Beiträge von Caecilia Chaerea

    Chaerea war etwas spät dran und sie wusste es. Sie hatte sich zu lange auf dem Forum aufgehalten und was noch schlimmer war, sie hatte sich danach verlaufen. Nun, sie war nicht das erste Mal in dieser Situation, aber trotzdem war es ihr unagenehm, dass es ihr schon so kurz nach ihrer Ankunft hier, gelungen war, einen solchen Fehler zu machen.


    Als sie das Atrium betrat ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen, um zu sehen, wer von den Familienmitgliedern, die ihr Onkel genannt hatte, anwesen war. Als sich die Aufmerksamkeit dann doch auf sie richtete, wurde sie doch ein wenig verlegen. "Es tut mir leid, ich bin mit Roms Größe wohl doch noch etwas überfordert..komme ich sehr zu spät zum Essen?" Langsam kam sie näher und sah zu ihrem neuen Vormund.

    Ihre dunklen Augen ruhten wieder auf seinem Gesicht, als er die nächsten Worte sagte und als er auf eine Antwort ihrerseits wartete, biss sie sich leicht auf die Unterlippe. "Nein, mir ist es sicher nicht zu weit, die Reise nach Italia war ziemlich lang und ich bin froh mich mal wieder etwas mehr bewegen zu können, außerdem habe ich heute den ganzen Tag Zeit um mich in Rom zu verirren. Ich kann jedoch nicht von Dir verlangen, dass du deinen Tagesplan auch diesem Unterfangen opferst..." Sie ließ den Satz unvollendet.


    "Nein, nein eigentlich nicht, auch wenn ich die typische römische Lebensweise noch nicht werten kann, dazu bin ich noch nicht lange genug hier. Aber ich denke, da die meisten, die in unserer Umgebung waren, alteingesessene Vorbilds-Römer waren, so wie mein Vater auch, liegt die Vermutung recht nahe, dass sie auch Italias Lebensweise in das Land gebracht haben."
    Als er davon sprach, dass sie schon viel in der Welt herumgekommen war, schüttelte sie lächelnd den Kopf.


    "Vielleicht habe ich mich nur ungeschickt ausgedrückt. Ich habe nicht viel von der Welt gesehen. Ja, einige Provinzen habe ich kennengelernt, das war zwangsläufig mit dem Besuch meiner Schule verbunden, aber, diese wren nicht zu vergleichen mit den großen Städten des Imperiums, allen voran Roma."

    Chaerea fragte bei dieser Anspielung nicht weiter nach, sondern hörte ihm weiter zu ohne eine Weile etwas zu sagen. Die Tempel könnten sie in der Tat interessieren vor allem, nach dem, was ihr Onkel ihr zum Cultus Deorum erzählt hatte. Es war sicher nicht verkehrt sich schnell mit den Kultstätten Roms vertraut zu machen, besonders, wenn man wie sie, mit dem Gedanken spielte, in den Dienst der Ceres und ihrer Tochter zu treten.


    Dass er sie nach ihrer Heimat fragte, verwunderte sie weniger. Diese höfliche Zurückhaltung die ganz selbstverständlich mit der Größe dieser Stadt zusammenhängen musste, war sie nicht gewohnt. Sie wandte sich ihm wieder zu und sah ihn an.


    "Natürlich. Ich stamme aus Hispania, auch wenn mein Vater hier in hier geboren wurde.
    Ich selbst schnuppere zum ersten Mal die Luft Roms."


    Ein verlegener Seitenblick und ein weniger sicheres Lächeln folgten.
    "Wahrscheinlich bin ich dank seiner Erziehung und den kleinen Provinzen in denen ich aufgewachsen bin, ein wenig weltfremd. Alles hier kommt mir ungeheuer groß und imposant vor."

    Chaerea hatte offenbar einen eingesessenen Römer gefunden, denn der junge Mann vor ihr sprach mit ehrlicher Bewunderung in der Stimme, über Rom. Sie wollte nichts überstürzen,e s blieb viel Zeit um alles nach und nach zu erkunden und, auch wenn sie die einsamen Alleen Hispanias vermisste, so gefiel ihr Italia zunehmend besser.


    "Da scheint Rom einen wirklichen Liebhaber in Dir gefunden zu haben."
    Ihr Lächeln wurde nun wieder etwas ruhiger, sanfter.
    "Und damit bin ich wohl schon dabei, etwas mehr, über die Bewohner zu erfahren."
    Ihr Blick blieb kurz an ihm haften und richtete sich dann wieder nach vorne, während sie ein paar Schritte liefen. Eine leichte Böe kam auf und strich ihr durch den Nacken. Vielleicht konnte sie ihr Herz ja doch noch an dieses Fleckchen der Erde verlieren.

    Sie beobachtete einen Augenblick lang sein Gesicht während er sprach, mit ihrer Erklärung schien er sich wohl zufrieden zu geben.
    In dem Auftreten des jungen Mannes, den Chaerea da vor sich hatte, lag auf eine gewisse Weise eine besondere Präsenz und Würde und auch seine Kleidung deutete auf einen recht hohen Stand hin, auch wenn die Caecilierin nicht so vertraut war mit diesen äußeren Stellungshinweisen Italias. Vermutlich war er ein Patrizier.


    Es war nicht das erste Mal, dass sie heute auf die Kaufwut, die man ihrem geschlecht zuschrieb, hingewiesen wurde, Rom schien nicht nur von Menschen sondern auch von Vorurteilen zu wimmeln. Auch wenn sie sich mit einem ebenso koketten Blick eingestehen musste, dass Rom dabei gar nicht so Unrecht hatte, zumindest, was sie selbst betraf.


    "Ich werde es mir merken Ursus." Sie wusste, dass er es ernst und ebenso hilfsbereit meinte und doch blieb ein wenig von diesem frechen und ironischen Tonfall an ihrer Stimme haften, der für sie so typisch war.


    "Nein, um ehrlich zu sein, ist letzteres der Fall, ich möchte mein neues Zuhause ein wenig näher kennenlernen, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wo man in so einer riesigen Stadt beginnen soll." Ihr Lächeln verwandelte sich für einen kurzen Moment in ein Lachen, bei dem sie ganz leicht den Kopf in den Nacken legte.

    Chaerea hatte ihren Blick über die schmale Allee schweifen lassen und bemerkte, den jungen Mann, der sie plötzlich ansprach erst recht spät. Dementsprechen überrascht fiel auch ihre Reaktion aus. Ihre Augen wanderten über das Gesicht des Fremden, in der Erwartung ihn kennen zu müssen, doch nach wenigen Worten, konnte sie die Befürchtung sich seiner Person nicht erinnern zu können, ablegen.
    Was er sagte, verwunderte sie. Konnten Roms Pflaster so gefährlich sein? Zuhause war sie ausgiebige Spaziergänge -auch ohne jegliche Begleitung- gewohnt gewesen. Sie hatte sich überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, dass es hier anders sein konnte, mit einem Lächeln fiel ihr auf, dass sie wohl schon jetzt auffällig wurde in Italia, als ein Mädchen, das nur in einer kleinen Provinz großgeworden war.


    Aufmerksam sah sie den dunkelhaarigen Römer an, der ihr da grade seinen Schutz anbietete und beiläufig strich ihr Blick übder den Sklaven, der in seiner Begleitung war. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    "Ich...
    Nein, um ehrlichzusein, empfand ich es nicht so. Ist es denn unüblich in Rom ein Paar Schritte ohne Begeitung zu gehen?"

    Sie sah kurz zur Seite, nur um dann wieder den Blick auf ihr Gegenüber zu lenken.


    "Ich bin nicht von hier, musst du wissen."
    Als er schnell noch eine kurze Vorstellung seiner Person ergänzte, beeilte sie sich es ihm gleich zu tun. Der Name sagte ihr nichts, doch diese Tatsache, war sicher nicht verwunderlich in Anbetracht der Umstände. "Wie dem auch sei, vielen Dank. Es ist schön gleich ein so freundliches Gesicht zu sehen. Mein Name ist Caecilia Chaerea."

    Nach ihrer Ankunft in der Casa Caecilia waren erst wenige Stunden vergangen, sie hatte ein Bad genommen und dann beschlossen, Rom zu erkunden. So schlenderte die junge Frau nun durch die Straßen, etwas abseits des Stadtzentrums.


    Vor ihr liefen in schweren Schritten zwei Senatoren, die sich lautstark und wild gestikulierend unterhielten. Sie waren aber zu weit weg, als dass Chaerea hätte mitkriegen können worüber und es interessierte sie auch nicht. Ihr Blick schweifte etwas ab, als sie einmal mehr an ihren Vater dachte und egal wo hin sie sah, sein Gesicht vor sich zu haben schien. Was er wohl dazu sagen würde, dass es sie nun nach Rom verschlagen hatte? Nun, hier lagen ja ihre Wurzeln und doch hätte sie es selbst nicht für möglich gehalten.


    Neugierig auf die gesamte Umgebung, betrachte sie die Fassade einer großen Villa und die reich verzierten Säulen der nächsten. Die Straßen waren voll heute und es wehte ein warmer Wind. Für einen Moment schloss die junge Brünette die Augen und atmete wohlig tief ein. Dieser kleine Spazierweg der mit viel Sorgfalt angelegt worden, war denen in Hispania so ähnlich. Sie würde sich sicher schnell an Italia gewöhnen, auch wenn es in diesem Moment noch schwer fiel.
    Chaerea strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die für kurze Zeit zum Spielzeug einer leichten Böe geworden war und schlenderte, in Gedanken versunken weiter.



    Sim-Off:

    Wenn jemand einsteigen möchte ... nur zu :)

    Sie nickte sanft. "Danke. Dann werde ich mich dort mal umsehen, dass heißt.." Sie lächelte leicht, "...wenn ich mich nicht gleich am ersten Tag verlaufe."
    Die junge Frau stand auf und strich ihre Tunika glatt.
    "Ich glaube ich werde Crassus Angebot war und ein Bad nehmen. Es ist schön, bei Euch zu sein."
    Chaereas Augen wanderten noch einmal über das Gesicht ihres Cousins.

    Chaerea lachte und warf dabei den Kopf in den Nacken.


    "Wir Frauen denken nicht immer nur an Schuhe, Tiberius, aber du hast schon Recht, neue Schuhe könnte ich vermutlich auch gebrauchen. Es geht mir dabei aber mehr um allerlei Kleinigkeiten, die ich brauche, um mich hier in Rom niederzulassen."


    Was genau dazu nötig war, würde sich dann schon finden. Vorerst war es wichtig erst einmal zumindest im Ansatz eine Orientierung zu haben.

    Sim-Off:

    Sorry Jungs, hatte Internetprobleme


    Chaerea kam nicht umhin das kurze Gespräch zwischen ihrem Cousin und ihrem Onkel mit dem Anflug eines Grinsens zu verfolgen. Trotzdem, wie wahr sie waren oder auch nicht, erinnerten ihn die Umschreibungen Crassus' an ihre Heimat, in der viele großgewachsene Olivenbäume neben Citrusgewächsen Wege und Gärten beschattet hatten. Nicht ohne etwas Wehmut erinnerte sie sich dieser Bilder, doch schob sie diese schnell fort, um sich darauf zu besinnen wo sie nun war. Es war schön so herzlich aufgenommen zu werden, viel herzlicher, als sie es in Anbetracht der Umstände erwartet hatte und sie konnte gar nicht genug Dankbarkeit dabei empfinden. Die junge Frau seufzte lautlos. Einen kleinen Augenblick lang herrschte Schweigen in der kleinen Runde, da wohl jeder seinen eigenen Gedanken nach hing.
    Crassus bemerkte das als erstes und mite einem leichten Kopfschütteln stand er auf, um sich für den Moment zu verabschieden. Noch einmal bedankte sich kurz und schnekte ihm ein Lächeln, bevor er das Atrium verließ.


    "Nun denn, Chaerea, kann ich dir noch irgendwie behilflich sein?"
    Ihr Blick richtete sich wieder auf Metellus, dem sie ein ebensolches schenkte.


    "Ich denke ich werde Rom erst einmal kennen lernen müssen, vermutlich ist alles noch viel größer, als ich es schon einschätze. Vielleicht kannst du mir irgendwann einmal einen Teil der Stadt zeigen..wenn das nicht zu viel verlangt ist. Doch vorab -sicher kannst du mir sagen wo ich einige Besorgungen tätigen kann oder?"


    Sie hoffte ihn damit nicht gleich zu überrumpeln, doch ihre Neugier auf das Herz des Imperiums war groß und die Müdigkeit der Reise verschwunden.

    Zuerst hatte sie gar nicht gemerkt, dass der junge Mann das Atrium betreten hatte, doch als der Blick ihres Onkels zur Tür huschte, folgte sie diesem. Spätestens bei der Begrüßung des Präfekten war klar, um wen es sich handelte und Cheareas Miene hellte sich auf, während ihre Augen über die weichen Züge ihrs Cousins wanderten. Tiberius besaß dunkles Haar, wache, graue Augen und ein sympatisches Lächeln.


    Galant wandte er sich auch an sie, doch noch ehe sie etwas antworten konnte, klärte Crassus die Situation auf. Mit dem Anflug eines Grinsens beobachtete sie Tiberius' Reaktion auf das gesagte und das Zwinkern ihres Onkels unterstrich sie mit einem leichten Lachen, bei dem sie den Kopf in den Nacken warf und ihre Augen frech funkelten.
    Er hat nicht unrecht, das ist die Kurzfassung des Ganzen -Salve, Cousin.


    Sie lächelte breit und sah wieder zu dem Neuhinzugekommenen.

    Dankbar lächelte sie ihn an.
    Es schien ihm wirklich wichtig zu sein und so beschrieb er ihr beides sehr ausführlich. Chaerea hatte aufmerksam zugehört, doch die Entscheidung wollte sie, natürlich nicht überstürzt treffen.
    Ihr Vater hatte zwar die Götter geehrt, es damit aber wahrlich nie übertrieben, so dass dieses Gebiet eher etwas neu für die junge Frau war. Die Angebote, die ihr Onkel nun machte, würden ihr sicher sehr helfen und alles etwas einfacher machen.


    Danke.
    Und du hast recht, ich werde das ganz sicher nicht überstürzt entscheiden, dazu ist es zu wichtig.


    Sie fuhr sich kurz durch die Haare, ganz sicher, sah sie nach der langen Fahrt nicht besonders gut aus.

    Crassus musste es natürlich etwas objektiver, militärischer sehen als sie selbst. Chaerea sah kurz auf ihren Becher herunter. Der Wein schmeckte nicht ganz so süßlich, wie der, den sie aus ihrer Heimat gewohnt war, aber daran würde sie sich ganz sicher gewöhnen. Italia.


    Einen Moment schwieg sie, dann aber, kam sie auf ein anderes Thema zu sprechen, an dass sie schon des öfteren gedacht hatte. Sie sah wieder auf und ihrem Gegenüber ins Gesicht, hier bei ihm zu sein, schien alles schon nicht mehr ganz so aussichtslos zu erscheinen, wie es erst der Fall gewesen war, seit sie Hispania hatte verlassen müssen.


    Vielleicht hast du eine Idee, wo ich eine Anstellung finden könnte?


    So sehr sie seine Großzügikeit schätzte, sie wollte ganz sicher nicht allzu lange auf seine Kosten leben.

    Chaerea grinste breit. Ihr seid also ein Männerhaushalt?
    Sie hätte eigentlich alle gerne sofort kennen gelernt, denn Zeit war genug verstrichen, aber nach dem, was Crassus erzählt hatte, musste sie sich noch ein wenig gedulden ... und hoffen, dass alle wieder gesund heimkehrten.
    Dann wurde sie wieder ernster und nippte gedankenverloren an dem Weinbecher.



    Ich hoffe, er kehrt gesund zurück nach Hause, viel zu oft musste Rom gute Männer auf dem Schlachtfest zurücklassen.

    Als er ihr dieses Kompliment machte, konnte sie nicht verhindern, dass ihr die Röte in die Wangen schoss und sie schenkte ihm ein charmantes Lachen. Crassus hatte also keine Kinder, doch er war ja erheblich jünger als ihr Vater, das konnte ja noch kommen.
    Aufmerksam und nicht unbeeindruckt höre sie ihm zu. Ihr Onkel schien in Rom mehr Sagen zu haben, als sie geahnt hatte.


    Ich habe einen der bedeutesten Männer des Imperiums zum Onkel und weiß es nicht einmal! Sie hob die Augenbrauen leicht zu einem stolzen Schmunzeln an.
    Der Wille der Götter... Das war es wohl, aber ich zweifel nicht daran, dass du es auch verdient hast, es klingt nach sehr vielen Jahren Arbeit.
    Sie schwieg einen kurzen Moment.


    Wer wohnt noch hier? Ich weiß kaum etwas über die Familie, es ist wirklich schade, dass wir es nicht vorher zu einem Treffen gebracht haben.
    Das entsprach der Wahrheit, Chaerea hätte nicht sagen können, ob sie einen ganzen Haufen Cousins hatte oder nicht. Rufus hatte es wahrscheinlich selbst nicht gewusst.

    Sie lächelte dankbar, aber auch ein wenig überrascht über seine tröstende Berührung und die lieben Worte. Nach den Erzählungen ihres Vaters hatte sie sich den Caecilier nicht so fürsorglich vorgestellt, wie er nun tatsächlich war und eine Welle der Erleichterung und ehrlicher Dankbarkeit machte sich in ihr breit.
    Ich danke dir. Ich hätte niemals erwartet so freundlich aufgenommen zu werden, nachdem wir uns noch nie begegnet sind..


    Nach seinem Blick fühlte sie sich gleich etwas besser. Doch wenn er sie wirklich aufnehmen wollte, so wollte sie nicht von Anfang an seine Stimmung trüben. Aus diesem Grund fing sie von einem unverfänglicheren Thema an und sah sich um.


    Vater hat erzählt du hättest es viel weiter gebracht als er und nach allem, was ich gesehen habe, scheint das zu stimmen.
    Da war schon wieder ein Lächeln, das ihre Lippen umspielte.

    Sie nickte matt, auch wenn ihr Onkel mehr zu sich selbst gesprochen zu haben schien. Bei dem Gedanken an ihrem Vater und ihr Leben, dass doch so geplant hatte verlaufen sollen, konnte sie nicht verhindern, dass ihr doch noch Tränen in die Augen schossen. Er hatte gewollt, dass sie später ein gutes Leben führte und viel getan, um ihr das zu ermöglichen.


    Vater wollte, dass ich mich um seine Verwaltung kümmere. Er hat immer gesagt, jemandem aus der eigenen Familie vertraue er mehr, als irgendeinem dahergelaufenen Scriba und es wäre eine gute Übung für mich...


    Sie sah ihn wieder an.
    Versteh mich nicht falsch -ich bin hergekommen...Ich will euch sicherlich nicht zur Last fallen nur...
    Sie verstummte, als sie die Veränderung in ihrer Stimme bemerkte, die doch fest und ruhig hatte wirken sollen.

    Sie beobachtete sein Gesicht, während sie sprach, blickte dann aber zu Boden. Der Tod ihres Vaters hatte für sie zuerst eine Welt zusammen brechen lassen, auch wenn sie weit von zu Hause weggewesen war, so war der rege Briefwechsel doch ein Gefühl gewesen, jemanden zu haben, der sich um einen Sorgte. Seit ihre Mutter tot war, war der alte Griesgram ihr immer mehr ans Herz gewachsen, trotz seiner Eigenarten und die Verbindung zwischen Vater und Tochter war eng gewesen. Es hatte mehrere Tage gedauert, bis Chaerea überhaupt hatte begreifen können, was passiert war.


    Danke.
    Ja, wie man mir berrichtet hat, ging es sehr schnell und friedlich. Er war die letzten Wochen wohl schon sehr schwach, ohne, dass ich davon wusste. Er scheint mir seinen wahren Gesundheitszustand verschwiegen zu haben, aus Angst ich würde meine Ausbildung abbrechen..

    Um das Ganze zu erklären, sah sie wieder auf und fügte noch hinzu:

    Ich war die letzten drei Jahre in Griechenland um dort alles zu lernen, was mein Vater als wichtig erachtete. Ich habe selbst nur durch einen Brief von seinem Ableben erfahren ...ich war grade auf dem Weg nach Hause, als der Bote mich erreichte..


    Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe und nahm aus Verlegenheit nun doch den verbliebenen Becher zur Hand.

    Crassus schien ihr ablehnen, sofort auf eine gewisse Schüchternheit zurückzuführen oder aber er hatte selbst Durst. Bei seinen Ausführungen musste sie schmunzeln, ganz ähnlich war es ihr damals in Griechenland ergangen.

    Da magst du recht haben, ich werde die Erfahrung sicherlich noch häufig machen.


    Die Tatsache, dass er eine Weile in Spanien gelebt hatte, verwunderte sie jedoch. Dann kam er auf das Thema, von dem die junge Frau nicht wirklich wusste wie sie es beginnen sollte. Ihre Stimme wurde gleichzeitig etwas leiser.


    Ich bin nicht sicher..ob du Nachricht erhalten hast...
    Vater ist vor einigen Wochen verstorben.

    Sie setzte sich und sah Crassus dabei in die dunklen Augen. Warum waren sie sich eigentlich noch nie früher begegnet? Ihr Vater schien damals wohl wirklich Roma und seine Bewohner hinter sich gelassen zu haben. Auf seine Frage hin, schüttelte die junge Frau leicht den Kopf.

    Danke, nein.

    Es stimmt schon, Ein Blick nach unten. Ich bin sowas nicht gewohnt, aber es gab keine größeren Schwierigkeiten. Was ich von Rom und Italia gesehen habe, war wunderschön und so hatte ich eine Menge Ablenkung.
    Sie lächelte abermals. Crassus schien ihr wirklich zu vertrauen oder er überspielte jegliche Zweifel gut.