Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus

    Als der Eques so harsch reagierte war Vibulanus etwas verwundert, doch eigentlich war es ihm egal. Was kümmerte ihn die Familie dieses Mannes, den er garnicht kannte.


    >Wie lange seit ihr beide jetzt eigentlich schon hier? Euer Training mit den Holzspathae und den Übungsparmae kann ja noch nicht so lange her sein, so jung wie ihr noch seit.<

    An
    Duplicarius Justianus Cupidus
    Castellum Ala II Numidia
    Confluentes Germania


    Von
    Quintus Fabius Vibulanus
    Castellum Legio XXII
    Nikopolis Aegypus


    Salve Cupidus,
    es ist zwar schon einige Zeit vergangen seit ich die Ala verlassen habe aber ich bin nicht früher dazu gekommen dir den Brief zu schreiben. Ich hoffe du bist noch bei de Ala und der Brief erreicht dich.


    Ich bin tatsächlich nach Massalia geritten und von dort mit einem Frachtschiff über Ostia und Syracrus nach Alexandria gesegelt. Fusca konnte ihm im Laderaum unterbringen, aber dafür haben die einen unverschämt hohen Preis verlangt. Dann hab ich mir erst einmal ein paar Tage in Alexandria gegönnt. D wirst es kaum glauben wie warm es hier ist. In Germania habt ihr bestimmt wieder Schnee. Aber auch egal. Ich hab mich dann wieder bei der Legion eingeschrieben. Du wirst es kaum glauben, aber die haben mich gleich zum Signifer gemacht. Du hast richtig gehört. Ich bin jetzt bei der Infantrie. Seit meiner letzen Wunde klapt das mit dem Reiten einfach nicht mehr so gut. Außerdem ist Fusca in die Jahre gekommen und ich möchte sie nicht durch eine andere Stute ersetzen müssen. Ürigens später hat mich der Primus Pilus sogar in die erste Centurie geholt. Mit einem bischen Glück darf ich demnächst irgendwann den Adler tragen. Die Offiziere sind ziemlich in Ordnung.


    Wie geht es dir in Germania? Hat der Präfekt dich endlich zum Decurio gemacht, wie du es verdient hättest und lebt der alte Decurio noch? Wie geht es den Anderen aus der alten Einheit?


    Vale


    Vibulanus


    Sim-Off:

    10 Sz. bezahlt

    Vibulanus musste lange überlegen, denn er hatte in den vielen Jahren, einige Männer kennengelernt. An einen Redivivus oder Redivuvus erinnerte er sich nicht. Seine Kameraden und er waren auch Equites bei einer Ala und traffen hatten nicht immer mit einer Legio zu tun.


    >Nein der Name sagt mir nichts. Aber das muss nichts bedeuten. In Germania gibt es um die 35000 römische Legionäre. Da kann man nicht den Namen von jedem Einzelnen kennen.<

    Vibulanus stand zusammen mit den anderen Standartenträgern der Centuria hinter dem Primus Pilus und hielt das Signum der Einheit. Wie immer bei offiziellen Anlässen trug er die Gesichtsmaske gegen die er eine gewisse Abneigung entwickelte, da er unter dem stickigen Ding immer sehr schwitzte. Als er hörte, dass der Kaiser gestorben war, war er zwar überascht aber nicht besonders betroffen. Sicher war es ihm nicht egal, aber er war auch nicht so betroffen wie bei dem Tot seines Vaters. In den Ruf des Präfekten stimmte er selbstverständlich auch mit ein.


    >Heil dir, Imperator! Heil dir, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus.<

    >Redivivus? Auf Anhieb fällt mir da niemand ein, aber das muss nichts heisen. Was macht dein Verwandter den dort?<


    fragte Vibulanus den Duplicarius. Vieleicht hatte er den Mann ja schon einmal getroffen oder mit ihm zusammen gekämpft nur erinnerte sich nicht mehr an seinen Namen. Er hatte schon mit vielen Soldaten getrunken und sich selten die Namen gemerkt.

    >Salve.<


    begrüßte Vibulanus den Neuankömmling. Seine Frage beantwortete er nciht sondern kam gleich auf des Gespräch zurück.


    >Natürlich greifen uns die Germanen nicht richtig an. Es gibt keinen richtigen Krieg, aber es gibt immer etwas zu tun. Kleinere Gruppen von Germanen schlüpfen oft durch den Limes und überfallen kleinere Dörfer und Gehöfte. Da mussten wir von der Ala natürlich immer hinterher, denn die Legionsreitereien taugen selten was und sie sind einfach zu schwach besetzt um für sowas Truppen abzustellen. Die Miles sind ja sowieso zu langsam. Natürlich mussten wir oft auch einfach nur Patrouillen reiten. Meistens passiert da wenig, aber ab und zu geht es dann auch zur Sache. Ansonsten gab es bei uns noch zwei Strafaktionen. Da haben wir zwei germanische Dörfer niedergebrannt. Ganz selten kam es mal auch zu größeren Scharmützeln, aber da waren selten mehr als eine Kohorte und eine Hand voll Turmae versammelt.<


    erzählte Vibulanus aus der Erinnerung. Das war alles schon lange her, aber ein einge Dinge konnte er sich noch recht gut erinnern. Außerdem war er ja auch noch nicht so furchtbar alt.

    >Und wie heißt der Duplicarius der ersten Turma ?<


    fragte Vibulanus den Duplicarius, da dieser seinen Namen noch nicht genannt hatte.


    >Sicher. In Germanien immer passiert einiges weil die Germanen hinter dem Limes selten Ruhe geben. Hier ist es endlich mal erfrischend ruhig.<


    Vibulanus tauchte nun einmal komplett im Wasser unter und tauchte dann wieder auf.


    >Hier ist es doch recht ruhig oder?<

    Mal davon abgesehen, dass das eher unwahrscheinlich ist, hätte der einfach Soldat ja nur eine Legion (oder in deinem Fall 2 "Legionen" der Flotte) womit sich nicht besonders viel anstellen lässt. Allein in Rom stehen im Moment die Urbaner, die Prätorianer und die Vigilen. In so ziemlich jeder anderen Provinz stehen noch mehr Truppen die wohl vor einem Marsch auf Rom eingreifen würden.

    >Quintus Fabius Vibulanus, Signifer der ersten Centurie der ersten Kohorte. Außerdem ehemaliger Eques der zweiten Turma der Ala II Numidia. Und mit welchem Duplicarius habe ich es zu tun ?<


    fragte Vibulanus den jungen Mann und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht.


    >Und nach 25 Jahren bei der Reiterei erkennt man einander. Außerdem haben die Milites meistens Beine wie Esel. Die armen Schweine müssen ihre ganze Ausrüstung selber tragen. Aber was sag ich, ich gehör jetzt ja auch dazu.<

    Nach seiner Übungsstunde mit dem Gladius kam Vibulanus zur Therme. Er brauchte einige Übung um sich an die neue kürzere Klinge zu gewöhnen. Zwar hatten sie bei der ala Auch das Kämpfen ohne Pferd gelernt aber eben mit der langen Spatha. Vieleicht würde er bald mal den Primus Pilus fragen ob er nicht mit seiner alten Spatha weiterkämpfen durfte. Er zog sich aus und nachdem er sich gereinigt hatte stieg er gleich ins Caldarium. Dort hielt er es aber nicht lange aus, denn im Gegensatz zu Germania war es hier auch draußen warm. Er ging gleich ins Frigidarium wo schon ein anderer recht junger Mann im Wasser trieb. Mit genügend Abstand zu ihm ließ er sich selbst in des Becken hinab und mussterte den jungen Mann.


    >Eques ?<


    fragte er ihn kurzangebunden, denn die Infantristen hatten meistens kräftigere Beine, weil selbst laufen mussten. Maultiere des Marius hatten sie bei der Ala die Infanteristen immer genannt. Wer dieser Marius wohl war ?

    Nach einiger Zeit und der Hilfe eines Miles hatte Vibulanus den Tempel endlich gefunden. Er hatte Mars seit seiner Abreise in Germania kein richtiges Opfer mehr dargebracht, weshalb er dies nun endlich nachhollen wollte. Mit einem Leinenbeutel, der eine kleine Amphore und einem tellergroßen Honigkuchen enthielt, betrat er den Tempel und ging zum Foculus. Normalerweise wurden eher andere Gaben als Opfer für den Kriegsgott ausgewählt, doch als junger Mann vor vielen Jahren hatte er noch aus Unwissenheit ein Honigküchlein geopfert und hatte diese leicht komische Tradition aufrecht erhalten, denn bisher war er nicht schlecht damit gefahren. Zwar zierten einige Narben seinen Körper doch bisher war er immer als Sieger aus den Kämpfen hervorgegangen oder hatte die Niederlagen zumindest überlebt. Er kniete sich vor den Foculus und zog sein neues Gladius aus der Scheide, damit Mars die neue Waffe sehen und sie hoffentlich mit seinem Schutz und seiner Stärke versehen konnte. Nichts war in einer Schlacht schlimmer als eine zerbrochene Klinge. Er legte es vor sich auf den Altar und dann den frischen Kuchen. Mit einem kurzen Messer schnitt er eine Ecke aus dem Honigkuchen heraus und drapierte es so, dass Mars die in den Kuchen eingebackenen Früchte und Nüsse sehen konnte. Als nächstes öffnete er die Amphore und goss den Wein, zwar kein Falerner oder Caecuber, aber dennoch ein guter Tropfen, in eine verzierte Tonschale und stellte sie zu dem Kuchen.


    >Einige Wochen sind seit meinem letzten Opfer doch jetzt hatte ich endlich wieder Zeit Mars. Seit über 25 Jahren kämpfe ich nun für Rom und ich danke dir, dass du immer deine schützende Hand über mich gehalten hast wenn es notwenig war. Aber ich habe eine gute Nachricht. Nach 25 Jahren habe ich endlich mein Ziel erreicht. Ich darf mich endlich Quintus Fabius Vibulanus nennen, doch der Kampf ist für mich noch nicht zu Ende. Ich habe mich nochmal bei einer Legion eingetragen und jetzt haben sie mich sogar zum Signifer der ersten Centurie gemacht. Das bedeutet zwar, dass ich jetzt wohl nicht mehr mitten im Schlachtgetümmel stehen werde und in deinem Namen wohl keine Feinde Roms mehr fällen kann, doch die Standarte der Einheit zu tragen ist wohl auch eine wichtige Aufgabe. Bitte wache auch weiterhin über mich und hilf mir, wenn ich deine Hilfe brauche. Ich hoffe du, Mars, akzeptierst dieses bescheidene Opfer.<


    beendete Vibulanus sein Opfer an Mars wie immer mit dem gleichen Satz. Er steckte das Gladius wieder in seine Scheide und packte die nun leere Amphore zurück in den Beutel. Dann stand er auf. Er wartete noch einen Moment bevor er den Tempel wieder verließ, doch dann ging, denn sein Dienst würde bald beginnen.

    Vibulanus nickte nur nahm die Kanne um sich einen Becher von dem Wein einzuschenken. Er nahm einen Schluck und begann den Brief zu schreiben. Ab und zu langte er nach den Feigen und und warf sich ein paar der gelben Früchte in den Mund. Der Wirt hatte sie glücklicherweise schon entkernt, denn Vibulanus hatte ganz vergessen sie zu prüfen. Nach kurzer Zeit war der Brief fertig und klappte die Wachstafel zusammen, um sie wegzustecken. Wenn er das nächste Mal in Alexandria dienst hatte würde er den Brief dort beim Cursus Publicus abgeben. Er trank noch einen großen Schluck von dem Wein, der sein Geld wirklich wert war, und lies seine Blicke noch über die anderen Gäste der Taberna schweifen. Dann erinnerte er sich daran, dass er immernoch herausfinden musste ob es im Lager irgendwo einen Schrein gab der Mars gewidmet war. Schließlich musste er noch ein Opfer darbringen.

    >Salve. Eine Kanne von deinem bill ... besten Wein.<


    korrigierte sich Vibulanus. Jetzt war er ja Signifer mit doppelten Sold und konnte sich ab und an sowas leisten.


    >Und eine Schale mit Datteln, Trauben oder etwas Ähnlichem, bitte.<


    sagte Vibulanus noch den es konnte nie schaden freundlich zu einem Wirt zu sein. Zumindest das lernte man recht schnell in Germania. Dann nahm er eine Wachstafel hervor und begann einen Brief an seinen alten Vorgesetzten Justianus Cupidus zu schreiben.

    An seinem freien Abend hatte Vibulanus das Lager verlassen und hatte sich von einem der Miles die nächstbeste Taberna zeigen lassen. "Zum lachenden Kilikier" hieß die Absteige und nachdem er hereingekommen war suchte er sich einen freien kleinen Tisch an der Wand und ließ sich erstmal nieder. Früher war er immer mit Lugosix, Erkmar, Huginbart, Flavolix und den anderen aus seinem Contobernium immer einen trinken gegangen. Manchmal sogar mit seinem Duplicarius, Justianus Cupidus hieß er, aber die waren alle entweder noch bei der Ala, Bauern oder im Elysium. Cupidus musste er die Tage noch einen Brief schreiben. Er würde ihm garantiert nicht glauben, dass sie ihn gleich als Signifer genommen hatten. Und dass er nun gleich zur ersten Centurie versetzt werden würde, konnte auch noch einie Beförderung zum Aquilifer mitsichbringen. Eigentlich war ihm das garnicht recht, denn er war kaum ein paar Tage verantwortlich für ein Signum. Und der Adler war da um einiges anspruchsvoller.

    Nachdem er den Aushang in der Principia gelesen hatte, kam Vibulanus mit gerunzelter Stirn zur Stube des Primus Pilus. Er klopfte dreimal laut gegen die Tür und nach dem obligatorischen Herein betrat öffnete er die Tür und ging herein.


    >Ave Primus Pilus. Der Signifer Quintus Fabius Vibulanus meldet sich wie befohlen.<


    sagte er und grüßte seinen neuen wie alten Vorgesetzten zackig und nahm Haltung an.