Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Licinus hatte den Namen des jungen Mannes vor ihm schon einmal gehört, konnte ihn auch als den Sohn seines Neffens einordnen, aber erinnern konnte er sich nicht wirklich gut an ihn. Schon gar nicht daran, ihn im Umgang mit einem Schwert unterrichtet zu haben,


    Aber wenn der Brief alles erklären sollte
    "Ich gehe davon aus, dass dein Vater dies schon vor seinem Tod vor ein paar Jahren geschrieben hat und ihr euch geeinigt habt, dass du mich damit aufsuchen sollst, sobald du alt genug bist, fragte Licinus als er den Brief in die Hand bekam."


    Dann begann er dne Brief zu lesen und tatsächlich hatte er bald das Gefühl einen Wein zu benötigen. Cincinnatus bemühte sich wieder einmal einer ziemlich verschwurbelten Ausdrucksweise, die eher zu ihm, dem angehenden Politiker passte, als zu Licinus.Innerlich schüttelte er den Kopf über so viele unnötige Worte. Immer zu Besuch. Bei den Göttern, dass war nun schon ewig her, kurz vor seiner eigenen Militärzeit, da schien ihm das doch etwas übertrieben. Ansonsten ganz das Loblied seines Sohnes, aber was sollte man von einem Vater schon anderes erwarten.


    "Das heißt kurz zusammengefasst, du möchtest zur legio und ich soll dich dort auf dich achtgeben." Licinus machte eine Pause, die vielleicht etwas theatralisch wirkte, was aber nicht beabsichtigt war. Er brauchte nur einen Moment, um seine Gedanken zu sortieren.
    "Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin bereit mich deiner anzunehmen und dich im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen, aber nur, wenn du mir zeigst, dass du es wert bist. Das heißt du wirst weder um die Grundausbildung herumkommen, noch werde ich dich ungebührlich bevorzugen. Noch einfacher gesagt, am Anfang wirst du es schwerer haben, aber es wird sich auszahlen. Ist das in Ordnung für dich?"
    Licinus Tonfall bei der letzten Frage machte klar, dass seine Bedingungen nicht verhandelbar waren.



    Sim-Off:

    PS: Romer ihrzten nicht, sie kannten als Anrede nur das du. Die Abstufungen der Höflichkeit waren dennoch vielschichtig. Von höflich nach informell wäre das Rang, nomen gentile, cognomen, praenomen. Wobei bei Uneindeutigkeit der nächstuntere Punkt ergänzt wurde.

    Nein, innerhalb deiner Provinz kannst du theoretisch reisen so viel und so oft du möchtest.


    Praktisch solltest du dabei bedenken, dass Reisen in der damaligen Zeit gefährlich war und eine Menge Zeit gekostet hat. Mantua - Rom z.B. locker eine Woche, Rom - Ostia knapp ein Tag. Es ist also etwas, was man nur getan hat, wenn es wirklich notwendig war.


    Achja. Wenn du deinen Wohnsitzwechseln dauerhaft wechseln möchtest, kannst du das dagegen hier veranlassen.


    edit: PS: Sorry, da kassier ich jetzt wohl ne Verwarnung, ich dachte, ich sei im Allgemeines-Forum. Tut mir Leid :patsch:

    Das hatte der Wachsoldat nicht erwartet. Ein Verwandter des praefectus, von dem man sagte, seine Familie bestehe aus dem kleinen Mädchen und den 6000 Mann der legio. Die Existenz des Adoptivsohnes hatte sich noch nicht herumgesprochen.
    "Warte hier!" antwortete er und wandte sich in das Zelt. "Appollonius..." konnte man ihn gerade noch verstehen, dann verschlugte der Vorhang die Stimmen im Inneren. Aber schon Augenblicke später ging er wieder auf und die Wache stand wieder vor dem jungen Iulier.
    "Geh rein! Am Sekretär vorbei direkt in den Arbeitsbereich des praefecten!"


    Wenn der Mann diese Route genommen hatte, würde er vor einem Mann stehen, der ihn musterte, nicht erkannte und daher gab Licinus misstrauisch nur zwei Wörter von sich gab:
    "Quid agis?!" ~ wörtlich: was tust du? sinnheft: Was gibt's?

    Die legio war noch verteilt auf das Lager in Vicetia und die Belagerungskräfte in Rom,a ber zu dem kleinen Teil, der das Lager schon besetzt hatte (und in erster Linie die Bewohner der umliegenden Ortschaften von Dummheiten abhalten sollte) war auch eine Minimalbesetzung des Rekrutierungsbüros.
    Der Rekrutierungsoffizier war denn auch fleißig dabei, die Truppenstärke wieder aufzufüllen, auch wenn noch keine Ausbildung stattfand, und so legte er eine für das Militär recht ungewöhnliche Freundlichkeit an den Tag.


    "Ja, dass is sehr erfreulich, wenn du bitte Platz nehmen würdest?" Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und fuhr fort, sobald der Anwärter sich gesetzt hatte. "Bevor du aber der ruhmreichen legio I dienen kannst, müssen wir noch einige Formalitäten durchgehen. Zuerst bräuchte ich deinen Vatersnamen und natürlichen deinen Geburtsort. Wenn du bereits eine Ausbildung absolviert hast, wäre das besonders gut zu wissen."

    Tatsächlich war der Wachposten vor Licinus Zelt eher gelangweilt. Es gab in dem Job nicht besonders viel, außer ab und an die Leute nach ihrem Begehr zu fragen. Tatsächlich abgewiesen wurde praktisch niemand, da der praefectus viel zu organisieren hatte und die Leute, die tatsächlich stören würden schon am Zutritt zum Lager gehindert wurden.


    Als jedoch ungewöhnlicherweise ein Zivilist mitten im Lager auftauchte, wurde der Mann wach. Sein pilum verfiel in die Schräge vor der Zeltklappe und versperrte somit den Weg.
    "Halt! Wohin soll's denn gehen?"

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    Hadamar nickte, sagte aber nichts, weil das die langgezogene Wiederholung des Titels irgendwie nicht so wirkte, als ob da eine Frage dahinter steckte. Erst als der Praefectus den falschen Namen sagte, machte er wieder den Mund auf. „Aurelius“, korrigierte er. „Der Tribunus laticlavius der Secunda ist ein Aurelius, Praefectus. Sextus Aurelius Lupus ist sein Name, um genau zu sein.“


    Licinus sah für einen Augenblick consterniert in die Luft und hätte fast angehalten, was sich in einem kleinen Stolperschritt bemerkbar machte.


    Schwachsinn, schalt er sich, während er weiter ging und brummte:
    "Natürlich, Sextus Aurelius Lupus, der Verwandte unsere legatus." Sein Fehler, den er auf die lange beinahebewusstlosigkeit im Nachklang seiner Verwundung zurückführte - früher hatte er nie einen Namen vergessen - rief ihm genau jene wieder zurück ins Gedächtnis. Noch immer hatte er die Befürchtung mehr vergessen zu haben, als er erfahren hatte. Unbewusst griff er an die Torques, von der er nie hatte sagen können wie genau er sie verdient hatte. Als er seine Bewegung bemerkte, riss er seine Hand herunter und folgte dem optio den Rest des Weges schweigend.

    "Jawohl, Vestalin!", sprach Licinus in altgewohnter Manier, sodass es nicht weit von einem "Zu Befehl!" entfernt war. Er lauschte gespannt ihren wenigen Worten und war von diesen durchaus überrascht. Er hatte fest erwartet, dass es diesbezüglich irgendwelche Vorgaben geben würde. Schließlich gab es in "seinem" Rom, dem militärischen für absolut alles eine Vorgabe, ein Maß, eine Vorschrift, bis hin wie viele Nägel in den Sandalen der Soldaten zu stecken hatten.
    "Nun, wenn das so ist..." zum Magistraten zu gehen, das ging gerade einfach nicht. Weder wusste er, wer gerade im Amt war, noch wo er zu finden war. Selbst wenn er sich nicht versteckte. Sein Hirn arbeitete, während er durch den Türspion registrierte, dass die Vestalin sich recken musste, um die Unterhaltung zu führen. Einen völlig unpassenden Moment lang musste er an ein gewisses kleines Mädchen denken, bei dem Versuch hoch auf seinen Schreibtisch zu sehen. Der Gedanke berührte ihn unangenehm. Außerdem konnte diese Haltung nicht allzu bequem sein, er wollte dem jungen M... der jungen Vestalin nicht zur Last fallen und da auch Licinus Zeit knapp bemessen war, traf er eine Entscheidung:
    "Dann möchte ich dir das Testament gern übergeben."
    Mit diesen Worten führte er das wieder zusammengerollte Pergament durch die Gitter des Sichtfensters hindurch, soweit wie es möglich war ohne loszulassen, damit Messalina bequemer stehen konnte.

    "Ja, das tun wir!" mit diesen Worten verabschiedete sich der Veteran von dem Türhüter und nun schob sich ein anderes Gesicht, jünger, weiblich, in den Rahmen des Sehschlitzes.


    "Salve..." Licinus brauchte einen Moment, um sich klar zu werden, wie man eine Vestalin überhaupt anredete, entschied sich dann aber für die einfachste aller Varianten: "...Domina!" Damit konnte man nun sicher nichts falsch machen.


    "Mein Name Marcus Iulius Licinus, Lagerpräfekt der legio prima. Ich erbitte deine Hilfe!"
    Kein einfacher Satz für einen Mann wie Licinus, der schon lange beim Militär war und darauf trainiert war persönliches hintanzustellen und niemanden mit seinen Problemen zu belästigen.
    Sein Adamsapfel rollte denn auch, als er schluckte und dann weitersprach.
    "Ich habe in der vergangenen Nacht ein Testament gemacht."
    Nachdem er um Haaresbreite gestorben war und nun die Nächte in unmittelbarer Nähe dieses Ortes verbracht hatte, der ihn mahnend daran erinnerte ein Testament zu machen, hatte er es nach mehreren Versuchen endlich fertiggestellt.
    "Ich..." wieder wusste er nicht genau, was er sagen soll und seine Stimme war schon beinahe brüchig, als er ihr das schon gesiegelte Dokument entgegenstreckte.
    "Ist es so in Ordnung?"


    Das Dokument laß sich wie folgt:

    Testament des Marcus Iulius Licinus


    Ich, Marcus Iulius Licinus, des Gaius Sohn, Bürger aus dem tribus esquilinus, derzeit praefectus castrorum der legio prima traiana pia fidelis lege folgendes ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLXIII A.U.C. (20.4.2013/110 n.Chr.) als meinen letzten Willen nieder.


    Wenn ich sterbe soll all mein Besitz, beweglicher wie unbeweglicher Art, unter Beachtung der folgenden Punkte an meinen angenommenen Sohn Titus Iulius Servianus übergehen.


    Als Ausnahmen bestimme ich, dass mein Mündel Iulia Esquilina [NPC] ein lebenslanges Wohnrecht auf meinem Landgut bei Cremona bekommen soll. Weiter sollen ihr von meinem Erben 50 Sesterzen pro Woche zur Verfügung gestellt werden, solange sie auf genanntem Gut wohnt.


    Zuletzt sollen aus meinem Erbe 500 Sesterzen an die Kasse der legio prima gezahlt werden, die für die Sterbekassen der Soldaten aufgewendet werden sollen. Über die Verteilung des Geldes soll der Aquilifer der legio prima entscheiden.


    Dieses Testament wird bei den virgines vestalis in Rom hinterlegt und soll nur durch ein später dort hinterlegtes ungültig gemacht werden können.


    Zuletzt folgten auf dem Brief noch eines Unterschrift und das Sigel des Iuliers

    Sehr gut, gefällt mir, was du da geschrieben hast. Die Beratung gibt es dann per PN, wenn du freigeschaltet bist (erkennbar an dem Daumen hoch vor dem Thread hier, wenn es gschehen ist).


    Zu deinem Namen hab ich allerdings noch eine kleine Anmerkung:


    Wir Iulier schreiben uns hier nach altrömischer Weise mit I nicht mit J. Das wird dann normalerweise von unserer Stadtwache im Rahmen der Freischaltung geändert, da musst dann bei der Anmeldung anch der Freischaltung dran denken.


    Einen Wohnort musst du auch noch wählen, ebenso wie deinen Platz in unserem Stammbaum. Bei ersterem empfehle ich dir gerade mal Rom zu wählen, weil da momentan die meisten von uns sind, wegen des Bürgerkrieges. Ziehst du später um, kann man das entsprechend nachreichen.
    Die Verwandtschaft klärenw ir am besten per PN und reichen sie dann hier im Thread nach.


    Also bis bald und


    @ Magnus: Nehm ich!

    Etwas verwundert nahm Licinus die Information zur Kenntnis, dass man ihn eingelassen hätte. Er hatte wie gesagt nicht damit gerechnet, dass der gleichen möglich war. Natürlich verbarg er Verwunderung, als Centurio ahtte er sich angewöhnt Überraschung niemals zu zeigen. Stattdessen artikulierte er sich nur militärisch knapp in zwei Worten:
    "Gratias ago!" ~ Danke


    Inzwischen schien der Bedienstete der Vestalinnen ihm die Zeit vertreiben zu wollen und wohl noch mehr wollte er seine eigene Neugier stillen. Licinus tat ihm den Gefallen:
    "Das entscheidet der oberste Führungsstab. Aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass er festgenommen und ihm der Prozess wegen Hochverrats Mords und anderen Verbrechen gemacht wird."
    Dabei dachte Licinus explizit an die Bedrohung der vestalis maxima, von der er gehört hatte. Selbst für einen wenig religiösen Menschen wie ihn war dies ein unverzeihlicher Frevel. Was er indes verschwieg war die lakonische Ergänzung, die sich in seinem Kopf geformt hatte: Wenn der Feigling sich nicht selbst umbringt.

    Salve,



    erstmal herzlich willkommen im IR.


    Prinzipiell bin ich nie abgeneigt Neulinge aufzunehmen. Bevor ich meine endgültige Zustimmung erteile, würde ich gerne etwas mehr von dir höre:


    Erstens, dir ist klar, dass das Spiel hier rein textbasiert ist, also auch nach deiner Anmeldung keine wilden 3-D-Bilder auftauchen? Ist nämlich durchaus schon vorgekommen, dass Leute das erwartet haben.


    Zweitens würde ich gerne wissen, wie du dir deinen Charakter so vorstellst. Was soll er tun wollen, wie soll er so drauf sein. Eine grobe Skizze reicht, beim Ausspielen ändern sich ja manchmal auch noch Sachen.


    Vale bene


    Licinus


    PS: Die Mail war kein Fehler, aber nen bisschen Zeit brauch ich schon, um hier reinzugucken.

    Licinus war erleichtert, dass ein Bediensteter öffnete und keine Vestalin selbst. Andererseits war diese Erwartung auch allzu unwahrscheinlich gewesen, wie ihm durchaus bewusst war.
    Der Inhalt der barschen Worte überraschte ihn denn auch deutlich weniger als der Tonfall, und auch wenn dieser in der aktuellen Situation mit zwei sich belagernden und belauernden Truppenteilen in der Stadt sehr verständlich war. Allerdings war die mangelnde Überraschung eher die Folge eines Missverständnisses, denn er bezog die Worte schlicht auf sein Geschlecht. Und nahm aus, dass dieses ausreichte ihm zu verbieten das atrium zu betreten. Daher antwortete er mit fester ruhiger Stimme:


    "Das ist mir bewusst und es wird wohl auch nicht nötig sein. Ich bin einzig hier um um einen Rat zu bitten und mein Testament in Verwahrung zu geben."

    Es war spät am Abend, am Horizont leuchtete die Sonne rot, auch wenn sie von den umgebenden Häusern und Hügeln verdeckt wurde. Schwer fiel die Hand des praefectus der wegen des Bürgerkriegs in unmittelbarer Nähe stationierten ersten legio gegen die Tür des atrium vestae.
    Der Helm hing von seinem cingulum, in der anderen Hand hielt er eine Schriftrolle, welche schon nach dem kurzen Weg von seinem Quartier hierher etwas zerknittert war.
    Auf dem Weg hierher hatte er mehrfach angehalten und sich überlegt, ob der Inhalt so richtig war. Sowohl inhaltlich, als auch formal. In letzterem war er sich deutlich unsicherer und hoffte, dass man ihm hier helfen könnte. Andererseits wusste er noch nicht einmal, ob man ihm überhaupt öffnen würde, in Anbetracht des Zustandes, in dem sich die Stadt gerade befand.


    Und so versuchte der Mann trotz des gladius, welches an seiner linken Seite baumelte so unbedrohlich wie möglich auszusehen. Seine parma stand ohnehin schon an der Hausecke. Nah genug, um im Alarmfall schnell dran zu kommen, weit genug weg, um zusätzlich als Bedrohung wahrgenommen zu werden, wie sich der ältere Soldat selbst sagte.


    Nun hieß es also warten und hoffen, dass sich zumindest ein Sehschlitz auftuen würde.

    Die Casa Iulia wurde ebenfalls geplündert, die Bewohner konnten sich über den Garten in das Haus eines Nachbarn retten.


    Dafür wurde Proximus (noch) nicht in der castra praetoria inhaftiert, sondern in einem provisorischen Arrest im Lager der prima in den Katakomben des theatrum Balbi

    Im nächsten Teil hatte Licinus wenig Akutes zu tun, daher beschloss er etwas Präsenz bei seinen Männern zu zeigen. Er verließ sein Zelt und entließ mit einer Handbewegung die Männer der Präfektenentourage, dass sie ihm nicht folgen brauchten. Der erste Weg führte ihn zu seinem Nachfolger im Amt des primus pilus Er begegnete dem Mann, als er gerade mit einigen Männern Fechtübungen durchführte. Der centurie hieß sie weitermachen und salutierte vor seinem Vorgesetzten „Salve praefectus!“
    „Salve Hortensius! Sind deine Männer bereit?“ Eine rhetorische Frage sicherlich, aber welcher centurio ließ es sich nehmen, mit der Leistungsfähigkeit seiner Einheit zu prahlen? Richtig, keiner!
    So war die Antwort denn auch gleich:
    „So bereit wie man nur sein kann. Keine Sorge praefectus, egal was für Schweinereien diese skythischen Hunde für uns bereithalten, wir werden fertig damit! Wenn der Befehl kommt hält diese kleine Seitentür nicht lange.“ Man konnte am Unterton heraushören, dass der Mann lieber am Haupttor stehen würde, als einer bunt aus allen Teileinheiten gewürfelten Truppe vorzustehen, die sich am Seitentor sammelte.
    „Sehr gut, wie ist die sonstige Lage?“
    „Gut! Wir sind in Rom, die Männer riechen einen letzten Kraftakt und dann eine Belohnung. Außerdem gibt es in dieser verdammten Stadt so viele Nutten, dass jeder Soldat drei Jahre durchvögeln könnte, ohne zweimal dieselbe zu nehmen. Das hält die Männer bei Laune.“ Der Mann grinste anzüglich und Licinus erwiderte es. Es stimmte vermutlich, die Strafen auf Trunkenheit im Felde waren hoch, aber die lupanare waren den Soldaten als Ausgleich nicht verboten. Und so lange die centurionen die Soldaten beschäftigt hielten musste wohl auch nicht befürchtet werden, dass sie aus Belagerungs-Langeweile über die Stränge schlugen.
    „Sehr schön. Weiter Häuserkämpfe trainieren! Weitermachen!“, gab Licinus eine letzte Anweisung, dann salutierte er knapp und ging weiter die Achse zwischen Kolosseum und Vestatempel entlang. Über Köpfen und Zelten konnte er den Rundbau erkennen. Und zugleich eine seiner größten Sorgen im Moment. Es war jene, dass einer der Soldaten sich eine Dummheit gegenüber den Vestalinnen erlauben würde. Er hatte alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, Veteraneneinheiten lagerten am nächsten am Tempel, mindestens ein centurio hielt sich ständig in Blickweite auf. Aber hundertprozentige Sicherheit gab es eben doch nicht.
    Aber, so merkte er, während er weiter schritt, mal anhielt um einen centurio zu grüßen, mal den Salut der Männer erwiderte, da war noch etwas an diesem Tempel. Er wusste nicht was genau, aber irgendwas würde er hier noch tun müssen. „Schluss!“, ermahnte er sich, mit den Gedanken im Hier-und-Jetzt zu bleiben.