Während die beiden anderen sich immer noch unterhalten passt Timokrates ganz genau auf, um die Machtverhältnisse in der Ekklesia genau zu studieren. Als es zum Patt zwischen dem Haus des Krateides und des Nearchos kommt, blitzen Timokrates Augen auf vor Freude. Er wendet sich Leonidas zu, der allerdings etwas abwesend scheint.
Timokrates seufzt. Alles muss man wohl selbst machen. Also räuspert er sich und erhebt sich zur Überraschung der Versammelten. Er hebt an:
"Liebe Bürger von Alexandria..."
Myriaden erstaunter Augen sind auf ihn gerichtet, darunter auch die des noch amtierenden Prytaneions, des Statthalters und vor allem der beiden verfeindeten Clans. Alle fragen sich wohl: was will der denn hier? Timokrates aber scheint die Aufmerksamkeit sichtlich zu genießen.
"... ich weiß, die wenigsten von euch werden mich kennen, wahrscheinlich hat noch Niemand hier von mir gehört und das ist auch gar nicht verwunderlich, schließlich weile ich erst seit Kurzem in euren Reihen."
Er schaut herunter zu Leonidas und redet weiter: "Eigentlich wollte ich auch gar nichts sagen, da ich dachte, mein guter alter Freund Leonidas hier, der Sohn des Pilotas, den ihr ja alle gut kennt und so weiter und so fort und vor allem mein guter freund Aristoteles, äh, verzeiht: Aristophanes hier..."
Er deutet auf den wirklich empörten und vor Wut kochenden Aristokraten
"... würden das für uns erledigen. Aber dem scheint nicht so zu sein."
Kurz lässt er sein Gerede auf die Ekklesia wirken und sonnt sich in der allgemeinen Verblüffung hier. Dann erhebt er wieder die Stimme.
"Machen wir es also kurz: Die Herren Krateiden und die Herren ... äh... Nearchäer? So war der Name doch oder? Gut, können sich nicht einigen. Ungünstig. Wirklich bedauerlich. Keine gute Sache für die Stadt. Also haben wir uns mal einen Vorschlag überlegt um die Stadt beschlussfähig zu machen. Wie wäre es denn, wenn ihr einfach meinen Freunden Leonidas, den ich schon vorstellte, Nikolaos, ein auch sehr ausgezeichneter und prächtiger Bursche, der da, und natürlich meiner Wenigkeit..."
Er verbeugt sich ehrerbietig
"... einfach die Posten der unteren Prytanen anvertrauen würdet?"
Wieder blickt er sich um.
"So, das wars dann auch von meiner Seite."
Er setzt sich wieder mit selbstzufriedener Mine. Nicht gerade orthodox die Rede, aber zumindest hat sie hoffentlich die erhoffte Wirkung: Eindruck schinden.