Varus wurde von Valerian aufgefordert, zu entscheiden was mit dem Bengel nun passieren möge. Eigentlich hätten sich Varus keine Gedanken machen müssen und ihn postwendend an die Stadtkohorten übergeben müssen.
Da widerrum war die gutmütige Seite in Varus zur Stelle. Irgendwie tat der Kleine ihm auch leid, obwohl er Varus bestohlen hatte.
"Nein Valerian, ich glaube das macht es für nur noch komplizierter. Lasst ihn laufen. Ich habe ja dank der Hilfe von dir und deinen Kameraden mein Geld wieder und das nächste mal werde ich besser Obachtgeben." Varus war ja auch ein wenig selber daran Schuld, hätte er besser auf seinen Geldbeutel aufgepasst, wäre es garnicht soweit gekommen.
Als Varus sich erkenntlich zeigen wollte, lehnte Valerian danken ab. "Habt ihr denn immer Dienst?" Erkundigte sich Varus bei Valerian. Schließlich könnte man dies ja auch außerdienstlich regeln. "Nun Valerian, dann danke ich dir und deinen Kameraden erst einmal, für die Hilfe, ohne euch wäre ich jetzt mein Geld los." Vielleicht war ja in der Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen. Vielleicht ließ sich da doch etwas arrangieren. Wenn Valerian einmal frei hat zum Beispiel, wenn er mal frei hat, so dachte Varus. In den Dienstvorschriften der Garde kannte er sich dafür zu wenig aus.
"Die Freude ist ganz meinerseits, Valerian." Und als Valerian ihm einen kurzen Einblick in die Tätigkeiten der Garde gab, war Varus nun doch froh, das eben Valerian vor ihm stand und kein anderer Praetorianer, der bei dem Diebstahl vielleicht weggesehen hätte. Auch gab er Varus zu verstehen, das er erst neu bei der Garde sei und er sich in der Situation auf sein inneres Gefühl verlassen hatte. "Das ist aber keine schlechte Angewohnheit, ab und zu mal auf sein inneres zu hören. Ich hätte an deiner Stelle sicher auch so gehandelt." Versuchte Varus ein wenig die schuld von Valerian zu nehmen und nun konnte Varus auch ein wenig schmunzeln. "Auch wenn ihr euere Vorschriften habt. Ich hoffe du bekommst keinen Ärger wegen mir und der Angelegenheit?"
Das war das erste mal, das Varus so nah vor einem echten Praetorianer stand. Von der Ferne hatte er sie schon oft beobachtet aber so nah war er der Garde noch nie gekommen.