Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Das Legionslager liegt in Nikopolis, einen halben Tagesmarsch weit weg von Alexandria. Du musst dich da an der porta praetoria melden, von da aus wirst du weitergleitet.


    Es sollten sich derzeit auf jeden Fall Truppen der XXII. in Nikopolis zu finden sein. Ich weiß nicht welchen Feldzug du gerade meinst, aber der im Süden Ägyptens ist rum, im Bürgerkrieg ist Ägypten eher passiv eingestellt, also kein Grund niemanden zu finden, eher noch einer zusätzlich zu rekrutieren.


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

    Prinzipiell kann man das schon. Immer dann, wenn sich jemand bereit findet ein solches auszuspielen. Das kommt aber nicht sonderlich oft vor, weil es sehr aufwändig für den Spielgeber ist.


    Wetten kann man auch, wenn man denn jemanden zum Wetten findet, eine staatliche Wettstelle gibt es nämlich nicht.
    Deine zukünftigen Militärkameraden wären da beispielsweise eine gute Stelle. Ich hatte mit einigen Kameraden damlas ein langes Würfelspiel ausgesimmt. Das war etwas weniger Auswand.

    Das waren für jemanden, der lieber gestern als heute nach Italia zurückkehren würde, natürlich nicht unbedingt gute Nachrichten. Und so hoffte Licinus, dass der legatus aus der Nachbarprovinz tatsächlich nicht mehr lange auf sich warten ließ und die Besprechung entsprechend zeitnah angesetzt werden würde.
    "Gut, dann warten wir also auf die Benachrichtigung." schloss Licinus.


    Wenig später hatten sie aufgegessen und zogen sich zurück in ihre Schlafkammern, für die dieser Name sicherlich eine Beleidigung war.

    "Ja, dem ist wohl so", antwortete Licinus. Was er nicht wusste, war dass in einigen hundert Jahren ein Mann genau dies als Maxime formulieren würde: Das erste Opfer eines jeden Krieges ist der Plan.
    "Ich dein Vertrauen ehrt mich. Ich werde es nicht enttäuschen."
    Licinus war sich durchaus klar, dass sie mehr oder minder einander ausgeliefert waren, aber das änderte nichts an seinem Bestreben das Beste zu tun. Nicht allerdings für sich, nicht für den Aurelier, sondern für seine Kameraden. Ein Despot, dass wurde ihm immer klarer, war auch jemand, der Truppen in Kriege schickte, die nicht zu gewinnen waren.
    Licinus widmete sich somit wieder dem Essen und kaute einige Augenblicke vor sich ihn, als ihm kam, dass sie einen Punkt noch nicht bessprochen, besser gesagt, er noch nicht informiert worden war:
    "Achja, wann genau findet diese Besprechung eigentlich statt. Das konnte mir der Claudier nämlich nicht sagen." Oder wollte.

    Licinus beteiligte sich nicht an der Wegfindungsdiskussion, da die Karte ihm zwar Aufschluss darüber gab, wie weit die einzelnen Ortschaften auseinander lagen, aber nicht wie die Qualität der Wege zueinander waren. Und genau das konnte Unmengen an Reisezeit ausmachen.
    Nochweniger, denn die Qualität der Staatsstraßen konnte man wenigstens ungefähr abschätzen, wusste er darüber Bescheid, wo in Germania wie viel an Vorräten angebaut und gelagert wurde.
    Einzig an dem Punkt ein komplettes Teilheer zu der Münze zu entsenden hätte er wohl eingehakt, wenn nicht der Statthalter diesen Diskussionspunkt recht schnell abgewiesen hätte.
    Aber er musste zugeben, dass die Überlegungen, die der Duccier vorbrachte, nicht unbetrachtet blieben durften, aber wie erwähnt, er kannte die Versorgungslage hier im Norden nicht wirklich und überließ die Reaktionen darauf den anderen Anwesenden, auch wenn er die schnelle Variante natürlich instinktiv bevorzugte.


    Licinus überschlug schnell, was er über die Münze wusste. Eine Kohorte der Urbaner, wenn er recht ging. Dagegen eine miliaria. Anderthalb mal so viele Truppen. Knapp, aber machbar, wenn die Verfassung der Reiter gut war. Er nickte.

    Reichlich gschissiger (man entschuldige bitte meine Ausdrucksweise) Zeitpunkt jetzt zu verschwinden, aber mein Internet ist zusammengebrochen, das heißt ich kann nur von der Uni aus Texte schicken, bis ich das Problem gelöst hab.


    Kurz: Die nächsten (hoffentlich wenige) Tage nur halbanwesend, aber auch nicht ganz weg.

    Na, dann lass es uns mal miteinander versuchen.


    Die Verwandtschaft machen wir dann am besten nach deiner Freischaltung per PN miteinander aus (@ Magnus: wird wie üblich nachgereicht), dann bekommst du auch noch ein paar Tipps für den Einstieg ins Spiel.


    Vale bene


    Licinus

    "Möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich," gab Licinus zu, bevor er noch ein wenig aus seinem Becher trank.
    Es wäre müßig jetzt darüber zu spekulieren, ob es noch andere Gründe gab, er konnte ja schlecht in den Kopf der Menschen hineinsehen.


    Er widmete sich wieder jenen Dingen, die man planen konnte. Nein nicht den Feldzug, die Besprechung vielmehr.
    "Das werde ich wohl tun müssen. Ich hoffe, man wird mir zustimmen.
    Könnte schlecht aufgenommen werden, wenn wir es nicht wenigstens probieren."

    Er ließ scheinbar offen, wer es schlecht aufnehmen könnte, aber er meinte sie alle, den legatus, die Männer und die Bevölkerung. Wobei, auf den zweiten Blick, wäre es letzterer sicherlich lieber, wenn das Gebiet ihrer civitas nicht zum Schlachtfeld werden würde.
    "Gibt es noch etwas, was du angesprochen sehen willst, in der Lagebesprechung? Ich selbst habe nicht mehr auf Lager, hängt alles davon ab, was hier schon geplant wurde."

    Das klang stark nach dem Plan mit nur einer Route, dachte Licinus missmutig, aber er betrachtete den legatus augusti als seinen Vorgesetzten und hatte seine Bedenken bereits geäußert.
    Licinus handelte also nach der alten soldatischen Maxima, in der Beratung konnte man sich auseinandersetzen, wenn der Befehl gegeben war, dann musste man halt zusehen, dass man das beste darauf machte.
    Andere hier im Raum schienen das anders zu sehen. Es war ihm nicht aufgefallen, dass sich der praefectus alae an die Wand zurück gezogen hatte, sein Blick war auf die Karte oder ab und an auf die Redner gerichtet gewesen, sodass ihn die Zurechtweisung überraschte, er sie womöglich als ungerechtfertigt empfunden hätte.
    Das war... das war einfach unsoldatisch. Von gleich zu gleich, bei den Göttern, ohne Hierarchie und Ordnung, man sah ja an den Germanen, was dabei herauskam. Nein, so ging das einfach nicht. Licinus war schlicht entsetzt über solch ein Verhalten von einem höheren Truppenführer. Reiterei, immer zu stürmisch, schoss es ihm durch den Sinn. Und schnell beleidigt.


    Ein knappes bestätigendes Nicken, als der Duccier seine Erfahrungen in Mantua darlegte. Der Mann hatte gezeigt, dass er denken konnte und Einsatz zeigte, mehr als man gemeinhin erwarten konnte. Dennoch wollte sich Licinus nicht mehr an diesem unseeligen Streit beteiligen, der nur schlimmer werden konnte.


    Er unternahm dann einen erneuten Versuch, das Gespräch wieder auf die sachliche Ebene zu verlagern, auf die es seiner Meinung nach gehörte, wenn dieses Bündnis halten sollte. Er hoffte, die Männer wären professionell genug, sich von nun an zusammenzureißen und vernünftig zu argumentieren. Wenn sie danach entschieden wer am lautesten Brüllen konnte - würden sie genau das machen, was er sagte.
    "Jawohl, ich habe die Alpen vor Augen. Und ich habe schon angemerkt, dass ich einen Kampf in den Alpen meiden würde wie die Pest." er wusste selbst nicht, warum er dies noch einmal betonte er wollte es auch eigentlich nicht, aber er tat es. Andererseits hatten sie ja schon mehrfach angesprochen, dass sich in Raetia vielleicht schon eien neue Lage ergab und der Weg über den Osten vielleicht tatsächlich einigermaßen frei war.
    "und ohne gute Aufklärung geht es natürlich nicht, aber die können und werden wir sicherstellen. Denn wenn die Pannonier nicht quer über die Alpes marschieren, müssen sie an Mantua vorbei und die prima sich zurückziehen."
    Wer genau hinhörte konnte Licinus anhören, dass ihm dieser Punkt zuwider war, aber er bemühte sich möglichst sachlich zu bleiben.
    "Wir können es uns dann schlicht nicht leisten, nicht zu wissen wie genau der Feind steht. Wenn wir auch nur hinter die Vorhut des Feindes geraten, war es das mit meiner legio. Anders gesagt: Wenn wir nicht verdammt gut aufklären, dann stehen die germanischen Truppen zwar bis zum Hals in der Scheiße. Die prima aber ist einen Schritt weiter."
    Gut, das war eher ein Spruch für den campus, wie Licinus schon beim aussprechen merkte, nicht ganz angebracht hier, aber die hohen Herren würden damit wohl zurechtkommen müssen.

    Licinus salutierte ein letztes Mal und verließ dann in Begleitung des optios das officium des legatus.
    "Vale bene, und mögen wir gut durch diese Zeiten kommen," waren sodann die Worte, mit denen er sich von dem Unteroffizier verabschiedete, als sie das Tor passiert hatten.
    Jetzt machte er sich auf in die Stadt, zu der Unterkunft im Aurelischen Hause.

    Und wiederum kamen die drei Hauptredner des heutigen Abends zu Wort und Licinus bemühte sich ihren Ausführungen zu folgen.
    Und sofort musste Licinus feststellen, dass er sich nciht klar genug ausgedrückt hatte. Er war in seinem Hinweis davon ausgegangen, dass der Marius nicht schon in Italia stand, zumindest mit nicht mehr als einem Vorauskommando.
    Einiges, was er nun zu hören bekam, sah er anders, wie zum Beispiel die allzu rosige Situation in den Alpes, wobei es natürlich sein konnte, aber wahrscheinlich sahen die Alpes einfach nicht überall gleich aus. Auf seiner Route jedoch, würde er nicht kämpfen wollen.
    Auch das die Pläne des Claudiers auf Vermutungen basierten, schmeckte ihm nicht ganz, auch wenn sie sich mit seinen eigenen deckten. Er hatte ehrlich gesagt auf halbwegs gesicherte Meldungen der raetischen Truppen gehofft. Etwas belastbares eben.
    Das Pläne dagegen kaum lange hielten, das fand seine sofortige Zustimmung.
    Ebenso das Fazit, dass der Duccius zog, nachdem der Aurelier durch einen Kniff, den sogar Licinus erkannte, die Diskussion in ihrem Sinne beendet hatte. Vorrücken, sammeln und neue Informationen auswerten, dann weitermachen.
    Nur eines war daran ungünstig. Wohin sollte sich die prima im Zweifelsfalle wenden.
    "Ich würde dennoch eine Sache gerne auf eine Sache zurückkommen.
    Wenn der Marius in Norditalia einfallen sollte, wird die prima vermutlich davon als erste erfahren, Nachrichten aussenden und sich selbst zurückziehen müssen.
    Welche Route soll ich dem legatus Aurelius für diesen Fall empfehlen? Bisher scheint in einem solchen Fall die Route Clunia Mantua favorisiert zu sein?"

    Dabei sah er den Aennaeer an, der die Entscheidungen letztlich maßgeblich zu treffen hatte und bisher mit seiner Meinung noch hinter dem Berg gehalten hatte.

    Licinus runzelte die Stirn, über den Tonfall, in dem sich hier utnerhalten wurde. Er hatte erwartet, dass die Männer ihre Antipathien zurückstellen würden, so lange die Besprechung andauerte, aber demw ar wohl nicht so.
    "Ich möchte in jedem Fall davon abraten, die Alpen nur an einer Stelle zu überqueren. Nutzen die germanischen Einheiten nur den Pass bei Clunia, zieht das den Marsch unmäßig in die Länge.
    Ich würde, so wir von dem Plan des legatus Claudius abgehen empfehlen, auch den Pass auf der Route Cambodunum - Verona für eine zweite Kolonne zu nutzen.
    Eine Kampf in den Alpes dagegen sollten wir unbedingt vermeiden. Schlicht zu unübersichtlich. Und somit für die Moral tödlich.


    Zu den Absichten des Marius:
    Sind wir uns sicher, dass er uns mit allen verfügbaren Truppen entgegen zieht? Ich wage das zu bezweifeln.
    Begründung:
    Die Ausrufung des Corneliers erfolgte zuerst im Osten, du legatus Aennaeus hattest nicht den Ruf in Opposition zu dem Vescularier zu stehen, vorsichtig ausgedrückt. Ich halte es daher für wahrscheinlich, dass der Marius seine Truppen eher im Osten der ihm unterstehenden Provinzen zusammengezogen hat. Eventuell sie nun wieder nach Westen marschieren lässt, aber das würde seinen Zeitvorsprung ziemlich zusammenfallen lassen. Wie schon gefragt, auf welcher Basis steht die Vermutung, dass der Marius eher im Westen als im Osten steht?
    Davon, hängt in meinen Augen auch die Durchführbarkeit des Planes des legatus Claudius ab."

    Immerhin stellten sie die Grenzprovinz zu dem salinatortreuen Provinzen dar.
    "Zur Lage in Italia:
    Die Flotten sind ein großer unsicherer Faktor. Um nicht zu sagen der unsichere, denn der Rest ist kalkulierbar. Daher empfehle ich die prima so lange wie möglich in Position zu belassen, um den Brückenkopf am Padus zu sichern, und sich im kritischen Fall, sprich die Flotten stellen sich gegen uns, Richtung Mediolanum und dann in die Berge zurückzuziehen."

    Licinus war vielleicht etwas überheblich, aber überzeugt, dass die legio prima, den Flotten davon marschieren konnten. Zur Not mussten die Mantuaer Brücken dran glauben.
    "Zur Versorgungslage allgemein:
    Was ist mit der Münze in Lugdunum? Besteht eine Chance, eine Einheit einen Umweg antreten zu lassen? Der dortige Schatz sollte durchaus einiges an Gewicht habenl.

    Als sie einander vorgestellt wurden, hob Licinus den Kopf von der Karte und wandte sein Gesicht nacheinander den einzelnen Anwesenden zu. Duccius Vala, den er unter dem Gestrüpp, das sein Gesicht überwuchs, erst jetzt erkannte, warf er ein anerkennendes Nicken zu, dann wurde sein eigener Name genannt. Er hielt den Kopf gerade und wartete etwaige Musterungen ab, bevor der legatus augusti wieder zu sprechen fortfuhr und das Wort schließlich an den claudischen Legaten übergab.


    Seine Augen folgten den in der Planung indizierten Laufwegen, wenn der legatus von einem Dreieck sprach würde Raetia die Reserve bilden, die legio in Mantua würde eine wichtige Rolle spielen allerdings ziemlich exponiert stehen. Nun, dazu würde noch etwas zu sagen sein. Aber erst wurden Fragen gestellt, derer eine Licinus beantworten konnte.


    "Keine Positionierungen seitens Ravenna oder Misenums bis zu meiner Abreise, legatus!" antwortete er mit fester Stimme und gab damit auch zu erkennen, dass er zu der ersten Frage keine Antwort wusste. Und zumindest eine Imperatorausrufung in Ravenna wäre in Mantua sicherlich bekannt geworden, noch bevor der Tag zuende gewesen wäre.

    Jetzt hatte er ihn auf dem falschen Fuß erwischt.
    Er hatte mit einer centuria und einer Turma gerechnet. Zumindest ungefähr die Größenordnung, aber das... Er bließ Luft aus:
    "Das ist ordentlich. Ungefähr eine miliaria equitata! Gratuliere! Mit so einer Truppe muss man rechnen."
    Gleichzeitig stellte sich natürlich die Frage, warum der Aennaer eine so aufgeblasene Leibwache sein eigen nannte.
    "Normalerweise ist die Legatenwache nicht viel größer als ein bis zwei centurien."


    "Natürlich. Mein Interesse am Heldentod ist dann doch eher... gering.
    Natürlich müssen wir davon ausgehen, aber ich denke, dass die Aufklärung schnell genug wäre, um uns rechtzeitig zu warnen, dass wir geordnet Richtung Raetia aufbrechen. Unsere Jungs sind noch frisch, die des Marius mindestens schon einige Wochen unterwegs.
    Ich tendiere im Moment noch dazu, denn Rückzug so lange, wie man es verantworten, kann aufzuschieben.
    Wenn wir natürlich Glück hätten, dann ist der Marius sogar mit den Syrern beschäftigt. Lange genug, um uns diesseits der Alpen zu sammeln."

    Er merkte nicht, dass "diesseits" gerade "jenseits" war, aber eigentlich machte es ja nichts.

    Das hatte ja schon etwas von Sippenhaft. Dennoch interessierte sich Licinus als Militär natürlich auch noch für einen anderen Aspekt:
    "Wie groß ist denn dein neues Kommando jetzt? Und aus welchen Einheiten setzt es sich zusammen?"
    Immerhin waren jene Einheiten durch die abkommandierten Verbände geschwächt und würden wohl am ehesten die Rolle der taktischen Reserve spielen zugewisen bekommen.
    "Ja, da hast du Recht. Wir sind die erste legio. Und die Rolle der Reserve wäre... unschön. Das wäre sicherlich ein Schlag gegen die Moral.
    Wobei ich immernoch hoffe, dass wir die Alpen nicht überqueren müssen. Allein schon, weil einen Übergang über die Pässe zu erzwingen weit schwieriger wird, als wenn man schon einen Brückenkopf hat. Von der Symbolik gegenüber den etrurischen Städten ganz abgesehen.
    Widersprich mich, wenn ich mich irre, aber du sagtest doch, du würdest dafür sorgen, dass sie sich auf unsere Seite stellen. Stimmst du mir zu, wenn ich sage, dass wird einfacher, wenn wir sie nicht ohne militärischen Schutz zurücklassen?"