Nach unzähligen, meist für die Weißen sehr erfolgreichen Wagenrennen, wollte es sich Varus nicht nehmen lassen, den Gladiatorenkämpfen beizuwohnen. Zwar war er durch seine Tätigkeit als Princeps der Albata mehr dem Wagenrennsport zugeneigt, dies hielt Varus jedoch nicht davon ab, am heutigen Tage im Theatrum Flavium zugegen zu sein. Von einer handvoll Leibsklaven umringt betrat Varus die Tribüne und nahm unterhalb der Senatorenränge Platz.
Der heutige Tag wäre gut geeignet, um ein paar Geschäfte abzuschließen, neue Kontakte zu knüpfen oder eben die alten aufzufrischen. Doch so sehr er sich auch umsah, er konnte bis jetzt niemanden Bekannten entdecken.
Als nächstes, ließ er sich von einem seiner Sklaven die beiden Kämpfer, welche mitlerweile in der Mitte der Arena Aufstellung genommen hatten erklären. Dies hatte Varus beim Rundblick über die Ränge auf der Suche nach dem ein oder anderen Bekannten, durch den Ansager verpasst. Im ersten Kampf solten demnach Ursus gegen Seuthos im Kampf Mann gegen Mann gegenüber stehen. Ein eher defensiv kämpfender Secutor gegen einen offensiv kämpfenden Retiarius. Von je her konnte Varus eher der offensiv kämpfenden Art eines Retiarius etwas abgewinnen und so hatte er schnell seinen Favoriten ausgemacht.
Noch schnell wurde seinem Leibsklaven etwas Geld in die Hand gedrückt und etwas zugeflüstert, denn ein Kampf ohne Wetten ist wie eine Mahlzeit ohne Garum.
Jetzt konnte das Spektakel beginnen, mit der Hoffnung, der Kampf würde auch etwas bieten, egal wer am Ende siegen würde.