Beiträge von Timokrates Kyrenaikos

    Ranshid der lustige Inder


    Kalt und mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch meint Ranshid: "Du kannst dich auf die Kline da vowrne legen." Timokrates wird sicher nichts dagegen haben, wenn man einen lausigen Hausierer kein Gästezimmer anbietet.

    Timokrates steht auf der Treppe und hört so halb zu. Dann meint er nur:


    "Ja, schon ein kauziges Völkchen, diese Rhomäer. Gute Nacht dann und bis morgen."


    Dann geht er los zu seinem Bett und lässt Nicophileaus mit Ranshid alleine im Flur stehen.

    "Aha. Aber auf jeden Fall sollten wir unser Wahlbündnis vergrößern. Ich würde vorschlagen, dass wir uns in nächster Zeit öfters zu Absprachen treffen sollten und ansonsten schauen, dass wir Gleichgesinnte finden, die bereit wären, mit uns zu kämpfen."


    Er überlegt, was er noch zu sagen hat, aber ihm fällt gerade nichts sinnvolles ein.

    Zitat

    Original von Sergia Plotina
    1. Frauenfragen


    Gilt das auch für weibliche griechische Peregrinae?

    Was den CH anbelangtTeilweise. Wenn dich ein männlicher Alexandriner vorschlägt und sein Vorschlag angenommen wird, kannst du einen Ministerposten kriegen. Frauen dürfen außer bei der Ekklesia sprechen und stimmen alles, was Männer auch dürfen. ;)


    Zitat

    Sind Museion und Gymnasion ebenfalls auch für weibliche IDs betretbar?

    Klares Ja. :) (Obwohl mehr für Griechinnen. Für Römerinnen schickt sich Bildung nicht so glaube ich :D)


    Zitat

    2. Wohnen


    Im Einführungstext zu den "Oikiai tes Alexandreias" lese ich, dass hier eigentlich nur Wohlhabende leben. In den Lebensgeschichten der dort wohnenden IDs bzw. in ihren Wisim-Werten finde ich das aber nur zum Teil wieder.

    Was das Brucheion anbelangt ja ;) Die WiSim Werte können übrigens schlecht mit der gesellschaftlichen Position übereinstimmen, da die Leute noch nicht lang genug spielen um sich WiSim Reichtum anhäufen zu können. :)


    Außerdem hat die WiSim im IR oft eh wenig mit dem eigenen Stand zu tun. Siehs einfach so, dass sich das "wohlhabend" auf den gesellschaftlichen Stand bezieht. ;)


    Zitat

    Klartext: Bekommt jede griech. Pelegrinus/Pelegrina-ID, die sich jetzt nach Alexandreia meldet, in diesem vornehmen Viertel ein eigenes Haus?

    Wenn er sich selbst einen Haus-Thread erstellt ja :]

    Timokrates überlegt kurz, nur um fest zu stellen, dass er viel zu müde ist um zu überlegen. Zu müde und der gestreckte Wein war auch nicht ohne. Mit geschwollenen Augen blinzelt der Lybier Nicophileaus an. Der Bursche macht einen gepflegten Eindruck. Wahrscheinlich das Kind reicher Eltern, die ihren Bub zum Studieren hierher geschickt haben. Und Trickbetrüger in dieser Stadt würden ohnehin nicht so verrückt sein, sich mit ihm anzulegen.


    "Jaja, du kannst hier schlafen. Morgen schauen wir dann weiter. Kalinichta allesamt." Timokrates dreht sich wieder um. Er sehnt sich zurück auf die Matratze. Dann gelangt doch ein Gedanke über die verkrusteten Synapsen zum Bewusstsein durch. Er dreht sich noch mal um. Dabei kann man hören, dass ihm ein Seufzer entrinnt:


    "Ach ja: Wie war noch mal dein Name."


    Wenigstens sollte man wissen, wen man suchen muss, sollte sich das entgegengebrachte Vertrauen nicht erwidern.

    Ranshid steht auf einmal betreten in der Ecke und Timokrates gibt sich äußerst befremdet. Er hofft, dass Ranshids Entgleisung nur der Müdigkeit verschuldet ist, sonst wird er seinen Freund wohl oder übel entlassen müssen. Immerhin scheint der Jüngling ein vornehmer Mann zu sein, zumindest lässt sein gepflegtes Attica-Koine darauf schließen. Timokrates kneift sich mit der Hand tief in die Augen, dann schaut die beiden abwechselnd und immer noch überrascht an.


    "Moment, Moment!" Er richtet seinen Blick auf Nicophileaus. "Du bist also warum noch mal hier...?"

    Ein Stockwerk über dem Geschehenen liegt Timokrates unter dem Kopfkissen und versucht wieder einzuschlafen. Irgendein betrunkener Störenfried hat ihn aus dem Schlaf geweckt und untern im Haus sind Stimmen zu hören.


    "Können die Leute in dieser verdammten Stadt denn nicht mal schlafen?" murmelt er schlaftrunken vor sich hin. Dann erhebt er sich um mal selbst nach dem Rechten zu sehen und geht die Treppen hinunter.


    Dort erspäht er Ranshid, der gerade dabei ist einen jungen Mann in sein Zimmer zu führen.


    "Sag mal Ranshid, musst du dir unbedingt um diese Zeit deine Lustknaben holen? Andere Leute wollen schlafen." meint er etwas verstimmt.

    Ein freundliches Lächeln zeichnet sich auf den Lippen des Lybiers ab. "Dann wären wir also im Geschäft?"


    Er überlegt kurz dann meint er noch: "Es wäre übrigens, denke ich gar nicht unweise, noch weitere Leute in unser Wahlbündnis mit einzubeziehen. Man kann die Besetzung eines Koinons gar nicht früh genug planen. Außerdem brauchen wir Sponsoren."

    Timokrates winkt schmunzelnd ab. "Aber sicher! Wo denkst du denn hin? Ein einzelner Mann wäre viel zu wenig um das gesamte Koinon zu kontrollieren. Ich hatte niemals daran gedacht, dass sich irgendwer irgendwem unterordnen sollte. Ich sprach von einem Bündnis, nicht von Patronage. Ich dachte eher: Ich unterstütze deine Anliegen und du unterstützt die meinen."

    Timokrates lehnt sich bequem zurück. Das könnte jetzt eine längere Ausführung werden. Ernst beginnt er, zu reden:


    "Die Sache ist die: Ich bin nach Alexandria gekommen. Ich bin ein Fremder hier, nur eine weitere Nummer in der großen Zahl der Fremden, die tagtäglich die Schiffe am Hafen verlassen um hier ihr Glück und eine neue Heimat zu finden. Und ich habe mich in der Stadt umgesehen, mit den Augen eines Fremden, unvoreingenommen habe ich die Stadt und ihre Bewohner beobachtet.


    Und mir hat diese Stadt gefallen. Mir gefällt sie immer noch. Sie ist die schönste und großartigste und bunteste Stadt, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Aber ich habe auch die Kehrseiten gesehen: Die drückende Armut und den Hass zwischen den Völkern. Und ich habe mich gefragt, was der Grund dafür zu sein scheint.


    Dann habe ich die öffentlichen Plätze besucht, die Agora, das Gymnasion, das Theater. Ich habe mit vielen mächtigen, reichen und einflussreichen Männern geredet, mit Großhändlern, Magistraten und Demagogen. Und dort ist mir aufgefallen, wo das Problem dieser Stadt liegt: Alexandria wird seit Jahrzehnten von alten und selbstgefälligen Männern regiert, Männern, die sich einen Dreck um das Volk scheren und damit beschäftigt sind auf ihren Landsitzen weitab der Stadt zu sitzen und sich den Bauch vollzuschlagen. Ihre Politik besteht darin, die eigenen Pfründe zu sichern und Intrigen zu spinnen um ihren Reichtum zu vergrößern. Das Herz der Stadt ist faul.


    Deshalb habe ich beschlossen, in die Politik zu gehen. Diese Stadt braucht einen Führungswechsel, einen neuen Frühling. Die alte und korrupte Elite hat versagt, wir brauchen fähige Männer und vor allem Männer mit Idealen, Männer, die anpacken und diese Stadt zu dem machen wollen, was sie einst war."


    Dann legt er eine kurze Pause ein.


    "Aber alleine kann ich diese Ideale nicht verwirklichen. Ich brauche Männer, die bereit sind, mir zu folgen, die das selbe denken und wollen wie ich. Wärst du solch ein Mann?"

    Da Ranshid den größten Teil seines Lebens in dem Land zwischen Indus und Ganges verbracht hatte, hatte er von den verschiedenen Dialekten der Koine relativ wenig Ahnung und konnte dem entsprechend auch nicht erkennen, was für ein feines und gewähltes Griechisch sein Gegenüber dort sprach. Für ihn war Nicophileaus also nur ein weiter lästiger Bittsteller und er wollte ihn schon abweisen.


    Da fällt dem Inder allerdings die Gestalt des Jünglings auf. So ein hübscher junger Bursche, lecker lecker. Ein willkommener Ersatz für die Entbehrungen des aprupten Abrisses seines Traums mit den zwei Göttinnen. Lüstern grinst er den Jungen an:


    "Natürwlich kannst du rwein kommen. Kein Prwoblem. Bitte folge mirw."


    Und natürlich wird Ranshid den Mann ein lauschiges Ruheplätzchen an seiner Seite anbieten. :D

    Dionysos zahlt gelangweilt seine Schulden. War ja eigentlich zu erwarten gewesen. Jeden Idioten auf der Welt dürfte klar sein dass ein Mensch gegen zwei hungrige Tiger den Kürzeren ziehen musste. Dionysos versteht einfach nicht, was an so einen Spektakel spannend sein soll. Trotzdem wartet er auf den nächsten Kampf. Mal sehen was dieser Abend sonst noch so bringt.

    Ranshid, der lustige Inder


    Ein schöner, kühler Lustgarten irgendwo in Nordindien. Es duftet nach Jasmin und Ranshid liegt auf einem Kissenberg mitten im Garten. In seinen Armen räkeln sich zwei bildhübsche indische Gottheiten. Ranshid lächelt eine von ihnen freundlich an und sie fängt seinen Blick mit ihren heißglütigen, verführerischen Augen auf. Ranshid flüstert ihr etwas nettes ins Ohr. Die Göttin öffnet zur Antwort mit ihrem zuckersüßen, rosigen Mund und heraus kommt ein ohrenbetäubendes Klopfen! Rwuhe! schreit Ranshid sie an. Höw auf! Aber es nutzt nichts.


    Fluchend wuchtet sich Ranshid aus seinem Bett, schlüpft in seine Pantoffeln und fischt nach der Petroleumlampe. Schlaftrunken tastet er sich die Gänge des Anwesens entlang, bis die Hände irgendwann die Türe finden. Ranshid öffnet. Wahrscheinlich nur irgendein betrunkener Idiot, der seine eigene Wohnung nicht mehr findet oder einfach nur Radau machen will.


    "Ja, was wünscht du?"

    Als Leiche aufgewacht... Interessante Formulierung... Timokrates bevorzugt die Pfeife, auf deren Kopf ein Bediensteter ein Stück Kohle legt. Mit blubberndem Geräusch zieht sich der Rauch durch das Wasser um durch den Schaluch in Timokrates Mund zu gelangen, von wo aus er in dicken, weißen Schwaden aufsteigt.


    "Keine Angst, ich denke nicht, dass der Preis zu hoch sein wird. Ich dachte da eventuell an ein politisches Zweckbündnis...


    Timokrates hält kurz inne um zu sehen, wie der Alexandriner darauf reagiert.

    Timokrates blickt den Besucher bedeutungsschwanger an. Er beugt sich vor und meint im vertraulichem Ton: "Was deinen Vater angeht, könnte ich dir vielleicht behilflich sein. Ich habe da so meine Kontakte."


    Er lächelt Akhom an. Ein Lächeln, das schwer einzuschätzen ist.


    Dann dreht er sich aprupt um.


    "Möchtest du einen Tee oder eine Pfeife?"

    Timokrates lehnt sich lässig auf seine Kline und fischt nach einem Ast Trauben aus der Schüssel neben sich.


    "Ja, klar. Ich erinnere mich. Wir haben über ein "Geschäft" gesprochen..."


    Timokrates zupft sich mit den Zähnen eine Traube ab und zerkaut sie genüsslich. Dann lehnt er sich vor und deutet auf die Schalen, wobei er mit vollem Mund spricht.


    "Bedien dich ruhig. Es ist genug da."


    Dann führt er weiter aus:


    "Es ging um die Politik, wenn ich mich recht entsinne... Und um deinen Vater..." Dann macht er eine Pause und steckt sich noch eine Traube in den Mund.