Nach einiger Zeit und der Hilfe eines Miles hatte Vibulanus den Tempel endlich gefunden. Er hatte Mars seit seiner Abreise in Germania kein richtiges Opfer mehr dargebracht, weshalb er dies nun endlich nachhollen wollte. Mit einem Leinenbeutel, der eine kleine Amphore und einem tellergroßen Honigkuchen enthielt, betrat er den Tempel und ging zum Foculus. Normalerweise wurden eher andere Gaben als Opfer für den Kriegsgott ausgewählt, doch als junger Mann vor vielen Jahren hatte er noch aus Unwissenheit ein Honigküchlein geopfert und hatte diese leicht komische Tradition aufrecht erhalten, denn bisher war er nicht schlecht damit gefahren. Zwar zierten einige Narben seinen Körper doch bisher war er immer als Sieger aus den Kämpfen hervorgegangen oder hatte die Niederlagen zumindest überlebt. Er kniete sich vor den Foculus und zog sein neues Gladius aus der Scheide, damit Mars die neue Waffe sehen und sie hoffentlich mit seinem Schutz und seiner Stärke versehen konnte. Nichts war in einer Schlacht schlimmer als eine zerbrochene Klinge. Er legte es vor sich auf den Altar und dann den frischen Kuchen. Mit einem kurzen Messer schnitt er eine Ecke aus dem Honigkuchen heraus und drapierte es so, dass Mars die in den Kuchen eingebackenen Früchte und Nüsse sehen konnte. Als nächstes öffnete er die Amphore und goss den Wein, zwar kein Falerner oder Caecuber, aber dennoch ein guter Tropfen, in eine verzierte Tonschale und stellte sie zu dem Kuchen.
>Einige Wochen sind seit meinem letzten Opfer doch jetzt hatte ich endlich wieder Zeit Mars. Seit über 25 Jahren kämpfe ich nun für Rom und ich danke dir, dass du immer deine schützende Hand über mich gehalten hast wenn es notwenig war. Aber ich habe eine gute Nachricht. Nach 25 Jahren habe ich endlich mein Ziel erreicht. Ich darf mich endlich Quintus Fabius Vibulanus nennen, doch der Kampf ist für mich noch nicht zu Ende. Ich habe mich nochmal bei einer Legion eingetragen und jetzt haben sie mich sogar zum Signifer der ersten Centurie gemacht. Das bedeutet zwar, dass ich jetzt wohl nicht mehr mitten im Schlachtgetümmel stehen werde und in deinem Namen wohl keine Feinde Roms mehr fällen kann, doch die Standarte der Einheit zu tragen ist wohl auch eine wichtige Aufgabe. Bitte wache auch weiterhin über mich und hilf mir, wenn ich deine Hilfe brauche. Ich hoffe du, Mars, akzeptierst dieses bescheidene Opfer.<
beendete Vibulanus sein Opfer an Mars wie immer mit dem gleichen Satz. Er steckte das Gladius wieder in seine Scheide und packte die nun leere Amphore zurück in den Beutel. Dann stand er auf. Er wartete noch einen Moment bevor er den Tempel wieder verließ, doch dann ging, denn sein Dienst würde bald beginnen.