Beiträge von Marcus Quintilius Montanus

    Natürlich sah er die Angst und anders als am Abend zuvor gefiel sie ihm überhaupt nicht. Ärgerlich über sich selbst fuhr er sich grob über das Gesicht und anschließend durch die Haare. 'Ruhig, Montanus', sprach er in Gedanken zu sich selbst. Erst als er sicher war sich wieder voll unter Kontrolle zu haben stand er wieder auf und ging zu Narcissa am Fenster. Zuerst streckte er die Hand aus, um sie an den Schultern zu berühren, zog sie dann jedoch rasch wieder zurück, weil er das Gefühl hatte, dass das jetzt nur falsch sein könnte.
    "Narcissa, Schwesterchen... es tut mir leid, ich wollte nicht so laut werden. Aber was soll ich denn tun?"
    Seine Stimme war sanft und man hörte auch die leise Verzweiflung, die schon die ganze Zeit an ihm nagte.

    "Verflucht, Narcissa! Was soll ich denn machen?! Ich hab keine Ahnung, wie man sich in so einer Situation zu verhalten hat! Jetzt mach es mir doch nicht so verdammt schwer! Was denkst d denn, was ich tun sollte?! Sag es mir!", begehrte er auf, als sie so abweisend war.
    Er warf die Hände in die Luft und sprach sich einen Teil seines Frustes von der Seele.
    "Ich bin sicher Fundulus könnte das besser als ich, sicher könnte er das! Er kann ja alles besser! Aber der ist nun mal jetzt nicht da! Also musst du mit mir vorlieb nehmen! Aber weder du noch ich haben eine Ahnung, wie Eltern das regeln würden! Wir müssen unseren eigenen Weg finden! Aber dafür darfst du mir das nicht so verflucht schwer machen!"
    Er schlug mit der Faust auf ihr Bett und stampfte zugleich auch mit seinem Fuß auf.

    Dafür erntete sie jedoch nur einen giftigen Blick und die Worte: "Achte auf deine Zunge!"
    Er beachtete ihre Ablehnende Haltung nicht weiter, sondern lies sich einfach auf ihrem Bett nieder. Kurz schien er mit sich zu ringen, dan schaute er bittend zu ihr hoch und klopfte neben sich.
    Langsam hatte er eine ungefähre Vorstellung, was er nun zu ihr sagen wollte, doch zuerst musste er hoffen, dass sie nicht weiter die Trotzige spielen wollte, denn dann konnte er den Ton, den er vorhatte, nicht anschlagen.

    Immer noch nachdenklich blickte Montanus ihr nach und es dauerte eine ganze Weile, bis er das auffordernde Mustern von Nerva bemerkte. Kurz sah er sie verständnislos, dann verblüfft und schließlich vorwurfsvoll an.
    "Warum ich?!", klagte er das, was ihn am meisten störte, aber schon im nächsten Momentan stand er langsam auf. "Na gut, na gut, ich geh ja schon!"
    Grummelnd verlies er die Küche und blieb erst mal auf dem Gang stehen.
    Was sollte er jetzt tun? Er glaubte ziemlich eindeutig aus Nervas Blick herausgelesen zu haben, dass er Narcissa folgen sollte. Aber, was er dann tun sollte hatte er nicht erkennen können. Was sagte man zu einem frisch verliebten Mädchen, dem man die Liebe ausreden wollte? Montanus hatte schon wieder keine Ahnung und so betrat er Narcissas Zimmer, ohne konkreten Plan, oder zu klopfen. Er hoffte einfach auf seine Intuition.
    Knapp vor der Tür blieb er stehen und sah sich erst mal im Raum um, um anschließend Narcissa zu mustern.

    Auf die Frage nach seinem Bruder zuckte Montanus nur mit den Schultern. Er hatte zwar eine Vermutung, aber die musste er hier nicht unbedingt äußern. Außerdem hatte sein Mund grade besseres zu tun, als zu sprechen.
    Die Ankündigung seiner Cousine dämpfte seine gute Laune ganz gewaltig. Sein Gesicht verdunkelte sich und so war es auch ganz gut, dass Narcissa ihm nicht in die Augen sah. Er gab es, nach der ersten willkürlichen Anwandlung, auch gleich auf ihren Blick zu suchen. Es hatte ja eh keinen Sinn. Und so begrüßte Narcissa eisiges Schweigen, als sie die Küche betrat.
    Grimmig stopfte sich Montanus sein Frühstück in den Mund und verwendete nicht mehr viel Zeit darauf zu kauen. Seine Gedanken rasten. Was sollte er jetzt mit Narcissa machen? Er hatte da doch überhaupt keine Erfahrung. Was hätte ein Vater gemacht? Die Ahnungslosigkeit machte ihn rasend. Er hatte ja weder einen Vater noch eine Mutter gehabt, als er aufgewachsen war. Also konnte er sich auch niemanden als Vorbild nehmen. Und was er mit Narcissa anstellen sollte, das konnte er auch niemanden fragen.
    Wenn doch Fundulus nur hier wäre! Er war der Ältere, eigentlich müsste er sich mit ihr befassen und nicht er, Montaus! Das war doch eigentlich das Vorrecht der Jüngeren, aber Fundulus gönnte ihm ja noch nicht mal diesen kleinen Vorzug! Nein, er musste hier den Verantwortlichen spielen!
    Montanus bemerkte kaum, dass seine Schüssel leer war, doch dann lehnte er sich zurück und musterte Narcissa eindringlich.

    Montanus grummelte nur, ähnlich wie sein bauch, doch er erhob sich und schlurfte dorthin, wo er sich waschen würde. Es dauerte etwas, dann kam er frisch gewaschen und in neuen Sachen wieder in die Küche.
    Auch seine Laune hatte sich sichtlich verbessert, denn er verlangte nun nur mit noch mehr Nachdruck: "Frühstück!"

    Sein Blick folgte Burrus, wie er hinauseilte und fixierte dann wieder Nerva.
    "Gut", grummelte Montanus und lies sich auf einen Stuhl sinken. "Gibt's schon Frühstück? Ich hab einen Kohldampf!", lies er verlauten und das war schon verwunderlich, wenn man bedachte, dass er heute eigentlich auf jedes Geräusch und jeden Geruch empfindlich reagieren müsste.
    "Wie lang wir es dauern, bis ich mich waschen kann? Ich stink wie ein viertklassiges Wirtshaus." Etwas empfindlich war er wohl doch, aber bei weitem nicht so sehr, wie es eigentlich hätte sein müssen.
    Der Typ im Wirtshaus hatte recht gehabt! Das Wasser trinken half tatsächlich! Montanus konnte es kaum glauben und nahm sich vor in Zukunft immer einen Krug Wasser zu leeren, nachdem er etwas viel getrunken hatten.

    Doch Montanus leerte den gesamten Krug Wasser und schlief danach wie ein Stein bis weit in den nächsten Tag hinein. Als er dann endlich aufwachte fühlte er sich zerschlagen, aber die hämmernden Kopfschmerzen, die er erwartet hatte blieben aus. Nur seine Blase drückte und er beeilte sich diese zu entleeren.
    Als er danach wieder in sein Zimmer zurück kam lies er sich auf das Bett sinken, stützte den Kopf auf die Arme und ging den gestrigen Tag noch mal durch. Es schien alles schief gelaufen zu sein. Stöhnend schüttelte er den Kopf, dann stand er langsam wieder auf und schlurfte zur Küche.
    Wie erwartet fand er dort Nerva und die beiden anderen Sklaven.
    "Morgen", murmelte er noch halb verschlafen und fügte sogleich an: "Ein Bad wäre jetzt nicht verkehrt..."
    Suchend sah er sich um.
    "Wo ist denn Narcissa?"

    "Nach meiner Cousine!", murmelte Montanus in die Arme, auf die er sein Gesicht gebettet hatte. Die ganze Welt drehte sich, er fühlte sich, als hätte er grad eine schlimme Krankheit überstanden und übel war ihm auch noch. Jetzt wollte er nur noch eins: in Ruhe gelassen zu werden.
    Weder hatte er seine Sandalen ausgezogen, noch die Kleidung, die er trug und das hatte er heute auch nicht mehr vor.
    "Und bring mir einen Krug Wasser!", brachte er kurz darauf noch heraus.
    Er hatte sich vor ein paar Wochen mit einem Typen im Wirtshaus unterhalten und dieser hatte munter einen Wein nach dem anderen getrunken und war danach noch nicht mal halb so betrunken gewesen, wie Montanus selbst. Natürlich wollte er sofort wissen, wie das ging, und dieser erzählte freimütig, dass er für jeden Becher wein einen Becher Wasser trinken würde. Und das beste, hatte dieser hinzugefügt. Seid er das tat hatte er noch keinen einzigen kater mehr gehabt!
    So ganz konnte Montanus das nicht glauben, aber heute war der richtige Tag um das auszuprobieren.

    Taumelnd ging Montanus die wenigen Stufen zum Eingang hinauf und stützte sich dann dort schwer gegen den Türrahmen. Er stieß die Tür auf und stolperte in das Haus.
    "Nerva!", brüllte er. "Wir sind wieder da..." Er fuhr sich noch mal mit dem Unterarm über das Gesicht, dann drehte er sich zu Narcissa um und im Licht, das im Haus herrschte konnte man gut seine rot unterlaufenen Augen und sein verschwitztes Antlitz erkennen.
    "Geh ins Bett, bitte. Und.. lass es das für heute gewesen sein!", flüsterte er vollkommen erschöpft und stolperte sogleich den Gang entlang zu seinem Zimmer. Dort stieß er ebenfalls die Tür auf und ohne sie wieder zu schließen stolperte er noch die letzten Schritte zu seinem Bett und lies sich stöhnend darauf fallen.

    Für Montanus wurde es zu einem Gewaltmarsch und er sah sich kein weiteres Mal nach Narcissa um. er war viel zu sehr damit beschäftigt einen Fuß vor den anderen zu setzten und nicht dem immer stärker werdenden Drang nachzugeben, sich einfach so auf den Boden fallen zu lassen und dort zu schlafen.
    Der Schweiß lief ihm über das Gesicht und er fuhr sich immer wieder mit dem Unterarm über Stirn, Augen und Mund.
    Eigentlich dauerte es gar nicht mal so lange, aber für Montanus kam es wie eine Ewigkeit vor. Dann waren sie endlich am Haus angekommen.

    Für eine richtige Antwort hätte er nachdenken müssen, doch das verweigerte sei Gehirn grade und so brummte er nur und wandte sich brüsk ab. Die Hand, die er Narcissa hatte reichen wollen und die sie ausgeschlagen hatte, ballte er zur Faust.
    "Narcissa?", das Wort kam fast fragend über seine Lippen und Montanus sah seine Cousine nicht an, während er sprach. "Lass uns gehen." Und er setzte sich einfach in Bewegung. Sie würde schon kommen, dessen war er sich sicher. Nur, wie er selbst es wieder heim schaffen sollte, davon hatte er keine Ahnung. Das würde der schlimmste Gang seines Lebens werden.
    Nach einigen Schritten sah er sich über die Schulter nach Narcissa um.

    Er sah, wie Narcissa zurück wich und hörte Scato aufbegehren. Langsam drehte Montanus sich zu diesem und seine Augen verdunkelten sich.
    Nach außen hin scheinbar ruhig hörte er sich an, was Scato so wichtiges zu sagen hatte und starrte ihn schon dabei in Grund und Boden. Als er dann den Mund aufmachte um zu antworten musste Scato der Geruch nach Wein in die Nase steigen und auch seine Worte kamen nicht ganz so klar heraus, wie Montanus sie gerne gehabt hätte. Doch sie waren noch gut verständlich und mit einer Eindringlichkeit gesprochen, die ihres Gleichen suchte:
    "Ihr Vater ist tot, ihre Brüder nicht hier. Ihre Sicherheit, in jedem Sinne, obliegt meinem Bruder Fundulus und mir. Ich werde sie jetzt nach Hause bringen, denn nur deshalb bin ich ihr hierher gefolgt. Du wirst jetzt zur Seite gehen und deinen Mund halten, hast du das verstanden?"
    Wieder streckte er die Hand nach Narcissa aus und sprach, die Worte sorgfältig im Kopf vorformulierend: "Steh auf und komm mit!"

    Irgendwie hatte er es geahnt, dass das kommen würde. So wie die beiden sich angesehen hatten, das musste ja fast so kommen... Montanus vergrub wieder den Kopf in den Armen und überlegte, was er tun sollte.
    Wenigstens war es doch ein recht keuscher Kuss gewesen, aber so weiter machen lassen, das konnte er sie nicht. Schwerfällig rappelte er sich wieder hoch, trat aus dem Schatten der Säule heraus und ging zu den beiden hinüber.
    Wie eine stumme Gewitterwolke stand er plötzlich vor ihnen und sah müde und mit trüben Blick auf Narcissa herunter. Scato ignorierte er vollkommen, denn er hatte das Gefühl, sollte er ihn auch nur eine Sekunde zu lange ansehen hätte er zuschlagen müssen.
    Nun streckte er nur die Hand aus, grade so als wollte er Narcissa hoch helfen, was er auch wirklich tun wollte, und meinte trocken: "Komm mit!"
    In der einbrechenden Dunkelheit konnte man es nicht mehr richtig erkennen, aber ihm perlte der Schweiß von der Stirn und er musste all seine Selbstbeherrschung aufbringen um ruhig und grade dazustehen.

    Montanus ging halb, halb stolperte er die Säulen entlang und hielt nach einer einzelnen Gestalt Ausschau. Er hatte schon einen großen Teil der Tempelanlagen durchquert, als er plötzlich zwei Gestalten erkannte, die neben einander saßen. Zuerst wollte er gleich den Blick wieder abwenden, Narcissa war ja schließlich alleine, doch grade als er den Kopf drehte, erkannte er seine Cousine.
    Schwer lies er sich gegen die Säule neben sich sacken und rutschte an dieser herunter, als er die andere Gestalt erkannte. Auf die Entfernung war es nicht leicht zu sagen, aber er war sich ziemlich sicher, dass es dieser Scato war.
    "Oh ihr Götter, musste das sein?", murmelte er und lies sich komplett zu Boden sinken. Er legte zog die Beine etwas an, legte die Arme darauf und Bettete den Kopf auf die Unterarme. "Ich hätte daheim warten sollen", murmelte er und blieb sitzen wo er war. Das wollte er gar nicht sehen. Nein, er würde so tun, als hätte er es nicht gesehen, oder? er hob den Kopf ein Stück und schielte zu den beiden herüber.
    Was hatte er verbrochen, dass ihn die Götter so straften?

    Montanus hatte es tatsächlich geschafft das nächste Teilchen der Strecke in einem Stück zurück zu legen, und sogar ohne sich irgendwo festzuhalten. Dafür stand ihm aber jetzt der Schweiß auf der Stirn und er gönnte sich eine kurze Pause. Dort vorne was das Tempelgelände. Jetzt müsste er sein Cousinchen nur noch finden. Das wäre mit klarem Kopf sicher viel einfacher gegangen, aber es war nun mal so wie es war.
    Grummelnd fuhr sich Montanus über die Augen und schüttelte den Kopf. Das würde r schon noch packen, und wenn er sich dafür morgen so mies wie noch nie fühlte, selbst schuld. Er hätte Narcissa wirklich einsperren sollen!
    Er brauchte eine ganze Zeit um seine Beine dazu zu überreden zu weiter zu gehen. Aber dann taten sie mehr oder weniger ihren Dienst und mir wirrem Kopf und nicht ganz grade setzte er seinen Weg fort und begann mit der Suche.

    Montanus hangelte sich die Straßen entlang und jede erschien ihm schlimmer zu sein, als die vorherige. Langsam fragte er sich, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war Narcissa nach zu gehen. Doch dann rief er sich selbst zu Ordnung. Das Mädchen war allein unterwegs, das allein sollte schon grund genug sein, und dann war es auch noch Abend, würde also bald dunkel werden...
    Montanus lehnte sich gegen eine Hauswand, oder was auch immer diese senkrechte Ebene war. Er musste nur kurz verschnaufen. Wenigstens spürte er seine Wehwehchen kaum mehr, dafür sorgte der Wein in seinem Blut, aber seine Beine spürte er ebenso wenig und es fiel ihm auch immer schwerer einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Entschieden schüttelte er den Kopf, um ihn wieder frei zu bekommen. "Jetzt reiß dich zusammen Montanus!", rief er sich selbst zur Ordnung und stieß sich wieder von der Wand ab.
    Er sollte wohl besser möglichst bald am Tempelbezirk ankommen. Es würde sicher bald dunkel werden, und dann musste er noch suchen, wo Narcissa genau war. Es schien ihm immer unmöglicher seine Cousine zu finden. Und dann musste er sie auch noch irgendwie davon überzeugen mit ihm zurück zu kommen. Und dann musste er sich selbst überzeugen zurück zu gehen!
    Leicht schlug sich Montanus selbst auf die Wange, und mit durchgedrückten Beinen stapfte er in leichten Wellenlinien den Weg entlang.
    Der Wille fand doch immer einen Weg, das würde er schon packen, irgendwie...

    Auf die ersten Worte der Sklaven brummte Montanus nur. Er konnte in dem Moment nicht sagen, ob er sich das in einem anderen zustand gefallen lassen hätte, aber so nahm er die Schelte einfach hin und wunderte sich, wie sehr ihm das manchmal fehlte. Ohne Mutter aufgewachsen hatte er nie diese gutmütige Art von Zurechtweisung kennen gelernt und war jedes Mal aufs neue verwundert, wenn er sie hörte.
    Ihm war gar nicht danach Nerva zusammen zu stauchen und sie an ihren Stand als Sklavin zu erinnern, dafür fühlte er sich viel zu elend. Doch da redete sie weiter und er versuchte sich auf die Worte zu konzentrieren.
    "Tempelanlage", wiederholte er schleppend und nickte. "Ich mach mich auf. Keine Sorge, ich werd schon lange genug brauchen, damit sie ihre Ehre wieder bekommen kann", fügte er mit einem schiefen Grinsen an und stieß sich müde von dem Türrahmen ab.
    Er musste wieder kurz innehalten, um den Schwindel zu bekämpfen, ehe er sich langsam zur Tür schleppte und diese aufzog.
    Draußen an der frischen Luft traf es ihn erst mal wie ein Schock und er musste sich schon wieder gegen einen Türrahmen lehnen, um sich zu sammeln.
    „Narcissa, du bringst mich noch irgendwann um", murmelte er, ehe er sich vorsichtig von seiner Stütze entfernte und sich auf den langen Weg zu den Tempelanlagen machte.

    "Na toll!", murmelte Montanus verstimmt und lehnte sich, anstatt wie bisher mit der Schulter, mit dem Rücken gegen den Türrahmen und legte auch den Kopf dagegen. Jetzt hatte er es auch noch mit einer zickig werdenden Sklavin zu tun. Das Leben konnte so... wundervoll sein, wenn es wollte.
    "Nerva, ich frage dich nicht, weil du ihr Kindermädchen oder sonst etwas bist, sondern, weil ich mich um sie sorge und du sie am besten von uns allen kennst. Zumindest glaube ich das."
    Er fuhr sich über das Gesicht und versuchte seine Gedanken klar z bekommen, doch es wollte nicht so wirklich klappen. Selbst das sprechen viel ihm schon schwer und er musste die Worte im Kopf vorformulieren, ehe er sie aussprach, damit sie verständlich waren.
    Das passierte, wenn man sich sicher war den Rest des Tages im Bett verbringen zu können, und sich innerhalb einer halben Stunde vier Becher Wein in den Rachen schüttete. Na ja, es war ja noch nicht mal eine halbe Stunde gewesen, eher weniger.
    Plötzlich spürte er seine Verletzungen wieder überdeutlich und hätte sich am liebsten zurück in das Bett geschleppt, oder noch besser: Schleppen lassen. Aber das ging jetzt nicht, Narcissa sei dank. Das dumme Mädchen!