Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus

    Vibulanus ritt auf den Exerzierplatz. Als er den Präfekten und den Decurio sah, grüßte er sie beide, wie es eben im Militär üblich war,
    und lenkte Fusca neben die andern Probati. Lugosix war neben ihm also nickte er ihm kurz zu. Danach richtete er seine Aufmerksamkeit
    auf die beiden Offiziere. Er wunderte sich ein wenig warum der Präfekt bei ihrem Training anwesend war, dachte aber nicht genauer
    darüber nach.

    Nach seinem kleinen Abstecher zum Magazin kam Vibulanus nun vor der Fabricia an. Er trat ein und sah sich kurz um. Auf den ersten Blick sah er nichts
    außer Waffen, Rüstungen und einigen Werkbänken. Ein noch glühender Rohling eines Gladius´ lag neben der Esse also konnte der Faber nicht weit weg sein.


    "Ist hier jemand ?" sagte er etwas lauter.

    Erst jetzt bemerkte Vibulanus, dass er hier vor dem Magazin stand. Hier würde man wohl kaum sein Kettenhemd flicken können.
    Er öffnete kurz die Tür und steckte seinen Kopf herein.


    "Hat sich erledigt. Ich wollte zur Fabricia und nicht zum Magazin." sagte er etwas übermüdet.

    Nach den vielen Übungen an diesem Tag, hatte Vibulanus sich entschlossen die Thermen aufzusuchen.
    Er entledigte sich seiner Kleidung sowie der Ausrüstung und verstaute sie an dem dafür vorgesehenen Ort.
    Dann ließ er sich müde in das warme Wasser gleiten. Während er sich so entspannt, dachte er noch weiter
    über den Namen nach, denn er seine Truppe tragen sollte.

    Vibulanus stellte sich neben die anderen drei Probati und wartete was der Decurio wohl sagen würde.
    Aber er hoffte auch, dass es nicht zu lange dauern würde, denn seine Beine fühlten sich noch sehr schwach an.


    Die anderen Probati zogen erschöpft los um sich in ihre Betten fallen zu lassen.

    Vibulanus war an diesem Morgen der Erste, der auf dem Reitplatz antratt. In voller Ausrüstung, mit dem Scutum in der linken Hand, den Zügeln von Fusca
    und der langen Haste in der rechten Hand, stellte er sich auf. Langsam trudelten einige andere Probati ein und stellten sich in einer Reihe auf. Vibulanus war
    aufgeregt, denn gestern hatte er gehört, dass heute der Kampf zu Pferd an der Reihe sei.

    Mit der Hilfe des Galliers, der sich als Lugosix vorstellte, schaffte es Vibulanus wieder auf die Beine. Er nahm die Feldflasche von ihm dankbar an
    und trank einen großen Schluck. Das Posca löschte seinen Durst schnell und erfrischt scahute er sich um, denn er war gespannt wer außer ihm
    einer der letzten war. Er sah einen großen Gallier und einen blonden Germanen die gerade von Kameraden beglückwünscht wurden. Er konnte Brigio
    nicht sehen und wunderte sich ob er wohl auch einer der letzten vier Läufer war.

    Nach dem Training auf dem Reitplatz führte Vibulanus Fusca in die Ställe. Er brachte sie an ihren Stammplatz und sattelte sie ersteinmal ab.
    Er öffnete den Bauchgurt und auch die anderen, die den Sattel auf Fusca hielten, und nahm ihr diesen ab. Danach nahm er noch die Wolledecke
    von ihre Rücken und legte sie zusammen mit dem Hörchensattel an den dafür vorgesehenen Platz. Danach begann Vibulanus sie zu füttern,
    denn nach diesem harten Tag war sie sehr hungrig. Er versorgte sie mit Wasser Heu und Gerste und erst dann machte er sich selbst auf den Weg
    um selbst etwas zu essen.

    Nach einer ganzen Stunde war die Gruppe der erschöpft am Boden Liegenden um einiges größer als die der Laufenden. Vibulanus gehörte zu der letzteren Gruppe an.
    Er war so müde und außer Atem, dass sich wunderte warum er noch weiterlief. In Gedanken setzte er sich immer wieder auf den Boden und trank etwas aus seiner
    Feldflasche. Irgendwann gab vor ihm ein Probatus auf und hockte sich auf den Boden. Kurz darauf packte ihn jemand an den Schultern und riss ihm aus dem Trott
    an den er sich in der letzten Stunde gewöhnt hatte.
    "He Kumpl. Es is vorbei du brauchs nich mehr laufn." sagte ihm ein dicklicher Gallier.
    "Und ?" sagte Vibulanus noch etwas verwirrt.
    "Du has gewonnen." sagte der gallische Probati überschwenglich.
    Noch bevor der Gallier weitersprechen konnte, versagten die Beine von Vibulanus den Dienst und er sackte zusammen.

    Nach der letzten Runde im Galopp ließ Vibulanus Fusca, wie einige andere Probati ihre Pferde, austraben. Als Fusca fertig war brachte Vibulanus sie zum stehen
    und tätschelte ihr den Hals. Er merkte, dass sie inzwischen sehr vom Hunger geplagt wurde. Vibulanus nahm eine Karotte, die er am Morgen eingesteckt hatte, hervor,
    lehnte sich nach vorn und hielt Fusca die Karotte vors Maul. Sie frass sie sofort und schleckte ihm die Hand so gründlich ab, dass klar Vibulanus wurde, dass sie mehr
    wollte. Er flüsterte Fusca zu, dass die Karotte vorerst reichen musste und ritt zu dem Eques herüber, da er werder einen Decurio noch einen Duplicarius erkennen konnte.


    "Können wir die Pferde nun in den Stall bringen Eques ?"

    Vibulanus nickte und spornte Fusca wieder zu einem schnellen Tempo an. Nach sieben oder acht Runden im Gallop hatte Vibulanus sich schon etwas verbessert
    was die Kurvenlage anging. Er wollte Fusca am zweiten Tag aber nicht zu sehr scheuchen und ließ sie die nächsten Runden wieder im Trab laufen bevor er wieder
    einige schnelle Runden einlegte. Am Nachmittag hatte er dank einigen Tipps von einem anderen Eques den Dreh raus wie er sich am besten in den Kurven am Sattel
    festhalten musste.

    Vibulanus dachte gerade darüber nach ob er wohl schwimmen lernen und zur Classis gehen könnte, aber er verwarf die Idee schnell wieder. Schwimmen ?
    Pah ! Das wäre ja noch schöner. Wozu hatte sein Vater ihm das Reiten und Kämpfen gelehrt ? Immerhin war sein Vater Decurio bei den Adlern
    gewesen, bevor er seinen Namen verloren hatte und ins Exil geschickt wurde. Dann zogen ihn die Worte des Eques neben ihm wieder aus den Gedanken.
    "Jawohl Eques." antwortete er knapp freute sich, dass er aus dem Trott herauskam. Er folgte dem Eques auf die Seite und hörte ihm genau zu. Er
    klammerte sich so gut es ging an dem Hörnchensattel fest und lehnte sich nach vorne. Er presste die Schenkel zusammen und Fusca reagierte sogleich.
    Sie spurtete los, während Vibulanus auf ihrem Rücken sich festhielt. Er wurde ziemlich durchgeschüttelt und an den Kurven war es besonders schwierig,
    aber Vibualnus schafte es. Zwar hatte es ein paar Situationen gegeben, die ihn fast vom Sattel geworfen hätten, aber irgendwie hatte er es geschaft.
    "Melde mich zurück, Eques." sagte er zackig als er bei dem Eques ankamm.

    Vibulanus nickte brummig und tat wie ihm geheisen. Er ließ die Zügel los und ritt nun immernoch im Kreis allerdings lenkte er Fusca
    jetzt nur mit dem Druck seiner Oberschenkel. So vergingen die nächste Zeit und Vibulanus, dem schon längere Zeit der Arsch weh tat,
    was ihn wenigestens von der qäulenden Langeweile ablenkte, hoffte dass es bald einen richtigen Ausritt geben würde. Da würde man
    nicht immer nur im Kreis laufen und den Reiter vor einem anstarren. Während er noch immer auf Fusca, mal langsam mal schneller
    im Kreis ritt, schlichen sich langsam bei ihm einige Gedanken ein: War esl eine schlechte Idee gewesen in die Ala zu einzutreten ? Sollte er, jetzt wo
    es als Probatus noch möglich war, aus der Ala austreten ?