Die Stimme des Centurios war laut genug, daß Primus alles verstehen konnte.
Er stieß etwas genervt Luft aus...Puhhhh...
Also doch noch schanzen...oder Wache schieben...keine sichere Unterkunft hinter den Palisaden.
Prima!
Beiträge von Gaius Terentius Primus
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Sergius und Primus brachten den Scorpion in der gewünschten Distanz in Stellung. Während Sergius die Pfeile holte peilte Primus das Ziel an.
Er versuchte die größere Distanz durch ein anheben des Abschußwinkels auszugleichen. Wobei der herrschende Wind die Trefferquote weiterhin schmälern würde. Sergius kam an und brachte die Geschosse.
Pruimus nickte und meinte,
So müsste es gehen...
Sie spannten und bestückten die Waffe.
Der Wind pfiff über den Platz...
Sie warteten noch einen Augenblick ab.
Jetzt! rief Primus in einem Windstillen Moment.
Der Pfeil flog in Richtung Ziel...senkte sich ab und traf den oberen Rand der Scheibe. Sergius drehte sich grinsend um und meinte,
Das hätte ihm glatt die Rübe rasiert!
Primus nickte nachdenklich und veränderte den Winkel.
Der nächste Schuss ging daneben...ein Windstoß lenkte den Pfeil ab und trug ihn vom Ziel weg. Sie warteten ab...
Schuß...
Jah...! ...die Richtung stimmte.
Jetzt hieß es nur noch die Witterung zu beachten.
Die Waffe war justiert und eingeschossen. -
Sergius staunte nicht schlecht über den Befehl des Optios...
...was meint er denn mit bedachter?
Er nahm den Helm ab und kratzte sich umständlich den Schädel.
Primus zog die Schultern hoch und entgegnete,...
Keine Ahnung, me amicus...aber das mit dem Genauer...das bekommen wir sicher hin! Er griff sich einen neuen Pfeil, während Sergius die Sehne spannte. Der Rückholer rastete ein und Primus platzierte den Pfeil in der Abschußrinne. Dann veränderte er ein wenig die Abschusswinkel, die Entfernung stimmte ja, nur den Einschlagwinkel nicht. Peilte an der gedachten Schußbahn entlang zum Ziel...
Er war zufrieden... gerade war kein Windstoß...
Sergius jetzt!
Sergius schlug auf den Auslösemechanismus und den Pfeil schoß in Richtung Ziel. Mit einem satten Geräusch senkte er sich eine Handbreit über dem letzten Treffer höher und mehr zur Mitte in die Zielscheibe.
Hah! entfuhr es Sergius,...und es hörte sich an wie ein gröhlender Bär. -
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Sergius Gesichtsausdruch war voller Pein...
Was zum Mars bequatschen die denn da so lange,...mir kommt es bald zu den Ohren heraus!
Immer wieder lugte er nach vorne, als ob sich sein Harndrang so egalisieren lies.
Ach was, scheiß´drauf.Er reichte Primus seine Ausrüstung und stellte sich zum Strassenrand hin. Hob seine Tunika, schob den Cingullum auf Seite und kurz darauf ergoss sich ein goldener Strahl in die Strassenböschung.
Aahhhhh....säuselte er.
Während Primus die Offiziere im Auge behielt.
Er hörte ein Geräusch...So...fertig!
Sergius grinste erlöst und nahm seine Ausrüstung wieder an sich. -
Primus und Sergius taten wir geheißen. Sie richteten die Waffe auf die aufgestellten Zielscheiben aus.
Hiernach kurbelte Sergius und die Sehnen wurden gespannt, ähnlich einem Bogen. Die Kurbelei hatte ein Ende als der Rückholer einrastete.
Primus legte einen der Pfeile, etwa 2,5 Fuß (75cm) lang in die Rinne mit dem Schaftende gegen die Sehne. Dabei lugte die metallverstärkte Spitze vorne aus der Schildbewehrten Öffnung heraus.
Er nickte Sergius zu und trat ein wenig zur Seite, hinter den Scorpion.
Sergius schlug auf den Verschluss, welcher den Rückholer justierte, woraufhin dieser den Verbund löste und die Sehne freigab.Der Scorpion ächzte kurz und der Pfeil wurde nach vorn geschleudert, flog einen Bogen und schlug knapp vor dem Ziel in den Boden.
Primus lugte nach vorn und meinte,
Die Richtung stimmt,...lass uns mal einen Passus ( 1,5m) vorverlegen.Sergius schobmit Primus die Waffe nach vorn. Sie richteten sie auf die Zielscheibe aus und wiederholten den Spannvorgang. Legten den Pfeil ein und ab das Ding!
Diesmal stimmte die Reichweite! Der Pfeil traf die Zielscheibe rechts untere Hälfte.
Erneut ausrichten...Schuss, Treffer. Fast mittig...naja,...es war recht windig.
Die Waffe war auf das Ziel eingeschossen.
Die beiden grinsten sich an...und Sergius strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
Primus machte Meldung beim Optio.
Probatus Terentius meldet,...Waffe ausgerichtet und eingeschossen!Sim-Off: Für alle die es interessiert
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Primus und Sergius begutachteten den Scorpion.
Im Grunde war es eine Weiterentwicklung der griechischen Palintona durch Marcus Vitruvius Pollio. Er hatte unter Julius Cäsar verschiedene griechische Waffen perfektioniert.Im Grunde ein großdimensionierter Bogen auf einem stützendem Gestell.
Die Sehnenbündel wurden per Winde zurück gekurbelt und mit einem Geschoß bestückt , also ein zweiarmiges Torsionsgeschütz, dessen Schleuderkraft auf der starken Verdrehung zweier Sehnenbündel beruhte, und mit welchem vorzugsweise Steine, große Bleikugeln und balkenähnliche Pfeile in einem Winkel von 45° geschleudert wurden.
Das Geschoss dieser Scorpione waren eisenbeschlagene Pfeile, die auf einer durch eine Richtschraube vertikal beweglichen Rinne ruhten und so einen variablen Elevationswinkel erhalten konnten.Bei größeren Ballisten mussten zahlreiche Männer die Sehnen spannen, teilweise unter Zuhilfenahme von Maschinen,...wie auf den Galeeren.
Primus hatte noch nie ein solches Geschütz in Aktion gesehen und war gespannt, wie weit es trug. -
Nun gut, es war dunkel,...der Centurio war geweckt worden,...aber der Gefangene war schon gefesselt. Primus dachte sich seinen Teil und führte den Germanen zu der Stelle an welcher das Maultier des Centurio angebunden war.
Hier war ein Pfahl in den Boden gerammt worden. Er schob mit dem Fuß etwas Stroh auf den Bodenzusammen und band den Mann am Pfahl fest.
Dann warf er ihm eine Decke über,...die Nacht war kalt und feucht,...er sollte die Nacht überleben.
Primus kniete sich vor ihm hin und betrachtete im schwachen Licht das Gesicht des Mannes. Sein Unterkiefer war stark geschwollen. Primus tauchte ein Tuch in Wasser aus seiner Feldflasche und legte es kühlend auf den Kiefer, nach einer Weile fragte er, Wie heißt du?
Der Germane starrte ihn unter seinen strähnigen Haaren hervor an.
Er sagte nichts. Primus stand auf und wandte sich zum gehen.
Armin. knurrte der Mann.
Primus nickte und meinte, Armin,...Arminius,...geschichtsträchtiger Name...ich rate dir Morgen zu kooperieren...
Dann wandte er sich um, nickte der Wache zu die sich bereits eingefunden hatte und suchte Sergius und sein Zelt. Er war hundemüde. -
Primus hörte zu, was Sabinus ihm zu sagen hatte...
Als dieser geendet hatte entgegnete er,Alles im Leben hat seine Zeit,...hat seinen Sinn. Ich habe in der Zeit in welcher ich diesen Bogen baute viel gelernt, viel über mich selbst heraus gefunden.
Er sah auf die Zielscheibe, betrachtete die Pfeile die in ihr steckten.Es ist gut so,...ich möchte daß du ihn bekommst,...
Er betrachtete noch einmal das polierte Holz, die perfekte Symetrie.Er ist für mich vollendet,...du mußt ihn erst zähmen und auf dich anpassen...
Primus hoffte, daß Sabinus auf diese Weise etwas von diesem unheiligen Zorn und Groll der in ihm wohnte kanalisiert bekam.
Ein Mann braucht etwas an dem er sich ablenken konnte,...wenn auch nur für eine gewisse Zeit.
Für Primus war es an der Zeit etwas Neues zu beginnen. -
Das dauerte ja ewig da vorne.
Primus freundete sich schon mit dem Gedanken an, daß sie das alte Auxilliarlager wieder auf Vordermann bringen mussten,...es war zwar etwas verfallen, aber im Grunde intakt... -
Primus bemerkte die Freude, mit der Sabinus den Bogen handhabte.
Jeder Schuß wurde besser. Er schien das Prinzip verstanden zu haben.
Bald waren alle Pfeile verschossen.
Das Kompliment von Sabinus erwiderte er,Behalte ihn...es ist deiner.
Er würde sich einen neuen bauen, es gab vielleicht noch das ein oder andere zu experimentieren,...zum Beispiel das Holz,...vielleicht gelang es ihm ja einmal dieses Bambuseae aufzutreiben.
Es war eine gute Idee Sabinus den Bogen zu schenken, er fühlte sich gut und hoffte daß Sabinus das Geschenk annahm.Ich möchte dir noch etwas zu diesem Bogen sagen...
Der serenische Kyudo-Bogen (Yumi) ist asymmetrisch. Im Unterschied zu allen anderen Bogen wird hier der Pfeil zum Schuss auf der dem Schützen abgewandten Seite des Bogens geführt.
Es wurde verschiedentlich diskutiert, dass der Kyudo-Bogen als Reiterwaffe entwickelt wurde. Als Argument wird der kürzere (aber auch stärkere) untere Wurfarm angeführt, der beim Schuss vom Pferd aus den geringen Platz bis zum Pferderücken optimal ausnutzen kann. Zusätzlich ist zu bemerken, dass die Serener die Pfeile eine spezielle Behandlung erfahren: Um die Leitfedern zu stärken, wird der Pfeil (bzw. der Teil von der Nock bis zum Ende der Federn) einige Zeit über Wasserdampf erhitzt. Manchmal haben Pfeile auch vier Federn, wobei zwei davon oft verkürzt sind.
Entscheidend für die Position des Pfeils ist die Frage, wie der Bogen gespannt wird, römisch mit drei Fingern, oder serenisch mit dem Daumen.
Davon ist abhängig, in welche Richtung die Sehne von den Fingern bzw. Daumen gleitet. Der Pfeil liegt immer auf der Seite dieser Richtung, bei drei Fingern links, beim Daumen somit rechts.
Dies ist erforderlich, um zu vermeiden, dass der Pfeil beim Abschuss am Bogen anschlägt. Wird der Schuss gelöst, krümmt sich der Pfeil zuerst in die Bogenmitte, dann durch die eigene Elastizität in die entgegengesetzte Richtung.
Genau zu diesem Zeitpunkt passiert der Pfeil den Bogen und wird somit nicht abgelenkt. Der Pfeil gleitet nicht die ganze Zeit bis zum Verlassen der Sehne entlang des Bogens.Das war jetzt etwas viel, aber Primus hoffte Sabinus hatte ihn verstanden.
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Primus nahm mit Sergius die sperrige Waffe und Transportierte sie vorsichtig, zumindest unter den wachasamen Augen des Optios aus dem Horreum.
Der Weg zum Exerzierplatz erschien ihm ewig lang, waren seine Arme doch etwas kürzer und weniger stark als die seines Kameraden.
Sie kamen jedoch ohne Schaden glücklich an und brachten den Scorpion in Stellung.
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Er war ungleich kleiner als seinerzeit die Waffen auf der Galeere. -
Primus war froh endlich mal zu stehen. Er rückte die Ausrüstung etwas gerade.
Die Stadt schien etwas schlicht zu sein. Die Überreste des alten Legionslagers waren auch nicht gerade vielversprechend.
Der Centurio sprach mit irgendwelchen Germanen...vielleicht bekamen sie in der Stadt Unterkunft und brauchten heute nicht zu schanzen...
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Sergius stellte sich auf die Zehenspitzen um etwas zu erkennen...
Hmmm,.... knurtte er nur......die quatschen und quatschen,...ich muss mal langsam austreten! -
Die Probati warteten hinter dem Optio. Kein Wort fiel. Alles wartete auf die neuen Waffen. Primus hatte einmal in Ostia ein paar Galeeren gesehen an dessen Bug ein Scorpion stand. Da er damals auf Handelschiffen fuhr hoffte er, daß die Waffe nicht auch auf Piratenschiffen ihre Verbreitung fand.
Er dachte an die Worte des Optio in Bezug auf Wahrnehmung des Einschlags...
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Während der Optio seinen Bericht leistete. Nahm Primus den Germanen am Oberarm und zog ihn von den ihn umgebenden Legionären fort und brachte ihn zu den beiden Offizieren.
Der Germane schien zu spüren, daß es keinen Sinn hatte sich zu wehren.
Er folgte Primus ohne Gegenwehr. Er schien es ihm anzurechnen, daß er ihm vorhin geholfen hatte.
Primus trat in den Gesichtskreis des Centurios und hieß den Germanen stehen zu bleiben. Dann gab er Valerian das Seil, welches um die Hüften des Mannes gewicktelt war. Primus trat neben den Optio und meldete,
Der Gefangene, Centurio!
Der Germane stand mit gebundenen Händen vor dem Offizier und blickte zu Boden. -
Primus trat mit den Anderen an und wartete auf weitere Befehle.
Der Optio hatte es gut in seinem Sagum,...die Probati standen ohne den schützenden Mantel in der Kälte. Das Jahr neigte sich dem Ende zu,...und hier in Germania war es anderes als in den südlichen Provinzen. Primus dachte an den milden Winter in Ägypten im letzten Jahr, dachte an die Karawane, an die Überfahrt nach Phapus...
Ein eisiger Windstoß riss ihn zurück in die Wirklichkeit...irgendwie war er dankbar dafür.
Gespannt richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Optio.
Was stand heute an? -
Primus übergab sein Pferd einem der Stallknechte und half dann Sergius sein Pferd einzufangen.
Der heutige Tag kam ihm im Gegensatz zu den bisherigen Ausbildungstagen seltsam entspannend vor.
Er stellte fest, daß die Probati allesamt und sonders froh waren, diesen Teil der Ausbildung hinter sich zu haben...
Ein wenig wehmütig sah er sich die Ställe an.
Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter,...
Sergius...
Gibt es eigentlich irgendetwas, was du nicht kannst? fragte er und schüttelte mit dem Kopf.
Primus lächelte und nickte.
...Schwimmen!
Dann verlieißen sie die Ställe und Gatter der Reiterei. -
Irgend jemand gab ihm einen vollen Becher Vinum und er beteiligte sich am Trinkspruch. "Auf Valerian, und seine Beförderung."
Dann nippte er leicht am Becher...
Muslum...dachte er vor sich hin.
Valerian hatte keine Kosten gescheut. Dies hier schien ihm viel zu bedeuten. -
Primus nickte Sabinus zu und entgegnete,
Ich stimme dir zu,...ich denke das war ein Spähtrupp,...Waldläufer.
Er zog den erbeuteten Prunk Puggio aus dem Cingullum. Gold und Edelsteine glitzerten im Fackelschein als er ihn Sabinus zeigte....und sie haben schon Römer getötet...so etwas läßt sich niemand freiwillig abnehmen.
Er verstaute den Puggio wieder unter seinem Mantel.
Dann sah er in den Nachthimmel.
Ja,...ich fürchte das war erst der Anfang... -
Primus nickte anerkennend um reichte Sabinus den nächsten Pfeil.
Aufmunternd nickte er ihm zu.
Nur zu,...du mußt nur noch deinen Schießrytmus und deine Mitte finden...du mußt versuchen Eins zu werden mit dem Bogen...du mußt das Ziel in dir aufsaugen, ...es inhalieren.
Primus sprach die selben Worte die ihm einst sein eigener Menthor sagte.
Es gab daran nichts zu verbessern.
Wenn du dich konzentrierst, alles andere außen vor läßt und dich nur auf das Ziel fixierst, wirst du Tief in deinem Inneren wissen, wann du den Pfeil abschießt. Dann trat er ein Stück zur Seite um Sabinus mit dem Ziel alleine zu lassen. -
Primus hatte sich nach den Training noch frisch gemacht und betrat mit sauberer Kleidung die Unterkunft des Legionarius Valerian.
Er nickte den Anwesenden zu und setzte sich zu ihnen.