Nach seiner Meldung beim Centurio hatte Priscus sein Gepäck zu dem der übrigen Soldaten seiner Einheit gelegt. Hammer und Stecheisen zum Setzen von Markierungen ins Holz hatte er in seinem Marschgepäck dabei, ebenso eine kurze Messlatte. Zwei lange Messlatten holte er vom Muli seines Contuberniums und war dann bereit für die Bauvorbereitungen.
Mit Seilen und Stämmen war schnell ein Floß gebaut worden, das entlang eines weiteren Seiles, was quer über den Fluss gespannt wurde, ohne Probleme mit der Strömung hin und her bewegt werden konnte. In kurzen Abständen maßen die Männer auf dem Floß die Wassertiefe, um die Länge der benötigten Stützen zu ermitteln. Die 10 Fuß langen Messlatten verschwanden nie ganz im Wasser, aber zum Durchlaufen wäre es hier trotzdem definitiv zu tief. Aus den gemessenen Tiefen berechneten die Techniker anhand einer kleinen Skizze auf einer Wachstafel die Länge der verschiedenen Baumstämme.
Wenig später konnten dann schon die ersten vorbereiteten Stämme langsam in den sandigen Untergrund des Flusses getrieben werden. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wurde ein zweites Floß gebaut und schon bald rangte eine ganze Reihe von Enden der Baumstämme knapp zwei Fuß über die Wasseroberfläche hinaus. Das Einschlagen der Stützen war schwieriger, denn sie mussten in flacherem Winkeln in den Boden getrieben werden, um auch tatsächlich den Wasserdruck auffangen zu können. Mit Äxten wurden die Stämme an den Verbindungsstellen zwischen Pfeiler und Stütze so bearbeitet, dass sie gut aneinander passten und mit Seilen fixiert werden konnten. Dann waren die ersten Pfeiler vorbereitet und konnten mit den langen schweren Stämmen zu kompletten Jochen verbunden werden.