Da der Aurelier die Vorstellung Licinus übernommen hatte beschränkte Licinus auf einen Salut zu dem legatus ab augusti. Legatus contra augusti wäre hier wohl passender, schoss es ihm durch den Kopf.
Auf einen zweiten Blick schien es ihm fasst, als würde er den Mann kennen. Aber woher sollte er das? Egal, unwichtig, jetzt ging es um anderes.
Während alles um ihn herum zu schwatzen anfing, löste sich Licinus aus dem state des Salutes und trat an den Tisch mit der Karte heran.
Schöne Karte, ziemlich detailliert für die Auflösung und diese Zeit. Ein wirkliches Stück Arbeit, in Anerkennugn zog er kurz Luft zwischen den Schneidezähnen ein.
Er identifizierte die Marker der Einheiten und schob in Gedanken eine davon hin und her. Insbesondere die Scubolorum hatte es ihm angetan. Wenn diese schnelle Einheit bereit wäre, vielleicht müssten sie nicht mal zurück, und dann der Rest.
Aber natürlich konnten die Danuvius-legiones immernoch schon unterwegs sein, dann wären sie zu spät. Es war alles eine Zeitfrage.
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Licinus hielt einen Moment inne. Das war so gar nicht das, was er erhofft hatte. Wie viel leiber wäre es ihm gewesen, wenn sie sich geeinigt hätten, dass Licinus zurückkehren konnte, während der Aurelier die Besprechung mitmachte und dann hinterherreißte.
Licinus riss sich zusammen und hörte sich die Begründung an.
"Zum Kommandanten der Leibgarde? Traut er dir so sehr oder will er dich in seiner Nähe halten?"
Eigentlich ein etwas geringer Titel für einen Mann seines Standes, aber er sah keinen Zweck darin, ihm das unter die Nase zu reiben.Licinus nahm einen Bissen. Ungewöhnlich schmeckte die Soße, die zu dem Fleisch gereicht wurde.
"Der Aennaer, auf was muss ich mich einstellen, bezüglich der Besprechung? Glaubst du er hat Pläne, die er vorstellen will, oder wird es zu einer echten Beratung kommen?" -
"Danke!", sagte er an den Patrizier gewandte und zu dem Sklaven folgte ein knappes "Wein mit Wasser. Und nicht zu süß den Wein!", während er Platz nahm. Erst jetzt merkte er, wie viel Hunger er tatsächlich hatte. Naja, vielleicht dauerte es ja nicht mehr lange.
"Das entnimmst du richtig. Und deines wohl nicht minder. Allerdings war meines nicht wirklich ergiebig, der Claudier hat sich alles aus der Nase ziehen lassen. Und auch das war nur, dass die germanischen Kommandeure Cornelius Palma unterstützen." Die Patriotismusbekundungen ersparte er sich wiederzugeben, hatte er sie doch mehr als Lückenfüller empfunden. Außerdem taktisch irrelevant.
"Pläne gibt es - nach seiner Darstellung - noch keine, die sollen auf einer Besprechung in naher Zukunft erarbeitet werden.
Zuletzt hat er mir empfohlen, den legatus augusti aufzusuchen, um um eine Teilnahme an der Besrechung zu bitten.
Hat dieser etwas davon zu dir gesagt?"Somit gab er den Ball ab und hoffte nun zu erfahren, was sich in der regia zugetragen hatte. Gespannt nippte er an seinem Becher.
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Das Leeren des Glases seitens des legatus war ein deuetliches Zeichen, dass das Gespräch damit beendet war. Es war natürlich bedauerlich, dass noch keien Pläne vorlagen, aber vielleicht hatte der Aurelier ja etwas von dem legatus erfahren.
"Ich danke für den Rat", antwortete er, dann leerte auch er seinen Becher und machte Anstalten, sich zu erheben:
"Bitte um Erlaubnis, wegtreten zu dürfen." -
Sie waren noch nicht mal einen Tag in der Stadt, hatten Quartier in der Villa der Aurelier bezogen, jetzt galt es die Ergebnisse der Gespräche mit dem Stadthalter und dem legatus zusammenzutragen. Sie hatten vereinbart, dass bei einem gemeinsamen Abendessen zu tun. Natürlich hatten sie zuvor die Gelegenheit genutzt, sich endlich den Reisestaub herunter zu waschen. Danach kam Licinus in das verschwenderisch eingerichtete Speisezimmer.
"Salve Senator Aurelius", grüßte Licinus, den Titel verwendend, denn im Gegensatz zu dem was man so sagte, waren sie auf der Reise keine Freunde geworden. Eher hatte sich so eine Art widerwilligen Respekts eingestellt.
Mehr sagte er nicht und überließ es dem gesellschaftlich höheren das Gespräch zu eröffnen. Eines der wenigen Dinge, die man vom militärischen auf das zivile gut übertragen konnte, wie er fand. -
Na, das war doch mal eine Ansage. Und beantwortete auch eine weitere noch nicht gestellte Frage: Die wie sich der Stadthalter zu verhalten gedachten. Alle germanischen Truppen auf ihrer Seite, das hellte die Situation doch schon mal deutlich auf.
Licinus hatte seinerseits auch keinerlei Begründungen erwartet, lag es für ihn doch klar auf der Hand, das jeder anständige Römer sich gegen den Kaisermörder und Usurpator stellen musste.
"Das werde ich tun.
In diesem Fall wird der legatus sich unmittelbar nach meiner Rückkehr öffentlich positionieren. Gibt es bereits Pläne seitens der germanischen Kommandeure, die ich dem legatus Aurelius übermitteln kann, damit er sie in seine Planungen einbeziehen kann?"Eine legitime Frage, mussten sie in Mantua doch auch planen, wo sie sich strategisch positionieren wollten. Konnten sie früh genug auf Verstärkung machen, dass das Halten von Mantua mehrr als symbolischen Wert hatte? Oder sollten sie sich lieber an die Pässe zurückziehen, um die Durchgänge für die Rheinlegionen offen zu halten, eventuelle Züge der Donaulegionen zu verlegen. Man hatte in Mantua und Licinus für sich auf der Reise das ein oder andere Szenario durchgespielt, aber immer lief alles auf die Frage raus: Was planen die germanischen legiones?
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Allmählich wurde ihm die Laviererei zu viel und Licinus entschied sich die Karten endgültig auf den Tisch zu legen.
"In diesem Fall gilt:
Keines von beidem. Bevor der legatus sich öffentlich positioniert, will er wiessen, in welche Richtung er sich wenden kann, um auf Verbündete zu stoßen. Und deshalb bin ich hier.
Wenn du und die übigen Rheinlegionen den Cornelier unterstützen, so habe ich den Auftrag, euch die Unterstützung durch Aurelius Ursus und der legio prima zu versichern.
Solltet ihr einen anderen Kandidaten ausgerufen haben, so soll ich dem legatus darüber berichten." -
Licinus setzte sich hin, lehnte sich jedoch nicht zurück, sonder behielt die gerade Haltung bei, die ihm sehr zu eigen geworden war. Vor allem in soclhen Situationen, in denen er sich konzentrieren musste.
"Nein, für einen eigenen Kandidaten ist die prima in ihrer isolierten Stellung kaum geeignet. Die einzige andere Ausrufung, von der wir etwas mitbekommen haben ist ein gewisser Appius Cornelius Palma, durch die syrischen legiones."
Licinus wartete erstmal ab, ob der Claudius einen Kommentar dazu abgeben würde. -
Licinus stutzte für einen Moment, als der Claudier davon sprach, dass er und seine legio freundlich eingestellt seien. Erst die Präzisierung machte Licinus klar, er hatte wohl ein Wort verschluckt, denn eigentlich dachte er Salinator-freundlich gesagt zu haben.
Licinus bestellte stark verdünnten Wein, auch wenn ihm posca lieber gewesen wäre. Als die Tür sich wieder geschlossen und der legatus einen Schluck genommen hatte, tat er es ihm gleich. Der längere Blickkontakt mit dem optio sowie die Präzisierung der Freundlichkeit wem und was gegenüber bestärkten Licinus zusätzlich in seiner Annahme, daher war er bereit ihre Position weiter zu umreißen:
"Die prima ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Wir versuchen herauszufinden, wie sich welche Einheiten und Städte positioniert haben.
Was die Mannschaft angeht, so sieht sie sich traditionsgemäß als legio des Kaisers, dementsprechend möchte sie Valerianus gerächt sehen."
Licinus holte wiederum kurz Luft, dachte einen Wimpernschlag nach. Das war also die Situation bei der prima, auch wenn er die Asylanten bisher verschwiegen hatte. Aber erst, fand er, war der legatus dran, seine Position darzulegen, bevor er noch mehr Informationen preisgab. Und daher fragte er seinerseits:
"Aber du sprachst gerade von der Treue der secunda. Die Frage ist doch, wer ist nun der rechtmäßige Kaiser?"
Er selbst hatte bisher nur von der Ausrufung des Corneliers in Syria gehört, aber vielleicht hatten die Nordlegiones da noch mal eine andere Vorstellung? Um dergleichen abzuklären war er schließlich hierher entsandt worden. -
Keine Überraschung zeigte sich im Gesicht des legatus. Eigentlich zeigte sich überhaupt nichts und nur die Lederteile die Rüstung des optios knirschten. Offensichtlich kannte man die Listen und ihren Inhalt auch hier. Da der Claudier dennoch noch im Amt war, hielt man sich aber nicht daran, was das folgende sicherlich einfacher machte. Licinus konnte ein sanftes Aufatmen nicht unterdrücken, es sah danach aus, als hätte er eine reelle Chance hier lebend herauszukommen.
"Das ist wahr, aber zusammen mit dem Auftreten des Vesculariers vor und nach dem Tod des Kaisers, lassen sie nach Meinung des legatus Aurelius, wie auch des Kommandostabes der prima, nur einen Schluss zu:
Der Vescularier selbst hat den Kaiser ermorden lassen und versucht nun gleichzeitig die Schuld von sich abuwälzen und seine politischen Gegner zu eliminieren. Dazu kommt der ungewöhnliche Umgang des Vesculariers mit dem Testament des verstorbenen Kaisers."
Licinus holte kurz Luft, jetzt war es raus. Gerne hätte er einen Schluck Wasser noch besser posca getrunken, aber die ließ auf sich warten.
"Das ist der eigentliche Grund meines Hierseins. Ich soll dich fragen, wie die germanischen Truppen, der Stadthalter und insbesondere natürlich deine Einheit stehen. Da die Prosskriptionslisten bekannt sind, aber nicht befolgt wurden, nehme ich an nicht unbedingt freundlich, ist das korrekt, legatus legionis?"
Bewusst oder unbewusst, das wusste er später selbst nicht mehr zu sagen, hatte er durch die Anrede mit dem Titel nochmals signalisiert, dass er die Befehle des Vesculariers für nichtig hielt und somit den Claudius für rechtmäßig im Amte.
Er konnte jetzt nurnoch hoffen, dass er sich nicht verschätzt und durch seine forsche Art sein Todesurteil unterzeichnet hatte, aber er war zuversichtlich, die Lage richtig eingeschätzt zu haben. -
Die Hacken klackten aneinander, die Arme hingen schlagartig gerade an der Seite entlang und der Rücken straffte sich durch als der legatus den Raum betrat. Nach einem kurzen Moment der Musterung fing der legatus an zu sprechen.
"Marcus Iulius Licinus, primus pilus der prima traiana in Kurierdiensten." folgte zuerst nochmal die korrekte Meldung samt Gruß, wie es sich einem ranghöheren offizier gehörte. Etwas sehr formal, schließlich wusste der Mann all dies schon, aber schaden konnte es keines Falls.
"Befehle, legatus, wie könnte es anders sein.
Ich soll dir herzliche Grüße von meinem legatus Titus Aurelius Ursus entbieten!"
Jetzt war der gefährliche Punkt der Unterhaltung erreicht. Lange hatte er überlegt, wie er jene Punkte darlegen sollte, die er mit den beiden Aureliern besprochen hatte, aber bis zuletzt hatte er keine befriedigende Form gefunden. Aber allein die Tatsache, dass der Claudier hier vor ihm stand, ließ nur zwei Erklärungen offen. Er beschloss auf's ganze zu gehen.
"Weiter soll ich dir von den Entwicklungen in Italia berichten:
Vom Tode des Imperators habt ihr mit Sicherheit gehört. Es hat danach eine Verhaftungswelle unter Senatoren gegeben, die Vinicier wurden verbannt und es wurden Proskriptionslisten erlassen. Unter anderem mit deinem Namen darauf."
Er wartete ab. Wie würde der Mann auf diese Nachricht reagieren? -
Licinus stellte sich an einen Punkt leicht abseits der Achse zwischen Tür und Schreibtisch und ungefähr auf der halben Länge. So war er nicht zu übersehen (auch nicht aus dem scriptorium, wo die scriba ihn offenbar im Auge behalten wollten) und stand trotzdem nicht im Wege, wenn der legatus antrat.
Die Füße schulterbreit aufgestellt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt wartete er ab, fixierte einen imaginären Punkt auf dem Türblatt und hoffte, dass sich der legatus nicht zu viel Zeit ließ, bis der von der Besprechung zurückkehrte.
Seine Muskeln schrien geradezu nach einem Besuch im heißen Wasser einer Therme. -
Er wurde in das Vorzimmer des Legaten geführt, wo erwartungsgemäß ein scriba sein Ankommen bemerkte und sich um ihn kümmerte.
Natürlich war es suboptimal, dass der legatus keine Zeit führ ihn hatte, aber immerhin bot man ihm das officium sozusagen als Wartesaal an.
Das war in jedem Fall besser, als hier in der Betriebsamkeit der Schreibstube zu warten. Achja, sein Name.
"Marcus Iulius Licinus", kam es schnarrend, allerdings ohne Rang und Einheit, wie man es in dem Tonfall vielleicht hätte erwarten können.Dann gab er dem scriba noch Gelegenheit eventuelle weitere Nachfragen zu stellen, bevor er das officium des legatus betrat.
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"Davon gehe ich aus", war Licinus Antwort, darauf dass er seine Waffenb ald wieder bekommen sollte.
Er setzte sich in Bewegung und die Begleitmannschaft tat es ihm nach. Während er sich zuvor nur gefragt hatte, ob man hier nicht vielleicht etwas nervös war, so war er sich dessen nun absolut sicher. Ein ganzes contubernium als Begleitung für einen einzelnen Mann, das war schon fast paranoid in seinen Augen.Brav folgte er dem optio bis zur principia und verbot sich alle Kommentare über die Ehrengarde.
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"Salve optio Helvetius", antwortete Licinus wieder einmal vom System Legion überzeugt, dass überall das selbe war, sei es hier bis hin nach Syrien. Auch wenn es nicht von den sichersten Zeiten zeugte, dass auch andere Offiziere entwaffnet wurden.
Nacheinander griff er nach gladius und pugio, zog sie aus den Scheiden, griff um und reichte sie dem Wachmann mit dem Griff voran.
"Weiter führe ich keine Waffen mit mir."
Den Schild, den ein Pedant noch als Waffe zählen hätte können, hatte er ebenso in der Herberge zurückgelassen wie die sarcina.
Ein wenig mulmig fühlte er sich schon, so ganz unbewaffnet, wusste er doch nicht, wie der hießige legatus auf sein erscheinen reagieren würde. Genau genommen wusste er noch nicht einmal, was er ihm sagen sollte. -
Beide Pferdewechsel, das wusste Licinus, waren nötig gewesen, auchw enn sei ihm nicht gerade gepasst hatten.
Dennoch hatte der Führer ihn überzeugt, dass die Pferde für die Berge ungeeignet waren. Überhaupt die Berge. Felsen, Schluchten und wieder Felsen. Nach seiner Rückreise würde er diese verfluchten Gipfel nicht wieder freiwillig überqueren. Und an die Rückreise wollte er noch nicht denken.
Der zweite Pferdewechsel war dann nötig gewesen, um wieder schneller voran zu kommen, auch wenne s ihm persönlich egal gewesen wäre, mit einem Maulesel, einem Pferd oder zu Fuß in Moguntiacum anzukommen.Das war auch der Punkt, an dem er froh gewesen war, den Patrizier bei sich zu haben. Er selbst war nämlich angesichts dieser Betonköpfe von Beneficariern drauf und dran gewesen, dieselben Kraft Ranges in den Boden zu putzen. Was im Nachhinein betrachtet, vermutlich mehr Probleme gemacht als gelöst hätte.
Auch wie der Mann die Nötige Arbeitsteilung entschied, ohne, dass die Eskorte, die sie mit sich rumschleppten, groß etwas mitbekam. Er sollte also zu dem Claudier gehen. Die Teilung war ihm ganz Recht, er woltle so schnell wie möglich zurück. Und mit einem Militär konnte er sicherlich besser umgehen, als mit dem statthalter der Provinz, welcher eher ein Politiker war.
"Ich werde mich um ein Quartier kümmern. Ich schicke eine Nachricht an die Porta der Regia, falls ich im Lager aufgehalten werde."
Der Satz war zwar als Aussage formuliert, aber die Betonung ließ heraushören, dass es mehr ein Vorschlag war.
Außerdem nahm er sich vor die Nerven des Aureliers zu schonen und ein Gasthaus zu suchen, welches deutlich über seinen eigenen Ansprüchen lag. Es würde zwar dennoch nicht unbedingt den Ansprüchen des Mannes genügen, das wusste er, aber er glaubte nicht, dass es ein solches Gasthaus in der Stadt, die er vor sich liegen sah geben würde.Danach ließ auch er sich den Weg an die porta des castrums der secunda weisen.
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Noch immer abgekämpft aber wieder offen alle Insignien seines Ranges und sogar seine armillae tragend trat Licinus vor das Tor der legio secunda.
Er baute sich vor der Wache auf und blickte ihr mit kerzengeradem Rücken geradewegs in die Augen:
"Centurio Marcus Iulius Licinus, primus pilus der legio prima traiana pia fidelis, zum legatus Claudius in Kurierdiensten." -
"Du sollst das verdammte pilum nicht zum Ziel tragen." war der eine Kommentar, der häufig zu hören war. Der andere lautete:
"Das Ding beißt nicht, du kannst es ruhig festhalten."
Sie bezogen sich, wie unschwer zu erkennen war, darauf, wann die tirones ihre pila los ließen. Die zweite Fehlerquelle war nicht unbedingt schwerer zu benennen, aber deutlich schwerer zu quantifizieren: Es war die eingesetzte Kraft.
Den Wurfpunkt konnte man benennen, den tirones zur Not gar den Arm führen. Die Kraft konnte man nur relativ mit mehr und weniger angeben, was Licinus mit donnernder Stimme auch ununterbrochen tat.So vergingen einige Wurfrunden, bis Licinus der Meinung war, dass es genug sei.
"Gut, jetzt wird das laufen mit pilum trainiert. Dabei wird das pilum weit unten gefasst, damit ihr nicht mit den Schienbeinen dagegen schlagt. Zwei Runden! Und los!"
Eine Runde lief Licinus selbst mit, dann fiel ihm ein Soldat ins Auge, der offensichtlich irgendwas von ihm wollte. Als er ihn erreichte teilte er ihm mit, dass er zu einer Lagebesprechung gerufen wurde.Folgerichtig hieß er die Männer noch 10 weitere Runden zu laufen. Unterbrochen von je zehn Liegestützen nach jeder Runde. Den Melder kommandierte er ab, den Schluss der Übung zu überwachen.
Dann ging er im Eilschritt in Richtung der principia ab.Sim-Off: Den aktuellen Entwicklungen geschuldet
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Machte der Kerl sich jetzt etwa lustig über ihn?! Licinus biss die Zähne zusammen und schnaubte einmal, was aber im Krach der schlagenden Hufe unterging.
"Die Straßen werden wir brauchen, aber ansonsten ist das meiner Meinung genau das, was wir tun sollten."
Und zwar genau deinetwegen. Der Mann sah einfach zu sehr nach einem Patrizier aus, um als Soldat durch zu gehen
"Dass ein Trupp Kuriere hier geschlossen durchreitet und sich erst nach den Bergen aufteilt ist nichts ungewöhnliches." immerhin lagen sie hier ja an einer der Hauptverkehrsrouten zu den Rheinlegionen, denen in Britannia und sogar jenen an der oberen Donau.
"Es ist sicherer, weil die Bergvölker es mit dem römischen Frieden nicht immer ganz so genau nehmen.
Aber wie häufig werden die Leute einen Haruspex zu Gesicht bekommen?"
Mit Mühe konnte er sich ein oberlehrerhaftes 'Aha!' verkneifen, aber er riss sich zusammen, allmählich bekam er nämlich die Befürchtung, dass er ohnehin zu direkt sprach und der Mann sich angegriffen fühlte.
"Der Trupp Soldaten wird erst hinter den Bergen bewusst auffallen, ab da sollten wir tatsächlich alle Herbergen und Städte meiden und darauf achten schnell voran zu kommen."Anscheinend war die Neugierde des Aureliers damit auch schon befriedigt, einzig der lettze Satz ließ nochmal aufhorchen, aber Licinus vermutete, dass es nur ein höflicher Kommentar war und der Politiker nicht aus seiner Haut heraus konnte. Also schwieg er und konzentrierte sich darauf nicht in laute Schimpfkanonaden gegen Pferde allgemein und das Tier unter ihm im speziellen auszubrechen. Nur ein Kommenatr hüpfte ihm über die Lippen und löste bei den umgebenden Reitern ein Grinsen aus, dass sie aber gekonnt vor dem übellaunigen Offizier verbargen:
"Wie kann ein Tier, dass aus Heu besteht nur so hart sein?!" -
Die Pilen fielen, wie sie fielen, ein bunten Streumuster ohne viel System. Aber immerhin hatte schon mal niemand die Waffe mit der Rückseite voran geworfen. Man wurde ja bescheiden im Laufe der Zeit.
"Pilen wieder aufsammeln und anschließend wieder hier aufstellen! Agite!"
Die Übungspilen aus Holz verbogen sich ja nicht und konnten daher mehrfach verwendet werden, wenn sie nicht ungünstig aufeinander landeten.Einige Augenblicke später, die angehenden Soldaten hatten sich wieder aufgestellt, gab es weitere Anweisungen.
"Nun, da ihr ein erstes Gefühl für die Pilen bekommen habt, werden wir mal etwas mehr versuchen. Ihr seht die beiden weißen Linien am Boden?!" Im letzten Versuch hatten sie in Mitten der Pilen gelegen. Erfahrungswert, man wollte es ja auch nicht zu schwer machen.
"Das Ziel ist es nun, zwischen diese beiden Linien zu treffen. Verfolgt die Flugbahn eures Pilums. Direkt nach dem Wurf geht ihr sie holen. Wer aus der folgenden Reihe wirft, bevor ich es sage, gefährdest seine Kamderaden willentlich. Und ihr wisst, was das heißt!" fügte er mit einem Blick hinzu, der an Strenge kaum zu überbieten war.
"Erste Reihe! Tollite pila! Mittite! Einsammeln!""Zweite Reihe! Tollite pila! Mittite! Einsammeln!"
So ging es durch, bis jede Reihe wieder ein paar Mal geworfen hatte.