Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Salve et tu,


    gut, versuchen wir es doch einfach mal miteinander. Ich würde dich nur um zwei Dinge bitten:
    Erstens, wenn du freigeschaltet bist, wende dich zuerst noch mal per PN an mich, bevor du anfängst mit dem schreiben um eineige Feinheiten, wie zB deine Verwandtschaft abzuklären
    Zweitens, wenn du auf einen Post antwortest, benutze bitte den "Antworten-Button" des jeweiligen Posts. Der "Neuer-Beitrag-Button" ist eher dazu da, wenn du einen neuen Handlungsstrang in einem bestehenden Thread beginnst. Beispielsweise du betrittst ein Büro.


    Du machst damit Nutzern der Baumstruktur (wie mir 8))das Lesen bedeutend einfacher


    @ Magnus :dafuer: Verwandtschaft wie immer im Nachtrag


    Vale bene


    Licinus

    "Doch, prinzipiell schon," gab der Rekrutierungsoffizier mürrisch zu, schränkte allerdings ein:
    "Aber erst wenn du ausgebildet bist. Aber darum kümmern wir uns schon." Die Antworten wurden abgenickt, einzig die letzte wurde mit einem Kommantar bedacht. "Wage ernsthaft zu bezweifeln, dass die römischen lupae sauberer seind, als die in der Provinz. Eher im Gegenteil. Aber das is egal, bis jetzt gibt es keinen Grund, dich nicht zu nehmen. Also:
    Erstmal gehst du jetzt ins valetudinarium um zu überrpüfen, ob du körperlich geeignet bist. Danach lässt du dich in der Rüstkammer ausrüsten.
    Ich warte hier so lange auf dich.



    Sim-Off:

    geht klar

    Marschieren. Einen Schritt vor den anderen. Schritt um Schritt. Viele tausend Male. Eine eintönige Angelegenheit war es. Aber vielleicht auch eine meditative. Es konnte den Geist klären, wenn man sich darauf einlies.


    So war es auch bei Licinus an diesem Tag. Nach der sehr unruhigen Nacht und dem Zwischenfall beim Morgenappell war er stur geradeaus gestapft und hatte nur dann und wann mal das Marschtempo ausgerufen. Wer das Gefühl hatte, dass er nicht so ganz bei der Sache wäre, lag damit verdammt richtig.


    Seine Gedanken setzten sich dort fort, wo sie in der vergangenen Nacht geendet hatten, bei dem Brief des Decimus Serapio.
    Die Punkte, die Serapio angeführt hatte, kannte er auswenig.
    Erstens die Aussage des Küchensklaven. Schritt, Schritt, Schritt. Unter Folter. Schritt. Er hatte in Parthia selbst einer Folterung beiwohnen müssen. Schritt, Schritt, Schritt. Befehl des legatus. Schritt. Man bekam Antworten. Schritt. Genau auf die Fragen. Schritt. Die man hören wollte. Schritt. Würde der Mann gegen den Vescularier aussagen? Schritt. Wenn er annehmen musste, dass die Praetis zu diesem standen? Schritt, Schritt, Schritt. Nein, offensichtlich nicht. Schritt. Aber das war nur ein Punkt. Schritt. Was war mit den anderen? Schritt.
    Tiberius hatte zuvor schon Kontakt mit dem legatus in Syria. Schritt, Schritt, Schritt. Das war eine harte Nuss. Schritt. Was für Gründe konnte es geben? Schritt. Warum fuhr ein Senator nach Syria? Schritt. In dieser Situation? Schritt. Landgüter besuchen? Schritt. Fiel eindeutig aus. Schritt. Was noch? Schritt. Urlaub? Schritt. Schwachsinn! Schritt. Was konnte es noch geben. Schritt, Schritt, Schritt. Es folgten eine Menge weitere Schritte, aber Licinus konnte keine Antwort finden.
    Von vorne. Schritt. Tiberius war in Rom. Schritt. Er war ein bedeutender Mann da, irgendwas im cultus. Schritt, Schritt, Schritt. Er hatte Kontakte. Schritt. War es möglich...? Schritt. War es wirklich eine Verschwörung? Schritt, Schritt, Schritt. Hatte der Tiberier etwas mitbekommen? Schritt. Von dem Plan den Kaiser zu töten? Schritt, Schritt. Warum hatte er nicht gewarnt? Schritt. Aus Angst? Schritt. Und dann nach Syria? Schritt. Zur Sicherheit? Schritt. Dort Verbündete finden? Schritt. Warum zurück? Schritt. Klar! Schritt. Mit Rückendeckung fühlte man sich sicherer. Schritt.
    Und der Selbstmord. Schritt. Macht Sinn. Schritt. Die Praetorianer vor der Tür, er gegen den Vescularier. Schritt. Er hatte Angst. Schritt. Vor der Folter. Schritt. Da war es besser zu sterben. Schritt.
    Blieb die Frage: Warum zurück? Schritt, Schritt, Schritt. Was war wenn...? Schritt. Mit Rückendeckung? Schritt. Eine Opposition aufbauen? Schritt. Und zu langsam gewesen? Schritt. Möglich? Schritt. Sicherlich! Schritt. Wahrscheinlich? Schritt. Zumindest logisch. Schritt. Verdammt logisch. Schritt. So musste es also gewesen sein. Schritt.
    Ja, das war es. Schritt. Sein alter Freund. Schritt. Er tat ihm Leid. Schritt. Alles lag klar, und doch hatte er es falsch interpretiert. Schritt, Schritt, Schritt. Die Stadt. Schritt. Die Politik. Schritt. Sie mussten seinen Blick getrübt haben. Schritt, Schritt, Schritt.


    Ein Stein, nein, ein ganzes Gebirge, fiel Licinus vom Herzen. Das war die Lösung. Das war sie, das musste sie sein. Er tat das richtige hier. Sie waren auf der richtigen Seite, gegen den Kaisermörder. Aber auch sein alter Freund wollte ihn nicht täuschen. Sondern war selbst getäuscht worden. Das war bitter, aber besser als Vorsatz.
    Vielleicht bemerkten die Soldaten in seinem Rücken, dass er nun lockerer ging. Weniger grüblerisch. Und erst jetzt bemerkte er, wie nah sie schon ihrem Ziel waren, er konnte schon die Stadt Verona und die Feldlager ausmachen.

    "Jetzt noch?!" Der Rekrutierungsoffizier klang geradezu entsetzt.
    "Was glaubst du, warum es hier so leer ist? Wir ziehen morgen in den Krieg und haben schon alle Unterlagen verpackt, verdammt noch eins."
    Er schnaubte einmal verächtlich und sah den angehenden Soldaten mit einem musternden Blick an:
    "Also gut, dann aber schnell:
    Name? Vatersname? Wie alt? Woher? Was gelernt? Unehrenhafte Berufe ergriffen? Krankheiten bei dir oder in der Familie? Regelmäßiger Kontakt zu lupae? Sonst was, was ich wissen sollte?"

    Sicher war ein Feldmarsch und ein Feldlager ein wenig optimaler Ort um eine Ausbildung durchzuführen, allein, was hatten sie für eine andere Wahl?
    Die Rekruten der lettzen Wochen mussten irgendwie ausgebildet werden und sei es unter noch so widrigen Bedingungen.


    In Begleitung des optios des primus pilus, den dieser unter wüstem Fluchen für Teile der Ausbildung freigestellt hatte, kam der Rekrutierungsoffizier zu den versammelten Rekruten, die sich beim Tross aufhielten. Dort stellte er sich auf einen Karren und suchte nach einem einigermaßen sicheren Halt, bevor er anfing zu versuchen den Lärm zu überschreien. Nur grob konnte man verstehen, was er sagte, obwohl er wie alle Offiziere und Unteroffiziere über eine gewaltige Stimme verfügte.
    "Tirones herhören. Neben ... optio Hadrianus Fontinalis ... Ausbildung leiten ... helfen ihm andere ... später. Lasse ... allein ... keine Schande."


    "Viel Glück, optio!"
    Dann ging er zurück zu seinen Aufgaben bei der Logistikabteilung.

    Nach zwei Marschtagen erreichten am nachmittag eines sonnigen Tages die Spitzen der ersten legio, das hieß die nicht mit anderen Aufgaben betraute Reiterei und die erste cohors, erste centuria das große Lager der Kämpfer gegen den Ursupator bei Verona.
    Der primus pilus Marcus Iulius Licinus, genauer gesagt dessen Laune, waren mitttlerweile wieder auf einem erträglichen Niveau angekommen, denn er hatte Erklärungen finden können, die den Brief seines alten Freundes erklären konnten. Sicher, so musste es sein. Dennoch war noch nicht alles beim besten. Hätte er normalerweise in der Präzision und Ordnung der Feldlager eine ganz eigene Schönheit gefunden, so registrierte er jetzt nur mürrisch, was einige der jüngeren Soldaten, die weiter hinten marschierten, in einigen Minuten in tiefes Erstaunen versetzen würde.
    Vor ihnen breitete sich ein System aus Wällen, Wegen, vorgelagerten Befestigungen und Annäherungshindernissen aus, dass seinesgleichen auf der Welt suchte. Keine Stadt auf der ganzen bekannten Welt und erst recht keine Armee konnte es mit dieser klaren Ordnung aufnehmen, wie sie hier herrschte.
    Unterdessen es bleib keine Zeit zum Staunen, denn auch die hinteren Abteilungen würden heute noch ankommen müssen und so erfolgte kein Befehl zum Halt und marschierte zu jenem Platz, den die legatischen Leibwächter als den ihren bezeichnet hatten.


    Sim-Off:

    PS: Ich hoffe es nimmt mir keiner übel, dass ich Ursus Abwesenheit wegen hier mal weiter mache

    @ Magnus: Danke


    Salve,


    auch von mir Herzlich Willkommen im IR.


    Bevor ich dich in unsere Gens aufnehme, möchte ich dir ein paar Fragen stellen:


    Die erste ist, ob du schon eine (und sei sie noch so vage) Vorstellung davon hast, wohin der Weg deiner ID führen soll.
    Die zweite, warum du dafür oder überhaupt die Gens Iulia gewählt hast.
    Die dritte: Bist du dir bewusst, dass dies hier ein textbasiertes Rollenspiel ist udn auch nach deiner Anmeldung keine bunten Bildchen auploppen werrden, von 3D Graphiken ganz zu schweigen? Es geht darum durch geschriebene Texte eien Athmosphäre zu erzeugen.


    Vale bene


    Licinus

    Mittlerweile war der Raum leer. Also nicht komplett, die Möblierung war noch vorhanden, aber keine Unterlagen, kein Personal, nur der altebekannte Rekrutierungscenturio stand in der Mitte des Raumes, gerade im Begriff zu gehen und den Raum zu verschließen, als es klopfte.
    Konnte man sich nicht mal fünf Augenblicke allein von seienr Dienststelle verabschieden, bevor es losging und man nicht wusste, ob man je wieder hierher zurückkehrte?
    Gereizt rief er in Richtung der Tür:
    "Herrrein!"

    In feierlichem Schweigen stand der Rekrutierungsoffizier da und lauschte dem Neuling beim Sprechen des Eides. Als er geendet hatte, wartete er noch einige Sekunden um ihm die Gelegenheit zu geben sich zu sammeln, bevor er ihn ansprach.


    "Gut, willkommen bei der ersten legio. Deine erste Aufgabe, finde die fabrica, wo du dein Lager aufschlagen kannst. Wir sehen uns dann morgen beim Tross."


    Nach diesen Worten machte er kehrt und verließ das sacellum und vergewisserte sich, dass der tiro es ihm gleich tat.

    Wieder einmal brachte der Rekrutierungsoffizier einen Neuling vorbei, der den Eid schwören sollte.
    Gemeinsam betraten sie wie immer den Raum und wie immer gab der Offizier dem Rekruten zuerst noch einen Moment Gelegenheit sich zu sammeln, bevor er den Wortlaut des Eides vorgab:
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

    Der Mann, der sich aus der Formation löste war mitnichten ein medicus, die weiter hinten bei den Lazarettwägen mitmarschierten (oder fuhren, die faulen Säcke), sondern vielmehr der capsarius der ersten cohors erster centuria.
    Aus praktischen Gründen am Rand der Formation eingeordnet fiel er nun seitlich aus und lief einige Schritte zurück:


    "Zu Befehl optio, was kann ich tun?"


    Dabei zogen seine Augen schon über den Mann hinweg, der neben ihm stand und examinierten jedes Körperteil von oben herab um schließlich am Fuße hängen zu bleiben.
    Der Soldat wiederum war froh nun auch offiziell stehen bleiben zu dürfen und legte sein ganzes Gewicht auf den heilen Fuß. Umso schwerer fiel es ihm, das Gewicht der Marschausrüstung auszugleichen und er begann zu schwanken.

    Also doch. Ein Test. Gut, dass er es noch gemerkt hatte, sonst erginge es ihnen jetzt wohl schlecht. Aber es war gut gegangen und sie konnten wohl unbeschadet zurückkehren.


    "War alles."
    Von dem selbstmörderischen Teil ihres Auftrages schwieg er lieber. Und auch die Thermen würden sie nicht besuchen können.
    "Wir danken für das Angebot, aber unsere Befehle lauten noch heute wieder zurückzukehren. Auch bei Nacht. Bitten daher darum wieder abtreten zu dürfen."
    Mit seinen Gedanken über ein mögliches baldiges Ende blieb der Mann lieber allein. Erst Recht gegenüber Vorgesetzten, dergleichen teilte man wenn mit seinen Kameraden. Und erst Recht wollte er nix von den Bedenken der Offiziere Wissen. Das konnte später nur Probleme machen, wenn man wusste, dass diese sich heldenhaft in die Hosen gemacht hatten, für ihre Auszeichnungen.


    Manius Iulius Potitus


    Tja, wer wohnte eigentlich hier. Die jugne Generation hielt es ja zum Teil nicht mehr für nötig längere Reisen anzumelden, damit man Bescheid wusste, aber das war ja immer das selbe mit denen.
    "Iulius Proximus wohnt hier, hält sich aber hauptsächlich bei den städtischen cohortes auf, er ist da senatorischer tribunus. Und natürlich Iulius Centho, der aber erkrankt ist, sowie dessen Kinder." erklärte er und schob die Begründung für das fehlen der Generation des Crassus ungefragt hinterher:
    "Die meisten der jüngeren sind dabei sich ihre Sporen in den Städten in der Nähe Roms zu verdienen. Beispielsweise der junge Iulius Dives. Da der aber in Ostia weilt, kommt er unregelmäßig mal hier vorbei, vielleicht begegnest du ihm ja mal."



    "Aber das hat natürlich Zeit bis ein andermal, wenn du dich erstmal erholen musst. Ich wünsche dir eine erholsame Zeit und nochmals herzlich Willkommen hier in Rom."

    "Optio", nuschelte der Mann man Ende seiner Kräfte. Er brauchte alle Geisteskraft um sich zu zwingen auch nur halbwegs Schritt zu halten und war sich völlig bewusst, dass er dabei versagte und es gleich eine Strafe setzen würde.
    Mühsam keuchte er seine Erklärung:
    "Mein Knöchel...
    große Schmerzen...
    nicht auftreten..."

    "Ah, du bist es wieder," antwortete der Rekrutierungsoffizier, der gerade Zeit hatte.
    "Es gibt da ein Problem, die Personallisten sind schon verpackt, das heißt, ich kann dich gerade keiner Einheit zuteilen. Du wirst mrogen zuerstmal mit dem Tross mitmarschieren. Im Laufe des Tages wirst du da abgeholt und zu einer Einheit gebracht. Schlafen kannst du erstmal auf dem Heuboden der fabrica. Da ist schon leergeräumt.
    Irgendwelche Fragen dazu? Wenn nicht, können wir noch den Eid schwören gehen."

    Wenig nach dieser unschönen Szene kam ein weiterer Sklave in das Cubiculum des frisch eingetroffenen Iuliers und brachte in Empfehlungsschreiben vorbei, dass Iulius Potitus nun gesiegelt hatte.




    Ad
    Procurator a libellis
    Gaius Pompeius Imperiosus
    Casa Pompeia
    Roma, Italia



    Salve Procuratore!


    Der junge Mann, der dir dieses Schreiben überbringt, ist ein Verwandter von mir und Senator Iulius Centho. Er heißt Tiberius Iulius Crassus und hat sich um eine Stelle in der Schreibstube des procurator a rationibus beworben. Ich möchte ihn deiner Protektion empfehlen und wäre dir auf das Äußerste verbunden, wenn du seine Bewerbung bei deinem Kollegen unterstützen würdest. Ich weiß, dass dein Wort in diesen Angelegenheiten großes Gewicht hat.


    Mögen die Götter eine schützende Hand über dich und die Deinen legen.
    Vale bene,


    Manius Iulius Potitus

    http://imperiumromanum.net/ima…el_gens_Iulia_Papyrus.png



    Manius Iulius Potitus


    Jetzt bekam er wieder einen von seinen Anfällen. Hatte der Mann nicht grade gesagt, dass der Ring bei der Mutter geblieben war? In seinen Augen vollkommen logisch, sie musste ja das Weingut des verstorbenen Vaters verwalten. Da war es einfach einfacher mit dem Siegelring des Besitzers. In seinen Kontoren in Vorderasien führten seine Verwalter ja auch seine Siegel.


    Aber glücklicherweise hatte er die Klappe gehalten. Was jetzt kam ließ seine schütteren Augenbrauen nach oben wandern. Natürlich, in Schlachten wurde häufig geplündert.
    Aber ja, wie waren die denn bis jetzt klargekommen?! Oder hatte der Vater in weiser Voraussicht so viele Vollmachten hinterlassen? Sehr verwirrend. Und dermaßen teuer war ein solcher Ring nun auch nicht.
    Aber er glaubte nicht, dass der Mann ein Hochstabler war. Da gäbe es lukrativere Positionen als die des armen Verwandten aus der Provinz. Vielleicht würde er dennoch mal einen Brief schreiben, aber eher nicht. Nicht bevor es weit stärkere Indizien gab.


    Manius Iulius Potitus


    Immer diese neumodischen Kurzsätze, dachte sich Potitus, aber der Verwalter würde ja auch nie freiwillig auf die Idee kommen ein wenig Cicero oder Cato zu lesen. Da konnte man auch keine schönen Satzkonstruktionen erwarten. Andererseits war der Pompeier natürlich auch ein junger Mann und er wusste nicht, ob dieser einen schönen Stil zu schätzen wusste, also stimmte er widerwillig zu.
    "Na, von mir aus auch so."


    "In mein officium natürlich!"
    Was dachte der Mann denn nun wieder, wie er seine Zeit verbrachte? Glaubte er etwas er würde es sich in balneum oder hortus bequem machen? Oder sich gar betrinken. Da schloss er wohl von sich auf andere, der Alte hatte den maiordomus schon länger in Verdacht heimlich die Weinvorräte anzuzapfen, aber ihm fehlte die Zeit Beweise zu suchen. Irgendwer in diesem Haus musste ja wohl arbeiten und seit der Hausherr erkrankt war, war er wohl der einzige der das tat. Die Sklaven brauchten schließlich eine harte Hand.


    Das mit dem fehlenden Siegelring war natürlich ein Problem. Ein großes. Weniger weil er den Brief jetzt nicht Siegeln konnte, aber ohne Siegelring am Finger war man ja beinahe ein niemand. Und das würde auf ihn zurückfallen, mit dem Empfehlungsschreiben. Verdammt, da gab es wohl nur eine Lösung. Mit befehlsgewohnter Stimme ordnete er an:
    "Phocylides! Sorg dafür, dass Crassus hier einen Siegelring bekommt. Das Geld strecke ich vor, du kannst es mir dann von deinem ersten Lohn zurückzahlen."
    Ergänzte er salbungsvoll. Außerdem band er ihn durch seine scheinbare Großzügigkeit näher an sich, was sich auch irgendwann auszahlen würde.

    "Dank dir", nickte der Leibwächter knapp, als der Auxiliar befahl sich um frische Pferde zu kümmern. Im Gegensatz zu den Reitern hatten die Leibwächter ihre Pferde nicht lieber als ihre Mädchen.
    Dann kamen sie zum Zelt des zuständigien tribunus. Gerade als sie strammstehend wollte, wurden sie auch schon abgewunken also standen sie bequem, während ihnen das Wasser im Mund zusammen lief. Das sah deutlich besser aus als das Trockenfleisch, dass sie auf ihrem Ritt zu sich genommen hatten.
    "Morgen gegen Abend, jawohl!" bestätigte er kurz, bevor der tribunus leutseelig fortfuhr. Aber wen zur Hölle meinte er. Ziemlich sicher war der Leibwächter sich, dass es einen centurio dieses Namens nicht gab. Und in Germania, da war doch der primus pilus gewesen. Zaghaft wandte er ein:
    "War der Name eventuell Marcus Iulius Licinus, Herr? Falls ja, kann ich dir sagen, dass er gut wieder angekommen ist und sich bester Gesundheit erfreut."
    Er schwieg einen Moment, weil er fand, dass es ihm nicht Zustand einen vorgesetzten Offizier weiter zu korrigieren, als es nötig war. Dann aber kam ihm ein anderer Gedanke. War dies hier womöglich ein Test, ob sie die waren, für die sie sich ausgaben? Scheiße, dann musste er es riskieren und schob einen letzten Satz nach:
    "Allerdings ist dieser primus pilus, wenn ich dich korrigieren darf."