben bestimmt, an denen geprüft werden sollte, ob die Übertragungen alle korrekt durchgeführt worden waren.