Beiträge von Gaius Terentius Primus

Zitat

Original von Quintus Germanicus Sedulus
Die Secunda schlug die Richtung nach Confluentes ein. Sie würden ein Stück weit in auf der Straße reiten und sich dann heimwärts querfeldein durch die Büche schlagen. So würden die Tiere und auch die Reiter eine kleine Übung in Sachen Hindernissbewältigung bekommen was ja auch nicht schaden konnte.
Ob es ihnen gefallen würde, stand allerdings auf einem anderen Blatt.

Primus bildete mit Lucius wie immer die Nachhut. Sie ritten eine Weile und genossen ihr Leben...das Leben eines Eques. Nach einer Weile fragte Primus,
Der Tribun hat am Samstag Schicht,...wir müssen Morgen mit dem Campus anfangen.
Lucius sah herüber iund meinte,
Japp,...was meinst du, wie grenzen wir das Spielfeld ab?...mit Balken...mit Seilen,...oder mit einer farbigen Markierung?
Primus ging in sich,...keine Ahnung...die Sache mit den Balken und Seilen barg sehr viele Verletzungsrisiken,...die Markierungen,...ob man die im Eifer des Gefechts sah?
Wichtig ist auf jeden Fall, daß wir die Zuschauer schützen,...ich denke wir machen Markierungen und entsprechend weit entfernt lassen wir die Gäste sitzen.
Lucius zog die Stirn kraus,
Wie jetzt? Willst du eine Tribüne bauen?
Primus schüttelte den Kopf,...
Naja, mal sehen,...kommt auch auf´s Wetter an,...ich dachte an zwei Ebenen...Tribun Terentius hat mitr ein paar Legionäre abgestellt,...die zimmern uns da schon was.

Salve Alienus,...dachte er,...
Salve Tribun!sagte er und nahm den Sack entgegen,...
Danke, ...was ...ist denn das?
Er sah seinen Cousain fragend an. Natürlich konnte er hineinsehen, aber er fragte besser nach, vielleicht gab es ja noch mehr Informationen...

Primus begab sich in die Horrea, er sah, seinen Cousain mit einem Legionarius stehen und miteinander sprechen.
Salve,...Eques Terentius Primus,...ich soll mich hier melden!
Was es wohl hier geben würde? Primus dachte an den Stall des Tribunen Sura,...da lag noch viel Arbeit vor ihnen.

Primus sah nach vorn,...die Siluetthe der Stadt tauchte langsam vor ihnen auf.
Er sah zu seinem Cousain und erwiederte,
Du glaubst Politiker sind intelligent?
Ein Grinsen zog über sein Gesicht und er schloß,
Alienus, ich werde dieses Gespräch nicht mit jedem führen,...selbst dich habe ich damit irritiert,...und du bist meine Familie...mach´dir keine Sorgen, ...Indigna digna habenda sunt, herus quae facit...

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Der Wachhabende erinnerte sich noch an den Legionarius sah seine Einkäufe und winkte ihn nickend vorbei.
Nur rein in die gute Stube!
So lange war er ja dann doch nicht weg gewesen...

Primus sah seinen Cousain ernst an, hielt der ihn für einen kleinen Jungen?


Alienus! Die Barbaren kommen weil sie Land wollen,...genau wie wir selbst früher!

Daß dieses Land kultiviert ist macht ihnen die Sache nur einfacher.

Denen ist völlig egal, wer auf ihrem zukünftigem Land sitzt!

Die wird auch der Limes nicht aufhalten.


Der Fall Arminus ist doch ein ideales Beispiel für die Ansichten der herrschenden Klientel und den daraus resultierenden Folgen. Der Divus Caesar hat mit der Eroberung Galliens seine ruinierte Kasse wieder gefüllt und nicht nur er hat dies erkannt!

Wir haben Jahrhunderte lang erobert und die eroberten Gebiete anektiert, okkupiert deren positive Eigenschaften unserer Kultur hinzugefügt. Unser momentanes Empfinden basiert auf den Erkenntnissen der unterjochten Völker,...wir haben sie selektiert, weiterentwickelt und in unsere Kultur eingebracht. Sogar deren Götter!

Was uns nicht geheuer war wurde vernichtet,geschliffen...der Boden mit Salz bestreut...bis heute nicht wieder besiedelt.

Die Tatsache, daß wir bisher damit Erfolg hatten ist offensichtlich, aber jede Hochzivilisation hatte ihren Zenit, wurde dekadent,...in Machtbereiche Einzelner verschachert und ging unter.

Die Griechen, die Ägypter, ...die Perser...glaubst du uns geht es anders?
Vielleicht nicht jetzt, oder in unserem Leben,...
Weißt du wofür wir stehen?
Oder glaubst du einfach nur was du glauben willst oder mußt?

Die Parther sagst du?

Die Parthische Kultur ist älter als unsere, wir haben denen Tribut gezahlt!
Hier geht es nicht um Bodenschätze oder Land,...hier geht es um einen definierten, starken Herrscher der uns nicht anerkennt.

Hier geht es ums Prinzip. Du oder ich.

Das ist nun mal so. Der Leitwolf wird immer einmal heraus gefordert.
Du und ich, wir sind Soldaten geworden, weil es die Traditionen so verlangten!
Du und ich leben jetzt und hier und wollen nicht hergeben was wir haben, ...wofür wir stehen.

Wir sollten uns aber den Glauben erhalten, den Glauben an den Traum von Roma,...sonst geht er unter in den Wirbeln der Zeit.

Primus und Thilo blieben mit offenem Mund, den sie schnell wieder zuklappten im Stall stehen. Es war offensichtlich, daß hier absolut alles falsch lief.
Daß das Pferd des Tribunen gegen einen Pfahl lief war ihm nicht zu verdenken,...wahrscheinlich hatte es Suizidgedanken.
Primus ging auf das Pferd zu, welches ängstlich vor der Fackel des Sklaven zurückwich. Er wandte sich zu diesem um und sagte,
Am Besten du besorgst uns mal eine Laterne!
Dann sah er sich den Patienten an. Nach kurzer Zeit war eines klar, er mußte hier raus und der Stall brauchte eine Grundreinigung. Er wandte sich an den Tribun. Darf ich vorschlagen dein Pferd zu uns in die Pabula zu bringen,...und mit ein paar Leuten hier mal Tabula rasa zu machen?

Meine Name ist Gaius Terentius Primus,...Eques. sagte er und folgte dem Tribun mit Thilo in Schlepptau zu dessen Pferd.

Primus sah sich überrascht in eine Ecke gedrängt, und mußte innerlich schmunzeln, er hatte sich in seinem Cousain nicht getäuscht.
Du brauchst dich nicht so aufzuregen, Alienus,...
Wie erstaunlich, hatte er doch nur ein paar der Begriffe benutzt, welche in Roma tagtäglich auf den Foren verhandelt, behandelt oder verurteilt wurden...niemand regte sich groß darüber auf.

Kommt es denn nicht auf die Betrachtungsweise an?...Hat Roma nicht Bürgerkriege wegen differnter Auffassung hinter sich, hat man Caesar, den göttlichen Caesar nicht ermordet,...hat der Divus Augustus bevor er zum Licht der Welt wurde nicht jeden unbequemen Widersacher auf Proskriptionslisten stellen und ermorden lassen, deren Hab und Gut demjenigen überlassen welcher ihn nachweislich ins Jenseits beförderte?
Er sah Alienus an,...dessen Gesicht war immer noch erregt,...

Indem man die Nowendigkeit akzeptiert, gelangt man vielleicht zum Inneren Frieden, das ist aber keine Tabula rasa für die Vorgehensweise.

Was glaubst du wofür der gemeine Legionär kämpft?...Hast du dich das mal gefragt? Warum stehen Zehntausende unter Waffen und verteidigen Aussenposten? Wenn alles Richtig und Gut ist, warum wehren sich denn die Barbaren derart? Warum hat Arminuis,...ein romanisierter Germanischer Fürstensohn,...Offizier, Reiterpraefekt,...warum hat er Varus und seine drei Legionen zerhackt?...Er war in Roma...zog aber sein Volk doch vor....und kam durch sein Volk um. Es ist ein Kreislauf der Macht ob in Roma oder in Terra incognita,...Macht korrumpiert und wir, du und ich,...können das nur für uns selbst verhindern.

Er hielt Alienus die Hand hin,

Clementia (Milde), Iustitia (Gerechtigkeit), Pietas (Frömmigkeit), Virtus (militärische Tüchtigkeit) Moderatio (Mäßigung), Comitas (Freundlichkeit), Temperantia (Selbstbeherrschung), Mansuetudo (Sanftmut), Humanitas (Menschlichkeit), Ciivilitas das ist der Geist Roma´s, das ist der Geist des Imperators,...das ist der Traum von Roma...dafür will ich meinen Beitrag leisten...und wenn es mein Leben ist.l

Der Weg dorthin ist mit Blut erkauft, jeden Tag gehen Hunderte Menschen in die Sklaverei, täglich sterben Tausende Menschen für oder gegen das Imperium...Menschen die ihr Haus und Hof verteidigen, Menschen die elend darben um den Reichtum der Politiker zu mehren.

Er sah Alienus traurig an,

Ist das der Traum von Rom? Korruption, Schachern, Töten, Versklaven,Ausbeuten, Kontrolle...Die Griechen mögen in Frieden zusammenleben, weil tatsächlich nur noch eine Macht die Kriege führt oder brutal unterbindet,...wir...wir sind so etwas wie eine Imperiale Polizei.

Er schüttelte den Kopf und schloß,

Wenn du dich nun fragst, warum ich bei der Legion bin,...so sage ich dir,...weil ich den Traum von Rom träume und alles daran setzen werde was ich kann, damit er wahr wird...und wenn es auch nur für einen Augenblick ist.

Primus sah sich die Bäume an,...er vermochte nicht zu schätzen wie alt sie teilweise waren...
Ja,...zivilisiert,...kommt auf den Standpunkt an. Unsere Zivilisation ist es schließlich welche diese Wälder abholzt, für ihre Häuser, Schiffe, Möbel, Palisaden und nicht zuletzt für ihre Thermen.
Er dachte an die wüsten Landstriche durch die er als Kaufmannsbegleiter gereist war. Auch dort wogten einmal Wälder ohne Anfang und Ende,...dann änderte sich die Kultur der Bevölkerung und sie wurden abgeholzt,...der Boden erosierte und verödete schließlich,...er mochte sich nicht vorzustellen, wie es hier in 200 Jahren aussah, wenn die Zivilisation weiter fortschreiten würde.
Fragst du dich manchmal ob es Recht ist was wir tun?...uns die Welt untertan zu machen, die Pax Romana als das Nonplusultra hinzustellen?

Primus folgte seinem Cousain in angemessener Geschwindigkeit und schloß zu ihm auf. Als er neben im vor sich hinritt, sah er Alienus an,...jedoch nichts an seinem Gesicht ließ auf irgendwas schließen.
Schade......dachte Primus.
Dann eben ein vernünftiger Ritt zurück,...er war trotzdem froh, daß die letzten Stunden ihm seinen Cousain etwas näher gebracht hatten.

Primus schwang sich ebenfalls auf seine Stute und folgte Alienus auf die Straße zurück...
Die Gesundheit riskieren?...dieser Gedanke ging ihm noch durch den Kopf.
Er hatte schon so viele Rennen bestritten,..aber seine Gesundheit hatte er nie riskiert...er dachte lächelnd daran was Alienus wohl zu den Reiterspielen sagen würde...es war im Grunde ein Desaster für Gesundheitsliebende...aber auch ein Heidenspaß.

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Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
Agrippa gab Zeichen zum Aufsitzen und sah daß die Equites wie ein Mann in die Sättel stiegen. Sie richteten die Schilde ein und hielte die Hasta gerade hoch.
Ein wenig Stolz lag auf seinen Zügen, als er mit dem Zeigefinger nach vorne wies,...bis an den Horizont ...und darüber hinaus...
Zur letzten Patrouille.
Die Turma secunda folgte den beiden zur Porta Praetoria

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Ach ja, seufzte Primus...immer die Etikette wahren. Wo blieb denn da die vielzitierte Lebensfreude?
Primus ging zu den Pferden und holte sie heran. Er reichte Alienus die Zügel und meinte,
Natürlich,...du hast recht...wie wäre es denn mit der Porta Decumana?...da sieht uns kaum jemand und es geht durch Felder und Wiesen...und wir stoppen den Lauf auch vor den Hügeln,...damit uns niemand "sieht".
Jetzt war er gespannt...obwohl er eigentlich nicht mit einem Zuspruch rechnete,...Alienus war inzwischen mit Leib und Seele Offizier...vielleicht war das auch ein Attribut dessen was er mit "Alt geworden" meinte.
Primus grinste leicht bei dem Gedanken der gerade durch seinen Kopf ging,...
...oder er hat die Befürchtung zu verlieren,...wie sähe das denn aus?

Primus nickte und bat Thilo die Kiste zu holen.
Ein Sammelsorium an Dingen die man für die Pflege und Behandlung von Pferden brauchte.
In Ordnung Tribun,...wenn Thilo zurück kommt, bringt er uns eine Kiste mit erfahrungsgemäß nützlichen Hilfsmitteln zur Behnadlung kleinerer Krankheiten.
Thilo kam herbei geeilt und Primus warf einen Blick in die Kiste.
Zufrieden nickte er und meinte,
Wenn es dir Recht ist können wir jetzt dein Pferd untersuchen.

Primus hörte dem Tribun aufmerksam zu... das konnte viele Ursachen haben...
Er stellte die Frage die ihm als erstes einfiel...
Wie alt ist dein Pferd, Tribun?
Die symphtome lassen zu, daß das Pferd den grauen Star hat und erblindet, die schnelle Erschöpfung läßt auf zu wenig Bewegung schließen, das schwere atmen auf eine Bronchiale Entzündung wennn nicht gar eine Dämpfigkeit.
Alles in allem Sympthome für ein altes Pferd...oder eines, daß der Jahreszeit gemäß nicht genug bewegt wird...und der mangelnden Stallhygiene Tribut zollt.

Primus stand ebenfalls auf und klopfte sich ein paar Krümel von der Hamata.
Er sah Alienus grinsend an und fragte spitzbübisch,
Wer zuerst an der Porta Praetoria ist?

Primus nickte den Kameraden zu und sie gingen zurück an ihre Arbeit.
Tribun, ich werde dich mit einem der Calones begleiten,...wo steht dein Pferd?...und vor allem welche Symphtome weist es auf?.
Was nicht unwichtig war, denn wer weiß in welchem Zustand das Pferd war und was sie an Hilfsmitteln brauchten.

Offizier anwesend! schallte es durch die Pabula.
Primus hatte Stallwache und war als Wachhabender eingeteilt.
Wieder einmal kam der Ruf denkbar ungeeignet und er hatte wieder beide Hände voller Balsam zur Behandlung der Mauke.
Selbst Thilo, sonst die Ruhe selbst schüttelte schon mit dem Kopf.
Wie schon zuvor reichte er ihm ein Stück Stoff und Primus wischte sich die Hände daran ab. Dann eilte er vom Quarantänebereich nach vorne, wo das Contubernium I Turma secunda bereits angetreten war.
Primus stellte sich in entsprechendem Abstand vor den Offizier und salutierte.
Turma Secunda vollzählig angetreten,...Tribun,...148 Pferde, 30 auf Abtrieb, 3 in Quarantäne,...keine besonderen Vorkommnisse.
Primus blieb wie seine Kameraden in strammer Haltung vor dem Offizier stehen und erwartete Order.