"Eine Tochter des Consulars." Wiederholte ich die Ausführung von Hungaricus.
"Meine herzliche Gratulation! Ich wünsche dir und deiner zukünftigen Frau alles erdenklich Gute. Mögen die Götter über euch wachen und euch viele Kinder schenken..." Ich wusste zwar, das Hungaricus im Moment keine Frau an seiner Seite hatte, jedoch war das wirklich eine Neuigkeit.
Hingegen neu war für Varus auch, das sein Patron sich für das Proconsulat in Hispania bewarb. "Dem jetzigen Proconsul geht es, soweit ich erfahren habe, im Moment gesundheitlich nicht besonders?" Vielleicht hatte sich sein Zustand auch verschlechtert, so nah, war Varus an den Informationsquellen auch nicht dran. "Ich stand auch schon einmal vor der Wahl, Hispania oder Rom. Ich entschied mich damals hier zu bleiben." Wer weis, vielleicht würde es Varus zum jetzigen Zeitpunkt anders machen, wenn er noch einmal die Wahl hätte.
Beiträge von Decimus Annaeus Varus
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Als der Aurelier meinte, ich solle sitzen bleiben, stand ich schon und machte zwei Schritte vor in Richtung des Tresens. Ich schmunzelte leicht und erwiderte. "Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, beim Cursus Publicus ist alles in besten Händen." Daraufhin suchte ich zwischen Papyrusrollen genau die bestimmte, wo die Wertkarten verzeichnet waren. "Ach hier... ja, die Aurelier verfügen genau noch über 110 Sz. in Wertkarten. Wenn ich diese Beförderung wegrechne, dann sind das noch 50 Sz." Ich rollte die Rolle wieder zusammen und ging noch genauer auf die Gebühr des heuer zu befördernden ein. "Jetzt..., der Brief und das Säckchen würden dich 60 Sz. kosten. 10 Sz. der Brief und 50 die Ware." Ich tastete nacheinander auf den Brief und dann auf das Säckchen und schaute fragend zu dem Aurelier.
Als ich auf die momentane Auslastung angesprochen wurde, fuhr ich mir mit der linken Hand durch das Haar und überlegte kurz.
"Wie soll ich das sagen...., eigentlich geht es so aber im Moment hat man mir einen Tabellarius zugeteilt, welcher mich ganz schön auf trab hält." Meine Hand glitt wieder nach unten und ich stützte mich auf dem Tresen auf.
"Wie geht es dir, wir haben uns wirklich lange nicht gesehen." An den neuen Tabellarius wollte ich im Moment eigentlich keinen Gedanken mehr verschwenden, er würde mich schon zeitig genug wieder auf trab bringen.edit: Rechenschwäche
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Gerade hatte Apolonius das Officum mit dem Brief in Richtung Mercatus verlassen und für einen Moment war Ruhe eingekehrt. So ein neuer Tabelarius schlaucht wirklich, dachte ich mir, als die Tür meines Officiums erneut aufging. Zuerst dachte ich Apollonius hätte etwas vergessen oder etwas war noch unklar. Ich wollte gerade die Hände an die Stirn legen, als es sich doch nicht um Apollonius handelte.
Ich sprang von meinem Stuhl auf und umrundete den Schreibtisch. "Salve Aurelius Corvinus." Entgegnete ich die Begrüßung. Ein Gesicht, welches man nicht alle Tage hier im Officium sah. Meist schickte der Aurelier seine Boten welche die Post dann hier überbrachten. "Danke der Nachfrage, bestens....., ich kann mich jedenfalls nicht beklagen." So lange nicht jede Woche galt neue Tabelarii einzuarbeiten war die Arbeit hier ganz verträglich. Bei dem Gedanken an den heutigen Tag, musste ich ein wenig schmunzeln.
Doch der Aurelier wollte erst einmal das Geschäftliche hinter sich bringen, bevor
man sich noch austauschte. Sicher würde sich da noch ein wenig Zeit dafür finden. "Wie du willst Aurelius Corvinus." Ich nahm die Schriftrolle, welche mir gerade auf den Tresen gelegt wurde entgegen und legte sie zu den anderen Briefen in die Schublade, welche mit Germanien gekennzeichnet war. Ich notierte auf einer Tabula, welche extra für Empfangsbestätigungen vorgesehen war, den Namen und das Ziel der Schriftrolle. "Eine Empfangsbestätigung, wird gemacht." Merkte ich noch an, während ich die letzten Buchstaben auf der Tabula fertig schrieb.
Ich schaute zu dem Aurelier, als ich die Tabula beiseite legte. "Möchtest du dafür eine Quittung?" Fragte ich vorsichtshalber nach. -
Hungaricus schaute erst etwas erstaunt, als ich ihn nach Neuigkeiten fragte und meine zu besprechenden Dinge hinten anstellte.
Als Hungaricus von Heirat sprach, entsann ich mich kurz auf meine Person, darüber hatte ich zwar auch schon ab und zu nachgedacht, doch so einen richtigen Plan hatte ich noch nicht verfasst.
"Keine Sorge Patronus, diese Worte werden diesen Raum nicht verlassen. Darf ich erfahren, wer die Auserwählte denn ist?"
Als Hungaricus als Hochzeitsort Hispania angab, konnte man buchstäblcih das Fragezeichen in Varus´ Gesicht erkennen. "Wieso Hispania Patronus, warum nicht hier in Rom?"
Varus konnte sich immer noch keinen Reim darauf machen. -
Nachdem sich Hungaricus mit zwei der Senatoren befasst hatte, war auch ich bald an der Reihe.
"Sei mir gegrüßt Patronus. Wie du sicher weißt, erfährt man beim Cursus Publicus meist als erster von Neuigkeiten, jedenfalls war das mal so. Ansonsten ist es eben immer dasselbe. Man ärgert sich mit den weniger fähigen Tabelarii herum." Ich verzog etwas die Miene. "Aber das ist sicher nicht das, was du von mir hören möchtest?!"
Schließlich war ein Tag beim Cursus Publicus wirklich nicht spannend. "Für immer möchte ich in einem Officium des Cursus Publicus nicht zubringen." Varus hatte schon Ideen und etwaige Pläne, wegen jenen hatte er auch seinen Patronus aufgesucht. Er könnte ihm vielleicht einen Rat geben.
Aber Varus wollte anfangs nicht so viel von sich sprechen, ihn interessierte auch, wie es seinem Patronus ging, was dieser für Pläne hatte und ob er den Kaiser hat sprechen können. "Verzeih mir, wenn ich zu neugierig bin Patronus aber was gibt es sonst für Neuigkeiten, es gibt doch bestimmt etwas neues zu berichten?" -
Ich schaute etwas verwirrt. "Der Stall?! Der Mercatus ist hier gleich um die Ecke, da brauchst du kein Pferd, es sei denn, du möchtest es unbedingt ausführen?"
Und ich schaute schmunzelnd zu Apollonius.
"Bei deinem nächsten Auftrag wird ein Pferd vonnöten sein aber heute noch nicht. Wenn du dir aber dennoch den Stall anschauen möchtest, bitte, die Stallburschen, welche sich um die Pferde kümmern stehen dir sicher gern Rede und Antwort." -
Ohne Umschweife begann Hungaricus zu dem von mir schon vermuteten Thema, die anstehenden Wahlen zum CH, seine Ausführungen. Die ganze Aufmerksamkeit im Raum aller Klienten war nun auf den Patron fixiert. Im konkreten waren Hungaricus die Kandidatenvorstellungen auf dem Forum, besonders aber die der Volkstribune verdienten das Hauptaugenmerk.
Ein gewisser Marcus Camurius Sidicinus, welcher sich auch unter uns befand, auf ihn hatte sich Hungaricus festgelegt. Er ließ ihn vortreten, so das sich jeder von ihm unter den Klienten ein Bild machen konnte.
Hungaricus erwartete von all seine Klienten die uneingeschränkte Unterstützung, worauf unter den Klienten ein zustimmendendes Nicken zu erkennen war.
Auch wurde sein größter Konkurrent namentlich genannt, wo es darauf ankam, Obacht zu geben.
Hungaricus warnte auch, Schlägereien möglichst aus dem Wege zu gehen, es sei denn, die Lage war aussichtsreich. Es war nicht selten, das bei solchen Reibereien, wie Hungaricus anmerkte, Männer ihr Leben ließen.
Damit beendete Hungaricus seine Rede und entließ seine Klienten aus der Salutatio.Varus hingegen hatte noch eine kleine Angelegenheit, die er mit seinem Patron
besprechen wollte und so folgte er nicht der Schar der anderen Klienten in Richtung Ausgang.
So langsam leerte sich das Atrium und Varus hoffte, das sich sein Patron noch kurz Zeit für ihn nehmen würde. -
Mit der Regelung, das nur ein Fahrer pro Factio am Rennen teilnimmt schien der Betreuer der Russata nicht ganz zufrieden gewesen zu sein aber man hatte nun mal so entschieden und da blieb auch kein Spielraum mehr für Veränderungen.
"Das hat die Rennleitung so entschieden. Ich selber überbringe nur die Nachricht." Meinte Varus fast schon entschuldigend."Gut, ich danke dir." Meinte ich erst einmal abschließend. "Den genauen Beginn wird euch noch ein Läufer übermitteln."
Jetzt ging es noch um die Fahrer der Aurata, ich wandte mich zu Verus und Ursus. "Wie sieht es mit der Aurata aus, wer ist da erster Fahrer?"
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Der Betreuer der Russata war schon recht ungehalten, wegen des Mangels an Informationen bezüglich des Rennens.
"Das tut mir Leid, es wurde ein Informant losgeschickt, doch scheint dieser sich aus dem Staub gemacht zu haben." Bemerkte ich und versuchte die Wogen ein wenig zu glätten.
Dann reichte ich dem Betreuer der Russata einen Ablaufplan des Rennens.* Wagenrennen von Misenum *
Ablauf:
*Opferzeremonie
*Einzug und Begrüßung der Gespanne
*Auslosung der Startspur
*RennenTeilnehmende Factiones:
*Aurata
*Russata
*AlbataAnzahl der Rennrunden:
7
Anzahl der Gespanne/Rennen:3
"Da müsste eigentlich alles notiert sein was von Bedeutung ist." Ließ ich noch anmerken, ehe ich die Tabula für die Starterliste hervorholte.
"Welche Fahrer kann ich für die Russata eintragen?" Schließlich begann langsam die heiße Phase.
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Der gute Mann schien recht durstig zu sein, widmete er sich doch schon dem zweiten Glas Wasser.
"Das ist eine relativ leichte Aufgabe, die ich dir zu Anfangs aufgebe, dennoch erwarte ich, das sie zufriedenstellend ausgeführt wird."
Ich machte ein ernstes Gesicht, denn einen schlechten Ruf konnte sich der Cursus Publicus nicht erlauben.
"Kennst du dich in Rom aus?" -
Nach nicht allzu langer Zeit des wartens, erschien der Patronus sichtbar gutgelaunt im Atrium und erkundigte sich in der Runde über die heutigen Aufgaben.
"Guten Morgen Patronus." Schallte es durch das Atrium, wie auch aus meinem Mund. Meine Aufmerksamkeit war nun ganz und gar auf meinen Patronus gerichtet, um meine heutige von ihm mir zugeteilte Aufgabe in Empfang zu nehmen. Vielleicht gab es auch gewisse Unterweisungen bezüglich der bald anstehenden Wahl zum CH. -
Ich betrat das Atrium, welches sich langsam füllte. Varus war recht pünktlich und begrüßte mit einem Nicken die anderen Klienten welche sich schon zur Salutatio versammelt hatten.
Ich suchte mir einen geeigneten Platz aus, wo ich bis zur Ankunft des Patronus warten konnte.
Vielleicht gab es für mich ein paar Botengänge zu erledigen, ich war ganz gespannt und voller Erwartung, was ich heute für meinen Patronus erledigen kann. -
Die Porta wurde auch umgehend für Varus geöffnet und das ihm bekannte Gesicht des Ianitors verwies ihn ins Atrium. Diesen Weg kannte Varus schon, da er jeden Morgen zur Salutatio in die Casa Vinica kam.
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Apollonius bediente sich derweil an der Obstschale und griff zu einem der Becher. "Nein, nein, in der einen Kanne ist Wasser in der anderen Wein. Gut... aber wenn du nur Wasser möchtest, dann sollst du es auch bekommen." Ich goss Apollonius etwas Wasser in seinen Becher. Ich aber füllte meinen Becher halb und halb mit beidem.
Anschließend begann ich mit den Instruktionen für den neuen Tabellarius."Hier Apollonius habe ich einen Brief."
Bürger schau was ich Dir anzubieten hab!
Dir macht Dein Grund und Boden zuviel Arbeit? Ich habe die Lösung! Verkaufe ihn an mich und du bekommst weiterhin alle Erlöse.
Ja du hast richtig gelesen!
ALLE EINNAHMEN bekommst du auch weiterhin.
Melde Dich am Besten gleich und lass Dir diese Chance nicht entgehen.
Du findest mich, wenn es Dein Wille ist, auf dem flavischen Anwesen nahe Tibur.
Quartus Flavius Lucullus, Villa Rustica Flavia
Ich hielt Apollonius den Brief unter die Nase, schließlich sollte er auch genau wissen, um was es sich handelt. "Dieser Brief muss nach Roma und dort auf dem Mercatus Urbis angebracht werden. Dies wird deine erste Aufgabe sein.Du begibst dich hier in Roma auf den besagten Mercatus Urbis, bringst diesen Aushang an und kommst posthum wieder hierher zurück. Danach bekommst du deine nächste Aufgabe.
Hast du soweit alles verstanden?" Schließlich konnte sich der Cursus Publicus es sich nicht leisten, irgendwelche Briefsendungen zu verschlampen. -
Wie jeden Morgen machte ich mich für die Salutatio auf den Weg zu meinem Patronus in die Casa Vinicia. Die Straßen säumten sich mit Menschen, die den gleichen Weg wie ich anstrebten.
An der Porta verharrte ich noch kurz, schaute auf den korrekten Sitz der Toga und klopfte schließlich an.
>Klopf, klopf.< -
Na das war doch wenigstens schon einmal etwas, dachte ich mir und kramte die Versandübersichten hervor, um zu sehen, wo ich den neuen Mitarbeiter als erstes einsetzen werde. "Gut..., gut....., das ist zwar sehr grob, was du da weist aber besser als garnichts." Ich kratzte mich am Kinn und überlegte kurz, wo ich am besten anfangen sollte.
Ich deutete auf einen kleine Tisch, worauf sich zwei Kannen und diverse Becher, sowie ein Korb mit verschiedenem Obst befand. "Kann ich dir, bevor du so richtig in deine erste Route startest noch etwas zur Erfrischung anbieten?"
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Der Flavier reichte eine Münze über den Tisch und wies mich nochmals auf den Standort des zukünftigen Aushanges hin. "Gut, gut...., dann haben wir ja alles.
Du wirst dich auf den Cursus Publicus verlassen können." Versicherte ich dem Flavier, das sein Aushang auch erreicht werden würde.Ich nahm die Münze entgegen und staunte doch etwas, nicht wegen der Münze aber gerade in der letzten Zeit waren die Kunden des Cursus Publicus überaus spendabel was das bezahlen anbelangte.
"Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" Hakte ich nach. -
Wie betraten die Bibliothek und mein Interesse wurde nicht enttäuscht. Links und rechts waren nur Regale. Es musste eine Ewigkeit dauern, bis man sich hier
einen Überblick verschafft hat. Doch was mich am meisten interessierte, das hatte ich in meinem Hinterkopf gespeichert.
Die Sklaven, welche hier für die Ordnung zuständig waren, würden mir sicher das gewünschte, möge es vorhanden sein, besorgen.
"Ich interessiere mich für Schriften von Annaeus Seneca, Platon und P. Ovidius Naso, habt ihr einige Werke von ihnen?" Das war nur ein kleiner Auszug von den Vorlieben von Varus. Als er sein Rhetorikstudium in Alexandria absolvierte, war er fast jeden Tag in der großen Bibliothek von Alexandria. Diese war aber nicht vergleichbar mit dieser, wenn auch Varus hier ganz angetan war. -
Während Proximus, Menelaos und ich uns auf den Weg in die Bibliothek machten, erkundigte ich mich über den Stand der Bibliothek und den Einzugsbereich.
"Aha...., interessant und das hast du alles unter deiner Obhut?" Meinte ich zu Menelaos, während wir den Hortus verließen und über eine weitere Tür der Bibliothek näher kamen.
Nachdem Proximus sich lautstark zwischenmeldete und mit dem Ergebnis der Bibliothek nicht ganz einverstanden war, entgegnete ich ihm mit einem Lächeln. "Du meinst, die Reserven sind noch nicht gänzlich ausgeschöpft?" Eine Privatbibliothek war etwas wunderbares, ein enormes Gedankengut, was man hüten musste. Zum Glück beherbergte die Casa Annaea nicht einen derartigen Raum, da sich sonst Varus nur darin aufhalten würde.
Auch wurde ich darüber informiert, das sich die Bibliothek gerade im Ausbau befand, da anscheinend der Platz etwas knapp geworden ist.
Ich folgte somit Proximus und Menelaos und war ganz aufgeregt auf das, was mich nun erwarten würde. -
Ich stand vor dem Schreibtisch, als der von mir hereingebetene das Officium betrat und sich vorstellte.
"Aaahhhh.... sehr gut." Mit diesm Mann hatte ich schon gerechnet." Wurde ich doch vorab vom Legatus Augusti cursu publico per Brief informiert. "Hat dich der Legatus ein wenig auf deine neue Tätigkeit informiert?" Vielleicht wurde der neue Kollege ja schon ein klein wenig unterwiesen, wenn nicht, würde dies jetzt erst Varus noch tun.