Beiträge von Iunia Urgulania

    Ich denke ich könnte da etwas aushelfen und dir eine kleine Feier ermöglichen, ohne dass du dafür Sesterzen benötigst. Es gibt da ein kleines Haus im Brucheion, gehe dort hin und sage, dass ich dich schicke. Man wird dir dort jeden Wunsch erfüllen.
    sagte ich und erklärte ihm grob den Weg zu den sieben Freundinnen.


    Als Offizier bei der Stadtwache. Sicherlich eine rentable Arbeit.

    Ich schüttelte leicht den Kopf. Ich wusste aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie ein Mensch sich verändern konnte, aber das war schon eine sehr starke Veränderung.
    Vielleicht solltest du dir mal etwas gönnen. Geh und feiere ein wenig. Immerhin bist du hier in Alexandria und diese Stadt ist voller Möglichkeiten sich zu vergnügen.

    Ich musste lachen.
    Im Gegensatz zu vielen Menschen kenne ich mein wahres Alter, daher kann ich dir versichern, dass ich sicherlich von vielen Menschen als alt bezeichnet werden würde.
    sagte ich und hörte dann auf zu lachen, denn seine Frage war nicht einfach.


    Ich denke, du bist zu dir selbst etwas hart. Du sprichst nicht gerade gut über dich und deine Taten. Ich fühle mich bisher von dir nicht sonderlich hart behandelt, daher würde ich dich nicht grundsätzlich als hart oder streng bezeichnen.
    So konnte man es sagen, glaubte ich.
    Eine starke Fixierung auf Regeln ist, meiner Meinung nach, nichts schlimmes und ich denke nicht, dass man zu sehr auf sie fixiert sein kann. Regeln einzuhalten ist wichtig und sie zu umgehen oder zu brechen sollte etwas sein, das nur sehr selten und nur mit gutem Grund passieren sollte.
    Ich denke nicht, dass du zu sehr auf Regeln fixiert bist. Vielleicht ein kleines Bisschen zu eingeengt in deinem Blickfeld, mehr aber nicht.

    Natürlich. wenn du Wert legst auf die Einschätzung einer alten Römerin, so wird sich diese natürlich nicht dagegen wehren.
    sagte ich und wartete dann ab, was ich für ihn einschätzen sollte.

    Ich denke, dass der Mensch von Natur aus weder gut noch schlecht ist. Er wird erst zu einem von beidem durch die Gesellschaft in die er lebt und vor allem durch den Willen der Götter.
    erwiderte ich.


    Und ich finde es ist weder korrekt zu sagen, dass Ordnung und Harmonie nah beieinander stehen, noch denke ich dass man jemandem ein Verständnis für Harmonie lehren kann. Selbst im grössten Chaos kann man harmonische Strukturen erkennen.
    sagte ich und setzte dann zu einem Beispiel an.


    Wenn du zum Beispiel zwei Becher mit Farben umkippst und die Farbe ergiesst sich über einen Bogen Papyri, dann werden viele Menschen das als ein kleines Chaos ansehen. Aber wenn man genau hinsieht, dann wird man sehen, dass die Farben in der Form ihres Flusses und in der Art und Weise wie sie ineinander greifen und sich vermischen, durchaus als harmonisierend bezeichnet werden können.

    Ich schmunzelte ein kleines Bisschen, als Axilla ging.
    Ich denke in erster Linie haben wir sie gelangweilt.
    sagte ich, schliesslich wollte ich nicht, dass meine junge Verwandte als nicht ganz helle da stand.


    Ich entstamme einer guten und vor allem alten römischen Familie, daher denke ich schon dass ich eine Ausbildung genossen habe, die nicht unbedingt schlecht war. Ausserdem ist ein scharfer Verstand in meinem Geschäft von grossem Vorteil.
    entgegnete ich seinem, leicht versteckten, Kompliment.


    Wir waren dabei stehen geblieben, dass das leben eines einfachen Mannes näher an der perfekten Harmonie liegt, als das Leben, dass unsereins führt. Und du ergründetest gerade das uralte Mysterium ob der Natur des Menschen.

    Ich wollte gerade etwas erwidern, als Marcus sich an Axilla wandte. Axillas hatte schon seit einer Weile den Anschein gemacht sich etwas zu langweilen. Daher nickte ich nur, als sie mich fragend ansah.

    Auch ich schüttelte leicht den Kopf.
    Das mag ja ganz schön sein, jedes Detail des Weges zu bemerken, aber sind wir doch mal ehrlich, für einen Menschen der nicht den Luxus geniesst ein Leben als Philosoph zu führen, sondern der täglich für sein Leben arbeiten und zum Teil sogar darum kämpfen muss, wäre das nichts. Was nutzt einem ein noch so schöner Weg, wenn man nichts zu essen hat, weil man das Ziel, die Erlangung von Nahrungsmitteln, nicht erreicht, weil man sich nur auf den Weg konzentriert?

    Ein Weg, der zu keinem Ziel führt, ist reine Zeitverschwendung und sollte nicht verfolgt werden. Es gibt genügend alternative Wege, die lohnenswert sind.

    Ich nahm mir, während er das Konzept der Harmonien erklärte, noch ein Stückchen Brot und knabberte daran. Dann erwiderte ich:
    Mit der Harmonie ist es sehr schwer. Deinem Konzept folgend, kann es eigentlich nie zu einer Harmonie zwischen zwei Völkern oder zwischen Himmel und Erde kommen, denn es wird nie passieren, dass alle Menschen mit ihren nächsten in Harmonie leben.

    Jetzt würde ich mich zwar auf ganz dünnes Eis begeben, aber das ging nicht anders, wenn ich mich nicht geschlagen geben wollte.
    Nun ja, ob deine Reisen wirklich nutzbringend waren, ist sicherlich auch Ansichtssachen. Verzeih, wenn ich das so sage, aber wärest du nicht gereist, hättest du niemals den Befehl geben müssen Menschen zu töten. Daher ist dies sicherlich sehr stark vom Betrachtungspunkt abhängig.
    Das war ein eindeutiger Tiefschlag und innerlich scholt ich mich dafür.


    Was der Gesellschaft nutzt ist also deiner Meinung nach das Richtige? Was ist mit der Ausrottung eines ganzen Volkes, nur weil es dem Wohl eines anderen im Wege steht? Oder ein Frevel an den Göttern? Ist er richtig, nur weil er meiner Gesellschaft auf irgendeiner Weise nutzt? Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein guter Blickwinkel ist.


    Die Tugenden und Pflichten, die er dann aufzählte waren im Prinzip nicht viel anderes als jene Virtutes, nach denen jeder Römer zu leben versuchte. Zwar gab es einige Unterschiede, aber die waren eher unbedeutend, daher konnte ich dagegen kaum etwas sagen.

    Jetzt musste ich aber energisch widersprechen. Wenn Unzufriedenheit ein erstrebenswerter Zustand war, dann hatte ich klar den falschen Wirtschaftszweig gewählt. Natürlich war das ein Argument, dass ich nicht anbringen konnte, schliesslich musste die junge Axilla ja nicht mehr erfahren als notwendig.
    Dennoch regte sich mein Widerstand.

    Ich glaube nicht, dass Unzufriedenheit etwas erstrebenswertes ist. Wenn dem so wäre, wären sicherlich nicht viele religiöse Feste darauf ausgelegt die Götter zufrieden zu stimmen, damit sie uns nicht negatives angedeihen lassen. Wenn Unzufriedenheit erstrebenswert wäre, dann bräuchte ich morgens das Haus nicht verlassen um meine Arbeit zu verrichten, denn dann wäre die daraus resultierende Unzufriedenheit des Pöbels etwas positives, dass uns alle weiterbringen würde. Ich glaube nicht, dass das so ist.
    Ein wenig schmunzeln musste ich allerdings über seinen Kommentar, dass es unerheblich sei was andere von einem dachten. Eine solche Erkenntnis würde doch die gesamte Gesellschaft des Imperiums auf den Kopf stellen, denn ein Grossteil der Menschen lebte doch nur um den Schein zu waren und das Bild, das andere von ihnen hatten, zu beeinflussen. Ich selbst war da keine Ausnahme und ich war mir sicher, dass es bei Marcus nicht anders aussah.
    Und woher soll man wissen, was das Richtige ist? Sofern man nicht über die Fähigkeiten der Augures oder der Haruspices verfügt den Willen der Götter zu deuten, dürfte das sehr schwer fallen.

    Ich war überrascht. So lange war der Überfall jetzt schon her und nun kam jemand her um mich zu befragen? Hatte der Praefect damals nicht gesagt, er wollte der Angelegenheit sofort nachgehen? War da nicht sogar eine Abteilung der Reiterei losgeschickt worden? Zumindest gab es da gewisse Gerüchte. Ich deutete auf einen leeren Stuhl vor meinem Tisch.
    Salve Legionarius. Bitte nimm Platz. Ich helfe natürlich gern, aber es sollte an dieser Stelle festgehalten werden, dass es sicherlich kein Überfall auf mich war. Ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
    Und wäre ich nicht dort gewesen, dann wäre ich schon lange nicht mehr hier, sondern würde ein einfaches Leben in Hispania führen, wie es damals eigentlich mein Plan war.

    Ich lächelte und nickte dankend. Dann überlegte ich kurz, ob ich irgendwelche Fragen hatte.
    Lediglich eine kleine Frage. sagte ich dann. Ich hoffe es ist nicht zwingend vorgeschrieben, dass alle Schüler auch auf dem Gelände des Museions leben muss?
    Ich konnte ja schlecht das Haus und vor allem die junge Axilla ohne Aufsicht lassen.
    Denn es ist so, dass ich die Verantwortung für eine junge Verwandte habe, die leider noch voller jugendlicher Flausen ist und es sicherlich ausnutzen würde, wenn ich sie allein im Haus meiner Familie lassen müsste.

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    Xenophon vollendete die Arbeiten an den Stickereien am Saum der Tunika und legte dann erstmal seine Arbeitsmaterialen auf die Seite. Noch immer auf dem Boden kniend betrachtete er sein Werk nun in seiner Gesamtheit und lächelte ein kleines Bisschen. Sein Blick streifte über die Stickereien und dann an der Tunika hinauf. Sie war makellos, wenn auch nicht unbedingt die schönste aller Tuniken die er jemals gemacht hatte. Aber sie entsprach den Forderungen des Auftrages und das war in diesem Moment das, was zählte. Er erhob sich und setzte sich dann an einen der Arbeitstische um dort eine kleine Pause zu machen.


    Ein paar Minuten später betrat eine junge Frau den Verkaufsraum. Sie lächelte süss und machte sich durch einen kurzen Ruf bemerkbar.
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    Roxana war gekommen um die Tunika abzuholen. Als einer der Verkaufsangestellten sich ihr näherte, erklärte sie ihm kurz und knapp, warum sie da war. Der Verkäufer nickte nur und informierte Xenophon, dass die Tunika abgeholt wurde. Xenophon gab die Anweisung, das Kleidungsstück zu verpacken und begab sich selbst nach vorne um einige Worte mit Roxana zu wechseln.
    Während sie darauf warteten, dass die verpackte Tunika gebracht wurde, flirteten die beiden ein Wenig miteinander, auch wenn für beide klar war, dass niemals mehr daraus werden konnte. Die Geschäftsleitung missbilligte Beziehungen unter den Angestellten, auch wenn sich Roxana und Xenophon mehr als nur sympathisch waren und er schon das eine oder andere Mal darüber nachgedacht hatte für ihre Dienste zu zahlen. Allerdings war das bei seinem Gehalt eine schwierige Sache, denn seine Bezahlung war so gering, dass er vermutlich Jahre sparen musste um sich die Dienste der jungen Frau leisten zu können.
    Ein paar Minuten dauerte es, dann wurde die Tunika von einem der Sklaven nach vorne gebracht. Sie war in ein Bündel gepackt worden, dass der Sklave übergab. Roxana dankte dem Sklaven und dann Xenophon, bevor sie den Laden verliess um sich wieder auf den Weg zu ihrer eigenen Arbeitsstätte zu machen, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurde.


    Xenophon, beflügelt durch die kurze Begegnung mit seiner Angebeteten, schaffte es dann tatsächlich noch einige Stunden lang nicht allzu mürrisch aus der Wäsche zu gucken, ein Umstand den seine Mitarbeiter sehr begrüssten.

    Sulla hat es so getan, doch war das sicherlich nicht unbedingt ein Glanzlicht der römischen Geschichte. Ausserdem glaube ich nicht, dass ein Herrscher, egal wie ehrenhaft oder ehrlich er ist, sich nicht dazu verleiten liesse den einfachsten Weg zu gehen und nur auf die Denunzianten zu hören.
    Bei allem Vertrauen in die Menschen war ich ja dennoch nicht dumm oder völlig weltfremd.
    Also meinst du, dass ein Mensch glücklich und zufrieden sein kann, wenn er selbst ohne jede Ehre ist, solange die Welt um ihn herum ihn für ehrenhaft hält? Ist öffentliche Ehre nicht hauptsächlich etwas, für das wir selbst nicht viel tun können, weil sie nur widerspiegelt was andere von uns denken?

    Offensichtlich traffen hier wirklich zwei Welten aufeinander und das machte mir Spass. Ich blickte kurz zu Axilla, denn ich befürchtete, dass es ihr vielleicht weniger Spass machen könnte. Doch dann wandte ich mich wieder unserem Gast zu.
    Eine zahlenmässige Überlegenheit ist nicht das wichtigste. Ich bin sicher Axilla, die ja bewiesen hat, dass sie auf dem Gebiet der Militärgeschichte recht bewandert zu sein scheint, könnte uns ein paar Beispiele nennen wo eine technisch überlegene, aber zahlenmässig weit unterlegene römische Armee gegen eine Horde Barbaren siegreich war.
    Ich nippte an meinem Kirschwasser.
    Was die Sache mit dem Volk angeht, so führt das meiner Meinung nach nur dazu, dass vermehrt Unschuldige denunziert werden, weil die Denunzianten ihre Chance zur Bereicherung sehen.
    Dann schüttelte ich wieder leicht den Kopf.
    Es kommt sehr stark darauf an, was man unter Ehre versteht. Es gibt ja durchaus einen Unterschied zwischen persönlicher und öffentlicher Ehre.

    Ich hörte mir aufmerksam seine Ausführungen an und schüttelte dann leicht den Kopf.
    Verzeih mir, wenn ich das so sage, aber ein so massiver Einsatz von Spionen und Mördern erscheint mir wenig ehrenhaft.
    Es klang vielleicht hart, aber so war meine Meinung.
    Abgesehen davon, dass du dich dabei wieder sehr stark auf das Volk verlassen würdest, wobei doch jeder weiss, dass das Volk ein sehr wankelmütiges Wesen hat.