Der Optio nickte und stellte sich seitlich neben das Geschütz. "Also, noch einmal zum Zuschauen:
Sofern nicht schon passiert, setzt man zuerst einmal hier hinten einen der hölzernen Spannhebel in die Haspelwelle ein, damit man sie besser drehen und halten kann. Dann erfolgt der Befehle 'Ansas aperite!' und der Soldat, der für das Spannen zuständig ist, öffnet diese beiden kleinen Hebel hier links und rechts an der Welle. Dann kann der zweite Soldat beim Kommando 'surigem promovete!' den Schlitten hier nach vorne schieben."
Er zeigt auf den hölzernen Gleiter mit der eingeschliffenen, halbrunden Rinne, in der der Pfeil nachher liegt, bevor er abgeschossen wird. Er winkt einen älteren Soldaten herbei, der den Schlitten nach vorne schiebt, bis er mit der am hinteren Ende angebrachten Metallklammer vorne an die Sehne stößt und er ihn einhaken kann. Währenddessen dreht Priscus mit dem Spannhebel die Welle, damit genug Seil abgewickelt wird, um die Schlitten überhaupt so weit nach vorne bewegen zu können.
"Jetzt werden die Sperrhaken auf das Kommando 'ansas claudite!' wieder geschlossen. Jetzt kommt der spannende Teil - eingeleitet vom Kommando 'intendite'. Hie Haspelwelle wird mit dem Spannhebel zurück gedreht, so dass sie das Spannseil aufwickelt und damit den Schlitten und die Sehen nach hinten zieht. Die ersten zwei Wickelungen gehen noch ganz einfach."
Locker dreht er dabei mit einer Hand den Spannhebel. Die Sperrhaken klacken bei jedem Zahn der beiden Zahnräder an der Welle.
"Dann spürt man schon einen stärkeren Widerstand. Wie weit genau gespannt werden muss, um eine bestimmte Weite zu erreichen, hat ein erfahrener Schütz bei einem gut eingerichteten Geschütz im Gefühl. Wenn die Vorspannung der Seilbündel nicht stimmt oder ihr einfach zu unerfahren seit, dann könnt ihr euch auch an diesen kleine Markierung hier auf der Seite des Geschützes orientieren."
Er zeigt auf kleine Striche, die in das Holz heben dem Schlitten eingebrannt sind.
"Wenn ihr sehr weit spannt, dann müsst ihr mit dem Hebel aufpassen, dass ihr nicht an der Sehne stoßt, wenn ihr vorne vorbei dreht. Dafür kann man auf beiden Seiten der Welle Hebel einsetzen, so dass ihr dann wechseln könnt."
Der Kamerad am geschütz nimmt den zweiten Hebel zur hand und setzt ihn ein, damit priscus seinen auf seiner Seite herausnehmen kann,d er nicht mehr an der Sene vorbei gepasst hätte. Der Soldat spannt das geschütz noch ein wenig weiter und hält dann an, damit Priscus seinen Hebel wieder einsetzen kann.
"Wir haben jetzt schon mehr als drei volle Umdrehungen gespannt, das erzeugt schon eine Menge Kraft. Für den Anfang sollen und dreieinhalb Umdrehungen reichen, zumal die Zeilscheibe dahinten nur 20 Schritt entfernt ist. Damit können wir fast schon genau den Punkt anvisieren, den wir treffen wollen."
Er wartet, ob Fragen auftreten oder ob er einen Geschützbolzen einlegen und den Schuß dann auslösen soll.