Beiträge von Gaius Tallius Priscus

    Nach seiner Meldung beim Centurio hatte Priscus sein Gepäck zu dem der übrigen Soldaten seiner Einheit gelegt. Hammer und Stecheisen zum Setzen von Markierungen ins Holz hatte er in seinem Marschgepäck dabei, ebenso eine kurze Messlatte. Zwei lange Messlatten holte er vom Muli seines Contuberniums und war dann bereit für die Bauvorbereitungen.


    Mit Seilen und Stämmen war schnell ein Floß gebaut worden, das entlang eines weiteren Seiles, was quer über den Fluss gespannt wurde, ohne Probleme mit der Strömung hin und her bewegt werden konnte. In kurzen Abständen maßen die Männer auf dem Floß die Wassertiefe, um die Länge der benötigten Stützen zu ermitteln. Die 10 Fuß langen Messlatten verschwanden nie ganz im Wasser, aber zum Durchlaufen wäre es hier trotzdem definitiv zu tief. Aus den gemessenen Tiefen berechneten die Techniker anhand einer kleinen Skizze auf einer Wachstafel die Länge der verschiedenen Baumstämme.


    Wenig später konnten dann schon die ersten vorbereiteten Stämme langsam in den sandigen Untergrund des Flusses getrieben werden. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wurde ein zweites Floß gebaut und schon bald rangte eine ganze Reihe von Enden der Baumstämme knapp zwei Fuß über die Wasseroberfläche hinaus. Das Einschlagen der Stützen war schwieriger, denn sie mussten in flacherem Winkeln in den Boden getrieben werden, um auch tatsächlich den Wasserdruck auffangen zu können. Mit Äxten wurden die Stämme an den Verbindungsstellen zwischen Pfeiler und Stütze so bearbeitet, dass sie gut aneinander passten und mit Seilen fixiert werden konnten. Dann waren die ersten Pfeiler vorbereitet und konnten mit den langen schweren Stämmen zu kompletten Jochen verbunden werden.

    Als der Melder auf die Centurionen der ersten Kohorte zu kam, verließ auch Priscus seinen Platz am Ende seiner Einheit, um von seinem Centurio möglichst rasch die nächsten Befehle entgegen nehmen zu können. Nutzloses Rumstehen im Nieselregen gehörte nämlich nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Dass es dann tatsächlich um den Bau einer Brücke gehen sollte, freute ihn umso mehr.


    "Melde mich für die Beteiligung an der technischen Leitung, Centurio", teilte er dann nach einem Gruß an seinen Centurio mit und wartete darauf, ob es weitere oder andere Befehle geben würde.

    Nachdem er dem Opfertier noch den Bauch aufgeschnitten hatte, wischte sich Priscus die Hände an der Schürze ab, während der Centurio sichtbar fachkundig die Eingeweide untersuchte und dann die Annahme des Opfers verkündete. Nachdem die Zeremonie damit beendet war, legte er die Axt zur Seite und entfernte auch die bunte Schürze, die nun noch ein paar große rote Blutflecken bekommen hatte. Das Lob des Centurio nahm er dankbar entgegen.


    "Danke Centurio. Mars schien ja auch zufrieden zu sein", und das war schließlich die Hauptsache bei einem Opfer.

    Geduldig wartend beobachtete Priscus von seiner Position am Ende seiner Centurie aus der ersten Kohorte, wie nicht allzu entfernt von ihm der Primus Pilus mit dem leitenden Tribunen über die Lage beriet. Für einige andere Kohorten gab es schon Anweisungen, für seine noch nicht. Aber alles deutete darauf hin, dass sie eine Brücke zur Überquerung des Flusses bauen sollten. Priscus hatte schon häufiger an Schwimmübungen im Fluß teilgenommen oder selber welche organisiert und zu Fuß mit Seilen gesichert den Fluß durchquert. Der Bau einer Brücke schien ihm ein aufwändiges, aber nicht unmögliches Unterfangen zu sein.

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    Original von Camillus Matinius Plautius
    Dann ging er mit Medeia kurz vor die Tür des Praetoriums und nahm die Glückwunschbekundungen der Miles entgegen. Er winkte einen Scriba heran und übergab diesem eine Bekanntmachung für die Truppe, welche er aus einer Falte der Toga zog.


    Mit der Einladung schien tatsächlich alles in Ordnung gewesen zu sein, denn der Praefectus Castrorum erschien in Begleitung einer Dame vor dem Haus, wirkte ziemlich glücklich, winkte sogar wie ein kleines Kind und verteilte auch noch kostenlose Rationen. Da waren Priscus und seine Leute ebenfalls ziemlich glücklich.


    "Feliciter!" und "Danke, Praefectus!" brüllten sie daher, während der Cornicen weiter musizierte, bis ihm der Atem ausging. Fröhlich lachend und nicht mehr ganz in geordneter Formation machten sich die Soldaten dann auf den Weg zum Horreum XIII.

    Priscus hatte die Männer seiner Centurie vor der Baracke versammelt gehabt und sie über die Lage aufgeklärt. Der Centurio, der das normalerweise zu tun hatte, war natürlich nicht greifbar gewesen, denn vermutlich befand er sich bereits auf dieser ominösen Hochzeit. Die Männer hatten sich darauf geeinigt, dass die Einladung gleichzusetzen war mit dem Befehl, zum Gratulieren zu erscheinen. Außerdem hatten sie beschlossen, dass dies nicht beinhaltete, dass sie auch danach anwesend sein müssten, denn dafür wäre im Praetorium gar nicht genug Platz.


    Vor dem Praetorium angekommen, versicherte sich Priscus, dass sie gerade keine wichtige Zeremonie störten, denn Unglück durch göttlichen Zorn wollten sie in ihrem Diensteifer nicht verursachen. Dann gab er dem Cornicen ein Zeichen, woraufhin dieser eine laute, fröhliche Melodie spielte.


    "Erste Kohorte, Centurie des Flavius Aristides, vollzählig zur Gratulation angetreten!


    Milites, graaaaaaaatuuuuuuuuuliiiiiiiiiieeeeeeeert!"

    Mit der ganzen Routine eines Mannes, der noch nie in seinem Leben mit einer Axt einem Stier die Halsschlagader geöffnet hatte, holte Priscus aus und schlug zu. Kurz und schnell, so wie er es jederzeit mit dem Gladius tun würde, wenn es im Kampf erforderlich wäre. Warmes Blut schoß aus der Wund, ergoss sich über die Axt und seine rechte Hand. Mit einem Ruck zog er sie wieder zurück und trat einen Schritt zur Seite, während der Stier umkippte und zur Opfergabe für den Kriegsgott wurde.

    Priscus las den Brief zweimal, den ihm der Tesserarius gereicht hatte, weil der Centurio gerade nicht da war. "Das kann nicht sein. Der ist vom Praefectus unterzeichnet, aber es kommt 'herzlich' und 'Einladung' drin vor. Da stimmt was nicht."


    Er reichte den Brief an den Signifer weiter, der ihn nach ähnlich ratlosen Kommentaren wieder an den Tesserarius zurück gab. "Hol' den Cornicen. Er soll zum Sammeln blasen."

    Es wäre sicherlich keine schlechte Idee gewesen, solche Fragen vorher zu klären. Aus unerfindlichen Gründen hatte sich Priscus darauf verlassen, dass entweder der Centurio genau sagen würde, wer was wann tun sollte oder das sowohl der Centurio als auch Cunctator genau wussten, was zu tun ist und Priscus einfach die verbleibenden Handlungen übernehmen konnte. Ganz abwegig war der Gedanke allerdings nicht, denn normalerweise sagte ja auch der Centurio, was zu tun war.


    Jetzt musste er also nachdenken. Er war bei dieser Prozedur der Victimarius, mit der Axt in der Hand. Die war dazu da, dem Opfertier die Halsschlagader aufzuschlagen und das war es auch, was ein Victimarius tun sollte. Demnach müsste Cunctator mit dem Beil dafür da sein, entweder vorher die Sehnen der Hinterläufe des Tieres zu durchtrennen oder es von vorne mit einem Schlag auf den Kopf zu betäuben. So genau wusste Priscus dann auch wieder nicht, welche von beiden Sachen ein Popa normalerweise machte. Aber jedenfalls war er vor ihm dran, wenn ihnen das Vieh nicht wieder abhauen sollte.


    "Du fängst an", zischte er daher leise und behielt seine Position neben dem Tier bei, von der aus er ihm später die Axt in den Hals rammen konnte.

    "Jetzt lasst mal nicht so eure Köpfe hängen, das ist doch kein Regen, sondern nur ein bisschen Feuchtigkeit!" brüllte Priscus unverschämt fröhlich die Reihe entlang, als die Soldaten seiner Centurie gerade mal wieder einen besonders schweigsamen Moment hatten, in dem sie unter Dauerregen vorwärts trotteten. "Stellt euch vor, wir wären in der Wüste unterwegs! Ihr würdet singen und tanzen, wenn es nur halb so nass wäre wie jetzt!"

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    Original von Marcus Iulius Sparsus
    "Oh schön, meine Lieblingswache" 8)


    sagte Sparsus grinsend. Er wollte sich jetzt davon nicht die Laune verderben lassen, sondern nahm lieber noch einen Schluck Posca.


    "Das ist fein", erwiderte der Optio und dabei war es ihm völlig egal, ob der Kommentar ernst gemeint war oder nicht. "Für eine Wache im Marschlager gilt im Übrigen genau dasselbe wie für eine Wache im normalen Lager auch - nur dass ihr mindestens doppelt so aufmerksam sein müsst. Stellt euch einfach vor, wir wären schon im Krieg."


    Damit setzte Priscus seine Runde entlang der Lagerfeuer fort, bis er alle Männer eingewiesen hatte. Vom Tesserarius holte er sich noch die Parole für ihre Wachschicht, damit sie nicht von ihren Kollegen aufgehalten würden. Danach verzog er sich ziemlich bald in sein Zelt, um vor der Wache noch eine große Portion Schlaf zu bekommen. Dementsprechend war er durchaus schon etwas erholt, als dann mitten in der Nacht ein Soldat seinen Kopf ins Zelt steckte, um die Männer für den Wachwechsel zu wecken. Schon Augenblicke später war Priscus auf den Beinen und aus seinem Zelt hinaus. Die Caligae hatte er am Abend gar nicht ausgezogen, so brauchte er sich jetzt auch nicht um die aufwändige Verschnürung beim Anziehen zu kümmern. Stattdessen zog der seinen Panzer vom Fußende seines Nachtlagers hervor und legte ihn an. Dann folgen Schwert und Cingulum, zum Schluß der Helm. Langsam begab er sich an den Beginn der Zeltreihe und sammelte alle Soldaten ein, die sich dort ebenfalls gerüstet hatten und führte sie zu ihrem Wachabschnitt. Ein Posten an einer der größeren Kreuzungen erkundigte sich nach der Parole und ließ sie dann passieren. Auf dem Intervallum ließ er die Männer dann anhalten und konnte etwas lauter zu ihnen sprechen, ohne die schlafenden Soldaten in den Zelten direkt zu stören.


    "Posten jeweils zu zwei Mann. Von hier bis zur Lagerecke." Sie liefen die angegebene Strecke ab und immer da, wo zwei Mann auf den Wall kletterten um ihre Abschnitt zu übernehmen, lösten sie zwei andere Männer ab, die bis dahin dort Wache gehalten hatten und nun schlafen durften. Entlang des Wallabschnitts waren an zwei Stellen kleine Plattformen eingebaut, auf denen leichte Pfeilgeschütze standen. "An den Geschützen Viererposten. Zwei Frischlinge und zwei Mann, die mit den Dingern umgehen können."


    Auch an der Ecke war eine größere Plattform errichtet worden, diesmal sogar mit zwei Geschützen. "Hier acht Mann", ordnete Priscus an und schickte die letzten Männer auf den Wall. Übrig blieben nur zwei: Sparsus und er selbst.


    "So, dann wollen wir unsere Lieblingswache mal richtig genießen", grinste er in der Dunkelheit. "Wir gehen jetzt den Abschnitt auf und ab und passen auf, dass die Kameraden nicht einschlafen oder Dummheiten anstellen."

    Am Morgen nach dem Wecken hatten Priscus und seine Zeltgenossen zunächst die Rest des Abendessens wie geplant als kleines Frühstück verspeist und dann mit dem Abbau ihres Lagers begonnen. Die gesamte Ausrüstung, die sie am Vortag in ihr Zelte geschafft hatten, musst wieder herausgeholt und auf die Gepäcktragestangen verschnürt werden. Während die Nachhut den Platz bis zum Abmarsch der letzten Einheiten sicherte, machten Priscus und einige Soldatens einer Centurie daran, die am Vortag errichtete Verschanzung wieder abzubauen. Die Seile, mit denen die Schanzpfähle verbunden waren, wurden entfernt und die Schanzpfähle selber wieder auf die Tragtiere verladen.


    Solange noch nicht alle Zelte abgebaut waren, ließ Priscus ein paar Männer auch noch den Graben wieder zuschaufeln, aber insgesamt trieb er die Soldaten zur Eile an. Er wollte nicht, dass seine Einheit gleich zu Beginn des Manövers zu den Nachzüglern gehörte. Nur aus dem Abbau und der Verladung des Centurionenzeltes hielt er sich heraus, das konnte sein Vorgesetzter mit einer Handvoll Soldaten selbst erledigen.


    Schließlich war die Marschkolonne der Einheit zusammen gestellt und Priscus hatte wieder seinen Platz an deren Ende eingenommen. Zügig leerte sich der Platz, als sich die einzelnen Gruppe in Bewegung setzten und einem neuen Tag entgegen liefen.

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    Original von Marcus Iulius Sparsus
    "Und wann haben wir Wache Optio?"


    fragte Sparsus, da das ja auch wichtig war.


    Der Optio grinste boshaft. "Extra für dich, weil du so lieb fragst: Schweinewache. Falls dir das nichts sagt: die Zweite. Die Wache, über die alle jammern. Die Wache, die alle hassen."


    Und sein Grinsen wurde breiter. "Die Wache, die ich gerne mag. Ihr werdet sie bald auch lieben - oder mich hassen."

    Eine Augenblick lang fragte sich Priscus, warum er eigentlich nicht Rinderzüchter und stattdessen Soldat geworden war. So viel wie heute hatte er sich noch nie darum gekümmert, ein Tier von hier nach dort und dann noch woanders hin zu bewegen. Jetzt machte das Vieh endlich seinen letzten Gang, von der Seite herüber direkt an den Altar. Priscus vertrieb die Gedanken nach der Berufswahl und konzentrierte sich wieder auf das Opfer. Die Axt lag fest in seiner Hand und noch war die bunte Schürze vor seinem Körper unbefleckt. Was sich zweifellos bald ändern würde, nachdem der Popa die Frage gestellt hatte und der Centurio als Opferherr sicher bald den Befehl zum Losschlagen geben würde.


    Ein wenig hatte so ein Opfer wohl etwas von einer kleinen Schlacht. Die Soldaten standen im Felde und warteten darauf, dass der Feldherr sie losließ. Und dann schlugen sie los und richteten sie ein Blutbad an. Oder so ähnlich. Zumindest in der Theorie.

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    Original von Marcus Flavius Aristides
    Optio!“


    Marcus nickte Priscus zu und wartete bis dieser an ihn heran getreten war.


    „Wir haben leider die Hundswache bekommen. Die Zweite. Teile die Männer für die mittleren und südlichen Wallabschnitte ein und behalte bitte die neuen Soldaten, die gerade erst ernannt wurden, in Deiner Nähe. Dadurch, daß sie doch recht kurz erst bei uns sind, müssen sie noch eine Menge lernen. Wenn etwas ist, ich bin in meinem Zelt.“


    Den mittleren und südlichen Wallabschnitt hatten sie also bekommen. Immerhin, da konnte man laufen, um wach zu bleiben. Wachposten irgendwo an einer der Kreuzungen im Lager war langweiliger. Außer Legionären, die zu Latrine wollten und die man nach der Parole fragen musste, war da nämlich nichts los. Der Rest war Priscus egal, jede Wache hatte ihre Vor- und Nachteile.


    "In Ordnung, Centurio, die Männer werden entsprechend eingeteilt", quittierte Priscus die Anordnung und machte sich wenig später auf den Weg, die Nachricht an alle Soldaten weiter zu geben.


    "Wir haben den mittleren und südlichen Abschnitt dort am Wall", erklärte er an fast jedem Lagerfeuer, wenn die Soldaten nicht schon vorher zugehört hatten. Sein Arm deutete in die entsprechende Richtung. "Die Frischlinge wachen mit mir."

    Am Abend hockte Priscus mit seinen Kameraden im Kreis um das kleine Lagerfeuer vor seinem Zelt und schabte die letzten Reste Getreidebrei aus seiner Patera. Auf der Flamme köchelte noch in Rest Brei in der Pfanne vor sich hin und würde am nächsten Morgen als Frühstück dienen können.


    "Optio, haben wir eine Wachverteilung?", fragte einer der Männer vom Zelt nebenan. "Nein, der Centurio hat noch nichts bekannt gegeben", antwortete Priscus. "Aber ich nehme an, es wird ganz normale Marschlagerwache geben, drei Wachen zu je zwei Mann pro Zelt. Der Rest darf durchschlafen. Unterbesetzte Contubernia lassen eine Schicht ausfallen. Ob wir Wall oder Lagerposten bekommen, weiß ich nicht. Wir müssen auf den Centurio warten."


    Und so warteten sie darauf, was ihnen ihr Hauptmann für die Nacht zuteilen würde und vertrieben sich die Zeit mit Würfelspielen oder damit, eine alternative Schnürtechnik für den Trageriemen des Schildes zu erfinden, wenn er sie am Tag gestört hatte.

    Die Ernennungen der Probati zu vollwertigen Legionären zogen an Priscus vorbei und er achtete nicht einmal darauf, welche Männer aus seiner Centurie dabei waren und welche nicht aufgerufen wurden. Seit er nach der Rede des Tribuna wie alle anderen "Roma Victrix" gerufen hatte, waren seine Gedanken woanders, schon auf dem Weg nach Parthia. Es waren keine traurigen Gedanken, war die Armee doch sein Zuhause. Wo sie hin ging, dort würde er sich wohl fühlen, auch wenn es im Krieg war. Er dachte nicht an ein Testament oder einen Abschied von Freunden. An Verwandte sowieso nicht, an die hatte er schon seit Jahren nur ganz selten gedacht. Seine Freunde waren die Soldaten und Waffen, und die würden mitkommen. Vielleicht auch noch seine technischen Geräte und Werkzeuge, mit denen er so gerne hantierte, aber sicher würde er in diesem Krieg auch wieder an den Geschützen stehen dürfen und dann brauchte er auch auf seine Technik nicht zu verzichten.

    Der Wachsoldat hörte sich das Anliegen mehr oder weniger gelangweilt an, hatte er doch keinen blassen Schimmer davon, wie es um den Terminplan des Legaten bestellt war und für wen er zu sprechen war. "Wenn der Bote das sagt, dann wird's wohl so sein."


    Er wandte sich an den Kameraden, der näher am Torhaus stand. "Trag' mal eine Decima Pulchra in die Liste ein. Zum Legatus."


    Und an die Besucherin gewandt sagte er nur "Komm' mit" und führte sie zum Vorzimmer des Legatus in der Principia.

    Priscus war mit den Soldaten, die an der Verschanzung gearbeitet hatten, noch nicht lange zum Lagrplatz ihrer Einheit zurückgekehrt, als das Signal der Hörner erklang. Gerade hatten sie die letzten Zeltheringe eingeschlagen und die Ausrüstung weitgehend untergebracht, dass mussten sie die Waffen schon wieder aufnahmen und sich geordnet hinter dem Feldzeichen sammlen. Vor einigen Zelten brannten bereits kleine Lagerfeuer, die die Soldaten einfach brennen ließen, um nicht später noch einmal die Mühe mit dem Anzünden zu haben. Dann rückten sie ab in Richtung des großen Steins, der ihnen als Sammelpunkt angegeben worden war.