Ein wenig angespannt stand ich vor der Tür und wartete bis ich hereingebeten wurde, welcher Aufforderung ich schließlich nachkam. Im Officium angekommen, zog Stella sofort meinen Blick auf sich. Sie schien sich heute besonders schick gekleidet zu haben, was sicherlich mit dem besuch bei Modestus zu begründen war. "Salve Stella." Begrüßte ich meine Verlobte und ging auf sie zu. Auch ich hatte heute nicht gerade die am meisten von mir getragene Toga ausgewählt. Bei Stella angekommen umgriff ich ihre Taille und gab ihr zur Begrüßung einen Kuss. "Gut siehst du aus." Meinte ich und lächelte.
Beiträge von Decimus Annaeus Varus
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Am heutigen Tage wollte ich die schlechte Nachricht für den Legatus überbringen. Für mich hingegen würde ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Also habe ich mich auf den Weg zum Palatium Augusti begeben und machte bei der Palastwache halt.
"Salve, mein Name ist Annaeus Varus, ich möchte den Legatus Augusti Curso Publico, Germanicus Avarus sprechen." Teilte ich der Wache mein Anliegen mit. Irgendwoher kannte ich den Wachhabenden, es wollte mir aber partout nicht einfallen. -
Als Avitus den namen des von ihm gesuchten nannte, machte es klick. Auf irgendeiner Versandliste, so war ich der Annahme, las ich den Namen. Ich erhob mich und ging zur der neben dem breiten Fenster stehenden Truhe, öffnete sie und wühlte darin herum. "Ich glaube ich habe da was....." Antwortete ich, während ich kopfüber in der Truhe wühlte. Ich zog eine ältere Versandliste hervor, warf einen Blick darauf und nickte bestätigend, ehe ich wieder Platz nahm. "Ich denke, wir können den Brief getrost nach Germania schicken. Der Tabellarius Dispositus von Mogontiacum, ein gewisser Lucius Celeripes, ein sehr gewissenhafter Mann, wird von mir noch mit einem Briefanhang darüber informiert, das er sich um diese Angelegenheit persönlich kümmern soll, dann denke ich, wird dein Brief auch das gewünschte Ziel erreichen." Ich legte die Versandübersicht beiseite und griff wieder zu dem Becher mit Wasser. Fragend schaute ich zu Avitus, die Reaktion abwartend,innerlich fand ich den Plan einfach nur genial. Mal sehen, ob mein Gegenüber auch so dafür zu begeistern ist, wie ich es bin. "Vielleicht können wir den Umweg mit den Verwandten umgehen, sollten wir ihn ausfindig machen." Merkte ich noch an und legte den Kopf schief.
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Das mit Habia ließ sich in den nächsten Tagen abklären, sollte ich keine Zeit finden, würde Habia sicher auch allein die Einkaufstour in die Hand nehmen. "Ich gebe Habia bescheid, sobald er hier eintrifft, Habia wird dann auch alles weitere mit dir besprechen, denke ich." Habia wird das alles schon managen. Vielleicht finde ich ja auch etwas Zeit, um dem Einkauf beizuwohnen. Ich trank meinen Becher leer und erhob mich, da Crista im Begriff war, die Casa Annaea zu verlassen.
Ich nickte, als mich Crista bat, das sie mich nun mit Cato verlassen wollte. "Ich habe auch noch einige Kleinigkeiten zu erledigen Crista." Und ich runzelte die Stirn. Gleich das Treffen mit Stella, dann mit ihr zu Modestus und im Officium muss ich auch noch einmal vorbei. Also volles Programm. -
Avitus griff in die Schale, um sich einen Apfel zu angeln, während ich mir einen Becher Wasser gönnte und Platz nahm.
Interessiert folgte ich nun den Ausführungen von Avitus und nahm ab und zu einen Schluck aus dem Becher.
"Als erste müsste ich wissen, um wen es überhaupt geht. Das ist das erste. Zum zweiten könnte ich mit den Versandlisten des Cursus Publicus vergleichen, ob der von dir gesuchte in der Zwischenzeit andere Postsendungen erhalten hat, dadurch könnten wir in Erfahrung bringen, wo er sich zur Zeit aufhalten könnte." So etwas hatte ich erst kürzlich für einen anderen Kunden getan, ob diese Art von Nachforschung von Erfolg gekrönt ist, wird sich feststellen lassen. Und so schaute ich aufgrund meines Vorschlages fragend zu Avitus. -
In den letzten zwei Tagen zwischen Stella´s Treffen und mir in der Casa Sergia, hatte ich noch ein paar organisatorische Dinge abklären können und hatte mich jetzt auf den Weg gemacht, so wie besprochen, Stella von der Schola abzuholen. "Da der Weg zu Stella´s Officium bekannt war, brauchte ich auch nicht lang und klopfte schließlich an Stella´s Officium an.
>Klopf, klopf< -
Nach dem letzte Abschiedkuss musste ich nun aber wirklich gehen. "Ich freue mich auch auf ein Wiedersehen mit Modestus." Nachdem Modestus aus Hispania zurückgekehrt war, hatten wir uns nur sporadisch gesehen, dies war das erste richtige Treffen, wo wir, Stella und ich ihm die wunderbare Nachricht von unserere Hochzeit bekannt geben wollten.
"Gut Stella, ich gehe dann mal. Vale, bis in zwei tagen in der Schola."
Stella gab mir noch einen Abschiedskuss, ich strich ihr nochmals über das Haar und schon begleitete mich der Sklave nach draußen.
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Ein mir doch bekanntes Gesicht betrat das Officium und als dieser sich vorstellte, schmunzelte ich. "Salve Artorius Avitus, ich erinnere mich." Fügte ich an. Da mir die Sache mit dem Gemüseverkauf im Lager der Prima zu Mantua noch nicht entfallen war. "Du täuschst dich nicht Artorius Avitus. Ein gutes Geschäft für beide, denke ich." Ich erwiderte den Handschlag und deutete mit einer Geste auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch. "Nimm doch bitte Platz. Was führt dich zu mir?" Wollte ich in Erfahrung bringen. "Kann ich dir eine Erfrischung anbieten?" Ich deutete auf den Beistelltisch neben dem Schreibtisch und auf die Schale, die auf meinem Schreibtisch, gefüllt mit allerlei Obst nur darauf wartete, geleert zu werden.
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In Gedanken war ich gerade bei dem Pferdetransport nach Tarraco. Würde alles glatt gehen? Gab es Probleme mit Piraten, würden die Pferde auch schon in Masslilia sein, und, und, und. Doch zu weiteren Gedankenspielen kam ich nicht, das es an der Tür klopfte, ich wandte mich um und bat einzutreten.
"Herein."
Vielleicht war das ja Rufuf, mit einer positiven Nachricht wegen des Pferdetransportes. Ich war gespannt. -
Im Nachhinein war das Empfehlungsschreiben meines Patron´s wichtiger denn je. Gut das ich es mir noch vor dessen Abreise nach Hispania geben lassen habe. "Ich muss nur noch beim Legatus Augusti Curso Publico vorsprechen und mich aus dem Amt des Praefectus Vehiculorum um die Entlassung bitten, dann wäre ich sofort verfügbar für dieses Amt Praefectus." Zugegeben wird der Legatus mich versuchen im Cursus Publicus zu halten, doch meine Entscheidung hatte ich längst getroffen.
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Ich nahm gerade einen kräftigen Schluck aus dem Becher und musste bei Marcus´ Aussage beinahe wieder alles ausspucken. "Essensreste....?" Ich ahnte nicht, das es um Marcus Speiseplan so schlecht bestellt war oder war er nur sparsam? Irritiert schaute ich zu Marcus. "Du hast wohl keine geregelten Mahlzeiten?" Ich wusste, das Marcus mit solchen Dingen eher hinter dem Berg hielt, doch Essensreste das war irgendwie zu hoch für mich. "Wenn du etwas brauchst...." Ich starrte Marcus regelrecht an. "Dann musst du mir das sagen. Ich weis nicht, wie es im Moment privat um dich bestellt ist. Wenn du mal dienstlich in Misenum sein solltest, dort gehört mir eine Taberna, dort richtest du Grüße von mir aus und lässt dich bewirten! Ich war schon lange nicht mehr dort." Vielleicht könnte auch Marcus gleich mal nach dem Rechten in der Taberna sehen, man weis ja nie.
Als Marcus von der Mansio in Mantua sprach, nickte ich beiläufig. "Keine Sorge, das bleibt unter uns, was hier gesprochen wird." Von dem Stationarius hatte er schon mehreres gehört, das er sehr pflichtbewusst sei, das konnte ich nur gutheisen.
Etwas erholt von dem Schock mit den Essensresten lehnte ich mich zurück und nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher. -
Heute schien wirklich nicht der Tag von Varus zu sein. Doch ein wenig schmunzeln musste er doch, als der Scriba ihn mit großen Augen ansah. "Entschuldige bitte, ich bin etwas aufgewühlt. Ich meinte natürlich eine Verlobung, nämlich meine." Varus hoffte nun, gerade nochmal die Kurve bekommen zu haben.
Sim-Off: Kombination Wurstfinger+blind
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Der Scriba wartete auf mein Anliegen, was ich auch sogleich vortrug. "Ich wollte deine Verlobung eintragen lassen. Bin ich da hier richtig?" An ein paar Türen hatte varus vergeblich einen derartigen Hinweis gesucht. Vielleicht war er aber auch nur zu aufgeregt.
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Also das übliche. Mir ging es damals genauso, als ich in Mantua ankam. Nicht so viel Trubel wie in Rom. Genau richtig zum eingewöhnen. Als Marcus mir versicherte, das mein Päckchen wohlbehalten in der Casa Annaea angekommen war, nickte ich zufrieden. "Nun Habia ist eigentlich schon alt, jedoch kann ich mich auf ihn verlassen. Auch hat er ein gutes Händchen im zubereiten von Speisen. Da hat er wirklich etwas drauf." Meinte ich und füllte zwei Becher mit Wein und meinen extra noch mit Wasser und reichte ihn Marcus.
"Wenn es Probleme in der Mansio bezüglich des Materials oder der Pferde geben sollte, lass es mich wissen." Schließlich konnte ich nur reagieren, wenn ich auch informiert wurde. -
Stella schien es so ähnlich wie mir zu gehen. Keiner wollte so recht loslassen. Doch werde ich Stella bald von der Schola abholen, um uns mit Modestus zu treffen. "Ich bin auch schon ganz gespannt und aufgeregt, was die Hochzeit betrifft." Schließlich soll es ein fest werden.
Ich umarmte Stella abermals und gab ihr noch einen Kuss zum Abschied. "Das würde sehr gut passen. Ich sage Modestus noch vorher bescheid, so das er auch zugegen ist." Ich strich Stella nochmal übers Haar und ließ sie dann aus meinen Händen gleiten. "Dann in zwei Tagen in der Schola?!" Warf ich die Frage nochmals zurück und war im Begriff zu gehen.
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Die fünfte Runde war angebrochen und der Delphin wurde ein weiteres mal gedreht. So langsam merkte man, das den Pferden schon vier Runden in den Knochen steckten und es mussten bei allen Gespannen die letzten Kraftreserven mobilisiert werden um nicht abzufallen. Die Quadriga mit Quintus Arius führte unangefochten das Feld mit einem großen Vorsprung an und die anderen beiden, Fortunatus und Halil Torkebal schenkten sich im Kampf um Platz zwei nicht einen Finger breit.
Wie aus dem Nichts schien Fortunatus plötzlich die Zügel zu straffen und nahm merklich mehr an Fahrt auf. Er scherte auf der Geraden aus und überholte mit einem deutlichen plus an Geschwindigkeit seinen Widersacher der Russata. Diesem Tempo konnte Halil Torkebal jedoch nicht ganz folgen. Sollten die Zurückhaltung in den bisherigen Runden nur Taktik gewesen sein? Wenn Fortunatus die Geschwindigkeit beibehalten kann, Quintus Arius nicht wesentlich an Geschwindigkeit zulegen, könnte die Rechnung von Fortunatus vielleicht noch aufgehen. Vielleicht war es aber auch nur ein Strohfeuer, was auch gleich wieder verpuffen sollte. Auf jeden Fall konnte man gespannt auf die letzten drei Runden blicken.
Die Anhänger der Albata fuhren entzückt hoch, als die den plötzlichen Geschwindigkeitsschub bei Fortunatus bemerkten. Halil Torkebal konnte dieses Tempo nicht mitgehen und ließ abreisen. Quintus Arius hingegen war bis dato noch ungefährdet in Front. Dieser besagte Fahrer der Aurata spulte sein Rennen herunter als wäre es das leichteste der Welt, ein Wagenrennen zu gewinnen. Aber noch waren drei harte Runden zu absolvieren. Fortunatus holte aufgrund des von ihm angeschlagenen hohen Tempo´s zum Wagen des Auratafahrers auf, wobei aber immer noch ein beträchtlicher Vorsprung bei Quintus Arius für innerliche Ruhe sorgten sollten. Halil Torkebal hingegen mühte sich nun allein am Ende des Feldes, des Vorsprung auf Fortunatus so gering wie möglich zu halten.
Der Wagen der Aurata bog als erster auf die Zielgeraden ein und machte sich daran, die sechste und vorletzte Runde in Angriff zu nehmen. Würde sein Vorsprung reichen oder würde er jetzt abfallen und seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Als zweiter bog Fortunatus auf die Zielgeraden ein und witterte so noch einmal Morgenluft. Auch die Anhänger der Albata hatte es aus ihrer Lethargie gerissen. Keinen hielt es mehr auf seinen Sitzen. Nur die Anhänger der Russata saßen wie bedröppelt auf ihren Sitzen und wollten nicht glauben, was hier passierte. Gerade noch lieferte sich Halil Torkebal noch ein heißes Duell um den zweiten Platz, plötzlich rannte das Gespann der Russata dem Feld hinterher und bog als letztes auf die Zielgeraden ein, um die sechste Runde in Angriff zu nehmen. Alles in allem noch ein beruhigender Vorsprung für Quintus Arius.
~Ticker: Quintus Arius,Fortunatus,Halil Torkebal~
edit: Color
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Nachdem ich hereingebeten wurde, tat ich das auch umgehend, öffnete die Tür und betrat das Officium.
"Salve, mein Name ist Decimus Annaeus Varus." Stellte ich mich erst einmal vor -
"Ohhh..., natürlich." Der Praefectus hatte mich nun doch ein wenig aus der Fassung gebracht. "Ich habe natürlich ein Empfehlungsschreiben mit Praefectus." Ich kramte das Schreiben meines Patronus hervor und reichte es dem Praefectus.
Empfehlungsschreiben
Decimus Annaeus Varus hat im Dienste des Reiches stets seine Integrität und Loyalität sowohl gegenüber dem vorigen als auch dem jetzigen Kaiser bewiesen. Ich bin daher der festen Überzeugung, daß Annaeus Varus den Posten des Procurator Annonae gewissenhaft ausfüllen wird, so wie er es bis jetzt als Praefectus Vehiculorum der Provinz Italia getan hat.
M. Vinicius Hungaricus
Consular und Proconsul der Provinz Hispania"Marcus Vinicius Hungaricus, der Proconsul von Hispania hat mich hierher geschickt." Merkte ich auf die Frage des Praefectus an und wartete gespannt auf eine Reaktion.
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Auch ich hatte für die Hochzeit eher Mantua in Betracht gezogen, Einmal weil die der Familiensitz der Annaeer war, zum anderen würden wir zwei noch oft genug Zeit in Rom verbringen. "Dann denke ich, das Mantua am besten für die Hochzeit wäre. Und wenn du noch nie in Mantua warst Stella, gibt es doch keine frage nach dem Ort unserer Hochzeit." Meinte ich und lächelte Stella an.
Dieser Augenblick sollte nie vergehen. Ich spürte Stella´s weiche Lippen auf meinen und fühlte mich innerlich, als könnte ich Wände einreisen, in die Luft springen vor Glück.
Doch auch solch Augenblicke haben irgendwann ein Ende. So auch heute. Stella riss mich aus meiner Gefühlswelt und erinnerte mich daran, das es schon spät ist. "Gerne hole ich dich von der Schola ab. Welcher tag wäre dir am liebsten. Ich denke, das wir das so schnell wie möglich mit Modestus abklären sollten." Schließlich war so eine Casa nicht an einem Tag erbaut. Und da Stella Modestus eh kennenlernen wollte, passte dies doch zusammen. Langsam löste ich die innige Umklammerung von Stella, obwohl es mir schwer fiel und bereitete mich vor, die Casa Sergia zu verlassen. Ich blickte Stella tief in die Augen und wartete auf eine Antwort bezüglich des Treffens mit Modestus. "Gut..., vielleicht ist es doch besser wenn ich gehe, es ist wirklich schon spät. Auch wenn ich lieber bei dir bleiben würde." Meinte ich mit einem schelmischen Grinsen und tippte mit dem Zeigefinger auf Stella´s Nase. -
Ich hatte noch ein paar Papyrii ausgeliefert und war danach gleich in die Regia des Cultus Deorum aufgebrochen. Heute wollte ich die Verlobung mit Stella auf Papyrus bringen lassen und so klopfte ich an dem Officium an.
>Klopf, klopf<