Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Primus lächelte wölfisch. Es war nicht das erste Mal, daß Roma etwas glaubte...
    Decurio,...die Teilnahme am Manöver ist dergestalt, daß ich mit einem Viertel der Besatzung incl. der Ausbildungsturma teilnehme.
    Sein Zeigefinger schoß einen imaginären Kiesel von der Tischplatte.
    Dies entspricht nicht ganz den Vorstellungen des Legaten, jedoch denke ich angesichts der momentanen Situation dafür gerade stehen zu können...die hier verbleibenden Turmae bilden die erfahrensten Kämpfer der Ala, geführt von meinem fähigsten Offizier...
    Er nickte wie um sich selber zu bestätigen.
    Die Stadt wird geschützt sein, und notfalls bin ich in maximal drei Stunden wieder vor Ort,...unser Informationsdienst funktioniert prächtig...wie du weißt...
    Die Fragen zielten darauf hinaus den Legaten zu schaden,...Primus sah das nicht ein,...denn bisher hatte der Legat nur seinen Willen durchsetzen wollen,...das war legitim.
    ...ich denke wir können in dieser Lage wenig mehr tun, als das,...der Legat hat sein Manöver,...das ist allemal besser als irgendwelche Landvermessung auf der anderen Seite des Rhenus...
    Wieder schoß ein imaginärer Kiesel davon.
    Das exerzieren militärischer Stärke veranlasst die Barbaren zur Vorsicht und demonstriert unsere Kampfbereitschaft, wohingegen die Landvermessungen nur ihr Unverständnis fördern und ihren Führern Argumente für einen Aufstand in die Hand geben.

    Sein Köder wurde also geschluckt,...Primus beugte sich ein wenig nach vorn und sah die beiden ernst an.
    ...bisher gibt es bestenfalls Gerüchte über den Tod des Princeps,...die Latrinen und Tabernae sind voll davon,...jeder glaubt etwas zu wissen.
    Sein Blick glitt von Mann zu Mann.
    Ihr seid beide Soldaten des Exercitus Romanus,...man kann und wird von Euch erwarten sich nicht an derlei Gerüchten zu beteiligen...bis Nachricht aus Roma eintrifft werdet ihr euch an das halten, was euch der Legatus Legionis als euer erster Vorgesetzter befiehlt.
    Er lehnte sich zurück.
    ...genauso wie ich es von meinen Männern erwarte. Wenn etwas zu sagen ist, wird es der LAPP tun,...glaubt mir,...diese "Hektik" in der Urbs und das vermehrte Aufkommen an Verkehrsteilnehmern auf den Strassen besagt um diese Jahreszeit garnichts!

    Mit einer Geste bat Primus die beiden in seine Privaträume und bot ihnen Sitzplätze an. Eine Ordonnanz wieselte herein und stellte Becher mit dampfendem Würzwein vor die Gäste. Primus nickte ihm zu und er entschwand, die Türe leise hinter sich schließend.
    Primus wartete bis die beiden mit dem heßen Würzwein ihr Innerstes ein wenig auftauten und meinte dann,
    Tja,...das Manöver,...nun, angesichts der Situation , welcher der Tod des Princeps dem Imperium bereitet, war es sicher angebracht,...verzeih´, daß ich dort keine Zeit für dich erübrigen konnte.

    Der Tod des Imperators war immer eine üble Sache, vor allem, wenn er wie man hörte nicht natürlich sondern von Mörderhand eintrat.
    Sein Gesicht verriet diese Gedanken nicht, seine Besucher sahen einen gut aufgelegten Mann.
    Die Patrouillen berichten von vermehrten Aufkommen an Zivilisten auf den Strassen,...aber von Hektik in der Stadt,...was meinst du?

    Primus füllte den Becher noch einmal halb auf...
    Dann rieb er sich das Kinn und fragte,
    Die geforderte Truppenstärke?...nun, wir sind eine Ala quingenaria, also etwa 500 Reiter in 16 Turmae zu jeweils 32 Mann...plus Hilfskräfte,...soweit zum Soll.
    Er ging um seinen Schreibtisch herum, setzte sich und griff nach einer Schriftrolle. Diese rollte er auseinander und betrachtete kurz die darauf aufgeführten Zahlen. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck sah er den Praetorianer an und meinte,
    Tatsächlich verfüge ich trotz intensiver Werbungsmaßnahmen nur über 11 einsatzbereite Turmae und eine Ausbildungsturma...
    Er ließ die Rolle wieder zusammenkommen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Die Finger seiner rechten Hand erzeugten einen leichten Trommelwirbel als er fortfuhr.
    ...zuwenig um die Stadt zu verteidigen,...zumal ich eine Turma immer noch an die lokalen Vigiles abgetreten habe, zwecks Drill und Ausbildung...
    Er nickte leicht...Atius,...du warst selber hier stationiert,...du kennst das Gelände und Umland...ich denke du weißt, daß wir mit unseren Turmae, den Vigiles und den paar Beneficianern einem doppelt bis dreifachen Barbarenhaufen problemlos begegnen können,...sollten es aber mehr werden ist strategisches Geschick, und ein Haufen Opferochsen angesagt.
    Er tippte noch einmal auf die Tischpaltte.
    Diese Stadt ist dem Angriff eines Barbarenheeres ab 1000 Mann länger als 2 bis 3 Tage nicht zu halten...
    Er beugte sich nach vorn und grinste.
    ...was anundfürsich kein Problem darstellt,...denn innerhalb von 12 Stunden können unsere Boten genügend Truppen aus dem Hinterland als Verstärkung heranführen.
    Wieder lehnte er sich zurück und schloß.
    Die Ala II Numidia kann die Stadt also entsprechend mit ihrer Kampfkraft und dem stragischem Geschick seiner Offiziere gegen einen unkoordinierten Haufen zwei bis drei Tage halten, vorausgesetzt es kommt Verstärkung,...wenn nicht,...wird´s eng mit meinen paar Kämpfern.

    Primus nickte dem Optio zu und entgegnete, Salve Optio...
    Er rieb sich das Kinn und sah seinen Neffen an.
    Pictors Sohn,...den Göttern sei Dank hatte er bis auf die Augen nicht dessen Äußeres geerbt. Er nickte leicht.
    Pictor´s Filius also,...nun gut,...wozu brauchst du denn eine moralische Stütze?
    Amüsiert sah er von seinem Neffen zum Optio und wieder zurück.

    Primus sah den Praetorianer ein wenig überrascht an, schien dieser den Weg von Mogo bis hierher gerobbt zu sein...
    Er war sicher der Decurio hatte seine Gründe so vor ihn zu treten und beschloß ihm zunächst einmal etwas zu trinken anzubieten.
    Er hielt diesem den gefüllten Becher hin und meinte leicht kopfschüttelnd,
    Nun Decurio,...was immer diese Angelegenheit sein mag,...heraus damit!

    Primus öffnete die Türe, er war gerade im Begriff die Ställe aufzusuchen.
    Überrascht erblickte er Ocellus und zwei Männer die im nicht bekannt waren, dafür aber bewacht wurden. Er grinste ein wenig und meinte,
    Was haben wir denn da Decurio?
    Er wies mit dem Kinn auf die beiden.
    Attentäter?...Freiwillige?
    Er gürtete sein Cingullum und richtete Spatha und Puggio ein wenig aus.

    Primus ließ absitzen und die Pferde führen. Mit hängenden Flügeln durchkämmte die Turmae den dichten Uferwald. Rechts der Fluß, links der Sumpf...sollten sie in diesem Waldstück irgendetwas aufscheuchen mit weniger als 4 Beinen, würde es zu einer Kurzschlußreaktion kommen,...entweder durch eine den Equites oder durch den Entdeckten,...der Wald war für alle eine große Falle.
    Immer wieder ertönte ein Schnaupen oder das Krachen eines Astes im Unterholz. primus kam es vor wie das hallen in einem Tempelgewölbe. Von Rechts erklang plötzlich ein Tumult und kurze Zeit später preschte ein kleines Rudel Hirsche davon.
    Nach einer kurzen Schrecksekunde grinste Primus Lucius neben ihm an.
    Langsam werde ich zu alt für so etwas,...lass uns zusehen, daß wir hier wieder rauskommen und uns der Legio anschliessen...ich sehe dahinten schon den Rand des Waldes,...
    Er wies auf den nahen Horizont und stutzte gleichzeitig.
    Er hatte eine Bewegung wahrgenommen. Irgendetwas war den fliehenden Hirschen ausgewichen. Er rammte seine Faust in die Luft. Kurze Zeit später verharrten die Turma auf der Stelle und versuchten im schattigen Halbdunkel des Waldes irgendetwas zu erkennen. Angespannt starrten sie bis ihnen die Augen flimmerten.
    Da!...wieder eine untypische Bewegung, ...zu kontrolliert für ein Tier.
    Primus gab den Befehl zu Aufteilung und die Equites vereinten sich in Kampfgruppen.
    Die Pferde wurden nach hinten geschafft und gesicherter, während sich die Equites auf den Waldrand zubewegten.
    Primus schickte Lucius nach Rechts, während er die linke Flanke führte. Halbmondartig bewegten sich die Männer auf den Waldrand zu, in der Lage jederzeit den Sack zuzumachen.

    Entgegen der sonstigen Gewohnheiten die Marschlager nach dem Verlassen niederzubrennen beließ man das Lager in einen Nutzungszustand. Lediglich die Latrinen wurden zugeschüttet, nachdem sie mit angefalllenem Müll gefüllt woren waren.
    Der Legionsgewohnheit wiedersprechend mit viel Geschrei und Getöse aus einem brennenden Lager abzurücken, marschierte die Ala ruhig und diszipliniert ab,...sie folgte dem Weg der Legio. Entgegen der Fußtruppen rückte die Ala durch den Wald vor, immer ein Auge auf die Umgebung, wenn auch der starke Wind und das klatschen des regens Geräusche sich annähernder Gegner übertönte.
    Primus zog sein Mantel enger um sich, in der Nacht hatte er wieder einen Fieberanfall erlitten. Er versuchte das Zähneklappern zu verhindern, was jedoch nur ein Beben der Schultern bewirkte.
    Lucius ritt neben ihm, die ganze Nacht hatte er an seinem Lager gewacht, ihn gekühlt, wenn er glühte und ihn mit Decken und Fellen eingehüllt, wenn er vor Kälte schlotterte.
    Wieder erschütterte ein Hustenanfall seinen geschwächten Körper. Er wischte sich den Mund und bemerkte rötliche Spuren an seinem Handrücken. Verstohlen wischte er sich die Hand am Mantel ab.
    Lucius entging dies jedoch nicht und er meinte,
    Verdammt Primus, ...du gehörst in ein Sanatorium,...dieser verdammte Wald hier wird dich noch umbringen!
    Primus sah ihn hohläugig an und meinte,
    Ach was,...da haben wir schon ganz andere Sachen überstanden...ein weiterer unterdrückter Hustenanfall erschütterte seinen Körper und innerlich wußte Primus daß sein alter Freund Recht hatte.
    Er blickte nach vorn. Seine Sicht war von hellen, blitzenden Flecken vom letzten Husten noch irritiert, jedoch was er sah stimmte ihn wenig zuversichtlich.

    Jeder Mensch hat einen Traum,…ein Ideal von seinem Leben. Zumindest am Anfang seiner gestaltenden Wahrnehmung. Die ständig wechselnden multiplen Einflüsse fordern von uns etwas ein, was mit der Zeit zu einer Lebensaufgabe wird. Anpassung,…Kompromissbereitschaft…Bequemlichkeit, Beständigkeit und Sicherheit sind dabei höchst flüchtige und instabile Wahrnehmungen.
    Das Gute daran ist, daß es alle auffordert aktiv einen idealverträglichem Mittelweg zu finden,… Das Schlechte, daß es nicht immer ohne Egoismen von statten geht.
    Gibt es den vollkommen ausgeglichenen, in sich selbst ruhenden Menschen?
    Nun in meiner Umgebung nicht, dort gibt es Getriebene, Suchende, Frustrierte, Taumelnde, Wartende, Verlorene…und viele halten sich für den Nabel der Welt
    Ihnen zu helfen,…ja nur situationsbedingt optimal zu begegnen ist enervierend, manchmal unmöglich.
    Eine Herculesaufgabe fast.
    Dabei ist es im Grunde doch so einfach. Die Suche nach dem perfekten Moment dauert ein Leben an,…es ist sinnlos den Zeitpunkt zu erwarten oder gar bestimmen zu wollen. Was wir tun können ist zu geben, wann immer es möglich ist,…zu nehmen wann immer es nötig ist.
    Doch dies erfordert auch eine Wechselseite.
    Die Bereitschaft zu erkennen wann das Gegenüber gibt und wann es braucht…und unsere Fähigkeit dem wertfrei zu entsprechen. Die Kunst sich dabei nicht zu verlieren ist der erste Schritt auf dem Weg zum perfekten Augenblick. Dieser Weg ist voller Gelegenheiten, sie zu erkennen und zu gegenseitigem Vorteil zu nutzen der nächste Schritt…der Weg ist das Ziel und es würde mich persönlich freuen, wenn wir diesen Weg weiterhin gemeinsam beschreiten würden.
    Ich wünsche Allen die diesen Weihnachtswunsch erhalten ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest.

    Die Nacht war feucht und kalt. Ein weiteres mal dankte Primus den Göttern bei der Reiterei zu sein. Feminalia*und Tibialia** einst verpönt und als unmännlich betrachtet hielten sie im germanischen Winter die Kälte einigermaßen ab. Der Pferderücken tat sein übriges.
    Nachdem sie die Patrouille der Legio abgefangen hatten begaben sie sich zurück zu den Pferden. Es hatte keinen Sinn weiter mit ihnen durch den düsteren Wald zu stampfen,...sie waren zu laut und die Verletzungsgefahr zu groß. Immer wieder hielten die Equites an, weil sie irgendetwas gehört hatten oder ein Schatten vor ihnen durch das Unterholz flüchtete.
    Die nervliche Anspannung war fast greifbar, auch wenn es sich hier um ein Manöver handelte. Die Männer, auch Primus selbst waren derart angespannt, daß sie im Falle eines Überfalls die Gegner wahrscheinlich massakrieren würden.
    Vor ihnen tauchte das schwach beleuchtete Lager der Ala auf.
    Um sie herum ertönten pfeifende Geräusche von Signalpfeilen der in den Bäumen versteckten Beobachter.

    Die Wachen hatten die Patrouille bereits kommen hören, ebenso waren einige Signalpfeile von den vorgeschobenen Beobachtern eufgestiegen. Primus grinste mit unverhohlenem Stolz. Sein Lager schien gut vorbereitet gegen einen Angriff.
    Die Wachen grüßten die Patrouille und ließen sich passieren.
    Nach einer kurzen Ansprache durften sie Männer wegtreten und sich um die Pferde kümmern.
    Primus versorgte nach alter Manier sein Pferd selbst und begab sich dann in sein Zelt, welches er mit Lucius teilte.
    Dieser lümmelte auf seinem Feldbett und las von einer Wachstafel.
    Als er Primus gewahr wurde erhob er sich und half ihm die Rüstung abzulegen.
    ...und...? Die Frage war rethorisch.
    Primus zuckte die Schultern und entgegnete, während Lucius ihm den Brustpanzer löste.
    ...wir haben ein paar Männer der Legio abgefangen,...der Legat lädt uns zu einem Treffen ein,...ansonsten düstere Schwärzte,...wir konnten gerade die Köpfe der Pferde sehen,...
    Lucius drapierte den kostbaren Panzer auf einem Holzständer und reichte Primus einen Becher dampfenden Würzwein.
    Dieser nahm ihn dankend an und wärmte sich zunächst die klammen Finger.
    ...ideal für einen Angriff also...?!
    Lucius trank vorsichtig an dem heißen Wein.
    Primus nickte und meinte,
    ...ja,...ich könnte mir vorstellen, daß unsere "Barbaren" irgendetwas planen,...entweder bei uns oder bei den Plattfüßen.
    Lucius grinste. Primus hatte den Jargon nicht verlernt, trotz seines Ranges war er ein Soldat geblieben.
    Ich mache mich frisch und dann machen wir eine Runde,...irgendwas juckt mir in den Fingern.

    Primus nahm die Nuntio des Immunes entgegen und nickte verstehend.
    Zorn überkam ihn bei der Erwähnung seines Vexillarius. Er hatte sich für den Mann bei Legatus Legionis stark gemacht und nun das.
    Er entgegnete,
    Berichte dem Legatus, daß sich unser Lager etwa eine Meile nördlich von seinem Lager auf einem Hochplateau befindet,...wir können sein Lager einsehen, sowie Feindbewegungen durch Späher oder aufsteigende Vögel im Wald wahrnehmen.
    Die gefiederten Verräter waren schon oft Boten des Unheils für anschleichende Feinde.
    Er verschloß den Mantel wieder und meinte,
    ...die Lage,...nun bisher ist es ruhig,...bis auf den kleinen Zwischenfall am Fluss beschränken sich die Barbaren auf das was sie in der Vergangenheit auch gemacht haben,...sie nutzen die Weite des Raums und schlagen wenn, dann nur punktuell und aus dem Hinterhalt zu,...ich rechne zwar mit einigen Scharmützeln und Störangriffen,...aber das Gelände läßt keinen größeren Angriff auf die Marschlager zu.
    Er nickte den Männern zu und schloß,
    Richte dem Legaten meine Grüße aus und meinen Dank für die Einladung!...achtet auf dem Rückweg auf euch!
    Inzwischen war es stockdüster und mit seinen Wünschen verschwanden die Equites wie Schatten im Wald.

    Primus grinste in sich hinein...die Legionäre bildeten einen Kampfkreis,...wie gelernt Rücken an Rücken. Eine große Klappe hatten sie anscheinend auch.
    Er trat ein wenig vor, nur soweit um dem Großmaul in die Augen zu sehen.
    Nun,...wir könnten es darauf ankommen lassen,...ihr seid Acht,...es ist ein dunkles, von Feinden durchsetztes Waldstück und ihr habt keine Ahnung wieviele noch ausser uns hier im Dickicht lauern,...
    Er legte öffnete seinen Mantel und zeigte dem Mann die darunter funkelnde Praefectenrüstung...
    ...aber um es kurz zu machen,...ALA Numidia II Turma Secunda,... Und mit diesen Worten entblößten auch die übrigen Equites die Rüstungen.

    Aus dem Dunkel des Waldes tauchten plötzlich Schatten auf. Blitzschnell waren die Legionäre umzingelt. Die Gestalten waren in schwarze Mäntel gehüllt, ihre Gesichter und Waffen geschwärzt.
    Wer hat denn bei euch pupilli* das Kommando?
    Zischte eine Stimme.


    Sim-Off:

    * Muttersöhnchen :P

    Sim-Off:

    :blitz:...klar...solange du es nur hier machst... ;)


    Primus betrachtete seinen Teil des Contracts. Tief atmete er ein und seufzend wieder aus. Tullia,...seine Große und einzige Liebe,...der nun auch noch Valentina unterlegen war. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Derartig sinnend fand ihn Ocellus vor. Es bedurfte keinerlei Korrektur seiner Haltung, ...Ocellus war ihm vertraut wie ein Bruder.
    Soll ich später nochmal wiederkommen?
    Irgendetwas an Primus schien einerseits nach Ruhe zu schreien und andererseits ein offenes Ohr zu suchen.
    Primus löste die Hände in seinem Nacken und beugte sich vor, schob Ocellus den Contract hin. Dieser beugte sich darüber und las die Zeilen.
    Primus´Unterschrift war noch feucht.
    ...alte Geister aus der Vergangenheit,...war es klug das Gestüt zu kaufen?
    Primus sah seinen alten Freund an, zuckte die Schultern und entgegnete,
    ...die Frechheit war es überhaupt zum Kauf anzubieten,...Tullia hatte mir eigentlich alles vererbt.
    Ocellus´Augenbrauen wanderten nach oben.
    ...und dann kaufst du es,...ich hätte es eingefordert.
    Primus lächelte und winkte ab.
    ...manche Dinge haben ihren Preis Ocellus,...vielleicht wollten die Götter eine Entscheidung von mir,...die Kaufsumme war nur ein moralischer Aspekt dabei...
    Er nahm die Rolle an sich und legte sich beiseite. Dann erhob er sich und meinte,
    Was du mir zu sagen hast kannst du unterwegs sagen,...ich mache meine Inspektion,...du kannst mich begleiten...Er warf sich seinen Mantel über und verließ das Officium

    Die Säuberungsaktion des Lagerumfeldes war abgeschlossen und einige vorgeschobene Beobachter in angemessener Nähe zum Lager installiert als Primus und seine Turmae begannen in unmittelbarer Nähe des Legionslagers ihr eigenes Marschlager zu erstellen.
    Jeder packte dabei mit an. Vom Tiro bis zum Kommandanten hatten alle ihre standartisierten Aufgaben, welche halfen in realtiv kurzer Zeit ein geordnetes und produktives Gewimmel zu erzeugen. Es wurden Gatter für die Pferde erstellt, welche dann von den Calones versorgt wurden. Ein Ringgraben ausgehoben, eine Palisade in den entstandenen Erdwall gerammt.
    Im Anschluß an die äußeren Sicherungsmaßnahmen begannen die Männer die Zelte aufzubauen, während die Calones sich um die Verpflegung kümmerten.
    Nach ein paar Stunden stand ein ordentliches Marschlager mit einem zentralem Beobachtungsturm.
    Primus nahm das Lager ab und begab sich hierauf in sein Zelt, welches er mit seinem Vertreter teilte. Sein Bursche half ihm aus der Rüstung und nach einer kurzen Waschung schlüpfte er in neue Kleidung. Die abgelegte, verdreckte Kleidung nahm der Bursche mit sich.
    Lucius war noch im Lager unterwegs und so machte sich Primus selbst auf mit den Männern zu sprechen. Er wollte Stimmungen auffangen, Meinungen hören.
    Insgeheim wartete er auf die Ankunft seines Vexillarius, welcher als Verbindungsoffizier fungierte.
    Bald tauchte Lucius auf und machte Meldung.
    Die Anlage ist geschlossen,...das Tor,...wird noch in dieser Stunde fertig, ich mußte noch ein paar Männer für Holz schicken. Pferde und Männer sind vollzählig und soweit unverletzt.
    Er grinste und schloss,
    ...die Barbaren werden sicher versuchen heute Nacht ein wenig Terror zu machen,...ich habe den Turm von daher doppelt besetzt.
    Primus nickte und sah im beginnenden Zwielicht an dem Gebilde hinauf, welches Auge und Ohr ihrer Sicherheit darstellte. Im Bedachten Ausguck standen an einer Brusthohen Wehr zwei Männer, welche in entgegengesetzte Richtungen schauten.
    ...hmm,...dürfte schwierig werden im Dunkeln was auszumachen,...Horchposten?
    Lucius nickte und entgegnete,
    ...im Umkreis von einer halben Meile habe ich vier Mann gestaffelt in Bäume geschickt,...
    Primus sah durch das noch offene Lagertor nach draußen. Im Ernstfall würden diese Männer einer enormen Gefahr ausgesetzt sein.Die Warnpfeile waren mit kleinen Röhrchen versehen, die beim Sinkflug einen Pfeifton von sich gaben.
    Das Problem war, daß spätestens nach ihrer Warnung ihre Stellung überrannt war und sie auf sich gestellt waren. Eine Aufgabe welche er in jüngeren Jahren oft innehatte. Es waren jedoch stets Manöver,...er mochte sich kaum auszumalen ein halbes Contubernium zu verlieren nur weil das Protokoll es so vorsah.
    Er legte Lucius die Hand auf die Schulter und sagte,
    Gut,...lass nach Atius und die anderen schicken und mach dich erstmal frisch,...ich beende meine Runde und komme dann zur Besprechung...Lucius salutierte, wie gewohnt lax und machte sich auf den Weg ins Zelt.
    Primus ging weiter durch das Lager, hörte sich an was die Männer sagten, sah sich verschlissene Ausrüstungsteile an und fachsimpelte über Sicherung von klirrenden Rüstungsteilen.
    Wo blieb der Verbindungsoffizier zur Legion?