Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Primus nickte und winkte einen Calone zu sich heran um kurz mit ihm zu reden. Dieser murmelte sein Verstehen und verschwand kurz darauf in der Pabula.
    Primus meinte,
    „Ich stelle dir einen meiner Dreijährigen zur Verfügung,...Aiolos...er stammt aus meiner Zucht und ich möchte ihn dir anvertrauen.“
    Kurz darauf kam der Calone mit Aiolos, fertig gesattelt, bereit zum Aufbruch.


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    Sein schwarzes Fell glänzte als sei das Pferd eine lebendig gewordene Obsidianstatue. Geballte Muskeln spielten unter dem Fell und intelligente Augen musterten die umstehenden Männer.
    Primus kam auf ihn zu was ihm ein erfreutes Schnaupen entlockte und nach einer kurzen Begrüßung führte Primus das Pferd zu seinem neuen Reiter.
    „Mein Tribun,...dies ist Aiolos aus der Linie des Orcus,...den bester Freund und verläßlicher Kamerad,...sein gut zu ihm,... kümmere dich um ihn und er wird dir in der Tod folgen falls nötig.“
    Dann überreichte er dem Aurelier die Zügel,...ein feierlicher Moment,...fast schon einem Treueschwur gleich.
    Die Verbindung zwischen Reiter und Pferd war nirgendwo so bedeutsam wie bei einem Krieger und seinem Schlachtross.

    Bei den Göttern,...hoffentlich...Primus dachte den Gedanken besser nicht zuende,...der Tribun war sein eigener Herr und ermußte sich jetzt auf die nächste Aktion konzentrieren.
    Er winkte Lucius heran und befahl ihm den Wald zu umgehen und von der anderen Seite zu kommen. Kurz darauf preschte die Prima an ihnen vorbei und verschwand nach Rechts.
    Primus nickte dem Tribun zu und meinte,
    " Auf geht´s,...halte dich bitte hinter mir auf,...wenn es Renegaten sind versuchen sie immer zuerst die Offiziere zu töten..."
    Es war besser so,...der Aurelier war nicht der erste prächtig gewandete Tribun der vor lauter Übereifer in eine offene Lanze lief.
    Sie ritten auf Primus´Signal los und erreichten bald die Vorhut.
    Nach einem kurzen Lagebericht teilte Primus die Turma in 6 Gruppen auf und machte eine letzte Ansprache.
    Männer,...wir werden jetzt die Sache angehen,...seid auf der Hut! Vexillarius Terentius wird mit seiner Gruppe auf dem Weg bleiben,...ich folge mit dem Tribun...die anderen werden sich rechts und links ein wenig zurückfallen lassen und bei einem Angriff direkt in den Wald einreiten,..."
    Er sah in die Gesichter der Männer und bemerkte mehr Tatendrang als alles andere.
    "...jetzt können wir einmal unter Beweis stellen, daß die römische Reiterei zu mehr fähig ist als auf gepflasterten Wegen zu reiten...sollten wir angegriffen werden,...machen wir bis auf einen oder zwei keine Gefangenen...und jetzt...Roma victor!"
    Dann ritten sie auf den Wald zu,...gespannt hielt jeder seinen Bereich auf Bewegungen im Auge, als der erste Pfeil flog und sich kurz vor dem Tribunen in den Boden senkte.

    Primus nahm den Beutel entgegen und nickte dem Sklaven zu.
    Er wies ihm den Weg zur Stallung, wo Hercules gerade fertig gesattelt wurde.
    Primus hing seinen Gedanken nach,...das Geld wog schwer in seiner Hand, jedoch war irgendetwas in ihm, was ihn anschrie den Hengst nicht abzugeben.
    Hercules stampfte voller Tatendrang mit dem Vorderhuf auf.
    Ein letztes Mal kraulte Primus ihm die Mähne,...
    Eine der Mägde brachte Alexion einen Beutel mit Proviant und reichte ihm verlegen die Gabe.
    Primus mußte lächeln und meinte,
    "Na dann,...gute Heimreise,...und richte meinem Cousain Grüße aus!"

    Primus betrachtete seine ehemalige Patrona teils bedacht, jedoch innerlich ein wenig amüsiert. Schien es doch so als wäre sie ein wenig perplex.
    Er nickte ihr beruhigend zu und erzählte ihr vom Gespräch mit dem Legaten.


    Sim-Off:

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Aufträge nach sonstwohin wollte der Legatus in diesem Moment keine befehlen, was allerdings auch daran lag, daß der Legatus in diesem Moment keine solche hatte.


    Das ist schön zu hören. Zunächst einmal wirst du deinen Beruf streng von deinem Privaten trennen. Tullia hat unter keinen Umständen das Recht auf Betreten des Castellums, auch nicht deine Kinder. Und die Hochzeit soll nur in kleinem Kreise stattfinden. Ich möchte keine Klagen von anderen hören oder unnötigen Neid schüren. Noch immer lehnend sprach er weiter. Ich nehme an, daß Tullia bald ihren Posten hier verlassen wird?


    Er sah Tullia an und meinte dann zu Venusia gewandt,
    "Wir wollen die Angelegenheit schnell hinter uns bringen,...zumal ja auch du in Eile bist und wieder zu den Deinen möchtest..."

    Primus winkte Frilla heran und bestellte für Venusia und Tullia den Obstsaft.Sichg selbst einen Krug Wasser.
    FRilla verschwand und Primus brachte sein Anliegen vor. Dabei legte er die Hand auf die von Tullia...
    "Ich habe vom Legaten die Erlaubnis zur Heirat bekommen,...er besteht jedoch aus naja...Pietätsgründen darauf, daß diese Heirat still heimlich und leise von statten geht..."
    Er war Decurio und kein Ritter,...die Heirat war erst ab dem Range eines Tribunen gestattet. Die Erlaubnis kam einem Wunder gleich.
    "...ich wollte dich fragen ob du vielleicht unsere Trauzeugin wirst?"
    Laut dem Priester sollte eine verheiratete Frau die Hände der beiden Eheleute ineinaderlegen...Primus kannte sonst niemanden den er hätte fragen können.
    Frilla kam mit der Bestellung. Der Fruchtsaft war wie erwartet dicklich und schwer süß. Aber wunderbar kühl.
    Primus goß sich sein Wasser ein und sah ebenso wie Tullia auf Venusia.
    Was würde sie wohl sagen?

    Primus nickte Lupus zu und dieser preschte zurück zur Vorhut. Sein Auftrag war klar,...abwarten bis die Turmae eintrafen und beobachten.
    Primuszog seine Spatha stieß sie in die Luft und ließ sie einmal kurz kreisen. Das Signal für Gefechtsbereitschaft,...leise, effizient ohne großes Gebrüll.
    Er wandte sich an den Tribun.
    "Mein tribun, darf ich vorschlagen, daß ich mir die Sache mit der II. ansehe und du mit der I. das Wäldchen umgehst und zu uns aufschließt?"
    Es war die erste Patrouille des Aureliers,...nicht auszudenken wenn ihm etwas zusoßen würde...doch es lag bei ihm.
    Die Hauptlast eines Kampfes würde bei der II. liegen,...die I. würde nur hinzukommen...

    In der Taberna war es ruhig, die Unterhaltungen an den Tischen fanden gedämpft statt. Das Servierpersonal war freundlich und nett. Durch die großen Fenster fiel das Licht des Mittags. Gerade öffnete Ara die Türe zur Terrasse. Sonnensegel wurden ausgezogen und einige der Gäste begaben sich nach draußen um in der Stille des Hofes ihren Mittag zu genießen. Er sah Venusia an und bemerkte, daß er einen Fehler gemacht hatte,...jemanden wie Venusia schleppte man nicht so einfach in eine Taberna.
    Frilla kam mit der Karte und stellte geröstete Brotscheiben mit in Knoblauchbutter gedünsteten hauchdünnen Lauchstreifen auf den Tisch.
    Freundlich lächelnd reichte sie dem Gast die Karte und Primus nickte ihr zu. Verstehend zog sie sich zurück.
    Er räusperte sich kurz und meinte dann,
    "Entschuldige, daß wir dich dermaßen überrumpelt haben,...aber wir haben ein ..."
    Er sah Tullia an und fuhr fort,
    "...kleines Problem,...bei welchem du uns vielleicht helfen könntest,...und...soetwas wollten wir nicht auf der Strasse oder dem Forum besprechen..."
    Sein Blick fiel auf die Karte,
    Der Salm vom Grill ist ausgezeichnet,..."

    Primus, vollkommen überladen und sichtlich alarmiert, daß seine Tullia sich hier um Kopf und Kragen redete trat zu den beiden und meinte,
    "...Duccia Venusia,..ähem du darfst es meiner Verlobten nicht übel nehmen,...sie...ist so...direkt..."
    Und während Tullia sich langsam entspannte fühlte er den Niedergang seiner Fingernerven unaufhaltsam auf sich zu kommen.
    Da fiel sein Blick auf die Taberna und er meinte,
    "Dürften wir dich zu einem kleinen Imbiss und einem Getränk einladen?
    Das würde seinem Magen als auch seinen überstrapazierten Nerven jedweder Art zugute kommen.

    Primus fühlte sich wie bei irgendetwas ertappt,...warum fragte er sich jedoch kurz darauf auch.
    Die Kinder haben Venusia gut getan, eine Aura der Weiblichkeit umgab sie.
    Primus räusperte sich und entgegnete,
    " Ja,...dito...wie du siehst werde ich mißbraucht um die angekündigte Kleinigkeit hinter meiner ...Verlobten herzuschleppen...
    Er machte ein teils erschöpftes, teils amüsiertes Gesicht.
    "...und du...auf der Suche nach Mitbringseln für deine Lieben?"
    Dumme Frage,...was sollte man denn aus Germania mitbringen? Aegypthus bot sicherlich wesentlich reizvollere Pretiosen.
    Das kam Tullia herbei, in den Händen ein weiteres Päckchen und im Blick Venusia,...mit der Ausstrahlung einer Bergkatze die ihre Höhle verteidigt.
    Primus kannte sie und strahlte sie daher an,
    "...Tullia darf ich vorstellen?...dies ist Duccia Venusia,...meine..."

    Wie alle Männer so tappte auch Primus hinter TUllia her,...und kam sich vor wie ein Maulesel,...schier unzählige Pakete schnürten sich um seine Finger und langsam fürchtete er um deren regelmäßige Durchblutung als er Tullia freudestrahlend mit einem weiteren Päckchen ankommen sah,...interessiert nach einer freien Stelle an seiner Hand suchend...und findend.
    "Ähem...Tullia, warum nochmal sagtest du nehmen wir keinen Angestellten mit,...oder einen Karren?"
    So langsam verlor er seine Geduld und sah sich auf dem gut gefüllten Forum um,...auf daß er sich ganz schnell verkrümelte, falls ihn jemand sah den er kannte.
    Oh,...verd...war sie es?...Tullia verschwand gerade zwischen einer Traube von Frauen die sich die Auslage eines Händlers für Kinderkleidung und Babyspielzeug vornahmen.
    Primus versuchte irgendwo Deckung zu bekommen,...wenn er richtig gesehen hatte kam dort seine Ex-Patrona,...wenn sie ihn in diesem Dilemma sah, wußte sie daß sie recht hatte mit ihrer Entscheidung ihn freizugeben...

    Primus versuchte sich vorzustellen was er unbedingt für die Pferde brauchte.
    Sein Blick fiel auf die Weide,...er sah die Calones, die den Tieren in unendlicher Mühe die Fertigkeiten beibrachten die sie für ih hartes Leben brauchen würden.
    Gab es dafür überhaupt einen Wert?
    "Ich denke 300 pro Pferd ist angemessen,...bei einer Abnahme von 20 Pferden lasse ich sie euch zu 250 das Stück,...jedes weitere 230..."
    Das war hart an der Grenze,...viel Gewinn warf das nicht ab.

    Immer wieder tauchte diese Frage auf,...er wußte bald selber nicht mehr was er darauf sagen sollte...Er zuckte leicht mit der Schulter und entgegnete,
    "Ich habe alle Examen der Academia abgelegt, bin Medicus der Human- und Veterinärmedizin,...es wird sich sicher etwas finden...denke ich...und solange stehe ich zu meinem Eid.
    Er sah den Tribunen an,
    "...wie ich es geschworen habe..."
    Was sollte er den Aurelier mit fehlenden Beziehungen langweilen,...irgendwie war er in einer Zwickmühle. Einerseits zeugte sein Verstand und sein Werdegang davon er sei für Höheres bestimmt,...zumindest sagten das alle,...andererseits wandte sich sein Patron von ihm ab, weil er sich nicht kompetent genug sah ihn zu fördern.
    Der Gedanke ließ ihn kopfschütteln...wenn auch leicht und unmerklich.

    So voller Tatendrang..., dachte Primus und lächelte. Doch warum eigentlich nicht?
    Er sah den Aurelier ernst an und fragte,
    " Wie steht es um dein Pferd?...hat es eine Legionsausbildung?...ist es trainiert?" Primus erinnerte sich an das Pferd des Tribunen,...ein zweifellos schönes und sicher auch sehr teures Tier aus fraglos superber Zucht mit einem Stammbaum länger als der Romas...Jedoch nützte das dem tribunen alles nichts, wenn er auf ein paar brüllende Barbaren traf,...ein untrainiertes Pferd würde sofort ausbrechen oder gar durchgehen...und seinen Reiter vermutlich zurücklassen.
    Ein Legionspferd hingegen war für solche Gelegenheiten trainiert,...es würde dem Krieger beistehen,...bis in den Tod.

    Primus betrat das Officium und legte den Brief auf den Tisch.
    "Salve, einmal Roma und einmal Legionswertkarte bitte!"


    Ad Senator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica
    Roma
    _______________________


    Salve Germanicus Sedulus,
    nach langer Zeit finde ich nocheinmal die Gelegenheit dir zu schreiben.
    Ich hoffe dir und deiner Familie geht es gut. Hier in Germania steht demnächst eine kleine Hochzeit an. Ich lade dich von Herzen dazu ein, jedoch wissen wir beide, daß dich deine Pflichten wohl kaum entlassen können um in Germania Hochzeit zu feiern.
    Lupus geht es gut, er wächst mit seinen Aufgaben und ist eine Zierde seines Geschlechts. Ich werde es ihm natürlich nicht sagen, du kennst ihn ja,...er neigt ein wenig zum Übermut.
    Ich selber habe mein Medizinstudium abgeschlossen und mich autodidaktisch auf Veterinärmedizin gebracht.
    Das Geschäft läuft eher schleppend.
    Wir verkaufen kaum Pferde, jedoch hoffe ich demnächst einen Legionsvertrag zu bekommen.
    Wenn nicht, wird selbst deine großzügig bemessene Weide zu eng.
    Auch Trauriges habe ich zu berichten, so hat meine Patrona Duccia Venusia ihr Patronat aufgelöst. Sie meint ihr Einfluß wäre zu gering um mich zu fördern. Mir bleibt nichts als dies zu akzeptieren, weil dies ihre klare Vorstellung der Situation ist. Es war ihr klarer Verstand und ihre Denkweise die mich seinerzeit um ihr Patronat hat bitten lassen, weniger ihr Einfluss bei den Entscheidungsgremien.
    So stehe ich also denn nun ohne Patron da.
    Und sicher kannst du dir denken, warum ich dir dies so darlege. Wenn du aber selber kein Interesse an einem weiteren Terentier als Klienten hast, so kann ich das akzeptieren und bitte dich gleichzeitig mir einen geeigneten Patron zu benennen, an den ich mich dann um ein Patronat bewerben werde. So langsam wird es Zeit in die Fußstapfen meiner Familie zu treten und mich um ein Tribunat zu bemühen oder ich falle aus der Art,...was Tullia auch nicht allzu schlimm fände.
    Bleibt mir dir von allen Kameraden die du noch kennst Grüße und Segenswünsche zu senden.
    Vale bene und grüße mir deine Familie


    Gaius Terentius Primus
    Decurio Turma II Legio II Germanica






    Primus hörte zu und mit jedem Satz wurde er ein wenig ernster.
    Als Venusia geschlossen hatte entgegnete er nichts. Sicher sie hatte Recht....aber die ganze Angelegen so sachlich zu beschließen...?
    Dabei war es doch genau jene Sachlichkeit, jene Objektivität die ihn damals bewogen hatte sie um ihr Patronat zu bitten.
    Er sah sie an und lächelte ein wenig.
    "Nun, ich sehe du machst dir die Sache nicht leicht,...und auch mein Ansinnen in dieser Angelegenheit bewegt dich nicht dazu den einmal gefassten Entschluss zu verlassen.
    Er stellte den Becher, den er während Venusias Monolog in seinen Händen gedreht hatte,
    zurück auf den Tisch und erhob sich.
    Sein Blick war mit einer gewissen Melancholie versetzt,...wie so oft, wenn er sich zu seinem Nachteil entscheiden mußte.
    "...aber ich akzeptiere deinen Entschluss,...auch wenn meine Ambitionen inzwischen anders sind..."
    Der Helm kam unter seinem Arm, er rückte seine Spatha gerade und verbeugte sich.
    "Ich danke dir für dein Patronat,...es erfüllte mich immer mit Stolz und Freude einen Platz in deinem Leben zu haben,...so leb´denn wohl me domina,...mögen deine Götter dich und die deinen schützen."
    Mit einer fliessenden Bewegung setzte er den Helm auf und war mit einem Male ein großer Krieger,martialisch, ehrfurchtgebietend...nicht mehr der junge Klient...nur seine Augen zeugten von seinem Konflikt.
    Er nickte ihr ein letztes Mal zu und verließ dann die Casa der Duccier um sie forthin nie wieder zu betreten.