Beiträge von Decimus Annaeus Varus

    Ich nickte Marcus mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zu. "Wie gesagt, als ich das letzte mal dort war, gab es nichts zu beanstanden. Dies ist aber wie schon gesagt über zwei Jahre her." Ich nahm einen Schluck aus dem Becher und wühlte in einem Stapel Papyrii.


    Dann kamen wir auf das Thema Bürgerrecht zu sprechen. Wieder wanderte mein Blick nachdenklich in Richtung Decke. "Wenn es soweit ist, kümmere ich mich darum, ich werde mich dann zu Avarus begeben. Er hat denke ich genügend Einflus." So hatte ich mir das jedenfalls vorgestellt.

    Einen kurzen Moment, in dem ich meine Gedanken sammelte. Schließlich wollte ich Modestus auch nicht überfallartig von Stella und unseren Plänen berichten, da stand Modestus auch schon im Atrium und begrüßte uns. Ich erhob mich und ging auf Modestus zu, um ihn zu begrüßen. "Salve Modestus." Reichte ich ihm die Hand und blickte ihn gespannt an, wie wird er auf Stella reagieren, schwirrte mir durch den Kopf.
    "Darf ich dir Stella vorstellen?" Ich streckte meinen Arm nach Stella aus und zog sie zu mir. "Meine zukünftige Frau, Furia Stella." Meinte ich zu Modestus und lächelte. Dann schaute ich zu Stella und stellte ihr Modestus vor. "Stella...., und das ist Annaeus Modestus, mein großer Mentor." Ich lachte und zwinkerte Modestus zu.





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    Das war für mich natürlich einleuchtend. Nur wollte sich Varus erst einmal vergewissern, ob diese Stelle überhaupt zu vergeben war und ob der Praefectus ihm diese Chance geben würde. "Das werde ich gleich als nächstes tun, Praefectus. Ich danke dir, das du dir für mich Zeit genommen hast." Ich verabschiedete mich. "Vale Praefectus." Ich wandte mich um und verließ das Officium. Meine nächste Handlung wird ein Gespräch mit dem Legatus sein dachte ich mir, als ich den Gang der Basilica entlang lief.

    Kann das nicht passieren, wenn jemand anderes hier ist, dachte ich mir. Meine Bewegungen wurden hektischer. "Stella, schau bitte nach, ob hier jemand zu finden ist, der helfen kann. Ich kenne mich mit solchen Sachen nicht aus. Der simuliert wirklich nicht. Wenn wir nichts unternehmen, dann stirbt der uns hier weg." Meinte ich zu Stella, die zu allem Übel dem nun bewusstlosen Beamten auch noch Wasser ins Gesicht spritzte. Na gut, wenn es half, dachte ich mir und nahm mein Knie weg und legte den Beamten flach auf den Boden. Auch hatte sein Gesicht eine recht ungesunde Farbe angenommen, war ich der Meinung, als ich mir ihn so recht betrachtete. Nachdem ich den Beamten auf den Boden gelegt hatte, rannte ich hastig zum Schreibtisch und krallte mehrere Bücher. Einfach alles was sich mitnehmen ließ. Bei dem bewusstlosen Geschöpf wieder angekommen, legte ich die Bücher und alles was ich dort mitgerissen hatte unter seine Füße, so das diese etwas höher als der Kopf lagen. Das hatte ich während meines Rhetorikstudium´s in Alexandria mal in einem Buch gelesen. Ein Wunder, das mir dies just in dem Moment einfiel. Danach tätschelte ich dem Beamten die Wangen. "He....., wach auf verdammt nochmal." Nun überlegte ich was ich als nächstes zur Besserung des Zustandes bei dem Beamten tun konnte. "Luft......, er braucht dringend Luft." Ich rannte zum Fenster und riss es auf. Indess hoffte ich das Stella sich auf die Suche nach einem Medicus oder einem der sich damit auskannte, gemacht hatte.

    Der Wachhabend führte mich bis zum Officium von Germanicus Avarus, wo ich unverzüglich anklopfte.
    >Klopf, klopf<
    Derweil ich auf eine Antwort auf mein anklopfen wartete, kreiste mein Blick auf dem Gang.

    Die vorletzte Rund wurde mit dem überqueren der Ziellinie von Quintus Arius eingeleitet. Der Delphin wurde zum vorletzten mal gedreht. Die Anhänger der Albata hatten wieder Morgenluft gewittert und bei der Aurata schien nun das Hoffen und Bangen Einzug gehalten zu haben.


    Die Anhänger der Russata schienen sich schon lange keine Hoffnung mehr zu machen. Sie saßen wie geknickte Blumen auf ihren Sitzen und hofften, dass das aus ihrer Sicht grausame Rennen bald ein Ende haben würde. So deutlich waren sie ins Hintertreffen geraten.


    Gerade die letzten Runden eines Rennens waren bekanntermaßen die, welche Unachtsamkeit durch Übermüdung von Mensch und Tieren den kleinsten Fehler bestraften, dazu kam noch die schon sehr in Mitleidenschaft gezogene Rennbahn. Diesem galt es allen drei Fahrern entgegenzuwirken.


    Die Geschwindigkeit von Quintus Arius hatte sich unwesentlich geändert. Sollte er diesmal mit Können und Glück den ganz großen Coup landen. Es wäre ein Fest der Aurata. Hatten sicherlich die wenigsten vor dem Rennen den Fahrer der Aurata als Sieger auf dem Zettel. Dort wären eher Halil Torkebal und Fortunatus zu vermuten gewesen. Diese jedoch schlugen sich momentan mit Platz zwei und Platz drei herum.


    Nach anfänglichem enormen Tempo in Runde fünf, hatte sich nun auch bei Fortunatus die Geschwindigkeit wieder relativiert und im Bereich der von Quintus Arius eingependelt. Nach vorn ging für ihn anscheinend nur noch wenig und nach hinten war offensichtlich genügend Abstand, um Halil Torkebal auf Distanz zu halten. Auch die in Runde fünf überschäumende Euphorie bei den Anhängern der Albata hatte sich nun wieder auf ein Minimum reduziert. Die Ernüchterung schien eingezogen zu sein.


    Quintus Arius lenkte seine Quadriga gekonnt um die Kurven und nahm sogar auf der Geraden noch einmal Geschwindigkeit auf, so das dies von den Rängen nur mit einem verwunderten Kopfschütteln und großen Augen kommentiert wurde. Bei Fortunatus schien langsam die Konzentration ein wenig nachgelassen zu haben. In der letzten Kurve der Runde sechs, kam er in eine tiefe Fahrspur und konnte nur mit Mühe den Wagen auf der Bahn halten. Jetzt war allen klar, passiert nicht noch irgendetwas außergewöhnliches, wie ein Achsbruch oder ein Riss der Zügel, war Quintus Arius der Sieg nicht mehr zu nehmen.


    Durch den beinahe Ausritt von Fortunatus profitierte Halil Torkebal ein wenig, was aber bei weiterem Rennverlauf nicht von großer Bedeutung war. Zu groß waren die Abstände der Fahrer untereinander. Die Anhänger der Russata waren sicherlich mit großen Ambitionen hier in Misenum angereist, wurden sie spätestens ab der Hälfte des Rennens eines Besseren belehrt.


    Quintus Arius überschritt die Ziellinie der Runde sechs als erster. Mit deutlichem Rückstand folgte Fortunatus und mit ein wenig geringer werdendem Rückstand auf Fortunatus folgte der Fahrer der Russata. Die Runde sechs war Geschichte.


    Noch einmal erhob sich die Menge im weiten Rund, um ihre Idole anzufeuern. Der meiste Lärm kam, wie sollte es auch anders dem Rennverlauf entsprechen aus der Ecke der Aurata Anhänger, welche die Arena in einen Hauch aus Gold tauchten.



    ~Ticker: Quintus Arius,Fortunatus,Halil Torkebal~

    Ich wollte gerade das Officium verlassen als Stella hereinplatzte. Stella ließ sich die Sachlage erklären, wollte sich aber mit der Begründung nicht so leicht abschütteln lassen, ja sie war sogar etwas sauer auf den Beamten. Ich stand nun zwischen den zweien, die gegenseitig mit Wörtern nach sich warfen. Doch nicht lang, da schnaubte der Beamte nach Luft und stürzte zu Boden. Dies jedoch war nicht das schlimmste. Zu allem Übel griff er sich auch noch an die linke Brust und röchelte. "Verdammt...." Platzte es aus mir heraus. "Auch das noch." Stella schien die Situation in ihrere Rage noch nicht so recht einordnen zu können. So schlimm konnte es eigentlich nicht sein, dachte ich mir. konnte der Beamte in seinem merklich schlechten Zustand immer noch ein paar giftige Worte in Richtung Stella schleudern. Der Beamte versuchte mich zu greifen und ich kniete mich schnell vor ihn hin. "Ist ein Medicus hier in der Nähe?" Schrie ich den Beamten an. Irgenwie war jetzt Hektik ausgebrochen. Ich wandte mich zu Stella und machte ein ernstes Gesicht. "Stella schau ob hier jemand auf dem Gang ist, der vielleicht helfen könnte." Danach ergriff ich die Toga, die um den Hals des Beamten recht straff saß und zog sie auseinander, so das er vielleicht etwas besser Luft bekommen würde. "Verdammt......" Ließ ich nochmals verlauten. "Gerade jetzt..." Ich richtete den Oberkörper, mit etwas Mühe auf und stemmte mein Bein dagegen. Eigentlich wollte ich hier meine Verlobung eintragen lassen, stattdessen rollte sich der Beamte auf dem Boden herum. Schöne Bescherung dachte ich mir und griff nach einer Kanne, wo ich Wasser darin vermutete und füllte damit einen Becher, den ich gerade so auf dem Schreibtisch greifen konnte. Mein Bein immer noch im Rücken des Beamten, füllte ich etwas Wasser in den Becher und gab ihm dem Beamten zu trinken. "Da trinkt....." Vielleicht hilft das ja etwas, woran ich eigentlich nicht wirklich glaubte.

    Zusammen mit Stella hatten wir noch einen kurzen Abstecher über den Mercatus gemacht und uns dann in der Casa Annaea eingefunden. Modestus wollten wir heute unsere Pläne bezüglich der Verlobung und der darauffolgenden Hochzeit abklären. Der Ianitor, welcher vor der Porta stand, ließ uns gleich durchtreten und so fanden wir uns im Atrium ein. Nun fehlte nur noch Modestus. "Theogenes..., richte doch bitte Modestus aus, das Varus und Stella im Atrium auf ihn warten."
    Ich rief einen Sklaven herbei, welcher Modestus unsere Anwesenheit verkünden soll. Theogenes nickte und begab sich auf die Suche nach Modestus. Derweil nahm ich mit Stella auf einer der Liegen, welche im Atrium zahlreich aufgestellt waren Platz.

    Ich war wirklich erleichtert, hatte Marcus doch seiner lustigen Natur freien Lauf gelassen. "Das mit der Taberna wäre gut, falls du mal in Misenum vorbeikommst. Ich finde im Moment leider nicht die Zeit, mich persönlich darum zu kümmern." Meistens war es ja so, sobald der Herr aus dem Haus war, tanzten die Mäuse auf den Tischen.


    Ich griff nach einem Apfel, der sich in der üppig gefüllten Schale auf meinem Schreibtisch befand und biss hinein. "Wie sieht es mit deiner Einbürgerung aus, hast du dich einmal kundig gemacht?" Wollte Marcus irgendwann einmal Stationarius werden, war dieser Schritt unumgänglich.

    Der freundliche Beamte schien nun doch etwas Mitleid mit mir zu haben. Doch der sonst so strenge Beamtenapparat schien doch ein paar Lücken für entgegenkommen und mitfühlendem Handeln zu haben. "Gut...., dann sage ich mal bis gleich." Merkte ich mit einem schmunzeln an. Ich wandte mich um und lief in Richtung Tür. "Ich danke dir trotzdem für deine Arbeit. Kann ich dann gleich hier anklopfen?" Schließlich würde der andere Scriba sich mein Gesicht gemerkt haben und mir versuchen aus dem Weg zu gehen.

    Varus stand da wie ein Häufchen Elend. Nun musste er doch nochmal zurück. Einen Brief an einen gewissen Helios aufsetzen, ihn abschicken und auf eine möglichst positive Antwort warten. "Das ist tragisch." Meinte ich trocken und runzelte die Stirn. "Also schreibt Stella den gewissen Helios an und wenn seine Entscheidung positiv ist, besuche ich dich wieder?" Eigentlich ganz einfach. Wieso hatten wir nicht früher daran gedacht.

    Da war er nun wieder der Beamte aber wieso kam das Varus so bekannt vor, gab es da nicht irgendwelche parallelen zu seiner Arbeit. Er schmunzelte kurz, hatte aber die Antwort schon parat. "Furia Stella hat keinen Tutor und auch keine Brüder." Das war relativ wenig, wie ich so im nachhinein feststellte. Vielleicht konnte ja der Beamte aus diesen Brocken, die Varus ihm hinwarf das richtige basteln. "Ich habe hier persönliche Unterlagen von Furia Stella mit. Dort steht alles drin, wer sie von der Kindheit bis jetzt begleitet hat und eben solche Dinge." Langsam wurde ich unruhig. Sollte ich allen ernstes noch einmal zurücklaufen und Stella holen. Na zumindest würde ich bei der zweiten Anmeldung dem Scriba keine Verlobung unterjubeln.

    Der Beamte holte eine dicken Ordner aus einem Regal, ich hingegen folgte dem Beamten auf Schritt und Tritt mit meinen Augen. Als der Beamte wissen wollte, ob Stella´s Vater der Verbindung zugestimmt hatte, kam ich doch gleich ins grübeln. "Stella´s Vater?!" Ich kratzte mich am Kinn aber prompt fiel mir ein Gespräch mit Stella ein, wo sie mir erzählte, das ihre beiden Eltern nicht mehr unter uns weilen würden. "Ihre Eltern sind tot." Meinte ich nur kurz und trocken.

    Die Begrüßung war genauso innig wie die Verabschiedung in der Casa Sergia war. "Von mir aus könne wir gleich los." Meinte ich zu Stella und betrachtete sie genauer. "Sehr hübsch Stella, nur für mich?" Meinte ich ein wenig schmunzeln und zwinkerte ihr zu.
    "Wollen wir dann?"
    Mit einer Hand zupfte ich meine Toga zurecht, die bei der leidenschaftlichen Begrüßung doch die ein oder andere nicht geplante Falte erscheinen ließ, mit der anderen Hand hielt ich noch immer Stella im Arm.





    Edit: Ausgangspunkt

    Ich begleitete Cato und Crista zum Ausgang. "Keine Ursache ihr zwei und danke für die Stoffproben." Antwortete ich, als der Ianitor den beiden die Tür öffnete. "Vale und ebenfalls einen schönen Tag." Und schon war ich in der Casa wieder verschwunden.

    Eine berechtigte Frage, doch ich hatte da schon eine passende Antwort parat. "Ich würde dir empfehlen, das wir den Brief nach Mogontiacum schicken. Nicht das das die anderen Tabelarii nicht fähig sind, nein, nein aber dort arbeitet ein gewisser Lucius Celeripes. Ein wirklich sehr fähiger und flexibler Beamter. Er wirft keine Briefe in irgendwelche Briefkästen, die schon seit mehreren Monaten nicht geleert wurden. Er bringt den Brief an den Mann. Wenn du verstehst was ich meine?!" Und ich zwinkerte Avitus zu.


    Ich nickte Avitus zu, als er schilderte, wie er meine Aussagen verstanden hat. "Richtig, adressieren an den gewissen Crispus und Mogontiacum, Germania. Der kommt schon an und fertig."
    Ja, ja, auch Beamte konnten manchmal richtig schnell kombinieren. :D

    Der Scriba hatte mich wohlbehalten in ein weiteres Officium geführt, obwohl ich ihm kurz vorher erst noch einen Verlobung auf das Auge drücken wollte. Der er nahm es mit Humor und nahm sich meiner an. Ich nickte ihm dankend zu, als er das Officium wieder verließ.


    Im Officium für Eheregister angekommen. Ich wurde dem nächsten Scriba vorgestellt und mein Anliegen wurde vorgetragen. Vielleicht besser als wenn ich mich wieder verplappert hätte.
    "Salve, wie dein Kollege schon gesagt hat ist mein Name Decimus Annaeus Varus und ich möchte die Verlobung mit Furia Stella eintragen lassen." Ich ging noch einmal alles in Gedanken durch. Nicht das sich wieder so ein Lapsus wie in dem ersten Officium einschlich.
    Fragend schaute ich nach dem Beamten.

    Für einen kurzen Moment ging sogar mit mir die Beherrschung durch. Als ich sah, wie Fortunatus an Geschwindigkeit aufnahm, sprang ich vor Begeisterung auf. Ich stieß Ursus freundschaftlich mit dem Arm an und meinte. "Jetzt holt er auf." Doch sogleich nahm ich wieder Platz und presste die Daumen noch fester auf die Hand. Sollte Fortunatus nun doch zu alter gewohnter Stärke zurückgefunden haben und wenn ja, wieso erst jetzt. Ich war in dem Moment viel zu Aufgeregt, um eine Reaktion von Ursus auf meinen kleinen Rempler mitzubekomen. Noch war genügend Zeit, sich an den Führenden heranzuarbeiten.