Die vorletzte Rund wurde mit dem überqueren der Ziellinie von Quintus Arius eingeleitet. Der Delphin wurde zum vorletzten mal gedreht. Die Anhänger der Albata hatten wieder Morgenluft gewittert und bei der Aurata schien nun das Hoffen und Bangen Einzug gehalten zu haben.
Die Anhänger der Russata schienen sich schon lange keine Hoffnung mehr zu machen. Sie saßen wie geknickte Blumen auf ihren Sitzen und hofften, dass das aus ihrer Sicht grausame Rennen bald ein Ende haben würde. So deutlich waren sie ins Hintertreffen geraten.
Gerade die letzten Runden eines Rennens waren bekanntermaßen die, welche Unachtsamkeit durch Übermüdung von Mensch und Tieren den kleinsten Fehler bestraften, dazu kam noch die schon sehr in Mitleidenschaft gezogene Rennbahn. Diesem galt es allen drei Fahrern entgegenzuwirken.
Die Geschwindigkeit von Quintus Arius hatte sich unwesentlich geändert. Sollte er diesmal mit Können und Glück den ganz großen Coup landen. Es wäre ein Fest der Aurata. Hatten sicherlich die wenigsten vor dem Rennen den Fahrer der Aurata als Sieger auf dem Zettel. Dort wären eher Halil Torkebal und Fortunatus zu vermuten gewesen. Diese jedoch schlugen sich momentan mit Platz zwei und Platz drei herum.
Nach anfänglichem enormen Tempo in Runde fünf, hatte sich nun auch bei Fortunatus die Geschwindigkeit wieder relativiert und im Bereich der von Quintus Arius eingependelt. Nach vorn ging für ihn anscheinend nur noch wenig und nach hinten war offensichtlich genügend Abstand, um Halil Torkebal auf Distanz zu halten. Auch die in Runde fünf überschäumende Euphorie bei den Anhängern der Albata hatte sich nun wieder auf ein Minimum reduziert. Die Ernüchterung schien eingezogen zu sein.
Quintus Arius lenkte seine Quadriga gekonnt um die Kurven und nahm sogar auf der Geraden noch einmal Geschwindigkeit auf, so das dies von den Rängen nur mit einem verwunderten Kopfschütteln und großen Augen kommentiert wurde. Bei Fortunatus schien langsam die Konzentration ein wenig nachgelassen zu haben. In der letzten Kurve der Runde sechs, kam er in eine tiefe Fahrspur und konnte nur mit Mühe den Wagen auf der Bahn halten. Jetzt war allen klar, passiert nicht noch irgendetwas außergewöhnliches, wie ein Achsbruch oder ein Riss der Zügel, war Quintus Arius der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Durch den beinahe Ausritt von Fortunatus profitierte Halil Torkebal ein wenig, was aber bei weiterem Rennverlauf nicht von großer Bedeutung war. Zu groß waren die Abstände der Fahrer untereinander. Die Anhänger der Russata waren sicherlich mit großen Ambitionen hier in Misenum angereist, wurden sie spätestens ab der Hälfte des Rennens eines Besseren belehrt.
Quintus Arius überschritt die Ziellinie der Runde sechs als erster. Mit deutlichem Rückstand folgte Fortunatus und mit ein wenig geringer werdendem Rückstand auf Fortunatus folgte der Fahrer der Russata. Die Runde sechs war Geschichte.
Noch einmal erhob sich die Menge im weiten Rund, um ihre Idole anzufeuern. Der meiste Lärm kam, wie sollte es auch anders dem Rennverlauf entsprechen aus der Ecke der Aurata Anhänger, welche die Arena in einen Hauch aus Gold tauchten.
~Ticker: Quintus Arius,Fortunatus,Halil Torkebal~