Beiträge von Decimus Annaeus Varus

    Mit einem wohlwollenden Nicken nahm ich den erfolgreichen Ausgang der Versteigerung auf.


    "Hoffentlich ist sie ihr Geld auch wert!"


    Meinte ich zu Habia, der von dem Podest wieder zu uns zurückgekehrt war.

    So langsam nahm die Versteigerung Fahrt auf und von hier und da war ein Gebot zu hören.
    Einerseits würde Varus nicht um jeden Preis mit bieten doch ein neues Gesicht würde dem Anwesen auch gut stehen.
    Zum anderen war Habia in die Jahre gekommen und die Gartenarbeit ging nun nicht mehr so flüssig von der Hand.
    Außerdem konnte dann in der Küche ab und an ein Ausfall kompensiert werden.
    Habia wandte sich zu mir um, ich nickte und er wusste, was zu tun war.


    "28 Aurei im Namen von Decimus Annaeus Varus."

    Nach der letzten Niederlage auf dem Sklavenmarkt hatte ich diesen Ort bis jetzt gemieden, doch das Haus verlangte nach neuen Angestellten und Sklaven.
    Am Stand des Halsabschneiders Tranquillus angekommen, beobachtete ich ihn zuerst mit Argwohn. Meistens hatte er sowieso Ware, die nicht ganz nach meinem Geschmack war.
    Tranqillus hatte wieder seine üblichen Sätze heruntergerasselt und nun lag es an den Umstehenden, sich gegenseitig zu überbieten.
    Ich hörte es mir an. Die Sklavin schien ungewöhnlich gepflegt zu sein. Vielleicht sprach dieser Halsabschneider doch einmal die Wahrheit und die Sklavin stammte tatsächlich aus gutem Hause.


    Ich ließ Habia mit einem Beutel voller Geld direkt an das Podest. Habia besaß eine sehr gute Menschenkenntnis und sollte für mich bieten.


    "20 Aurei im Namen von Decimus Annaeus Varus."


    Ich hingegen beobachtete das treiben aus einer sicheren Entfernung.

    Varus beobachtete wie die Marmortafel am Sockel des Tempels befestigt wurde. Sogar dem Praefectus Urbi hatten sie als Gönner gewinnen können.
    Rundherum eine gelungene Einweihung.


    Die Ansprachen zogen sich nicht unnötig in die Länge, so dass das ein oder andere Gespräch noch geführt werden konnte.


    Auch machte Macer nun die Gäste der Einweihung darauf aufmerksam, das ein Festbankett angerichtet sei. Gemächlich erhob ich mich und blickte mich erst einmal um, bevor ich mich dem Tross der Ehrengäste anschloss.

    Zusammen mit Macer war ich nach Besichtigung des Factiogeländes wieder im Anwesen der Annaeer eingetroffen. Habia hatte im Hortus eine kleine Erfrischung serviert, wo wir uns auf den bereitgestellten Sitzgelegenheiten niederließen.
    "So Macer, jetzt kennst du nicht nur die Factio Albata sondern bist selbst noch Mitglied."
    Sicher hätte er sich diesem Umstand heute Früh noch nicht zu träumen gewagt.

    "Ich denke schon das dies irgendwie klappt. Ansonsten hatte ich mir gedacht, wenn wir den Rundgang beendet haben, das wir noch auf einen Wein zurück zum Domus gehen. Vielleicht ist ja Modestus oder Florus da."


    Was ich nicht unbedingt beschwören würde doch vielleicht hatten wir ja Glück. Wobei ich auch schon zwei der Mitglieder aufgezählt hatte. "Also wie eben genannt, Annaeus Modestus, Annaeus Florus und Sergius Sulla um die wichtigsten zu nennen außer uns beiden natürlich."

    Der Duccier berichtete von unserem Patron, was ich interessiert aufnahm. Wahrscheinlich war dies die übliche Eingewöhnungsphase, die so ein Amt und der damit verbundene Umzug mit sich brachte. "Ihm geht es gut, das ist die Hauptsache."


    Vala prostete mir zu, was ich erwiderte und einen kräftigen Schluck nahm. "Und du, was hat dich nach Rom verschlagen? ich hoffe du bist nicht zu sehr enttäuscht von de was man dir erzählte und was du vor fandst?"
    Zwar war Rom der Nabel der welt und die größten und schönsten Gebäude wurden hier erbaut, doch gab auch die Kehrseite der Medaille.


    Vala hatte noch eine weitere Nachricht vor der Abreise von unserem gemeinsamen Patron erhalten. Zwar war sie weniger für mich bestimmt doch konnte er nicht so recht etwas damit anfangen.
    Ich schmunzelte und wusste woher der Wind wehte. "Ja, ja, Hungaricus! Unser Patron hat Angst, das ich dich für die Factio Albata abwerbe. Das sind die Weißen und hat er sicherlich damit gemeint." Sicher hatte Hungaricus diesen Ausspruch auch nicht in vollem Ernst gemeint.
    "Du musst wissen, das die Albata im Moment ein Hoch hat, wir immer mehr Mitglieder zu verzeichnen haben und in den letzten Rennen sehr erfolgreich waren. Unser Patron ist nämlich bei den blauen, der Veneta."


    Ich plauderte so aus dem Nähkästchen, Auf den Gedanken, das Vala mit einer Factio vielleicht nichts anzufangen wusste kam ich gar nicht.

    Mit Macer schwamm ich etwa auf einer Wellenlänge. Vielleicht ließ sich da das ein oder andere organisieren was die Albata betraf doch das würde die Zeit mit sich bringen. Als erstes galt es auf das neue Mitglied anzustoßen.
    "Auf die Albata." Und die Becher rauschten zusammen.


    Die nächste Frage war nicht ganz einfach zu beantworten doch auch darüber hatte ich mir schon Gedanken gemacht. "Ich hatte vor eine Versammlung der Albata einzuberufen. Dort würdest du auch all die anderen Mitglieder kennen lernen. Entweder hier oder im Domus Annaea."
    Dort hatte man das Oecus zur Verfügung wo ausreichend Platz zur Verfügung stand. Desweiteren waren dort wesentlich mehr Hausangestellte als hier was von der Versorgung während der Versammlung besser wäre.

    Die Verhandlung gestaltete sich ohne großes Feilschen und schnell war man sich einig. Ich ergriff die Hand von Perikles, welche er mir zur Besiegelung seiner Dienste für die Albata reichte. "Sehr gut." Als nächstes ergriff ich den Becher und hielt ihn in die Runde. "Auf die Albata." Legte ich noch einen Antreiber nach.







    Sim-Off:

    Ist! ;)

    Ich war gedanklich schon beim einteilen der Pferde, als mir dieser kleine Fopas mit den Pferden unterlief, was die schon so sehr gute Stimmung am Tisch noch weiter in die Höhe trieb, auch wenn es auf meine Kosten war.


    Das Perikles nicht gleich bei meinem ersten Gebot zuschlug, war mir eigentlich auch klar. Ansonsten schien er von der Albata und meinem Angebot recht angetan zu sein.
    "Gut, dann bekommst du 1000." Jetzt wegen 200 Sesterzen zu feilschen, da war ich nicht in Stimmung und wer weiß ob sich das Geld nicht bald auszahlen würde.
    Ich nahm einen kräftigen Schluck aus dem Becher und war zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlung.

    Ich schmunzelte. "Keine Ursache..." Macer schien es wirklich Spaß gemacht zu haben und schien außerdem mit dem Gedanken zu spielen uns zu verstärken. "Da hast du recht, wie ich schon sagte, man feiert zusammen und verliert zusammen, das macht das Flair einer Factio aus."


    Ich nahm neben Macer am Tresen Platz, beobachtete seine Mimik und schmunzelte abermals. Er schien sich schon länger mit jenem Gedanken befasst zu haben, als ich vermutete. Schließlich kam der Satz, welcher mich zu dem Sklaven blicken ließ, der gerade den Fussboden wischte.
    Mit einem Zwinkern gab ich ihm zu verstehen, das zwei Becher und der dazugehörige Inhalt sofort erwünscht war.


    Einen Moment später standen zwei bis zum Rand mit verdünntem wein befüllte Becher vor uns und ich ergriff den einen und hielt ihn zum anstoßen hin.
    "Dann würde ich sagen, auf gute Zusammenarbeit und herzlich willkommen in der Factio Albata Macer."
    Die Aussage von Macer, das man ihn auch will ließ ich unbeantwortet. Ich hielt Macer für einen äußerst fähigen Mann, von daher spielten diese Gedanken in meinem Kopf keine Rolle.

    Gemütlich, ganz ohne Stress bewegten wir uns von den Stallungen in Richtung der Taberna, welche sich in zentraler Lage des Anwesens befand.
    "Wir nehmen an allen Rennen teil, wo wir denken vertreten sein zu müssen. Zum Beispiel war die Albata letztes Jahr bei einem Rennen in Misenum zu Ehren der Classis.
    Auch würden wir an Rennen in Alexandria oder vielleicht sogar in Mogontiacum teilnehmen. Dies ist zwar etwas beschwerlicher bezüglich der Anreise doch dafür sind wir die Weißen."


    An der Taberna angekommen betraten wir diese umgehen und standen schließlich in dem kleinen, zweckmäßigen Raum, in der sich ein großer Schanktresen sowie einige Sitzgruppen befanden. "Hier werden Trainingsläufe ausgewertet oder einfach nur gemütlich beisammen gesessen." Gab ich eine Erklärung ab.
    "Wie sieht es aus Macer, du hast nun einiges über die Albata erfahren, das wunderbare Anwesen zum Teil besichtigt." Ich verstummte kurz. Sicher wusste Macer schon was auf ihn jetzt zu kam.
    "Kannst du dir Vorstellen gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Albata die Fahne hoch zuhalten, gemeinsam Siege feiern und gemeinsam über Niederlagen diskutieren?"
    So in etwa war das Credo der Albata.

    Macer schien von der Pracht und der Größe des Anwesens sowie beim Anblick der edlen Pferde dermaßen überwältigt, das er ein paar Sachen durcheinander warf, worauf ich nur schmunzelte.
    "Dann lass uns mal weitergehen." Wiederholte ich den Satz von Macer und deutete auf die kleien Taberna, die sich gleich an den Stall anschloß.
    "Dort ist die Taberna, möchtest du einen Blick hinein werfen?"

    Macer schien beeindruckt von dem Pferd und dem ganzen drumherum. "Es zählt schon zu einem der Besten." Bewertete ich das gerade von uns besichtigte Pferd.
    "Stell dir vor, ein Lenker hat ein top Pferd und die anderen sind nichts wert, wo denkst du, landet er in einem Rennen. Also muss es schon ein wenig ausgewogen sein." Zwar hatten manche Pferde hier und da Vorzüge aber auch Schwächen doch das Gesamtpaket musste einfach passen.

    Dies war keine belanglose Gesprächsrunde. Macer interessierte sich wirklich für den Rennsport und so wie ich hoffte für die Albata.
    "Diese hier..." Und ich fuhr dem Pferd mit der flachen Hand über den Kopf. "Diese hier habe ich für stolze 4800 Sesterzen erworben. Zugegeben ein sehr stattlicher Preis doch dafür hat dieses Pferd auch schon Siege eingefahren."


    "Nein, nein, die einzelnen Lenker haben alle ihre eigene Ausrüstung sowie Gespanne. Stelle dir vor, der Lenker muss ja schließlich wissen, wie seine Pferde in bestimmten Situationen reagieren."
    Da einmal die falsche Entscheidung zu treffen konnte schon tödlich sein.

    "Wie du möchtest." Im Endeffekt werden wir sicher das ganze Gelände besichtigen doch wenn ich neu wäre, würden mich die Ställe samt Pferden auch am meisten interessieren.


    Ich bewegte mich langsam in Richtung des Stalleinganges, während ich Macer noch ein paar Informationen zukommen ließ. "Wie gesagt, wir sind erst kürzlich von Mantua nach Rom umgezogen, da fast alle Mitglieder der Factio in Rom wohnen und sich dadurch die Wege ungemein abkürzen lassen. Des weiteren haben wir mit diesem Grundstück ein echtes Schnäppchen gemacht und ich muss sagen, es ist und ganz gut gelungen alles hier unterzubringen."


    Am Stalltor angekommen ging ich voran und war sogleich bei den Pferdeboxen angekommen, die sich links und rechts eines großen Ganges aufreihten. "Hier sind die guten Tiere." meinte ich zu Macer und schob eines der Türen zu einer Box auf, in der sich ein Pferd befand.

    ich stieß mit Valerian auf diesen von der Papyrusform her, für beide Seiten gelungenen Auftrag an. "Sehr gut, ich danke dir für dein Vertrauen." Und nahm einen großen Schluck.


    Als das Projekt besiegelt war platzte aus Valerian noch eine Frage heraus, an der er schon seit dem Betreten des Officium´s zu grübeln schien. "Auf dem Markt....?!" Jetzt arbeitete es bei mir. Ich musste jedoch zugeben, das mir das Gesicht nicht ganz fremd war. "Ich überlege gerade. Bei den Praetorianern sagst du?! hmmmm...."
    Dann kam mir die Erleuchtung.
    "Jetzt habe ich es. Kann es sein, das du mir mit deinen kollegen damals meinen Geldbeutel zurückgebracht habt, als mir ein kleiner Junge ihn auf dem Marktplatz gestohlen hatte."
    Vielleicht irrte ich mich auch doch dies kam mir als einziges in den Sinn, das ich mal Kontakt mit Praetorianern hatte.

    Die letzten Erfolge von Felix und Fortunatus scheinen sich schon herumgesprochen zu haben. Perikles war auf jeden Fall auf dem neuesten Stand und schien nicht ganz abgeneigt von einem Engagement bei der Albata.
    "Danke für das Kompliment aber ich muss auch sagen, das sich nun unsere Nachwuchsarbeit, die wir schon über Jahre konsequent durchziehen Früchte trägt."


    "Was sollst du mitbringen?" Diese Frage war eher rhetorischer Natur und galt meinem Gedächtnis. "Nun, für eine Ausstattung haben wir alles parat. es sei denn du mit deinen persönlichen Sachen bei uns anfangen." Viele Lenker waren abergläubisch und vertrauten nur auf die eigenen Sachen.
    "Ich würde sagen, wenn wir uns gleich einigen, bring einfach mit was du denkst zu benötigen und dann gehen wir auf dem Campus alles durch und du suchst dir alles aus was du benötigst." An solchen Sachen zu sparen war die falsche Seite.
    Bei der Angelegenheit, was Perikles bekam, sinnierte ich kurz. Kam aber gleich zu einem Ergebnis.
    "Ich biete dir 800 Sesterzen, wenn du bei mir einsteigst. Wohl gemerkt, solltest du noch Material, Utensilien oder gar Pferde brauchen, das soll nicht das Problem sein."
    Diesen preis hielt ich für angemessen und lehnte mich entspannt zurück.