Beiträge von Timokrates Kyrenaikos

    Timokrates legt die Tabula sofort wieder hin. "Na, das wäre dann natürlich auch geklärt. Ich werde am besten sofort mit dir dorthin aufbrechen, obwohl- Da ist noch eine kleine Sache, die ich gerne noch durchgehen würde, da ich mit dem Praefectus sowieso darüber sprechen wollte. Wäre es in Ordnung, wenn ich, sagen wir, in zwei Stunden erscheinen würde?"

    Freundlich antwortert Timokrates bezüglich des Weines: "Interessantes Getränk, nicht wahr? Wie gesagt, es war ein "Geschenk" eines hispanischen Händlers. Man muss schließlich schauen, wo man bleibt. Er betreibt einen Marktstand am Fremdenmarkt, mir ist leider der Name gerade entfallen, aber er ist den dortigen Händlern wohlbekannt. Es dürfte nicht schwerfallen, seinen Stand zu finden.


    Und ja, mir geht es ausgezeichnet und in mein Amt habe ich mich bereits ebenfalls eingearbeitet. Ich hoffe, dir geht es ebenso?" Eine überflüssige Nachfrage, wie Timokrates gleich darauf feststellen muss. Anscheinend hat der Athener seine Hausaufgaben gemacht. Timokrates runzelt die Stirn. "Die Bewaffnung der Stadtwache aufstocken? Weiß denn der Eparchos davon? Und was sagt er dazu?" Im Geiste notiert er sich, dass er diesbezüglich unbedingt Nachforschungen anstellen muss. "Das Prytaneion ließe sich sicherlich überzeugen, ich werde dein Anliegen auf jeden Fall auf die Liste setzen. Aber wie ich die Rhomäer kenne, werden sie nicht unbedingt gleich begeistert sein.
    Auch was die Waffen angeht, so muss ich dir leider mitteilen, dass die Rhomäer das Waffenmonopol besitzen. Man könnte sie höchstens vielleicht durch die ominösen Kanäle erwerben, von denen ich mit dir gesprochen habe. Hast du dich dort übrigens schon erkundigt...?"
    Wobei Timokrates bei dem Thema gelandet wäre, das ihn ohnehin am meisten interessiert.

    Zu einer Zeit, die mit der ursprünglich vereinbarten so absolut überhaupt nichts zu tun hat, weswegen der Besuch eigentlich nur als spontan bezeichnet werden kann, erscheint Timokrates vor der Torwache. Zufrieden stellt er fest, dass die selbe Wache wie letztes Mal Wache schiebt. Wichtigtuerisch stellt er sich - natürlich auf Griechisch - vor:


    "Chaire, mein Name ist Timokrates, Archiprytane der Polis Alexandria und ich wünsche, zum Eparchos vorgelassen zu werden bezüglich einer offiziellen Einladung des selbigen."

    Timokrates denkt zwar bezüglich der Frömmigkeit nicht in die selbe Richtung, in die Nikolaos dachte, aber er lässt sich das nicht anmerken. Deshalb kommentiert er schwach: "Deine Vorsätze sind löblich." und geht wieder zum ursprünglichem Thema zurück. "Schau mal nach Rhakotis, da gibt es eine gewisse Insula, vielleicht können die dir dort weiterhelfen. Nenne einfach deinen Namen, ich werde dafür sorgen, dass man ihn kennt." Er überlegt kurz und setzt dann nach: "Und lass dich nicht vom Ambiente abschrecken. Wie gesagt, manche Geschäfte in dieser Stadt sind sehr schmutzig und als Politiker muss man auch diese Seite beachten. Man kann in einer so großen und reichen Stadt eben nicht erwarten, dass alles nach Recht und Gesetz verläuft. Ich persönlich denke sogar, es ist für die Stadtpolitik besser, auch in diesen Kreisen ein Standbein zu haben, denn nur so kann man es ein bisschen unter Kontrolle halten und die schlimmsten Ausschreitungen verhindern. Sieh meine Empfehlung also als erste politische Aufgabe, auch wenn wir die Stadtpolitik noch nicht kontrollieren."
    Der letzte Satz klingt so, als hätte Timokrates nicht den geringsten Zweifel daran, dass dieser Anspruch bald Wirklichkeit wird.

    Timokrates lacht auf, ein Lacher, der etwas gewöhnungsbedürftig klingt. Dann meint er: "Perfekt! Das hatte ich ohnehin vor!" Daraufhin schweigt er betreten. "Entschuldigung, ist mir so rausgerutscht." Wieder ernst führt er weiter aus: "Richte den Praefectus die ergebensten Grüße aus und berichte ihn, dass es mir eine außerordentliche Freude sein wird, seine erlauchte Gastfreundschaft in Anspruch nehmen zu dürfen. Ich werde seiner Einladung so schnell wie möglich nachkommen." Er zückt eine Notiztabula. "Wann wäre es dem Praefectus denn Recht?"

    Sim-Off:

    Ooops! Übersehen!


    Was soll man da antworten? Timokrates hat überhaupt keine Ahnung, ob der Junge ihnen gut gesonnen ist, so gut kennt er ihn auch wieder nicht. Ein Mensch mit den Charakterzügen von Timokrates hält so eine Frage bezüglich eines Zweckbündnisses auch für vollkommen irrelevant. Eine ebenso gute Frage wäre: Ist Leonidas Timokrates gut gesonnen? Ist Timokrates Leonidas gut gesonnen? Seit wann muss man gleich mit jemanden befreundet sein, um aus ihm Kapital zu schlagen?


    Vollkommen von der Integrität des jungen Atheners überzeugt antwortet er:


    "Auf den Jungen ist Verlass. Er ist jung, hat gute Erziehung und Manieren und vor allem ist er formbar. Er muss das Geschäft noch lernen und ich denke nicht, dass er uns in irgendeiner Weise gefährlich werden könnte."

    Affektiert bescheiden wehrt Timokrates Leonidas Gratulation ab. "Och nicht doch! Dir gebührt die Ehre! Schließlich hast du uns diesen Aufstieg ermöglicht."


    Im Theaterrund wurde mittlerweile nur noch langweiliges Zeug debattiert, nichts wozu man die gesamte Stadt hätte zusammentrommeln müssen und Timokrates bemerkt, dass Volksversammlungen auf die Dauer ermüden - und durstig machen.


    "Was haltet ihr davon, nachdem der ganze Spaß hier vorbei ist, erstmal ordentlich was trinken zu gehen? Wie wärs mit dem "Poseidon"?"

    Aufgesetzt berührt erhebt sich Timokrates von Neuem. "Liebe Kollegen, ich danke euch für euer Vertrauen! Ich verspreche, ich werde das Koinon nach bestem Wissen und Gewissen leiten und stets ein unparteiischer und pflichtbewusster Schlichter sein, das schwöre ich bei Agatha Tyche!" Er setzt sich wieder. Natürlich weiß er ganz genau, dass Keiner der hohen Herren wirklich Arbeitseifer von ihm erwartet, aber man muss ja nicht immer den Anforderungen entsprechen... 8)

    ... wo der amtierende Eutheniarchos und Archiprytane natürlich weilte, um sich der Sorgen der Bürger seiner geliebten Stadt pflichtversessen anzunehmen. 8) Da der Mann, der den Vorraum betrat, sehr offiziell aussah - ein geübter Archont erkennt die Beamten des Eparchen schon von Weitem, wurde er auch sofort zu Timokrates vorgelassen. Dieser legt seinerseits rasch eine ordentliche Haltung an und begrüßt den Gast.


    "Chaire. Was kann ich für dich tun?"

    Timokrates blickt erfreut auf. "Ah! Mein junger Kollege! Nur Herein, mein Lieber? Wie geht es dir? Setz dich doch!" Eifrig räumt er einen Stuhl frei. "Darf ich dir eine kleine Erfrischung anbieten? Ich habe ein sehr interessantes Getränk aus Skythien da, ein kleines Präsent einer wichtigen hispanischen Handelsfamilie (schon witzig, wie verstrickt die Handelsbeziehungen allesamt sind), du musst es probieren - " Ohne die Antwort abzuwarten schenkt er ein. "Nun sprich, was ist dein Anliegen?"


    Sim-Off:

    WISIM

    Timokrates sitzt gerade an seinem Schreibtisch, die Beine lässig verschlungen auf dem Tisch und spinnt schon wieder größenwahnsinnige Pläne, als ihn ein ihm unterstehender Archont meldet: "Da ist wer an der Türe." Unbeeindruckt meint Timokrates: "Sicher der Centurio, lass ihn rein." "Nein, ein Grieche, dem Akzent nach nicht von hier." "Na gut, lass ihn trotzdem rein..." Der Archont geht und öffnet die Türe...


    Sim-Off:

    Tut mir leid aber ich muss jetzt spontan für 1 Woche weg :(

    Das Klopfen hätte sich der Besucher auch sparen können, schließlich steht die Türe sperrangelweit offen, denn der Eutheniarchos nimmt sich grad Zeit für die Belange besorgter Bürger. Allerdings scheinen nicht allzu viele was auf dem Herzen zu haben, denn Timokrates sitzt apathisch auf seinem Stuhl und spielt an einem kleinen mechanischen Gerät herum, das aus vier an Schnüren befestigten Kugeln besteht, die man gegeneinander schubsen kann, ein Geschenk vom Museion. Prallt die äußerste Rechte auf die Zweite, hebt sich die äußerste Linke ab und umgekehrt.


    "Bitte Bitte, nur Herein..." meint er, ohne den Besucher nur eines Blickes zu würdigen...

    Hinter einer Türe der rechten Säulenhalle der Agora befindet sich Timokrates eigenes kleines Reich, in welchem er einige Archonten hin und her schucht und sich darum kümmert, dass alles seine Ordnung hat mit den Hafenspeichern. Selbstverständlich hat der Eutheniarch immer ein offenes Ohr für Fragen und Beschwerden von Seiten der Einwohner Alexandrias, Herkunft und Stand spielen keine Rolle.

    Etwas irritiert von der jetzt doch sehr schnell vollzogenen Annahme seiner Kandidatur schaut sich Timokrates um. Schließlich hat er wirklich vergessen, seine Partner zu fragen, was sie von der Idee halten. Etwas skeptisch lugt er deswegen in Richtung seiner Kollegen...

    Eigentlich wollte Timokrates gerade wieder aufstehen und den seiner Meinung nach einzig sinnvollen Vorschlag für das Amt unterbreiten, da funkt sein Juniorpartner dazwischen. Mit gerunzelter Stirn und vor Nervösität leicht zuckenden Gliedern hört er sich die Rede seines Partners an und kaum dass der Gymnasiarch fertig gesprochen hat (war es der Gymnasiarch? Na, auch egal, stellt er sich erneut theatralisch in Pose, räuspert sich gekünstelt bescheiden und beginnt zu sprechen:


    "... mit Verlaub, verehrtes Prytaneion, würde ich in diesem Fall meine Wenigkeit zur Disposition stellen. Sofern keiner einen Gegenvorschlag hat natürlich."


    Vielleicht hätte er sich vorher mit seinen Kollegen absprechen sollen aber Bescheidenheit war noch nie so Timokrates' Stärke.

    Langsam wird Timokrates wütend.


    "Gut, dann sag ichs halt anders: Wenn die beiden Familien nicht in der Lage sind, wie vernünftige Menschen Entscheidungen sachlich gegeneinander abzuwägen, werden wir hier noch ewig sitzen, aber mir macht das nichts aus: Ich werde meinen Vorschlag so lange einbringen, bis das ganze Theater hier beendet ist und ich hab Sitzfleisch, verlasst euch drauf!"

    Timokrates verdreht die Augen. Das kann doch nicht wahr sein! Einige Zeit lang hört er sich das Gezeter an, dann erhebt er erneut die Stimme.


    "Hört mal zu Leute: Wir können jetzt noch Tage- Wochen- und Monate lang hier rumsitzen und debattieren, ob denn jetzt Krateide oder Nearchäer bis das Volk wütend wird und uns zu Neuwahlen zwingt. Oder wir lösen die Sache durch einen kleinen Kompromissvorschlag der zwar Niemanden gefallen mag aber auch Niemanden weh tut. Denn wat unsere Fraktion schon für große Möglichkeiten euch gefährlich zu werden? Uns fehlt das Geld, uns fehlt der Einfluss, uns fehlen die Männer."


    Wieder setzt er sich siegessicher.