Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus

    "Nun mir würden dazu jetzt einige passende Zeitpunkte einfallen, aber das willst du bestommt nicht hören."


    sagte Vibulanus und lächelte.


    "Warum bist du eigentlich zur Reiterei gegangen und nicht zur Flotte in Germania ?"


    stellte Vibulanus Cupidus die Frage, die ihm schon der Soldat bei seiner Rekrutierung gestellt hatte.

    "Ja, es hat bestimmt Vorteile. Er betet zwar nicht Mars an aber mit Iuppiter fährt man bestimmt auch ganz gut. Bauern ? Und wo liegen den ihre Höfe ?"


    sagte Vibulanus und grinste. Als Cupidus, dann den besten Wein bestellte war er etwas baff.


    "Du musst ja Geld haben. Den besten Wein ? Na ich bin ja mal gespannt."

    Etwas erschöpft stapfte Vibulanus nach der Patroullie in die Baracke seiner Turma. Bei seinem Bett angekommen zog er erstmal seinen Helm, den Mantel und das Kettenhemd aus. Auch die Scheide samt Spatha nahm er ab. Er trug nur noch seine Tunika, die Caligae und den Cingulum militare an dem noch sein Pugio in einer Scheide baumelte. Dann besorgte er sich erstmal eine Wachstaffel und einen Griffel und setzte sich auf sein Bett. Bei ihm selbst waren nur ein Lederriemen gerissen, den er austauschen musste. Was bei den anderen kaputt war würde er gleich erfahren.


    "Also überprüft eure Ausrüstung. Was kaputt ist sagt ihr mir und legt es da drüben hin. Wir werden es später austauschen oder reparieren lassen."


    sagte Vibulanus und wartete müde auf seinem Bett bis die ersten Equites mit irgendwelchen kaputten Ausrüstungsgegenständen zu ihm kamen.

    "Ich habe noch einen jüngeren Bruder. Der lebt im Moment und wird gerade zum Sacerdos ausgebildet. Naja ich bin mal gespannt wann ich wieder was von ihm höre. Und du ?"


    sagte Vibulanus ernst und trank dann zögerlich noch einen kleineren Schluck


    "Ja, das ist wirklich eine gute Idee. Der schmeckt wirklich nicht übermäßig."

    "Naja das kommt darauf an was man als schön empfindet."


    sagte Vibulanus und grinste immernoch. Bei dem Nachgeschmack des Weins verzog er allerdings etwas die Mine. Er würde größere Schlücke trinken müssen. Also stürzte er sofort den restlichen Becher hinunter. Dann schenkte er sich aus der einfachen Kanne gleich etwas nach.


    "Ich würde ja eher nach Hispania, Italia oder Südgallien gehen. Da ist es schön warm und man ist auch noch in einem Landstrich mit richtiger römischer Kultur. In Aegyptus als Soldat dienen könnte ich mir vorstellen, doch dort leben ? Ne."

    Vibulanus ging wieder zu Fusca und führte sie vom Wasser weg. Dann stieg er auf. Er prüfte ob er alles dabei hatte und trank dann im Reiten noch einen Schluck Wasser, das er vorhin abgefüllt hatte. Dann preschte er mit Fusca nach vorn um neben Cupidus zu reiten. Seinen Mantel zog er etwas mehr an sich, damit noch weniger Kälte zu ihm vordringen konnte. Mit einem kleinen Feuer würde die Nacht vieleicht sogar noch erträglich werden.

    "Anscheindend. Ich kenne sie nicht wirklich. Sie sieht nur gut aus."


    sagte Vibulanus grinsend. Und trank einen großen Schluck Wein aus seinem Tonbecher. Der Wein war zwar nicht besonders gut, aber dafür auch nicht besonders teuer. Genau das richtige für einen Eques.


    "Hast du dir eigentlich mal überlegt was du nach deinem Dienst machen willst ? Vieleicht ein eigener Hof ?"

    "Ja, ich habe warme Kleider dabei. Bei dem Wetter wäre ich ja verrückt wenn nicht."


    sagte Modestus und schaute kurz zu Fusca herüber. Die trank gierig das Wasser aus dem Fluss.


    "Übrigens die Soldaten im Wachturm müssen doch schon Wache stehen. Brauchen wir dann überhaupt noch Wachen aufstellen ?"

    "Ich glaube es ist egal ob es eine Quelle ist. Die Pferde werden sich sicher nicht beschweren, Duplicarius."


    meinte Vibulanus lächelnd und ging zu Fusca herüber. Er fuhr ihr erst über die Mähne und zog dann an einigen Riemen zum zu prüfen ob noch alles Fest verzurt war.


    "Das würdest du doch nicht oder Fusca ?"


    fragte Vibulanus sein Pferd und lachte als es sogar mit einem lauten Wiehern angwortete. Dann stieg er auf und ritt zusammen mit den anderen zu dem Bach. Dort stieg er erstmal ab und führte Fusca zum Wasser. Erst dann füllte er seine eigene Trinkflasche und trank einen großen Schluck. Dann hängte er sie an den Sattel von Fusca. Danach ging er zu Cupidus.


    "Reiten wir heute noch zum Lager zurück, Duplicarius ?"

    "Der nächste Kampf kommt schon früh genug. Ich muss nicht jeden Tag mit irgendwelchen Germanen kämpfen um mich wohlzufühlen. Außerdem gibt es bei einem Kampf immer Tote und Verletzte. Daher bin ich ganz froh darüber dass die Germanen da bleiben wo sie sind."


    sagte Vibulanus und ließ seine Blicke wieder durch den Raum wandern.


    "Ich habe gehört die haben eine Centurie geschickt. Naja ich bin mal gespannt wann die einen Boten schicken und Unterstützung von uns anfordern."


    meinte Vibulanus grinsend.

    "Kontakte zu den örtlichen Händlern ? Nein eigentlich nicht. Ich kenne zwar noch ein paar Kollegen und Bekannte meines Vaters, aber die leben als in Mogontiacum. Aber mit denen habe ich länger nicht mehr gesprochen. So schnell kommt man als Eques nicht nach Mogontiacum. So ruhig ist es aber auch wieder nicht. Es soll gerade einige Probleme mit großen Räuberbande geben."

    Auch Vibulanus musste lachen auch wenn ihm der Gedanken kam, dass er selbst in das Loch hätte treten können. Er rammte seine Hasta in den Boden und reichte Brandor seine freie Hand. Er half ihm aus dem Kaninchenbau heraus, denn mit nur einem Bein und in voller Aurüstung war das garnicht so leicht. Er nahm seinen Speer wieder in die Hand und wandte sich an Cupidus.


    "Gibt es hier in der Nähe eine Quelle, Duplicarius? Die Wasserschläuche sind fast leer und die Pferde sollten mal wieder getränkt werden."

    Vibulanus stapfte weiter durch den Wald. Langsam gab er die Hoffnung auf noch irgendwelche Germanen zu finden, doch das hatte auch gewisse Vorteile. Der Kampf auf Leben und Tod war nunmal riskant und sie waren hier nur um die zwei Dutzend. Was würden sie machen, wenn fünfzig oder hundert Germanen auftauchten ? Er schob den Gedanken beiseite und konsentrierte sich wieder auf den Wald. Es war nichts zu erkennen. Vieleicht waren die Germanen nun vorsichtiger geworden oder einfach in einem anderen Wald. Aber Cupidus würde schon wissen was er tat. Er war immerhin Offizier.