Beiträge von Decimus Annaeus Varus

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus wurde prompt ein wenig rot. Er hatte nicht darüber nachgedacht, daß die beiden sich nicht kennen könnte. "Ähem. Wenn ich vorstellen darf: Decimus Annaeus Varus, einer der Organisatoren dieses Rennens. - Und der frischgebackene Senator Quintus Germanicus Sedulus. Entschuldigt, irgendwie bin ich davon ausgegangen, daß ihr euch kennt. Dabei ist das ja gar nicht mal so wahrscheinlich." Immerhin war Sedulus viel in Germanien gewesen.


    Ursus machte mich mit seinem Sitznachbarn bekannt, wie es sich herausstellte, handelte es sich um einen Verwandten von Avarus und einem Senator persönlich. Solch hohen Besuch hatte ich nun wirklich nicht bei diesem Rennen erwartet, was mich umso mehr freute. Aber sicher war es Ursus, welcher Germanicus Sedulus hierher einlud. Ursus machte uns gegenseitig bekannt und ich Germanicer ebenfalls freundlich zu. "Salve Germanicus Sedulus, die Freude ist ganz meinerseits." Faste ich mich kurz, da ich nicht die ganze Opferzeremonie stören wollte, welche im weiten Rund interessiert verfolgt wurde.
    Nun wandte ich mich noch kurz an Ursus, denn ich stand immer noch. "Ist der für mich?" Und ich deutete auf den freien Sitzplatz neben Ursus. Schließlich wurden die Menschen, welcher durch meine Anwesenheit die Sicht auf die Opferung genommen wurde langsam unruhig.

    "Keine Ursache." Merkte ich mit einem schmunzeln an und erwartete den Brief, welchen Petronius Glabrio zu verschicken gedachte. "Vielleicht eine kleine Erfrischung für zwischendurch?" Fragte ich den Petronier, während ich mir einen Becher füllte.

    Jetzt musste ich den Schritt wagen. Viel zu lang ging mir Stella durch den Kopf, ohne das ich etwas unternommen habe. Ich stand von meiner Sitzgelegenheit auf, ging zu Stella und ergriff ihre Hand. Mit der anderen Hand zog ich einen Ring hervor, welchen ich schon vor längerer Zeit für Stella habe anfertigen lassen. Diesen Ring trug ich seitdem immer bei mir, so das ich, so wie es heute der Fall war und unverhofft auf Stella traf, ihn ihr überreichen konnte. Ich schaute Stella in die Augen und begann zu sprechen. "Stella, vielleicht kommt es für dich ein wenig überraschend." Meine Stimme war fest und ausdrucksvoll.
    Viele male habe ich mir über diese Situation Gedanken gemacht und jedesmal einen Kloß im Hals gehabt. Aber nicht diesmal, es ging alles wie von selber. Ich hatte es mir vorgenommen und genau so war meine Verfassung. Stella konnte sich sicher nicht denken, was ich auf einmal für einen Aufzug veranstaltete. "Stella, wir kennen uns nun schon ein Stück und ich denke nicht, das du die schlechteste Meinung von mir hast. Ich wiederum muss seit unserer ersten Begegnung in der Schola an dich denken." Ich blickte unentwegt in Stella´s leuchtenden Augen und hielt ihre Hand ganz fest. Doch mittlerweile merkte ich, wie mir doch ein wenig warm wurde. Es war ja auch kein Wunder. Deswegen machte ich es kurz und schmerzlos. "Stella...., willst du mich heiraten?" Endlich war es heraus. Von der anfänglichen Kühle war nichts mehr geblieben als kalte Füße. Zum Glück, nachdem ich den alles entscheidenden Satz gesprochen hatte. Ich hielt immer noch Stella´s Hand und in der anderen den Ring und wartete auf eine Reaktion von Stella. Ob sie und wie sie reagieren würde. Vielleicht würde sie mir den Ring auch um die Ohren hauen. Ich war auf alle Eventualitäten vorbereitet. Vielleicht hatte sie ja auch schon darauf gewartet. In kürze werde ich es sicher erfahren.

    Ich stöberte die Listen durch, konnte aber keine Änderungsmeldung entdecken. "Hmmm...., also soweit ich mich entsinnen kann, ist Flavius Furianus noch in Hispania." Ich legte die Listen beiseite und nahm anschließend Platz. "Meine Listen sagen mir nichts anderes und eine Anderungsmeldung habe ich auch nicht erhalten." Ich schaute Petronius Glabrio an, ob er sich aus diesen Aussagen etwas nehmen konnte.




    Sim-Off:

    Wäre nett, wenn du denken, handeln und sprechen etwas trennen könntest. ;)

    Auch ich hatte mich mittlerweile bei den Tribünen eingefunden und beobachtete beim durchschreiten der Reihen die Opferzeremonie. Ursus hatte sich bereits einen Platz ausgesucht, genau dieses Sitzreihe war auch mein Ziel und so quälte ich mich über ausgestreckte Füße und hervorsprießende Knie in Richtung des Platzes, wo ich annahm, noch einen Platz für mich zu finden. Schließlich bei Ursus angekommen, atmete ich dreimal tief durch. "Das ist ja eine Quälerei. Durch die ganzen Massen hindurch." Meinte ich zu Ursus und schielte auf den Platz neben ihm, der vermeintlich noch frei war. "Ich nehme an, du hast den Platz für mich freigehalten?!" Meinte ich zu Ursus und schmunzelte.

    Stella hatte ein wenig Mitleid mit mir und der Geschichte auf dem Markt. Ich griff auch zu den Nektarinen und griff mir eine. Bevor ich hinein biss, drehte ich sie ein paar mal in meiner Hand. "Stimmt Stella, wenn dies nicht geschehen wäre, säße ich jetzt nicht hier." Diese Vorstellung schob ich ganz schnell beiseite. Da störte es mich auch nicht, das ich in total fremder Kleidung in einer total fremden Umgebung saß und in eine Nektarine biss. "Das stimmt Stella, seit dem besuch im Horti, sind wir uns nicht wieder begegnet." Varus hatte oft an Stella gedacht, doch war es ihm durch seine Arbeit vergönnt, sie aufzusuchen.
    "Ich bin auch überglücklich Stella, das ich zum Ritter ernannt worden bin. Nun muss ich dazu sagen, das mein Patron den Großteil daran trägt. Ohne ihn wäre ich noch nicht in den Stand der Ritter erhoben worden." Und das Gesicht zeigte wirklich stolz. Immerhin war er noch recht jung an Jahren. "Ich möchte mich in der nächsten Zeit für den Posten des Procurator Annonae bewerben." Fügte ich noch stolzer hinzu. Ich nahm noch einen Bissen von der Nektarine und kaute genüsslich. Langsam wurde es Zeit Tacheles mit Stella zu reden, schließlich wusste ich ja nicht, wie sie darauf reagieren würde.

    "Ahhh...., ein Petronier." Meinte ich schmunzelnd. "Richtig, ich bin der Praefectus Vehiculorum von Italia." Ich deutete auf einen der Stühle, welche vor dem Schreibtisch standen. "Bitte nimm doch Platz." Sagte ich und langte hinter mir in eine Schublade, wo ich meinte, einen Nachweis über kürzlich versandte Briefe zu finden. Ich blätterte die Liste durch in der Hoffnung, den Namen zu erspähen. "Der ehemalige Proconsul von Hispania, hmmmm....?!"

    Vom Templum Neptunis bewegte sich der Tross in Richtung der neu errichteten Rennbahn auf dem Gelände der Classis Misenensis. Durch die gesamte Stadt bahnte sich der Tross den Weg vorbei am Mercatus bis hin zur Rennbahn. Der Opferstier war festlich geschmückt und überall waren an dem Tier weiße Bänder befestigt. Die Straßen waren von Menschen gesäumt, obwohl dies eigentlich nur ein kleines Rennen sein sollte, doch nie Masse lechzte nach derartige Veranstalltungen, so das auch die Provisorische Rennbahn, welche die Classis im Eiltempo hochzog, bis auf den letzten Platz besetzt zu sein schien. An der Rennbahn angekommen wurde der Stier in die nähe der Spina gebracht, dort wo man den Opferaltar aufgestellt hatte. Ein Sacerdos, welcher für die Prozession verantwortlich war, wartete schon auf die Ankunft des Trosses.


    Der Stier wurde an einem dafür vorgesehenen Haken festgemacht und der Tross, welcher eben noch durch die Stadt wälzte, stellte sich um den Opferaltar auf. So langsam verstummte das letzte gemurmel im Rund der Tribünen und alles wartete nur noch gespannt auf die Opferung. Der Sacerdos wusch sich indes die Hände in einer ihm gereichten Schüssel und ein Gehilfe des Sacerdos zum Vorschein. Der Sacerdos reinigte den Stier und griff danach zum Opfermesser.


    Er strich dem gereinigten Stier über das Fell und der Gehilfe rollte ein Pergament auf. Hierzu kam ein Priester aus der hinteren Reihe, stellte sich vor dem Pergament auf, hob die Hände empor und sprach mit ruhiger Stimme das Opfergebet. Im weiten Rund war es mucksmäuschenstill, man hätte eine Münze fallen hören, so gebannt war die Masse. Nachdem der Priester das Gebet zu ende gesprochen hatte, trat er einen Schritt zurück und das Pergament wurde eingerollt.

    Nachdem es an der Tür meines Officium´s geklopft hatte, ließ ich den wartenden durch ein herein wissen, das er eintreten solle. Ner Besucher trat an den Schreibtisch heran. "Salve, mit wem habe ich das Vergnügen?" Erkundigte ich mich erst einmal, da dieser sich mir nicht vorstellte.

    Avarus war neugierig, wie sich Apollonius anstellte. "Ich kann mich eigentlich nicht beklagen, er ist wissbegierig und hat auch schon die ein oder andere Sache, welche ich ihm aufgetragen habe zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt, jedoch braucht er noch ein klein wenig Einarbeitungszeit." Im großen und ganzen klappte alles, nur eines störte Varus, das sobald Apollonius in meinem Officium war, die Wasserkanne er sich zu eigen machte.
    "Was den Boten angeht, so handelt es sich um einen Vorfall in der Gegend um Castra Regina. Zum Glück, wenn man dabei noch von Glück sprechen kann, ist er verschollen, nachdem er die Post in einer Mansio abgeliefert hatte. Er hatte bei seiner Rücktour, soweit ich informiert bin, nichts dabei, was hätte wegkommen können. Aber ich warte noch auf den Bericht aus der zuständigen Mansio, sobald ich genaueres weis oder der Bericht liegt mir vor, wirst du es von mir erfahren." Und ich quälte mir bei dem Gedanken ein Lächeln heraus, schließlich versuchte ich mich gedanklich in denn Tabellarius hinein zu versetzen.

    Avarus ließ sich auf dem Stuhl nieder und war interessiert, ob ich Post aus Germania oder Aegyptus bekommen hatte, was ich mit einem fragenden Kopfschütteln beantwortete. "Nein....., nein nicht das ich wüsste. Zwar bin ich zur Zeit mächtig mit der Ausbildung des neuen Tabellarius beschäftigt, jedoch wäre mir so ein Schreiben in die Hände gekommen." Ich schaute auf den Schreibtisch, obwohl dies eigentlich nur zur Sicherheit war, denn so ein Schreiben, wäre sicher nicht unter den anderen Berichten gelandet.
    Ich stand auf, ging zu dem Beistelltisch, welcher unter dem Fenster stand und füllte zwei Becher mit Wasser. Das eine reichte ich meinem Vorgesetzten, das zweite stellte ich zu mir auf den Schreibtisch. "Von der Geschichte mit dem einen Tabellarius, hast du sie schon gehört, das er seit Tagen unauffindbar ist?"
    Fragte ich Avarus, zwar bezweifelte ich, das er dies wusste, da ich es eben erst erfahren hatte aber man wusste ja nie.

    Severa verließ die Bibliothek, um nach meiner Kleidung zu sehen, dies ermöglichte es mir, ein wenig mit Stella zu plaudern. "Nein Stella. Ich war einfach so auf dem Markt und begutachtete die Auslage eines Weinhändlers, als direkt neben mir die Sklavin von Severa so ungeschickt mit dem Wein hantierte." Ein wenig ungeschickt war es schon, auch wenn meine Kleidung weit weniger abbekam als die von Severa. "Wir kannten uns vorher nicht, nur durch dieses Missgeschick, ließ uns aufeinandertreffen." Was mir im Endeffekt ein nettes Gespräch mit Stella einbrachte. Was jedoch nicht vorauszusehen war. Ich nahm einen Schluck aus meinem Becher und lächelte Stella an. "Was meine Pläne betrifft, vielleicht hast du ja schon erfahren oder es hat sich herumgesprochen, ich bin kürzlich zum Ritter ernannt worden. Was liegt da näher als die erste Stufe eine ritterlichen Karriere zu beschreiten." Auch wenn dies etwas hochtrabend klang, so war ich doch ein wenig stolz.

    Anfangs klang es, als ob Hungaricus doch noch bedenken hegte, diese waren jedoch nun ausgeräumt. "Wenn du in deinen Reisevorbereitungen noch Zeit für ein Empfehlungsschreiben findest, wäre ich dir dankbar Patronus." Eigentlich wollte Varus die Zeit seines Patronus nicht unnötig beanspruchen, als dieser von sich selbst jedoch auf ein Empfehlungsschreiben zu sprechen kam, verschob Varus sein gehen um einen kurzen Moment. "Ansonsten wäre es dann alles meinerseits."

    "Nimm doch bitte Platz." Und ich deutete auf einen der zwei Stühle, die vor dem Schreibtisch standen. "Was die Anforderungsliste und die Ein- und Ausgaben betrifft, so bin ich gerade darüber. Ich denke, das ich sie dir in den nächsten Tagen zukommen lasse. Wenn ich mal über meiner Arbeit bleiben kann heißt das." Und ich verzog merklich das Gesicht. "Es kommt ständig etwas dazwischen, so das ich nicht durchgehend darüber bleiben kann aber wie gesagt, in zwei, drei Tagen dürfte sie fertig sein." Auf dem Schreibtisch stapelten sich die Berichte und Übersichten, so das ein Fremder sicher nicht mehr durchblicken würde. "Kann ich dir eine Erfrischung anbieten?"

    Achja, die Stelle. Dies hatte Varus noch vor. "Die Stelle des Procurator Annonae, nein Patronus. Das wollte ich in den kommenden Tagen tun." Hatte
    es sich Hungaricus anders überlegt? Oder wollte sein Patron ihn doch nicht unter der Obhut des Vescilarius sehen. "Wieso fragst du, hast du doch Bedenken wegen der Stelle Patronus?"

    In der Tat war in der Casa ein reges Treiben zu beobachten. Der Sklave hatte nun auch die Kaufverträge fertig, legte sie erst Hungaricus vor und als dieser nichts auszusetzen hatte, bekam ich sie zu lesen und setzte schließlich meine Unterschrift darunter. "Ich danke dir Patronus, ich hoffe ich habe dich in deinen Reisevorbereitungen nicht zu sehr abgehalten." Schließlich unternahm man nicht jeden Tag eine Reise nach Hispania. "Von meiner Seite her habe ich alles, was wichtig war angebracht. Kann ich für dich noch etwas tun?" Da nur noch wenig Zeit war, bis zur Abreise, konnte es ja sein, das Hungaricus noch etwas zu erledigen hatte, wozu seine Zeit zu knapp bemessen war.

    Severa berichtete Stella, wie es überhaupt dazu kam, das ich hier in fremden Kleidern in der Casa Sergia saß und mich angeregt mit Severa unterhielt, bis Stella in der Bibliothek auftauchte. Ich winkte ab. "Alles halb so wild, doch Stella, du hättest mich mal auf dem Markt erleben sollen. Sicher war ich etwas erschrocken, wenn ich aber im nachhinein darüber nachdenke, erkenne ich mich kaum wieder, so hatte ich mich da aufgeregt." Ich schmunzelte etwas verlegen. "Aber die Anspannung hat sich schon wieder gelegt." Also wie immer, als Stella von ihrer Arbeit sprach, ahnte ich schon was kommen musste, sie war wieder einmal völlig eingespannt in der Schola. Mit einem schmunzeln gab ich einen Kommentar ab. "Wie man dich eben kennt Stella, immer im Streß." :D
    "Und ich bin nach wie vor beim Cursus Publicus aber ich habe schon Pläne." So ließ ich die zwei etwas im Dunkeln tappen.


    Ich wandte mich kurz an Severa und wollte eigentlich noch wissen, wer die von ihr besagte Cousine ist. "Wenn ich noch einmal auf das Thema von vorhin zurückkommen darf Severa. Wer ist denn deine Cousine?" Zwar interessierte mich die Cousine garnicht, nur wollte ich wissen, wie Stella reagieren würde.

    Hungaricus wie mich an, ihm in das Arbeitszimmer zu folgen, was ich auch umgehend tat. Im Arbeitszimmer angekommen, nahm ich wie mir angeboten platz und Hungaricus diktierte einem Sklaven, welchen er zu sich gewunken hatte, den Kaufvertrag. "Ja, ja Patronus, den ortsüblichen Preis für das Grundstück." Wiederholte ich den Satz, um zu zeigen, das ich mit dem Angebot zufrieden war. "Ich denke, ich werde das Geld für das Grundstück deinem Verwalter geben." Ich schmunzelte etwas. Zwar wäre es töricht, gerade ich, dem Cursus Publicus nicht zu vertrauen, doch weis man nicht, was auf so einer langen Reise nach Hispania alles passiert. "Was die Sklaven angeht, so bin ich momentan recht gut damit ausgestattet, so das ich eigentlich keine weiteren im Moment benötige." Ich überlegte noch kurz, ob es noch Dinge abzuklären galt. "Von meiner Seite gibt es keine weiteren Fragen Patronus." Während der Sklave den Kaufvertrag notierte, schaute ich mich ein wenig um und bemerkte, das die ganze Casa Vinicia in Aufbruchstimmung war. "Wann soll es losgehen nach Hispania, Patronus?"




    Sim-Off:

    WiSim ;)

    Ich strahlte über das gesamte Gesicht, als mir Hungaricus das Grundstück in Barium empfahl. "Natürlich Patronus würde ich das gern nehmen." Jetzt war ich schon ein wenig beruhigter als vorher, schließlich hing an einem Grundstück die Ritterwürde von Varus. Deswegen war es auch keine Problem, das nach Hungaricus´ Meinung dort recht wenig los war.