Beiträge von Caius Ferrius Minor

    Ich lächelte, blieb aber noch stehen.


    "Es freut mich auch Dich zu sehen, princeps !"


    Ich machte eine künstliche Pause.


    "Du hast recht, die Factioarbeit muß intensiviert werden. Doch sag, fallen Factiones eigentlich unter die durch den Senat kürzlich erlassenen Lex Communitatis ? Ich bin mir dessen nicht sicher, doch würde eine solche Annahme unseren Handlungsspielraum doch erheblich einschränken."


    Auch in Bezug auf gewisse Planungen, aber dazu würde er später kommen.


    "Als Iurist wirst du da sicher besser bescheid wissen. - Was die Sache des Nachwuchses angeht, so habe ich einen talentierten Nachwuchsfahrer bereits an der Angel. Ich lernte ihn vor vielen Jahren kennen. Ich werde noch einige Gespräche führen müssen, doch der Entschluss steht so gut wie bevor."

    Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte, rechnete ich schon damit, daß ich von seiten der Beisitzer Gegenwind ernten würde, schließlich hatte ich direkt ihren Status innerhalb der Curie angegriffen und so einen Status gibt man ja ungern her, sei es, daß man nur einen minimalen Einfluss auf so ein Gremium wahren kann.


    Jedoch andererseits wäre es gerade nach diesen Worten klug von den Beisitzern, sie würden sich gar nichts äußern. Schließlich sind sie ja nur Beisitzer. Sie haben kein Stimmrecht und auch das Recht vor der Versammlung zu reden, ist eingeschränkt. ;)

    Unverständlich schüttelte er den Kopf. Eigentlich konnte ihn seit der kurzen Zeit seit seinem Antritt in der Curie nichts mehr erschüttern, aber ein Beisitzer ohne jegliche Kompetenz, noch irgendwelcher sonstigen Befugnisse wollte hier den versammelten Vertreter Aufklärung über das angebliche Wahlprocedere geben, das war dann doch zu viel.

    Ich betrat das Tablinum, in das mich der Sklave führte, und hatte mich auf dem Weg dorthin ein wenig umgeschaut. Schließlich war man nicht alle Tage Gast in einer Villa diesen Ausmaßes.


    "Salve Tiberius ! Auf deine Einladung hin bin ich gekommen. Was gibt es Neues im Rennsport ?"

    Der Sklave hatte mich hier her geführt und ich sah den Consul schon mitten in der Pracht seines blühenden Gartens stehen. Die schneeweiße Toga und der weiße, gestutzte Bart gaben ein komplettes Bild ab.


    Ich trat auf ihn zu.


    "Salve avus, ich hoffe, ich störe dich nicht. Anläßlich der Eröffnungssitzung zur Curia Provincialis befinde ich mich derzeit in Rom."

    Noch relativ neu in der Curie, stellte ich meinen ersten Antrag zur Diskussion.


    "Geschätzte Sodales !


    Als neu ernannter Vertreter Misenums bin ich ein noch junger und unerfahrener unter den eurigen, daher gestattet mir, wenn ich noch nicht ganz mit den Gepfligenheiten innerhalb dieser Versammlung vertraut bin.


    Ich möchte hiermit zur Diskussion stellen, inwieweit wir in diesen Räumen sogenannte Beisitzer brauchen, Leute mit angeblichen Rang und Namen, die sich alle Jahre mal blicken lassen, ihren Senf zu irgendeiner Sache abgeben, meist in einer recht unqualifizierten Bemerkung, und ansonsten überflüssig wie ein Kropf sind.


    Wenn es der Curie eines externes Rates bedürfe, so kann sie diesen von Fall zu Fall einholen. Allerdings ist mir nicht klar, was die Funktion dieser Beisitzer sein soll. Die Curie ist die Versammlung bestehend aus Vertretern der Provinz Italia, gewählt durch die Bevölkerung ihrer Städte. Was haben da irgendwelche Beisitzer verloren ?


    Ich danke."


    Damit setzte ich mich wieder.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Dann wärs keine MN. :P


    touché ;)


    aber dennoch bezog sich mein Kommentar mehr auf die logischerweise dann zwangsläufig folgende Aussage

    Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    Das würde bedeuten wir bleiben bei einer Teilung des Imperiums, die historisch gesehen erst mit Diokletian (284-305 n.Chr.) erfolgt ist.

    Der Princeps hatte mich eingeladen und so hatte, in einer neuen Toga gekleidet, den Weg einen der Hügel der Stadt hinauf zur Villa der Tiberier, dessen Abstammung sich der Princeps rühmte, auf mich genommen, um seine Einladung anzunehmen.


    Als ich den grün überwuchten Garten und das prächtige Anwesen, das an längst vergangene Tage erinnerte, so versteckt und geheimnisvoll zwischen den Pinien liegend, sah, trat ich an die porta und schlug kräftig, mehrmals, mit dem bronzemelierten Ring gegen das Holz.

    Den Aufenthalt in Rom, anläßlich der ersten Sitzung der Provinzcurie nutzte ich, um meinem Großvater einen Besuch abzustatten. Als aktueller Consul war ein geschäftiger Mann, doch ich hoffte, daß ich ihn antreffen würde. So klopfte ich.

    Diese Plumpheit. Ich staunte nicht schlecht, ob der Frechheit des Didiers. Hatte man schonmal einen solchen Politker gesehen ?


    "Eine Frage, gestatte mir, Didius Albinus, warum glaubst Du, daß du der richtige Kandidat für das Amt des Comes bist ?


    Und noch eines, langweile uns nicht mit irgendwelchen Phrasen, derer du sie zu exzerizieren dich als Meister herausgestellt hast. Was dürfen wir von dir erwarten ?"

    Dies hatte ich mir nicht träumen lassen. Zwar drangen immer wieder die wildesten Gerüchte und Geschichten aus der Curie hervor, aber das Theater wie sich der Magister Scriniorum und der Didier behakten, und sich gegenseitig positionierten, hatte mehr was von Revierkämpfen unter einem Rudel Wölfe.


    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fiel es mir nicht leicht, mit keinem der beiden zu sympathisieren. So wartete ich als Neuling ab, was sich ergeben würde und zu wem die Gesamtheit der Curie letztlich tendieren würde.

    Bei meiner ersten Sitzung in den Hallen der ehrwürdigen Curie Italias, in die ich als Vertreter Misenums berufen worden bin, lauschte ich gespannt den Worten des ersten Tagesordnungspunktes und war erstaunt festzustellen, daß der Comes abkömmlich zu sein schien.
    Gleichzeitig spielte sich ein Mann auf, der augenscheinlich Wahlkampf zu betreiben schien, doch er tat dies so schlecht, daß ich mich wunderte, wie weit es mit den Provincialpolitikern Italias her ist.
    Sein selbstgefälliges Gehabe und sein Geprotze, mit dem er seine Taten vortrug, erregten in mir ein Gefühl des Ekels. Wie konnte so ein Mann nur es zum Duumvir schaffen, der an Eloquentia, Dignitas und Humilitas derart viel missen ließ. Gewiss hatte er gute Beziehungen, die ihm verholfen oder einen rießen Haufen an Schulden. :D

    wie gesagt (s. Edit), in Misenum gibt es zwei Kandidaten und ich nehme mal an, daß es nur einen Vertreter geben wird. Also sind da Wahlen erforderlich.

    ah, interessant. Es "muss" keine Wahl stattfinden. Es darf aber. ;)


    Aber meinetwegen ersparen wir uns das, dann soll der Comes, bzw sein Stellvertreter der Magister Scriniorum mal die Ernennungen durchführen.



    /edit: mir fällt aber gerad auf: für Misenum muß es Wahlen geben, denn dort haben zwei kandidiert.