Beiträge von Publius Vipsanius Gallicus

Nachdem Gallicus von einem Vigil vor wenigen Minuten aus dem Bett geholt worden war, schließlich war noch nicht einmal die Sonne aufgegangen, eilte der Vipsanier zum Hafen, wo er nicht lange brauchte um das brennende Lagerhaus zu entdecken. Dort blickte sich Praefectus Portuensis nach einem Centurio oder einem Optio der Vigiles, konnte aber keinen entdecken. Wenn der Brand auch einigermaßen unter der Kontrolle der Vigiles zu sein schien, wollte Gallicus dennoch einen genauen Bericht über die Lage erhalten. Daher schnappte sich kurzerhand einen der Vigiles und schnauzte ihn an: "Vigil! Wo sind deine Vorgesetzten?"

Eines Tages, das heißt, eines Nachts wäre wohl zutreffender, denn es war noch dunkel schlichen fünf dubiose Gestalten durch den Hafen, auf dem Weg zu einem der größeren Lagerhäuser. Darauf bedacht ja kein Geräusch zu erzeugen kamen sie schließlich, von den wenigen Wächtern unbemerkt an ihrem Ziel an. Es war ein großes, graues, steinernes Haus mit Strohdach. "Gut", dachte sich Mamercus Tadius Catilina, der Anführer der Bande beim Anblick des Hauses. Es würde brennen, und zwar lichterlo...

Das Lagerhaus gehörte Quintus Canutius Mutilus einem der reichsten Händler der Stadt. Solch großer Reichtum rief natürlich Neider hervor, und einer dieser Neider, Lucius Tadius Tertullinus, ebenfalls ein reicher Kaufmann, aber eben nicht so reich wie Mutilus hatte jene fünfköpfige Bande beauftragt Mutilus' Lagerhaus in Flammen zu setzten, als Warnung, und als Racheakt dafür, dass Mutilus ihm, Tertullinus erst vor kurzem ein besonders vielversprechendes Geschäft vor der Nase weggeschnappt hatte.

Doch zurück zu unseren fünf Brandstiftern: Ohne großen Aufwand war es Polygnotus, dem Banden-Experten für Schlösser gelungen die Tür zum Lagerhaus aufbekommen. Nun drangen die restlichen drei Bandenmitglieder, Cineas, Alpinus und Philyllius in das Lagerhaus ein, während Polygnotus und Catilina draußen Schmiere standen. Cineas und Alpinus sammelten alles was ihnen wertvoll vorkam, und das war einiges, schließlich war erst vor kurzem eine Lieferung ägyptischer Kostbarkeiten in dem Lagerhaus eingetroffen in zwei große mitgebrachte Säcke. Philyllius, der mit einer Fackel bewaffnet war blickte sich indes nach einer Möglichkeit das Haus in Brand zu stecken um, am Besten würden sich klarerweise dafür der hölzerne Dachstuhl und dessen Belag, das oben erwähnte Stroh eignen.

"Beeilt euch!", zischte Polygnotus schließlich in das Innere des Lagerhauses und trieb Cineas, Alpinus und Philyllius zur Eile an. Erstere beide waren glücklicherweise schon fast fertig mit ihrer Plünderung und stopften die letzten Kleinodien in ihre groben Leinensäcke. Sie gaben Philyllius ein verabredetes Signal und verschwanden aus dem Lagerhaus. Nun lag es an Philyllius. Der große, ehemalige Sklave erklomm eine Leiter, die zum Dachgeschoss des Lagers führte und blickte sich kurz um. Überall lag stroh, und der Dachstuhl war auch erreichbar. Sehr gut. Philyllius hielt seine Fackel erst nahe genug an den Dachstuhl heran, bis dieser langsam zu brennen begann, dann schmiss er seine Fackel einfach auf das Stroh und stieg die Leiter wieder hinab. Draußen nickte er den anderen nur knapp zu, dann verschwanden sie alle fünf über verschlungene Wege, von denen ein normaler Bürger nicht einmal etwas ahnte, während das Lagerhaus langsam aber sicher zu brennen begann...

Der Vipsanier war der Diskussion rund um die Vigiles schweigend gefolgt, und gerade als er sein Wort erheben wollte um auch etwas zu dem Thema beitragen wollte, würgte die Diskussion ab. Gallicus war auch nicht ganz klar, wie der Hadrianer darauf kam, dass eine Mehrheit für eine Finanzierung durch die Stadt war, immerhin hatten sie doch von etwas ganz anderem geredet!

Der Hfanepräfekt lehnte sich vorerst zurück und war auf die Reaktion der anderen gespannt...

"Oh, das ist schnell gesagt", meinte Gallicus und grinste leicht. "Du musst nämlich wissen, dass mein Vater und mein Onkel rege Handel treiben, in Massilia. Mein Vater besitzt diverse landwirtschaftliche Betriebe, und mein Onkel verschifft sie in die verschiedensten Ecken des Imperiums. Schon von Kindheit auf habe ich meinen Onkel auf kürzeren Schiffsreisen begleitet und daher habe ich mich entschlossen zur Classis zu gehen."

"In Griechenland?", fragte der Vipsanier interessiert nach. "Wo genau denn? In Griechenland bin ich leider noch nie gewesen, nur vorbeigefahren, als wir von der Classis die Truppen nach Parthien brachten, zur Zeit des letzten Feldzugs gegen die Parther..."

Hm, der Duumvir sprach erneut von 'bestimmen' und nicht von 'wählen'... Wieso nur? Es war, oder sollte zumindest doch üblich sein die Magistrati wählen zu lassen, und nicht einfach zu ernennen, oder?

Wie auch immer, Gallicus würde bestimmt noch die Gelegenheit bekommen, sich dazu zu äußern. So ließ er seinen Blick aufmerksam durch die Runde schweifen, und wartete gespannt, wer sich denn melden würde...

Erleichtert und stolz zugleich atmete Gallicus auf. Nun war er also ein Decurio Mogontiacums!

Freudig ergriff der Vipsanier die Hand des Duumvirs und schüttelte diese.

War aber auch eine stolze Summe, die er da zu berappen hatte...

"Ich danke dir, Duumvir", meinte er und nickte nur was das Geld betraf.

Anschließend nahm er wieder Platz, schließlich war er nicht das einzige Thema dieser Sitzung...

"Danke, Comes!", meinte Gallicus freundlich und nickte dem Caecilier zu. "Dann vale, und bis zum nächsten Mal!"

Und dann verließ der Vipsanier das Officium seines Vorgesetzten auch schon wieder...

"Nun, der Schiffsverkehr wird natürlich auch jetzt schon streng kontrolliert", gab der Praefectus Portuensis zu Bedenken. "Aber wenn es dir ein Anliegen ist, noch genauer zu kontrollieren und zu beuafsichtigen, dann soll es so sein..."

Zitat

Original von Tiberius Caecilius Metellus
"Zu wenige Dozenten, hm..." kommentierte Tiberius den Einwurf, dann fuhr er fort:

"Du hast also einen Informanten gefunden? Dann bringe diese Sache zu einem guten Ende, anschließend kannst du nach Rom gehen. Der Weiterbildung meiner mitarbeiter will ich natürlich keine Steine in den Weg legen."

Gallicus nickte. Dann würde er sobald wie möglich mit dem Informanten sprechen, anschließend nach Rom reisen und nach seiner Rückkehr die Sache mit den Schmugglern (hoffentlich) endgültig abschließen...

"Gibt es noch was von deiner Seite, Comes?", fragte der Vipsanier sicherheitshalber nach. "Wenn nicht, würde ich mich wieder meiner Arbeit widmen..."

In der Tat eine Frage der willkommenen Art, die der Duccier da stellte!

"Du hast natürlich recht, Duccius Lando", setzte Gallicus zu einer ausführlichen Antwort an. "Im Vergleich zu euch allen bin ich sehr kurz hier in Mogontiacum. Doch in dieser kurzen Zeit ist mir diese schöne Stadt ans Herz gewachsen, ja, eine neue Heimat geworden! Zwar mag das Wetter hier desöfteren kalt und nass sein, doch die Menschen hier sind freundlich und warm. Man hat mich hier äußerst herzlich aufgenommen, und das möchte ich nun zurückgeben, in dem ich in diesem Germium der angesehnsten Männer der Stadt Verantwortung für Mogontiacum übernehme."

Ahja, kaum waren drei Sätze gesprochen, war des Vipsaniers Name auch schon einmal erwähnt. Aufmerksam folgte Gallicus den weiteren Punkten der Sitzung. Warum ein Magistratus für Mogontiacum 'bestimmt', und nicht von den Einwohnern der Stadt gewählt werden sollte war ihm zwar nicht ganz klar, aber darüber konnte man ja später noch ausführlich diskutieren...

Als dem Praefectus Portuensis das Wort erteilt wurde, erhob sich dieser und nickt den Anwesenden zu.

"Seid gegrüßt, ehrwürdige Mitglieder des Ordo Decurionum!", begann der Vipsanier voller Floskeln. "Einige werden mich schon kennen, ich will mich allerdings trotzdem vorstellen. Ich bin Publius Vipsanius Gallicus, Praefectus Portuensis der Regio Germania Superior."

Was meinen bisherigen Werdegang betrifft, so bin ich vor rund vierzig Jahren als Peregrinus im südlichen Gallien, nahe Massilia geboren worden. Das Bürgerrecht verdiente ich mir, und meiner Familie in dem ich zur Classis Misenensis gegangen bin und dort fünundzwanzig Jahre meinen Dienst für Imperium und Imperator abgeleistet habe."

Nach der Erlangung des Bürgerrechts habe ich mich, mit einer Empfehlung meines Patrons, des Praefectus Classis Lucius Annaeus Florus in der Tasche nach Germania aufgemacht, um mich für das zu der damaligen Zeit vakante Amt des Praefectus Portuensis zu bewerben und wie ihr seht war ich erfolgreich."

Gallicus machte eine kurze Pause und ließ seinen Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen.

"Das Amt des Praefectus Portuensis versehe ich nun seit knapp einem Jahr und habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen. Weiters habe ich sowohl das Examen Primum, als auch das Secundum abgelegt und bin als Eigner eines Obstbauern und eines Getreidehofes Mitgleid des hießigen Handelskonsortiums, der Freya Mercurioque."

Wieder eine Pause, doch diesmal war die Rede des Vipsaniers beendet.

"Sollten Fragen zu meiner Person bestehen, bin ich natürlich bereit diese zu beantworten..."

Fragend blickte der Hafenpräfekt in die Gesichter der Decuriones.

Offenbar waren schon alle Decurionen der Stadt zugegen, also nahm auch Gallicus Platz. Intuitiv setzte sich der Vipsanier neben Hadrianus Iustus, den Magister Officiorum, nickte diesem freundlich zu und richtete seinen Blick voller Spannung auf den Duumvir.

Leicht nervös erschien nun auch Gallicus in seine beste Toga gekleidet im Sitzungssaal des Ordo Decurionum. Dort stutze der Vipsanier. Er war davon ausgegangen einer der letzten zu sein, dabei waren bis jetzt nur der Duumvir der Stadt und Duccius Lando, den der Praefectus Portuensis natürlich auch kannte anwesend.

"Salvete!", begrüßte er die beiden und nickte ihnen freundlich zu. Es ging hier schließlich um seine Aufnahme in dieses Gremium, und da wollte er auch einen guten Eindruck machen, auch wenn Lando und Capitolinus ihn natürlich schon kannten...

Zitat

Original von Tiberius Caecilius Metellus
"Nur in Rom? Das ist ja unerhört, dort scheinen sie uns also schon abgeschrieben zu haben!"

Tiberius pochte missmutig auf die Tischplatte, er wurde den Gedanken nicht los dass es keine schlechte IDee sein könnte den sinkenden Kahn zu verlassen.

"Mit der Beurlaubung beschäftigen wir uns später, berichte zunächst wie es um die Sache mit den Schmugglern steht."

Was mochte der Praefect dort wohl herausgefunden haben?

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Gallicus zuckte mit den Schultern. "Der Sklave der Schola hat gemeint, dass zu wenige Dozenten vorhanden sind...", meinte er noch was die Sache mit dem Cursus Iuris betraf.

"Nun, was die Sache mit den Schmugglern angeht gibt es leider noch nicht allzu viel zu berichten, nur, dass ich, wie bereits gesagt einen ehemaligen Mitarbeiter der Hafenverwaltung aufgespürt habe der bereit ist mir zu erzählen was er in dieser Hinsciht weiß. Er hat Andeutungen gemacht, dass der ehemalige Hafenverwalter in diese Angelegenheit verstrickt war. Mehr aber noch nicht, ein Treffen mit ihm ist für die nächsten Tage ausgemacht. Ich würde dies noch vor meiner Reise nach Rom erledigen, Comes."

Vom Officium des Scribas kommend erreichte Gallicus das Officium des Comes und betrat es sogleich...

"Salve, Comes!", begrüßte der Vipsanier den Caecilier um gleich zur Sache zu kommen. "Verzeih, dass ich deine Zeit erneut beanspruche, aber ich habe zwei Nachrichten für dich. Die eine ist, dass ich in Sachen Schmuggler weiter gekommen bin. Ich habe einen ehemaligen Mitarbeiter der Hafenverwaltung aufgespürt, der offenbar über Informationen verfügt. Ich werde mich mit ihm in der nächsten Zeit treffen, zewcks der Beschaffung der Informationen."

Gallicus holte tief Luft.

"Die zweite bezieht sich auf den Cursus Iuris. Ich war bei der Schola und habe in Erfahrung gebracht, dass es nur in Rom möglich ist diesen Kurs abzulegen. Daher bitte ich dich mich für ein paar Tage, zwecks einer Reise nach Rom freizustellen, Comes."

"Vale, Purgitius!", verabscheidete Gallicus sich freundlich von dem Scriba um sogleich in das Officium des Comes zu wechseln...

Den "Getreidehof Tiberius" bitte noch in "Freya Mercurioque- Frumentator Vipsanius" umbenennen.

Nachdem sich der Vipsanier in der Schola erkundigt hatte und erfahren hatte, dass für ein Ablegen des Cursus Iuris eine Reise nach Rom nötig sei, hatte er sich sofort wieder zur Regia aufgemacht um den Comes um eine Freistellung für seine Reise nach Rom zu bitten...

Doch zuvor brauchte der Hafenpräfekt natürlich erstmal einen Termin! Vor dem Officium des Schreibers Pugitius Maecenas blieb er kurz stehen, atmete tief durch und klopfte dann deutlich hörbar an die Tür zum Officium.

Da Gallicus es allerdings ein wenig eilig hatte, trat der Vipsanier sofort ein und grüßte den Purgitier freundlich: "Salve, Scriba Purgitius! Ich hätte gerne einen Termin beim Comes, wenn das möglich ist?"