Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Primus zog sein Pferd herum und achtete darauf, daß Lucius und Ocellus stets auf seiner Höhe waren. Sie trabten bis an das Ende des Platzes und zogen die Pferde wieder herum.
    Also Kameraden, ich gebe das Kommando, wenn ihr einverstanden seid...
    Die beiden sahen sich an und nickten zustimmend.
    Gut,...wenn ich Jetzt rufe, bremst ihr den Lauf ab,..wenn ich Runter rufe, stoppt ihr das Pferd und steigt ab.
    Er sah die beiden an und sie nickten verstehend.
    Wenn man ein Pferd aus vollem Galopp abbremst und abspringt, kann es sein, daß ihr vom eigenen Pferd überrannt werdet,...weil es die Sitaution nicht richtig mitbekommt.


    Ein kurzer Blick und sie jagten wieder in Richtung Duplicarius.
    Primus schätzte den Halteweg des Pferdes ein und brüllte,
    Jetzt! Sie stoppten den Galopp der Pferde bis zum Trab ab.
    Runter! Die Pferde wurden vollends gestoppt und die Eques glitten von den Pferden.
    Sie hielten die Zügel der Pferde fest in Ihren Händen und standen still.

    Primus erhob sich und nickte Sergius zu. Der Packen mit dem Zelt lag ja gut sichtbar im Schein des Feuers.
    Das sich der Optio hier niedergelassen hatte lag es nahe, daß er hier sein Zelt stehen haben wollte. Sie untersuchten den Boden nach Unebenheiten und traten den einen oder anderen Stein weg.
    Das Zelt war schnell ausgepackt und mit Pflöcken in der Flucht zu den anderen Zelten fixiert. Während Sergius im Zelt verschwand um die Stangen zu setzen, zog Primus die Schnüre von aussen stramm und befestigte sie mit weiteren Pflöcken. Sergius kam aus dem zelt hervor und befestigte das Eingangstuch, damit sie des Optios Sachen einbringen konnten.
    Noch rasch die Pritsche aufgestellt.
    Die beiden traten zum Optio und meldeten,
    Das Zelt ist bezugfertig, Optio!

    Primus nickte mit dem Kopf, wies aber zu seinem Duplicarius.
    Der machte immer noch keinerlei Anzeichen.Was soll´s ...dachte sich Primus. Anscheißen kann mich ja immer noch...


    Später,...vielleicht!


    Die Feier würde wahrscheinlich etwas länger dauern...wie er die Kameraden kannte. Er würde auf jeden Fall noch kurz reinschauen.

    Primus stand bei seinem Duplicatus und sah der Beförderung von Drusus zu.
    Fehlte jetzt nur noch Sabinus und sie wären alle durch...
    Gerade gratulierte Valerian Drusus,...Primus sah auf den Duplicarius, der wie ein Standbild der Zeremonie folgte.
    Er hob zwei Finger an den Helm und grüßte Drusus und Valerian.
    Dann hob er den Daumen und gratulierte ihm aus der Ferne.
    Primus war sich nicht sicher was der Duplicarius vorhatte, daher zog er die Schultern hoch und zeigte als Zeichen seines Problems die beiden Handflächen.
    Vielleicht hatte er nachher noch Gelegenheit zu den Kameraden in die Unterkunft zu gehen und mit ihnen zu palavern,...er wußte ja nicht was noch in der Turma vonstatten ging.

    Primus ging nach dem Essen mit Sergius noch los um den Kessel zu reinigen und vom Reisighaufen Nachschub für das Feuer besorgen. Dabei flanierten sie durch das Lager und sahen den Optio alleine beim Essen.
    Er meinte zu Sergius;
    Sieh mal Sergius, der Optio...sitzt ziemlich alleine da...
    Sergius stocherte noch mit einem Span in seinen Zähnen nach Resten der Mahlzeit. Er nickte und meinte,
    Ja,...vielleicht ist er ja gerne alleine?
    Primus bezweifelte das, niemand war gerne alleine...besonders nicht in einem Marschlager und vor einem Kampf...weshalb waren sie sonst wohl hier?
    Sie passierten die Stelle an welcher der Optio saß und grüßten,
    Salve Optio! Guten Appetit!
    Salve Optio! Wohl bekomm´s!
    Sie bleiben bei ihm stehen und Primus ging in die Hocke, weil der Optio es sich auf einem Baumstumpf gemütlich gemacht hatte.
    Brauchst du gleich Hilfe beim Zeltbau?

    Da war es wieder das ...Laevum, laevum, laevum...
    Die vertrauten Marschgeräusche nahmen zu.
    Die Centurie setzte sich in Bewegung,...zurück ins Castellum, ...zurück nach Hause. Primus blickte zur Seite und sah Sergius marschieren, wie so oft kaute er auf irgendetwas herum.
    Wie es wohl Rufus gehen würde, fragte er sich.
    Vor ihnen ritt der Centurio auf seinem Muli, hinter ihnen marschierte der Optio.
    Valerian und Superbus sah er nicht,...
    Sie hatten etwas gemeinsam...nach diesem Abenteuer...zumindest hatten sie einiges gelernt.

    Primus betrachtete die Schmiedearbeiten und fragte sich immer mehr, was Valerian hier wohl hergetrieben hatte...
    Er hoffte nicht, daß er etwas ausgefressen hatte,...
    Der Koloss begann auf einer Eisenstange zu schlagen und Valerian bemühte sich im Schlagrythmus die Stange zu drehen.
    Das Bild, welches die beiden dabei abgaben, war grotesk.
    Ein Riese und ein im Vergleich kleiner Mann hämmern und schlagen in einer Atmosphäre des Hades auf glühenden Eisenstangen herum.
    Ein Bild wie aus einem schlechten Traum.


    Er begann zu verstehen, warum Sklaven, welche unter solchen und ähnlichen Umständen arbeiteten nicht sonderlich lange lebten.
    Sein Pilum schien fertig zu sein...

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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Der Duplicarius saß unbeeindruckt in seinem Sattel. Die Heißsporne vor ihm dachten wirklich sie seien die Größten.


    Fast gelangweilt sah er sie an und meinte,
    So, Eques,...das Ganze nochmal,...und diesmal haltet ihr 4 passus von mir entfernt an, springt ab. Beruhigt das Pferd, springt wieder auf und das gleiche von vorn!


    Auf diese Weise sollten sie lernen von einem Pferd zu springen um sich einer Sitaution zu Fuß zu stellen.
    Der Witz dabei war, ein Pferd lies sich kaum von jetzt auf gleich ruhigstellen.


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    Nun,...dachte Primus,...das dürfte kein Problem sein.


    Sie trabten also los und versuchten dabei eine Reihe zu halten.
    Am Ende des Platzes machten sie kehrt und preschten los in Richtung Duplicarius. Sie jagten über den Platz, die Körper fast auf die Hälse der Pferde gelegt.
    Die Geräuschkulisse der galoppierenden Pferde ließ die Probati auf dem Platz mit ihren Übungen inne halten und sie starrten den Eques gespannt hinterher.
    Die Ausbilder stemmten die Hände in die Hüften und schüttelten mißbilligend den Kopf.


    Kurz vor dem Duplicarius, der wie ein Reiterstandbild wartete, zügelten sie ihre Pferde. Dabei ginsten sie sich verschwörerisch an.
    Die Pferde tänzelten etwas nach diesem Galopp, waren aber leicht zu kontrollieren.
    Primus nickte anerkennend über die Gute Arbeit der Pferdezureiter.

    Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie nahmen ihre Pferde beim Halfter und zogen sie in den Stall. Primus holte sich sein Pferd, welches gerade an einem Trog stand und soff.


    Der Duplicarius wies ihnen Sättel und Zaumzeug zu.
    Das Satteln war schnell getan. Sie saßen auf und folgten sie den Duplicarius zum Exerzierplatz.
    Dort angekommen suchten sie sich einen Bereich an dem sie ungestört ihre Reitmanöver durchführen konnten.


    Die Tiere waren gut geschult und so war es kein Problem sie während der Erklärungen des Duplicarius ruhig zu halten.
    Gespannt lauschte Primus den Ausführungen des Duplicarius...

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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa sah Primus an und meinte,
    Ich rate dir, dein Herz nicht zu sehr an ein Pferd zu hängen,...sie haben einfach ein kürzeres Leben als wir!


    Dann wandte er sich den anderen Beiden zu und sagte,
    So, Eques, dann sattelt mal eure Pferde,...ich möchte einmal sehen was ihr so drauf habt.



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    Eine tiefer Schmerz erschien in Primusa Brust und fraß sich vor bis in seinen Schädel. Er rieb sich den Nacken und sah auf den Boden,...


    Vor seinem geistigen Auge sah er Argos,...sein erstes eigenes Pferd.
    Es erinnerte sich an die Ausbildungszeit,...an den Spaß,...an die Kämpfe...
    ...vorbei....wie scheinbar alles aus seiner Vergangenheit...löste sich ein letztes Glied vor seinen Augen auf...
    Er schniefte kurz und sah Agrippa traurig an, der den Blick mindestens ebenso traurig erwiderte.


    Dann straffte er seinen Rücken und meinte,...
    Nun, so ist das,...alles ist vergänglich...

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    Eques Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa zog die Schultern hoch und meinte,
    Tja,...dann haben wir eigentlich nur noch die Mulis,... dabei grinste er verneinend.


    ...und ....die Offizierspferde....aber da...
    Er stoppte abrupt seine Gedanken ab.
    Aber ja! Dachte er,...der Tribun Terentius hat doch vor ein paar Monaten hier ein seltsames Pferd abgegeben. Es hatte einen ziemlich kleinen Kopf...war auch sonst irgendwie anders als die Pferde der Legion...
    ...Jaaa,....da ist ein Pferd abgegeben worden,...komisches Tier,...hat so einen kleinen Schädel,...Weiß,...Hengst...
    Er nickte, sich erinnernd...Der war einige Zeit die Attraktion hier,...
    Agrippa zog sein Gesicht in Trauerfalten, als er weiter erzählte.
    War eine ziemlich üble Sache,...wollte nichts fressen,...war ziemlich aggressiv,...
    Er legte Primus die Hand auf die Schulter,...
    Irgendwann ist er eingegangen,...tut mir leid Primus.
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    Primus verlor sich ganz kurz in Gedanken...ehe er antwortete.


    Ich habe einige Jahre als Begleiter von Handelskarawanen verbracht,...dabei bin ich viel herum gekommen und habe einiges aufgeschnappt.


    Er dachte kurz an die Pferdemärkte in Asia Minor,...wo tausende Pferde auf einen neuen Besitzer warteten. In seinem inneren Ohr hörte er noch die multiplen Geräusche dieses Marktes.


    Er sah Agrippa fest an und meinte,


    Ich habe noch ein eigenes Pferd hier irgendwo unterstehen...meinst du ich könnte auf ihm meine Ausbildung vollziehen?


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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa, etwas irritiert, entgegnete,
    Ähem,...ja,...äh,...was hast du denn für ein Pferd?


    Er sah sich in der Koppel nach einem Pferd um, welches er Primus zuordnen würde.
    Primus schüttelte den Kopf und entgegnete,
    Es ist nicht hier auf der Koppel...ich habe bereits danach gesucht.

    Primus klopfte der Stute auf den Hals und wandte sich Agrippa zu.
    Ich habe mirzunächst einmal Hufe, Fesseln und Beinmuskualatur angesehen. Die Hufe haben keinerlei Risse, die Fesseln sind straff und von geradem Wuchs.
    Er ging nach vorn zu deutete auf den Hals.


    Der Hals ist muskulös und sie zeigt eine entspannte Haltung. Die Brust ist ausgeprägt und...
    Primus nahm den Pferdekopf in beide Hände. Er strich am Unterkiefer entlang, sah in dieAugen, und Nüstern, öffnete das Maul und sah sich Zähne und Schlund an. Dabei nickte er und entgegnete, während die Stute, der Untersuchung überdrüssig sich von ihm löste und mit hocherhobenem Schweif davon trabte,


    Sie hat keine Knoten an den Drüsen, die Augen und Nase sind trocken, dem Gebiss nach dürfte sie etwa 5 bis 7 Jahre alt sein.


    Primus sah ihr hinterher...


    Sie macht einen gesunden Eindruck, auch wenn sie noch einen ausgeprägten eigenen Willen zu haben scheint.

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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa betrachtete die Wahl der Neu-Eques und nickte.
    Warum habt ihr gerade diese Pferde ausgewählt?
    Er verzog das Gesicht und meinte,
    Nennt mir doch bitte noch einmal eure Namen…dabei sah er die drei eindringlich an.
    Du! …er zeigte auf Primus.
    Primus entgegnete:
    Gaius Terentius Primus…
    Agrippa stutze…Terentius?...nicht unbekannt der Name.
    Es reicht wenn ihr mir eure Gentil und Coqnomen nennt…
    Dexius Lucius...Livius Ocellus meldeten sich die beiden Anderen.
    Agrippa nickte und meinte ,
    Gut,…Dexius, warum hast du dieses Pferd gewählt?
    Dabei klopfte er dem Schecken auf den Hals.


    Dexius sah das Pferd an, zog die Schulter hoch und meinte,
    Es hat einen kräftigen Wuchs, starke Fesseln, klare Augen und einen geraden Rücken…


    Agrippa nickte,…und du Livius?
    Livius entgegenete,…dieselben Gründe, wie sie Lucius angeführt hat ,…und es hat mir gefallen.
    Agrippa verzog das Gesicht zu einem Grinsen und schüttelte den Kopf.
    Dann wandte er sich Primus zu, der inzwischen den Körper seines Pferdes geprüft hatte.
    Ihm war verhin schon aufgefallen, dass es sich bei Primus um einen speziellen Typen handelte. Noch nie in all den Jahren war es ihm untergekommen, dass ein Pferd sich seinen Reiter ausgesucht hatte. Die Art und Weise, mit welcher Primus das Pferd begutachtete ließ zumindest Erfahrung im Umgang mit Pferden schließen.


    Bei Dir stelle ich die Frage anders Terentius,…dabei bemühte er sich den Namen möglichst unauffällig auszudrücken.
    …was hast du bei deiner Begutachtung festgestellt,…denn du hast dir das Pferd ja nicht direkt ausgesucht...


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    Primus kratze die Reste ds Eintopfs aus dem Kessel, sodaß jeder noch einen Nachschlag bekam. Er sah die zufriedenen Gesichter und spürte eine Freude über das Gelingen seines Kochversuchs.
    Er nahm dem Kessel, füllte ihn mit Wasser und hängte ihn wieder über das Feuer,...so würde er nachher besser zu reinigen sein. Dann setzte sich hin und sah in den nächtlichen Himmel. Stellenweise waren die Steren zu sehen...
    Fröstelnd zog er sich den Sagum um die Schultern...der Winter nahte,...
    Und sie machten eine Kampagne im Winter...