Beiträge von Fiona

    "Ein Versteck? Von früher?" Fiona verstand überhaupt nichts, was Tilla damit sagen wollte. Wovor hatte sie sich denn verstecken sollen?
    Fiona sah sich noch genauer um. Tillas Beschreibungen paßten genau! Dies war wohl einmal ein Hof gewesen, mit einem Pferdestall. Zum Heuboden stand sogar noch eine Leiter an. Naja gemütlich, das war so eine Frage! Sicher gemütlicher als eine Sklavenunterkunft war es allemal, wenn auch nicht unbedingt kompfortabler!
    "Kann man da hochgehen?" fragte Fiona und deutete auf die Leiter.
    Ihr kam eine Idee, doch sie verwarf sie sofort wieder. Im Falle einer Flucht, könnte man hier für´s erste Unterschlupf finden! Aber was dachte sie da! Wenn sie fliehen wollten, dann über´s Meer, nach Hispania, dort wo Aintzane einst lebte!
    Sie fragte sich, ob es jemals so weit kommen würde. Minna, Aintzane und sie, auf einem Schiff in die Freiheit! Doch sie verdängte sogleich wieder ihre sehnsüchtigen Gedanken und widmete sich wieder Tilla.

    Fiona beobachtete genau, was Minna und Siv taten, um das Opfer vorzubereiten.
    Unwillkürlich mußte sie an die großen Feste denken, an denen sie in ihrer Heimat teilgenommen hatte. In alter Zeit war es üblich gewesen, daß ein Druide zugegen sein mußte, der die rituellen Opferungen vornahm. Doch seitdem die Römer das Druidentum verboten hatten, konnten solche Opferungen nur noch im Geheimen durchgeführt werden, da jeder Druide von den Römern erbittert verfolgt wurde. War ein Mann oder eine Frau als Druide entlarvt worden, so war das sein sicherer Tod! "Sie haben uns alles genommen" sagte sie plötzlich unvermittelt und in Gedanken verloren. Erst als sie bemerkte, daß Siv sie angesprochen hatte, sah sie zu der Germanin auf, die sich sichtlich Mühe gab, um die lateinischen Worte über ihre Lippen zu bringen. Sie hatte ihre betrübte Stimmung bemerkt. Fiona, die sonst eher einem Engergiebündel glich und immer das Gute in den Dingen sehen wollte, war wie ausgewechselt!
    "Ich wünschte, ich verstünde deine Sprache, dann müßtest du nicht die Sprache der Diebe und Mörder sprechen." Sie klang so verbittert und schien untröstlich zu sein. Auch Sivs Hinweis, es gäbe immer einen Sonnenaufaufgang, konnte daran nicht wirklich etwas ändern. "Ein Sonnenaufgang, dem ein weiterer Tag in Ketten folgt! Nein! Für mich gibt es keinen Sonnenaufgang mehr! Siv, ich werde nie wieder in Freiheit leben! Meine ganze Familie ist ausgelöscht worden. Nein, die Hoffnung starb an jenen Morgen, als sie unser Anwesen überfielen und alles töteten, was lebte!" Sie sprach ruhig, jedoch mit Tränen in den Augen. Sie wollte die Feier ihrer Freunde nicht auf diese Weise stören und entweihen. So erhob sie sich, und faßte sich noch einmal an die Stelle, an der sich unter ihrer Tunika das Messer befand. Dann sah sie sich um. Etwas abseits von dem Platz, den Severus als Feier- und Opferplatz auserkohren hatte, gab es ein Wäldchen. Dort würde sie nun hineingehen und es vollenden. Sie würde ihren Göttern ein letztes Opfer dabringen. Sie würde sich dabringen! Die Hoffnung auf dieser Welt war tot, doch auf der anderen Seite würden ihre Lieben auf sie warten!
    Bevor sie losgehen wollte, richtete sie sich noch einmal an ihre Freunde.
    "Minna, Siv, Severus! Ich danke euch für eure Freundlichkeit, doch für mich ist nun die Zeit gekommen. Ich möchte keinen weiteren Tag in Ketten erleben! Ich werde jetzt zu meiner Familie gehen!" Mit ruhigen klaren Worten, so als ob sie nur 'Bis bald' sagen wollte, redete sie auf die Germanen ein. Dann nickte sie ihnen noch einmal freundlich zu und wollte gehen.

    Als die Stimmen sich ihnen näherten, ergriffen die Drei die Flucht. Trotz der Saturnalien, wäre es sicher nicht von Vorteil gewesen, mit fremden Leuten Ärger zu bekommen. Sie rannten einfach los, Tilla voraus.
    Fiona hatte sich nicht noch einmal umgeschaut, sondern folgte einfach nur Tilla, die den Eindruck erweckte, sie in diesem Teil Roms gut auszukennen. Glücklicherweise verfügte die Keltin über eine gute Kondition und so war es ihr gar nicht schwer gefallen, dem Mädchen zu folgen.
    Nach einer Weile erreichten sie ein von außen sehr heruntergekommen wirkendes Haus, dessen Inneres sich in keinster Weise vom äußeren Zustand unterschied. Tilla betrat das Haus, das doch eher einem Stall ähnelte, so als währe es ihr selbsternanntes Ziel gewesen. Die beiden claudischen Sklavinnen folgten dem Mädchen und sahen sich im Inneren sehr überrascht um. Im Gegensatz zu den römischen Villen, war dies hier ein schmutziges Loch!
    "Ähm, Tilla, was willst du denn hier?" fragte Fiona das Mädchen. Sie konne sich immer noch keinen Reim machen, was sie hier sollten. Dann sah sie zu Minna hinüber, die auch einen eher ratlosen Eindruck machte.

    Um Minna stand es doch schlechter, als Fiona dachte. Jetzt sah sie auch die Blutstropfen, die aus ihrer Nase quollen. Sie eilte zu der Freundin, um sicher zu gehen, daß ihr nicht noch schlimmeres zugestoßen war. Ihr war auch nicht Tillas Reaktion entgangen, die aus Furcht einige Schritte zurück gegangen war.
    Doch als Minna schon wieder Witze machte, konnte Fiona davon ausgehen, daß der Freundin nichts weiter fehlte.
    "Keine Angst, Tilla", beschwichtigte sie die Kleine. "Minna hat nur Nasenbluten! Das vergeht gleich wieder. Hör mal, sie macht schon wieder Witze!"
    Sie schaute nach einem Tuch, fand aber keines. Dann sah sie an sich herunter. Nein die frische Tunika, die auch noch geborgt war, konnte sie nicht zerreißen, wohl aber ihren Umhang! Das würde zwar wahrscheinlich wieder Ärger geben, doch das war ihr gleichgültig. So riß sie ein Stück ihres Umhangs ab und reichte ihn Minna. "Hier, nimm das solange! Es hört bestimmt gleich wieder auf!"
    Dann sah sie noch einmal lächelnd zu Tilla hinüber, die immer noch ängstlich dreinschaute. "Ich denke, wir sollten vielleicht was anders spielen!"

    Aufnerksam beobachtete Fiona den Ball, der in einer geraden Linie auf Tilla zugerollt war. Offenbar hatte das Mädchen Gefallen an dieser Art von Spiel gefunden, denn schon gleich darauf, da sie in Ballkontakt gekommen war, gab sie dem Ball einen heftigen Tritt, sodaß der Ball im hohen Bogen gen Minnas Kopf flog und dann weiter in einem Blumenkübel landete.
    Das alles amüsierte Fiona sehr und sie begann den Flug des Balls zu kommentieren. "Und Tilla schießt, der Ball fliegt zu Minna, Minna stößt den Ball mit dem Kopf und...Toooor! Tor durch Kopfball!"
    Sie konnte kaum noch an sich halten, so sehr mußte sie lachen! Erst im nächsten Moment dachte sie daran, daß sich Minna vielleicht verletzt haben könnte.
    "Alles in Ordnung, Minna?" fragte sie lachend.

    Grinsend beobachtete Fiona Tilla, den kleinen Wildfang, wie sie freudig auf die Straße hinaus sprang. Noch einmal so jung sein, dachte Fiona verträumt. Ihr schien es bereits Ewigkeiten her zu sein, einmal so jung und unbekümmert gewesen zu sein. Ja, damals hatte sie mit ihren jüngeren Brüdern die schönsten Abenteuer erlebt. Sie hatten zusammen in den Wäldern herumgetobt, Bogenschießen geübt und gelernt, was es heißt, ein Mitglied des Stammes der Silures zu sein. Aber das war so lange her, daß es ihr unwirklich erschien.
    Der kleinen Tilla hatte man einen Ball geschenkt, so erklärte sie ihnen und sie demonstrierte auch gleich, wie man damit spielte. Minna fand wohl diese Art des Spiels nicht sehr anregend, sondern meinte, man müsse sich den Ball gegenseitig zuwerfen. Doch Fiona konnte beiden Varianten nicht viel abgewinnen. "Hört mal, das ist doch Kleinmädchenkram! Entschuldige bitte Tilla, ich möchte dich nicht beleidigen, aber einen Ball muß man mit dem Fuß treten! Seht ihr, so!" Sie griff sich den Ball ab und demonsrtierte es, indem sie dem Ball vorerst einen leichten Tritt mit dem Fuß versetzte und ihn somit in Tillas Richtung lenkte.
    Es würde zwar noch gut neunzehnhundert Jahre dauern, bis sich diese Art des Ballspiels entgültig durchsetzten würde, doch man konnte nicht früh genug damit anfangen. :D

    Nachdem die kleine Tilla ihre Hand ergriffen hatte und Minna auch da war, ließ sie sich von der Kleinen einfach mitreißen, die nun schon wieder einen deutlich wacheren Eindruck machte.
    Kurze Zeit später befanden sich die drei bereits auf der Straße und machten sich auf ihren Heimweg.

    Fiona sah zu Severus auf, als der ihr zu erklären begann, welchem Zweck dieses Fest diente. Sie gewann immer mehr den Eindruck, er wolle sie aufmuntern. Wahrscheinlich war es ihm nicht entgangen, welche dunklen Gedanken sie soeben gehegt hatte. "Für mich gibt es nichts mehr zu hoffen, Severus! Es wird für mich keinen Sonnenaufgang mehr geben! Sie haben mir alles genommen! Bald wird es ein Jahr her sein, da sie meine ganze Familie mordeten!" Deutlich konnte man die Verbitterung in ihren Worten erahnen.
    Sie erschauderte, als Severus davon berichtete, daß man ihn beinahe ans Kreuz geschlagen hätte. Sie stellte sich diese Todesart als sehr qualvoll vor. "Was hast du getan, daß sie dich kreuzigen wollten?" Fiona sah ihn fragend an und lenkte sich somit kurze Zeit von ihren eigenen Sorgen ab. Es muß etwas schlimmes gewesen sein. Die Römer kreuzigten doch nur, wenn schwerwiedende Vergehen vorlagen. Hatte er vielleicht getötet? Vom Gespräch mit Bridhe wußte sie ja bereits, daß er gewaltbereit sein konnte.
    Dann sah sie kurz zu Siv und Minna hinüber. Was machten sie da? Ob sie das Opfer vorbereiteten? Sie kannte sich so gar nicht mit den Gebräuchen der Germanen aus. "Was werdet ihr denn Opfern?" fragte sie, wieder zu Severus gewandt. Gerüchteweise hatte sie schon gehört, daß es üblich war, blutige Opfer zu solchen Festen darzubringen.

    Nachdem Tilla sich aus dem Staub gemacht hatte, zwinkerte sie kurz Minna zu. "Erzähl ich dir später!" Schließlich wollte sie das Fest nicht unnötig stören.
    Sie unterhielt sich noch ein wenig mit den Anwesenden, die sie zum Teil gar nicht kannte, genoß hin und wieder etwas Leckeres von den Speisen und trank auch noch ein wenig Wein. Sie konnte mit Bestimmtheit sagen, daß dies einer ihrer schönsten Abende seit langem war. Als Minna ankündigte, nun zurück zur Villa Claudia gehen zu wollen, nickte sie wortlos. "Ja, es wird wohl das beste sein, wenn wir jetzt gehen, Ich bin auch schon ganz müde!" Natürlich wollte sie nicht wirklich dorthin zurück. Doch es war schon spät. Minna verabschiedete sich noch schnell von Siv und sprach mit ihr in ihrer Muttersprache. Sie verstand nicht, wovon die beiden sprachen. "Auf wiedersehen, Siv", sagte sie nur kurz und folgte dann Minna, die noch ihre Palla holen wollte.
    Die kleine Tilla hatte es sich derweil in Minnas Palla gemütlich gemacht. Das Mädchen sah sehr müde aus. Eigentlich hätte sie längst ins Bett gehört. Minna bot ihr an sie nach Hause zu bringen. Fiona pflichtete ihr bei: "Es macht uns nichts aus, dich zuerst zur Villa Aurelia zu bringen, wirklich!" Fiona lächelte das Mädchen freundlich an. Sie war ihr schon längst nicht mehr böse, wegen der nassen Tunika.

    Herrgottnochmal! Schon wieder! Was sind denn das für Zustände!
    Na warte, bald kommt ja frischer Wind in die Bude!!! :D


    Der Posteingang von Benutzer »Marcus Aurelius Corvinus« ist bereits voll.

    Fiona genoß die Wärme des Feuers und sie genoß auch die Anwesenheit ihrer Freundin, die sie in den letzten Monaten auf ihren Wegen begleitet hatte. Wenn sie genauer darüber nachdachte, wurde ihr bewußt, wie tief ihre Freundschaft doch mittlerweile ging. Nach allem, was ihr bisher widerfahren war, eine bessere Freundin hätte sie nirgends finden können!
    Minna erklärte ihr, was es mit dem Julfest auf sich hatte. Die Wiedergeburt der Sonne also, feierte man. "Nun, ja und nein, Minna", antwortete sie. "Am heutigen Tag feiern wir kein Fest, doch in einigen Wochen feiern wir ein solches. Man nennt es Imbolc und ja, wir feiern dann die Rückkehr der Sonne."
    Wie gebannt schaute sie in die lodernden Flammen des Feuers. Die Rückkehr der Sonne! Sie musste innerlich darüber lachen. Es war ein schmerzhaftes Lachen. Für sie würde die Sonne niemals wieder richtig scheinen! Imbolc war immer ein schönes Familienfest gewesen. Doch diese Familie existierte nicht mehr! Bald würde es sich zum ersten mal jähren, daß man ihre Familie ausgelöscht und sie in die Sklaverei verschleppt hatte. NEIN! Sie würde sich verweigern! Nicht mehr länger wollte sie das alles erleiden müssen!
    Einen Moment wurde sie von ihren Gedanken abgelenkt, als die drei Germanen sich in ihrer Muttersprache unterhielten. Es musste um etwas äußerst wichtiges gehen. Doch sie konnte den Sinn, der dahinter steckte, nicht erfassen. So wandte sie ihren Blick wieder ab und schaute erneut ins Feuer.
    "Oh Rhiannon, große Göttin hilf mir! Ich kann nicht mehr! Gib mir bitte die Kraft, das zu tun, was ich tun muß!", murmelte sie leise in ihrer Muttersprache. Schon einmal war sie ihr erschienen, in der Villa Claudia. Damals hatte sie ihr neuen Lebensmut gegeben. Doch was nützte all der Lebensmut, wenn eine Aussicht, auf Freiheit weit, weit weg schien?
    Sie spürte auf einmal das Messer unter ihrer Tunika. Es wollte sich tief in ihre Haut brennen. War das Rhiannons Zeichen? "Ich danke dir große Göttin!" antwortete sie leise. Sichtlich entspannt schaute sie zu Minna und lächelte sie befeit an. Fiona hatte eine Entscheidung getroffen!

    Ich finde den Artikel über das Noric Walking äußerst amüsant und werde es dem RL Nordic Walking Trainer meines Vertrauens mal zu lesen geben! Sicher wird er erstaunt darüber sein, was er alles noch nicht über seine Sportart wußte! ;)
    Ich sag nur eins: WEITER SO! :D

    Zitat

    Kann doch mal passieren, Siv! ;)


    Die Drei sprachen Germanisch, einer Sprache, derer Fiona nicht mächtig war. So schnell, wie Severus gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Fiona sah ihm noch einmal nach und fragte sich, was er mit Minna und Siv zu besprechen hatte. Ihr gingen immer wieder Bridhes Worte durch den Kopf. Sie hatte ihr erzählt, Severus hätte sie geschlagen. Sie mochte keine Männer, die Frauen schlugen. Doch lange konnte sie nicht darüber nachdenken, denn gleich darauf wurde sie von Siv angesprochen. Freundlich lächelnd wandt sie sich der Germanin zu und erwiederte ihren Gruß. "Salve Siv, schön dich kennenzulernen. Ja, ich bin Fiona. Ich komme aus Britannia."
    Siv bediente sich am Buffet und auch Fiona verspürte ein Gefühl des Hungers. So tat sie es der Gemanin gleich und nahm sich auch etwas Brot und füllte es mit Fleischstückchen Oliven und Gemüse.
    "Bist du auch Chattin, Siv, so wie Minna?", fragte sie interessiert, bevor sie in ihr Brot biß.

    Zitat

    Original von Appius Terrentius Cyprianus
    Naja wieso so von wegen Kriegsbemalung und so der Kelten und Germanen *Schulterzuck*. Könnte ja einigermaßen passen.



    Die Kriegsbemalung war aber nur in blau gehalten und war nicht nur auf das Gesicht beschränkt. Die Haare wurden mit Kalk gebleicht.


    Aber ok, jedem das seine. Mein Fall wär´s nicht. ;)

    Zitat

    Original von Minna


    Freundlich nickte sie Siv zu und wollte dann Minna sofort von ihren Erlebnissen berichten, die sich zugetragen hatten. Doch bevor sie damit anfangen konnte, erblickte sie auch schon Tilla, die sich zu Siv gesellt hatte. Dann ging alles sehr schnell. Minna bemerkte die neue Tunika, die sie jetzt plötzlich trug, Fiona sah Tilla entgeistert an, diese schien eher nur müde und hungrig zu sein und wollte wohl das Fest verlassen, dann sah Fiona wieder zu Minna, die auf eine Antwort wartete. Fiona räusperte sich, schmunzelte Tilla wieder freundlich zu, der sie ja eigentlich nicht so richtig böse sein konnte. Sie hatte sich dazu entschieden, kein Wort darüber zu verlieren. "Ach weißt du Minna, eigentlich ist nichts wichtiges passiert. Ach das Kleid, ja, mir ist etwas dummes passiert. Ich habe meinen Wein verschüttet und dann war alles naß. Zum Glück hat man mir eine neue Tunika geborgt."
    Es war wirklich ein verrückter Abend gewesen. Wenigstens bedeutete er Abwechslung, für diejenigen, die ihn genießen konnten.


    Plötzlich näherte sich Severus den Frauen. Die Aussprache zwischen ihm und Bridhe war also vorbei. Er kam alleine. Fiona konnt sich vorstellen, was das bedeutete. Doch sie schwieg und wandte sich wieder ab. Der Germane hatte offensichtlich noch kurz mit Siv und Minna etwas zu besprechen. Da wollte sie nicht weiter stören.

    Sim-Off:

    Ich mache jetzt einfach mal weiter und hoffe, man möge es mir verzeihen, wenn ich jemanden übersprungen habe! :)


    Fiona war sehr froh, daß Ziel endlich erreicht zu haben, denn der Weg hier herauf hatte sich doch gezogen. Lange war es her, seit sie durch Wald und Felder gelaufen war und aus diesem Grund hatte sie sich auch sehr gefreut, Minna begleiten zu dürfen. Der Nebel hatte sie dabei nicht gestört. Den war sie ohnehin von ihrer Heimat her gewöhnt.
    Severus begrüßte seinerseits die Frauen in seiner Muttersprache. Da Fiona davon nichts verstand, war sie dankbar gewesen, als er für sie ins Lateinische wechselte und sie ebenfalls begrüßte.
    Er war wohl sicher genauso erstaunt, sie zu siehen, wie Fiona es war.
    Fiona lächelte freundlich und nachdem Severus wieder die Germaninnen angesprochen hatte, begann Fiona, sich etwas umzusehen.
    Noch ein Stückchen weiter oben auf dem Hügel, hatte der Germane ein Lagerfeuer entfacht und nachdem er sie darauf hingewiesen hatte, folgte sie der Gruppe.
    Dort angekommen blieb sie erst einen Moment am Feuer stehen und wärmte sich wieder auf. Trotz ihres Umhangs, den sie sich am Abend umgebunden hatte, fröstelte es sie ein wenig. Der Schein des Lagerfeuers weckte die Erinnerung an ein anderes Fest. Ein Fest, welches noch gar nicht lange zurück gelegen hatte.
    Das Samhainfest, das sie vor gut zwei Monaten in der Villa Aurelia gefeiert hatten, barg für sie zwiespältige Erinnerungen. Zum Einen war sie doch glücklich gewesen, ihren Ahnen huldigen zu können, zum Anderen war dieses Fest doch etwas aus den Rudern gelaufen. Nicht zuletzt, weil ein Römer hinzugekommen war, der sie erstaunlicherweise nicht verraten hatte. Doch soweit würde es in dieser Nacht sicher nicht kommen.
    Erfreulicherweise war es Severus gelungen, wieder etwas Met aufzutreiben und als er ihr den Becher anbot, nachdem er den ersten Schluck ins Feuer gegossen hatte, nahm sie ihn dankend. "Vielen Dank Severus, es ist mir eine Ehre, an euerem Julfest teilnehmen zu dürfen." Sie nahm einen Schluck und genoß das Getränk. Dann gab sie den Becher weiter an Siv.
    "Leider weiß ich nicht viel von euren Gebräuchen. Worum geht es genau bei eurem Fest?", fragte sie in die Runde. In der Villa war nicht mehr genügend Zeit gewesen, groß über den Sinn und Zweck des Julfestes mit Minna zu sprechen.

    Sim-Off:

    Tut mir leid Cadhla, ich habe dich glatt überlesen! ;)


    Es war eine äußerst gereitzte Stimmung und am liebsten wäre Fiona wieder fort gegangen. Doch Cadhla wollte noch retten was zu retten war."Danke Cadhla, es geht mir gut! Ja es ist wirklich, schön, daß wir uns hier wieder sehen." Da Luca noch immer in der Nähe war, vermied sie es, noch einmal den Fehler zu begehen und das geheime Fest, welches sie einige Wochen zuvor gemeinsam gefeiert hatten, zu erwähnen.
    "Ach weißt du, eigentlich bin ich ja auf der Suche nach Minna. Aber hier ist sie auch nicht. Dann werde ich einfach drinnen nochmal mein Glück versuchen. Also, bis dann!" Fiona war über sich selbst erstaunt, wie galant sie sich aus der Affäre gezogen hatte. Sie zögerte keine Minute und begab sich wieder zurück ins Atrium.
    Zu ihrem erstauen war Minna nicht mehr dort, wo sie sie zuletzt gesehen hatte. Wohl sah sie aber, daß Bridhe noch immer mit Severus sprach. Wahrscheinlich war das Minna alles zuviel geworden und sie hatte sich fortgeschlichen.
    Nach einer Weile hatte sie endlich die Freundin erspäht, wie sie sich gerade am Essen bediete. Eilend lief sie zu ihr. "Oh Minna, da bist du ja endlich! Bin ich froh, daß ich dich wiedergefunden habe! Du glaubst nicht, was mir passiert ist!"
    Sicher mußte Minna aufgefallen sein, daß ihre Freundin plötzlich ein ganz anderes Kleid trug, als jenes, welches sie beim Verlassen der Villa Claudia getragen hatte.
    Erst jetzt, da ihre Aufregung sich etwas gelegt hatte, bemerkte sie eine weitere blonde Frau (Siv) an Minnas Seite. Sie erkannte in ihr jene Frau, die ebenfalls neben Severus gestanden hatte, doch ihren Namen kannte sie noch nicht.

    Offenbar war Fiona zur falschen Zeit am falschen Platz. Kaum hatte sie sich zu der Gruppe gesellt, eskallierte alles. Das blonde Mädchen war richtig außer sich. Es bediente sich doch recht derber Worte und lief schließlich in Richtung der Villa, fort. Weswegen sie das getan hatte, wußte sie nicht.
    Völlig perplex blickte sie die Anderen an und erspähte bei dieser Gelegenheit auch Tilla. "Oh Tilla, du bist auch hier?"fragte sie etwas ungläubig.
    Es war ihr sichtlich unangenehm, hier zu sein. Doch einfach wegzurennen, wie das blonde Mädchen, kam für sie nicht in Frage.
    So räusperte sie sich und stimmte Cadhla und Ursus zu. "Ja, es ist ein wunderschönes Fest! Wirklich gelungen! Ja!" Unweigerlich fiel ihr Blick wieder auf Tilla und sie mußte ihr zuschmunzeln.