>Herein!<
rief Vibulanus laut und legte die Anforderungen für die Therme des Lagers zur Seite.
>Herein!<
rief Vibulanus laut und legte die Anforderungen für die Therme des Lagers zur Seite.
>Legionarius Tiberius Gessius Fundulus. Wenn du mir nun bitte folgen würdest.<
sagte der Legionär Fundulus und ging voraus zum Officium.
>Schaut auf der Liste nach. Erwartet der Praefectus Aegypti nocht einen Gaius Pompeius?<
fragte Fundulus einen seiner Kameraden und dieser sah kurz nach und nickte dann nur.
>Du hast Glück, Primicerius. Der Praefectus Aegypti erwartet dich bereits. Ich werde dich gleich zu ihm führen.<
sagte Fundulus wieder zu dem Pompeier gewandt und ging dann voraus zum Officium des Praefectus Aegypti.
Nachdem Fundulus den Primicerius zum Officium des Praefectus geführt und die Scribae mit dem Wunsch des Praefectus Aegypti abgewimmelt hatte, klopfte er kurz an die Tür und meldete dann den Gast.
>Ave, Praefectus Aegypti. Der Primicerius Gaius Pompeius den du zu sehen wünschtest ist nun hier.<
sagte Fundulus und trat zur Seite, sodass der Praefectus Aegypti den Primicerius sehen konnte.
>Salve, Primicerius. Du musst hier allerdings sämtliche Waffen ablegen und wir müssen dich auf Waffen untersuchen. Zu wem in der Regia möchtest
du?<
fragte der Legionär Fundulus am Schluss, denn ein Legionär hatte Gäste zu dem gewünschten Ziel zu geleiten. Der etwas barsche Ton ging an dem Legionär verloren. Es spielten sich oft irgendwelche Leute besonders auf, weshalb sie das gewöhnt waren.
Nachdem er die Wachen im der Regia kontrolliert hatte, kam Vibulanus zum Officium des Magister Officiorum und klopfte an.
>Ganz einfach, Decurio. Sollte es nocheinmal zu einer solchen Situation kommen, dann wird deine Einheit in Zukunft ganz oben auf der Liste für besonders riskante Aufträge stehen. Wegtreten.<
sagte Vibulanus nun sehr gereizt werden der Antwort des Decurio, beherschte sich aber noch genug um in einem recht normalen Tonfall zu bleiben.
>Du willst nicht reden? Nun dann werde ich reden.<
sagte Vibulanus stand von seinem Stuhl auf und trat zu der Fensteröffnung in seinem Officium. Kurz wandte er dem Decurio den Rücken zu. Er atmete tief durch und drehte sich dann wieder ihm zu.
>Die Disziplin ist einer Legion das höchste Gut. Ohne Diziplin bleiben die Männer nicht in Formation, bekämpfen nicht den Feind und errichten keine Belagerungsmaschinen. Strikte Disziplin ist das Alpha und Omega. Und um diszipliniert zu sein brauchen die Männer Führung. Dafür gibt es Offiziere. Dich, mich den Praefectus Legionis, die Centurionen. Nur durch unsere Führung und den Respekt und vielleicht auch Angst, die die Männer vor uns haben, funktioniert eine Legion. Passieren jetzt aber solche Sachen wie mit dir und dem Praefectus Legionis, und wage es ja nicht mir jetzt noch einmal ins Gesicht zu lügen, dann untergräbt das die Autorität der Offiziere. Deine und die des Praefectus Legionis. Und das ist nicht gut für die Disziplin und die Moral der Männer. Wir Offiziere müssen zusammenhalten. Einen Kader bilden und den Männern ein führendes Beispiel sein. Was glaubst du für ein Beispiel sind streitende Offiziere?<
fragte Vibulanus rein rethorisch und wartete einen Moment bevor er weitersprach. Doch er waretete nicht auf eine Antwort des Decurios.
>Weißt du was ich dir damit sagen will?<
>Es war nicht einer deiner Männer, aber das was er mir erzählt hat war doch recht eindeutig. Du bist dir sicher, dass du mir nichts weiter sagen möchtest?<
sagte Vibulanus und probierte es noch einmal auf freundschaftliche Art und Weiße. Sollte das nicht klappen blieb ihm keine Wahl, aber vielleicht lenkte der Mann ja ein.
>Man wird sie dir beim Herausgehen aushändigen. Aber noch ein Ratschlag für dich. Trag die nächste Zeit weniger auffälige, einheimische Kleidung und Waffen und lass dir die Haare und den Bart stutzen. Der Eine oder Andere hat einen Freund verloren und gegen einen Pugio im Rücken hilft keine Schwertkunst.<
sagte der Centurio abschließend und nickte einem der Legionäre zu, die am Ende des Raums warteten. Er trat zu Achilleos herüber und war bereit ihn herauszugeleiten.
>Steh bequem, Decurio.<
sagte Vibulanus und nickte dem Decurio gutmütig zu. Dann setzte er eine ernste, aber auch freundlich Miene auf. Zwar war er nicht besonders erpicht auf dieses Gespräch, aber es war nun einmal notwendig.
>Nun Decurio, einer der Männer hat mir vor kurzem Berichtet, dass es einige Differenzen zwischen dir und dem Praefectus Legionis gegeben hat. Darüber möchte ich mit dir reden.<
sagte Vibulanus und versuchte sich in einem väterlichen Tonfall. Streitereien innerhalb der Einheit waren nie gut. Das endete im Feld nur mit Stichen in den Rücken.
>Wir werden dich schon finden. Alles weitere wirst du dann sehen. Falls du einmal Kontakt aufnehmen musst, dann geh zum Tor des Königsviertel und gib diese Münze einem der Legionäre mit dem Hinweis, dass er sie wohl verloren hat. Man wird dich dann aufsuchen. Und das ist nur für den Notfall. Ist das klar?<
meinte der Centurio und schnippte Achilleos eine kleine Bronzemünze zu. Auf den ersten Blick war es ein gewöhnliches As, aber statt dem Profil des Kaiser war ein Pferdekopf auf der Münze. Das Wappentier der XXII. Legion.
>Herein.<
sagte Vibulanus und betrachtete erfreut seinen vollkommen leeren Schreibtisch. Sämtliche Papyri und Wachstafeln hatte er für diesen Tag abgearbeitet und es einem Scriba überlassen sie zu archivieren.
DER DECURIO TITUS DECIMUS CURSOR HAT SICH UMGEHEND IM OFFICIUM DES PRAEFECTUS CASTRORUM ZU MELDEN!
gez. Quintus Fabius Vibulanus
>Gut, Optio. Fahrt dann wie gewohnt mit der Patroullie fort.<
sagte Vibulanus zu dem Iulier und wandte sich danach dem Decurio zu, während er zu den Equites herüberging, die ihn begleitet hatten und sich seine Zügel reichen lies.
>Ave, Decurio. Es gibt neue Befehle. Zum einen wird jedem Mann, der sich in Alexandria der Bevölkerung gegenüber ungebührlich gegenüber verhält, der Ausgang für zwei Wochen gestrichen. Morgen wird die Order offiziel an sämtliche Patroullien ausgegeben werden.<
sagte Vibulanus als er nun auf seine alte Stute Fusca aufstieg.
>Dann werde ich euch jetzt zum Officium des Magister Officiorum führen, Primicerius.<
erklärte Fundulus und nickte seinen Kameraden zu, sodass diese am Tor bleiben. Es war ein Beamter der kaiserlichen Kanzlei. Er stellte sicherlich keine Gefahr da. Dann ging er voraus zu dem Officium des Magister Officiorum.
Nachdem er sich seinen Weg durch die Gänge der Regia Praefecti gebahnt hatte, klopfte Fundulus kurz an die Tür und trat dann in das Officium ein.
>Ave, Magister Officiorum. Gaius Pompeius Imperiosus, Primicerius der kaiserlichen Kanzlei zu Rom, ist hier um dich zu sprechen.<
erklärte er und trat dann zur Seite, sodass der Gast nun zum Vorschein kam.
>Meine Güte, warst du schon immer so blutrünstig? Selbst wenn wir jemanden beseitigen wollen, dann haben wir genügend Möglichkeiten dafür. Es geht eher um diplomatische Aufgaben, aber das spielt derzeit keine Rolle.<
meinte der Centurio sogleich. Einen Meuchler mit Moralkodex der sich vorbehielt selbst zu urteilen? Wer konnte sojemanden schon brauchen.
>Ich spreche für einen Praefectus Castrorum mit besten Beziehungen zu den anderen beiden von dir genannten Praefekten. Mehr musst du nicht wissen.<
>Ave, Primicerius Gaius Pompeius Imperiosus. Ich werde dich sogleich zum Magister Officiorum führen.<
sagte der Legionär Gessius Fundulus und dachte einen Moment nach. Der Mann kam von der kaiserlichen Kanzlei, da konnte man sicherlich die normale Kontrolle einfach übergehen. Andrerseits war er lediglich ein Primicerius und wohl auch nur Plebejer. Er entschloss sich einen Mittelweg zu gehen und ihn nach Waffen zu Fragen aber die Untersuchung zu unterlassen.
>Falls du oder deine Begleiter irgendwelche Waffen tragen, dann muss ich euch bitten sie hier abzugeben. Mann wird sie euch sobald ihr das Königsviertel verlasst wieder aushändigen.<
Sorgfälltig notierte Fundulus die Daten der Personen und verfasste noch eine kurze Personenbeschreibung, die er aber wirklich kurz hielt.
>Gut was eine eventuelle Aufnahme in die alexandrinische Bürgerschaft angeht, so muss sich der junge Herr an die alexandrinsiche Stadtverwaltung wenden. Dann wäre alles geklärt. Einen schönen Aufenthalt in Alexandria und haltet euch an die Gesetze. Nächster!<