Ich bin nur eine Frau, ich verstehe nichts von der Kriegskunst.
gab ich zu Bedenken, bevor ich fortfuhr.
Aber es grenzt doch schon fast an die Schaffung eines Utopias, wenn man dem von dir beschriebenen Ideals nachhängt. Es ist schier unmöglich jedes noch so kleine Problem zu lösen, bevor es tatsächlich da ist. Das könnten nur die Götter bewerkstelligen, aber kein einfacher Mensch.
Und dass er nur ein Mensch war, hatte Marcus durch seine Taten bereits bewiesen.
Eine prophylaktische Lösung darin zu suchen, das Volk in seiner Gesamtheit zu vernichten, bevor es den Aufstand beginnt, wirkt zwar auf den ersten Blick wie eine gute Lösung um aufkommende Probleme schon im Vorfeld zu lösen, aber es schafft auch den Konflikt, dass man niemals sicher sein kann, ob ein Problem auftritt, bevor es auftritt.
Beiträge von Iunia Urgulania
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Ich schüttelte leicht den Kopf.
Du hast selbst erlebt, wie das mit der Verehrung ist. Eine einzige Entscheidung, deren Gründe das Volk nicht versteht, eine einzige Tat, die in den Augen des Volkes nicht ganz fein ist und schon verehren sie einen nicht mehr.
Es war ein Stück weit auch das, womit ich mich im Moment Tag für Tag beschäftigte, denn ich war die einzige Person, der die Alexandriner die Schuld geben würden, wenn sie nicht genügend Getreide bekämen. Ich hatte bei meinen Inspektionen der Getreidespeicher genügend arme und fast verhungerte Kinder gesehen, die irgendwo im Rhakotis-Viertel in Behausungen lebten. Immer wieder kam in mir der Wunsch auf ihnen einfach sofort einen Sack Getreide zu geben um ihren Hunger sofort zu beenden, doch immer wieder siegte bei mir die Vernunft über diesen Impuls. Wenn ich jedem dieser Kinder einen Sack geben würde, hätte am Ende die Stadt nicht mehr genug für alle anderen und das wäre dann meine Schuld.
Ich habe nie Kinder hinrichten lassen, aber genügend Kinder, die mich an den Getreidespeichern angebettelt haben, dass ich ihnen etwas zu Essen gebe, sind vermutlich bereits verhungert, weil ich das grosse Ganze vor Augen haben muss und nicht das Wohl aller Alexandriner zurückstellen kann für eine Hand voll hungriger Kinder die im Armenviertel vermutlich sowieso Recht bald an Krankheiten sterben würden.
Es war sicherlich nicht das Gleiche, wie die Hinrichtung von Kindern zu befehlen, aber dies hätte auch nicht in meiner Macht gelegen, denn als Frau wäre ich nie mit solchen Entscheidungen konfrontiert worden. Aber ein verhungerndes Kind zu sehen, zu wissen, dass es durch meine Entscheidung sterben wird, war für mich als Frau nicht weniger schlimm, denn auch wenn ich selbst keine Kinder hatte, war ich dennoch mit jenem Mutterinstinkt ausgestattet, der jeder Frau innewohnt.
Ein Volk, dass sich mit seinen Feinden verbündet um den eigenen Herrscher zu bekämpfen, hat nicht verdient weiterzubestehen. Als Statthalter der Stadt wurdest du von ihrem Kaiser eingesetzt um als sein Vertreter über sie zu herrschen und allem was du erzählst hast nach zu urteilen, scheint ihr Kaiser dem unsrigen nicht unähnlich zu sein und damit sicherlich auch durch den Willen der Götter auf seinem Thron sitzen.
Demnach wäre ein Aufstand gegen den Vertreter des Kaiserlichen Willens auch einer gegen den Göttlichen Willen und könnte nur mit der Vernichtung des Volkes bestraft werden. -
Die Erzählungen über die Renovierungen und Modernisierungen waren zwar wirklich interessant, aber dennoch war es etwas anderes, das meine Aufmersamkeit auf sich zog.
Während ich auch die Erzählungen über die Kämpfe weiterhin mehr erduldete als genoss, waren seine Ausführungen über die im Folge der Kämpfe stattfindenden Strafen viel interessanter und auch ein Stück weit spannender. Ich konnte natürlich auch sehen und hören, dass er seine Entscheidung bereuhte, doch konnte ich es nur bedingt verstehen. Es handelte sich um Verräter, die auf jeden Fall hingerichtet gehörten. Und die Hinrichtungen an ihren Familien waren, in meinen Augen, ein äusserst raffinierter Schachzug, war doch weitläufig bekannt, dass Familien dazu tendierten Rache üben zu wollen, wenn einer der ihren hingerichtet wurde.
Furcht ist aber meist eine viel sicherere Machtbasis als es Verehrung ist. Das ist eine unumstößliche Tatsache, die sich immer wieder bestätigt. Daher solltest du deine Entscheidung nicht bereuen. -
Die kleine Schneiderei hatte erst vor ein paar Tagen eröffnet, und auch wenn natürlich im Vorfeld der Eröffnung schon seit mehreren Wochen vorgearbeitet worden war, waren die Auslagen bisher noch nicht allzusehr gefüllt. Von den, im Verkaufsraum stehenden Kleiderständern, präsentierten erst gut die Hälfte ein paar etwas herausragendere Kleidungsstücke und auch auf den Tischen, auf denen die schlichten Exemplare lagen, sah es noch stellenweise etwas leer aus.
Aber das würde sich natürlich im Laufe der Zeit ändern, denn täglich war die Nähstube, im hinteren Teil des Ladens, schon kurz nach Tagesbeginn besetzt und fleissige Hände arbeiteten unermüdlich daran, aus den angelieferten Stoffen, die ebenfalls in der Nähstube lagerten, Kleidung zu fertigen.[Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/heptai/xenophon.png]
Dies alles geschah unter der Aufsicht des Schneiders Xenophon, der ein Meister seines Faches war, nur leider durch einige kleine Laster seine eigene Schneiderei verloren hatte und daher nun dazu verdammt war sein Leben hier zu fristen, wo er für andere arbeiten musste.
Xenophon war immer ein sehr fröhlicher Mann gewesen, doch die letzten Änderungen seiner persönlichen Lebensumstände - wozu auch zählte, dass seine Frau ihn verlassen hatte - hatten ihn verbittert und so war er zu einem mürrischen Mann geworden. Die beiden Mitarbeiter und die wenigen Sklaven, die mit ihm in der Schneiderei arbeiteten, hatten bereits nach wenigen Tagen gemerkt, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war und so versuchten sie ihm weitestgehend aus dem Weg zu gehen und seine Erwartungen an ihre Arbeit möglichst zu erfüllen.An diesem Mittag war Xenophon selbst damit beschäftigt eine Seidentunika fertig zu stellen, die für eine der Damen aus dem heptái hetáirai, dem porneion seiner Arbeitgeberin, bestimmt war.
Die Tunika war schon weitestgehend fertig und er war nur noch mit Detailarbeiten beschäftigt. Er kniete vor dem Kleiderständer, auf den die Tunika gezogen war, und versah den Saum der Tunika mit purpurnen Stickereien in Form eines feinen Blumenmusters. -
Zitat
Original von Marcus Octavius Matrinius
Meinte ich, nickte Thimotheos kurz zu und klopfte an die Tür.Und die hinter dieser Tür sitzende Eutheniarchin, also ich, blickte von der Arbeit, die sich auf dem Tisch türmte, auf.
Ja bitte? -
Ich lächelte ebenfalls und musste kurz an mein Gespräch mit dem alten Bibliothekar zurückdenken, dem ich damals mehr oder weniger versichern musste, dass ich keinen Drang verspürte hier als Schülerin oder gar Gelehrte anzufangen.
Eine genaue Richtung schwebt mir noch nicht vor. Ich möchte erst einmal das Studium beginnen und mich ein wenig umsehen, in der Hoffnung, dass mich einer der Philologoi oder der Philosophoi inspiriert und mich die Leidenschaft für ein bestimmtes Feld packt. -
Die Details der Kämpfe interessierten mich weniger und Axillas Einwurf, der sicherlich nur dazu dienen sollte sie interessanter wirken zu lassen, ignorierte ich. Es war zwar nicht unbedingt normal für ein Mädchen ihrer Herkunft, dass sie sich mit solchen Dingen auskannte, aber bei diesem jungen Exemplar wunderte mich schon lange nichts mehr.
Marcus' Erzählungen über seinen Kampf gegen die Korruption fand ich hingegen viel spannender. Dass er Höchsstrafen verhängte war ganz nach meinem Geschmack und da er sagte, dass es den Wohlstand der Stadt förderte, konnte ich dem ganzen sogar noch mehr abgewinnen. -
Ich schmunzelte und machte mich dann selbst wieder an meine Arbeit. Immerhin musste ich mir noch etwas überlegen um die Ratten loszuwerden. Vielleicht waren Katzen doch keine ganz so schlechte Idee? Wenn die Ägypter sie für sowas nutzten, dann konnten sie ja vielleicht doch praktisch sein.
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Ich musste lachen.
Wie gesagt, etwas spezielles im Moment nicht. Aber vorne gibt es sicherlich genug zu tun.
sagte ich mit einem Lächeln. -
Tunika
Standardmodelle ab 3 Sz.Chiton
Standardmodelle ab 5 Sz.Toga
Standardmodelle ab 200 Sz.Mantel
~Chlamys oder Sagum~
Standardmodelle ab 100 Sz.Seidentunika
Standardmodelle ab 230 Sz.Gerne fertigen wir auch Sonderanfertigungen
nach deinen Vorstellungen an. -
Ich lachte.
Wo denkst du hin? Natürlich treffen solche Gerüchte auf mich nicht zu. Oder wirke ich auf dich so? -
Werde ich tun. Bis bald, Ánthimos Bantotakis.
sagte ich und verliess dann das Arbeitszimmer um zu meinem eigenen zurückzukehren. -
Ich lächelte.
Ich werde meinen Schneider anweisen, dir einen Sonderpreis zu machen.
sagte ich.
Sogern ich ja mit dir plaudere, muss ich dich dennoch jetzt wieder verlassen. -
Während Marcus seine Erzählung fortsetzte, brachte ein Sklave uns etwas zu Essen. Es war nicht viel, etwas Brot, Käse, ein wenig Fleisch und ein Schälchen mit Garum.
Er setzte es auf dem gleichen Tischchen ab, wo bereits die Getränke standen und zog sich dann zurück.Ich nahm mir ein Stückchen Brot mit etwas Käse.
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Ich nickte und lächelte etwas.
Ja, das ist mein Wunsch. -
Eine Schneiderei. Es wird auf Dauer teuer, wenn ich die Kleider für meine Angestellten immer bei einem fremden Schneider kaufen muss. Da ist es weitaus billiger, wenn ich nur die Stoffe kaufen muss und die Kleider dann selbst herstellen lasse.
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Sarcinator Multum Velum
Schneiderei der
heptái hetáiraiIrgendwo am südlichen Rande des xenai agorai,
gar nicht allzuweit entfernt vom berühmten
porneion heptái hetáirai,
befindet sich ein kleiner Laden.
Seit neuestem befinden sich in diesem eine Nähstube
sowie ein dazugehörender Verkaufsraum. -
Ich lächelte unseren Gast an.
Mitnichten fällst du uns zur Last. Wie könntest du auch? Wir sind eigentlich immer froh darüber Gäste im Haus zu haben, nicht wahr Axilla?
Ich schaute kurz zu meiner jungen Verwandten hinüber, gab ihr jedoch keine wirkliche Gelegenheit zur Antwort, sondern fuhr direkt fort.
Aber vielleicht sollten wir, während wir deinen Geschichten weiterlauschen, etwas essen. Denn ich muss gestehen, dass ich seit heute früh nichts wirkliches mehr zu mir genommen habe. -
Das glaube ich dir gerne. Wenn ich nicht zwischendurch etwas Abwechslung hätte, würde mir mein Arbeitsraum sicherlich auf den Kopf fallen.
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Ich hörte gespannt und aufmerksam zu, wie Marcus von jenem fernen Ort erzählte. Vieles von dem, was er erzählte erinnerte im Prinzip an Rom und erweckte den Eindruck, dass es sich tatsächlich um ein zivilisiertes Reich handelte. Anderes war mehr als nur befremdlich. Die Idee, Untergebene und Untertanen vor sich knien zu lassen gefiel mir allerdings sehr. Das war etwas, was ich vielleicht hier im Haus auch einführen sollte.
Ich merkte gar nicht, wieviel Zeit verging, und als Marcus fragte, ob ich ihn zum Tor der Basileia geleiten würde, wollte ich bereits antworten, als sich Axilla einmischte und ihm ein Gästezimmer anbot.
Sicherlich war es möglich ihn hier über nacht als Gast zu haben, doch lag es sicherlich nicht in Axillas Macht ihm das anzubieten, schliesslich war nicht sie die Hausherrin, sondern ich. So warf ich ihr einen vorwurfsvollen und auch massregelnden Blick zu, bevor ich selbst etwas dazu sagte.Natürlich geleite ich dich gern später zum Tor.