Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Primus kam gerade mit Lucius, Ocellus und Labeo von der kleinen Patrouille ins Umland zurück als er einen Tumult bemerkte. Es schien eine Schlägerei zu geben und er zog sein Pferd herum um einzugreifen,...die drei Kameraden folgten.
    Es hatte sich eine Schar Schaulistiger gebildet wobei die hinteren sich bereits aus dem Staub machten als die Equites mit ihren riesigen Beutepferden herankamen.
    Primus glaubte seinen Augen nicht zu trauen was er da sah,...
    Er gab kurz das Zeichen für Reihe und die Equites standen nebeneinander im Abstand von 5 Parsus.


    Milites! Retro! Pergite!
    Donnerte er und zog die Spatha. Die übrigen Equites taten es ihm gleich.


    Langsam trieben sie die Pferde weiter und so die Menge auseinander. Einerseits erbost ob des entgehenden Schauspiels, andererseits entsetzt zwischen riesigen Pferdeleibern eingezwängt zu werden machten sich die Legionäre in unmittelbarer Nähe davon.
    Sie hatten ohnehin genug zu erzählen,...von einem Tribun, einem Centurio und einem Optio die sich mit Legionären herumschlugen...


    Endlich waren sie bei den Streithähnen und Primus zog Orcus herum um den Blick auf seinen Kommandeur für weitere herannahende Schaulustige zu versperren.
    Die Pferdeleiber bildeten einen Wall vor den Kämpfern, daß die Schaulustigen nur noch die Beine der Akteure sahen.
    Primus hoffte so ihre Sensationslust und weiteres zu mindern.
    Er steckte die Spatha ein und wandte sich an seinen Kommandeur,Mein Tribun,...?...wobei der Aurelier eigentlich keine Hilfe zu benötigen schien...

    Sim-Off:

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    Erleichtert sah Primus die vier Männer wieder aus dem Dorf kommen, er nickte dem Quaestor zu und entließ mit einer Geste Lucius und Ocellus.
    Dann hörte er zu, was der Tribun zu sagen hatte.
    Hiernach entgegnete er,


    Mein Tribun, wir haben rund um das Dorf Wachposten auf dort angelegten Hochsitzen postiert,...die Decurionen haben zudem doppelte Wache befolhlen,...wir wußten ja nicht, was mit euch im Dorf vor sich ging. Ich werde die Decurionen in Kenntnis setzen und die Wachen auf die normale Stärke reduzieren!


    Er salutierte vor dem Kommandeur und meldete sich ab.


    Sosos, großzügig bewirtet worden...er sah gerade Lucius aus den Büschen grinsend auf sich zukommen.


    ...und wie war´s?


    Anfangs ein wenig verkrampft,...immerhin hatten wir nur eine offizielle Waffe. entgegnete Lucius.
    Die Germanen waren freundlich und es gab im Grunde kaum Auffälligkeiten. Es scheint mir so zu sein, wie der Tribun vorhin meinte,...


    Primus nickte, also teilte Ocellus die Auffassung es Tribunen.In Ordnung, geht jetzt und holt jeweils einen Mann von den Hochsitzen herunter,...dann meldet euch bei mir im Zelt.


    Die beiden zogen ab und Primus setzte die Decurionen in Kenntnis über die Ereignisse. Sie waren sichtlich verstimmt, daß man nicht nach ihnen gerufen hatte,...
    Hör´zu Terentius,...ich hab´keine Ahnung wie das hier ausgeht,...aber merk´dir,...in Zukunft gilt der Dienstweg! Wenn der Alte was zu melden hat, dann uns beiden,...wenn wir nicht da sind,...laß´uns rufen... Gracchus stieß die Worte ziemlich feucht hervor, begleitete vom eifrigen Nicken des Fabiers und einer erwähnenswerten Weinfahne.
    War das klar, Duplicarius?
    Primus nahm Haltung an und überragte die beiden alten Decurionen beinahe um eine halbe Haupteslänge.
    Betont ruhig entgegnete er,
    Glasklar Decurio Gracchus.
    Erbaut über seine ungebrochene Autorität nickte er großzügig und wischte Primus mit einer Handbewegung zum Abtreten weg.
    Der Fabier stierte ihn nur mit tumben Blick an und folgte dann feixend seinem Kumpan zur Fortführung der Weinprobe in dessen Zelt.
    Primus sah ihnen nur nach. Leicht Kopfschüttelnd ging er und teilte die Wachen ein, er selbst begab sich als Wache vor das Zelt des Tribunen...
    Seine Gedanken waren bei den Decurionen,...wolen wir hoffen, daß sie heute nicht mehr gebraucht würden.

    Primus kam mit Thilo herbeigeeilt und betrachtete kurz das Geschehen.
    Lucius erstattete ihm kurz Bericht, was ihm nur ein Kopfschütteln entlockte.
    Er trat zu Lupus und fragte ihn,
    Lupus,...alles heil,...nichts passiert?
    Dieser nickte nur und sah zu Boden.
    Mach´dir nichts draus,...Orcus meidest du in Zukunft,...nur Thilo und ich läßt er an sich heran,...Lucius konnte das nicht wissen.
    Er klopfte dem verdatterten Lupus auf die Schulter und betrachtete den Schaden am Gatter.
    Orcus sah ihn scharf an, blähte nur kurz die Nüstern und bleckte die Zähne wie ein hämisches Grinsen.
    Primus machte einen Satrz über das Gatter und ging zur Mitte des Platzes. Dort blieb er stehen und sah Orcus an. Sie musterten sich,...beobachtete von vielen Augenpaaren der Stallwache und Calones.
    Nach einer unendlich scheinenden Zeit schwang sich Orcus herum und galoppierte auf Primus zu, welches sofort die Hand an den Griff seiner Spatha legte. Orcus stoppte aus vollem Lauf und stieg wenige Passus vor Primus in die Höhe,...seine Vorderhufe zischten durch die Luft, während er ein schrilles Wiehern ausstieß. Die Zuschauer stöhnten auf, fast sahen sie Primus mit zerschmettertem Schädel zu Boden sinken.
    Doch nichts dergleichen geschah...Seine Hand blieb am Griff der Spatha, doch sein Blick fest auf den Schädel des gewaltigen Schlachtrosses gerichtet. Die Erde erbebte als die Vorderhufe wieder auf den Boden trafen
    Orcus senkte den Kopf und trat auf Primus zu.
    Dieser ließ die Spatha los und hielt ihm beide Hände hin.
    Unter dem anerkennenden Jubel der Umstehenden legte das große Pferd seinen Schädel zwischen die beiden Hände und ließ zu daß Primus ihm das Fell kraulte.
    Nach einer Weile, es schien ein Zwiegespräch zwischen den beiden zu geben, kam Primus wieder auf Lupus und die Anderen zu.
    Mit einer Geste bat er Thilo den hengst ztu satteln und sagte dann zu den anderen...
    Daß mir das keiner nachmacht!
    Er sah Lupus, Lucius und Ocellkus an und meinte,
    Ich werde jetzt mit ihm ein wenig trainieren,...nach eurere Wache gehen wir vier auf Patrouille in´s Umland...haltet euch also bereit!
    Dann ging er in seine Unterkunft um sich für den Ritt umzuziehen.

    War ja klar,...Primus beschloß wieder seine Befehle abzuwarten und nicht, wie er es gewohnt war zu agieren. Er musterte den tribun,...unauffällig nach Anzeichen von echtenm Ärger suchend,...anscheinend war er nur verstimmt über die Tatsache, daß es auch ohne ihn lief.


    Mein Fehler,... dachte Primus.


    Er nahm wieder Haltung an und erwiederte,
    Wie du befiehlst mein Tribun...
    Hier war wirklich jedes Wort überflüssig...vielleicht war er einfach zu lange auf sich selbst gestellt gewesen.

    Primus nahm Haltung an, salutierte und entgegnete,
    Mein Tribun,...ich lasse bereits in einem Radius von 5 Meilen zum Lager die Gegend erkunden,...meine Späher dürften in einer Stunde wieder hier sein!Ich dachte daran die Patrouille bei Tageslicht alle 3 Stunden zu wiederholen. Er kannte den neuen Tribun noch nicht so gut, daher hoffte er, daß dieser diese Routinemäßige Vorgehensweise nicht als Eigenmächtigkeit auslegen würde...
    Hast du noch weitere Befehle, mein Tribun?
    Primus interessierte die Wacheinteilung, sowie die Patrouillenintervalle...vielleicht hatte der Tribun hier andere Vorstellungen.

    Primus zuckte mit den Schultern ob Drusus Einschätzung der "Latrinenfrage".
    Wer wußte schon wie lange sie hier bleiben würden?
    Ja,...bei uns ist soweit alles klar,...wir werden zwar weniger beim Bau des Limes helfen, dafür umso mehr Patrouille reiten dürfen,...naja, suum quique...
    Ein Blick in die Runde bestätigte die Einschätzung mit der Fertigstellung des Lagers. Er grinste dem Optio zu und meinte,
    So, me amicus, ich werde jetzt mal zum Tribun gehen und mir anhören was auf die Equites zukommt,...wir sehen uns ja sicher noch, Vale Drusus!


    Er salutierte kurz und nickte dem Kameraden zu,dann machte er sich auf zum Tribunen für seine Instruktionen.

    Nachdem die Männer eingetrudelt waren wartete Primus noch einen Moment bis sie sich gestzt hatten.
    Guten Morgen Männer!
    Die Equites sahen ihn an und erwiederten,
    Guten Morgen Duplicarius Terentius!
    Primus nickte und begann seinen Vortrag,


    Heute beschäftigen wir uns mit unseren Pferden.
    Wir ihr alle wißt sind die Pferde der Legion nicht mit den Pferden der normalen Bürger zu vergleichen...sie erfahren eine spezielle sorgfältige Ausbildung um den Anforderungen welche wir als Soldaten an sie stellen gerecht zu werden.


    Die Pferde werden zunächst einmal zugeritten, ...an die Ausrüstung gewöhnt, das dauert mitunter auch schon ein, zwei Monate.


    Danach geht es in den Gyrus, einem runden Reitplatz. Dieser dient zur weiteren Ausbildung der Pferde.
    [Blockierte Grafik: http://img80.imageshack.us/img80/2140/gyrus6yawy6.jpg]



    Er hat deswegen diese Form, damit es keine gefährlichen Ecken gibt, an denen sich die Pferde, aber auch die Reiter verletzten können.
    Ausserdem ist die Plankenwand so konstruiert, dass sie alle Geräusche zurückwarf und somit einen gewaltigen Lärm in der Reitbahn erzeugt.


    Das ist wichtig um die Pferde auf den Kampflärm vorzubereiten! So etwas können wir hier gar nicht machen. Hier findet die restliche Ausbildung des Pferdes durch seinen Reiter statt. Beide müssen sich aneinander gewöhnen und aufeinander einspielen.
    Eine Art Symbiose entwickeln, wie ein Körper reiten und notfalls kämpfen.

    Die vier Equites hatten ihr Zelt aufgebaut und Lupus begann damit das Abendessen zu kochen,...er war nicht nur den jüngste unter ihnen sondern zweifellos auch der beste Koch.


    Nachdem sie alles verstaut hatten meinte Primus,
    Lucius und Ocellus,...ihr beide werdet jetzt mal in 5 Meilen Umkreis um das Lager nach dem Rechten sehen,...ich erwarte euch in einer Stunde zurück.


    Die beiden nickten und nahmen die Ausrüstung auf,...die eine Stunde im Sattel würden sie auch noch überstehen.
    Nachdem sie gegangen waren meinte Primus zu Lupus,


    Ich bin jetzt mal kurz beim Tribun,...mal sehen was er für uns hat...bis später!


    Dann verließ er das Zelt und sah Drusus vorbeiziehen.


    Salve Drusus,...bei euch alles in Ordnung?...wir müssen an Latrinen und Wasser denken,...auch für die Pferde und Maultiere...


    meinte Primus als er vereinzelte Legionäre in eindeutiger Haltung und Beschäftigung sah.

    Langsam wurde die Situation merkwürdig...seit Stunden waren die vier Männer jetzt hinter den Toren des Dorfs verschwunden. Es gab keine Nachricht,...Nichts!


    Primus stand mit den übrigen Offizieren zusammen und beratschlagten was zu tun sei...
    Vielleicht wäre es sinnvoll einmal nachzufragen ob alles in Ordnung ist!?
    Stellte Decurio Gracchus von der II. Turma fest.
    ....ja,....aber andererseits,...könnten es die Germanen auch als ungehörigen Akt auffassen,...von wegen Gastrecht und so...
    Hielt Decurio Fabius von der I.Turma dagegen.
    Wieder nickten sie.
    Schließlich meldete sich Primus zu Wort,


    Meine Späher haben im Dorf nichts ungewöhnliches bemerkt,...dort herrscht normaler Alltag...keine verdächtigen Aktivitäten...das Haus des Rich ist von den Hochsitzen gut einsehbar...die Wachen vor dem Haus wirken entspannt,...es sieht also nicht so aus, als würde dort etwas ungeheurliches geschehen.


    Die beiden Decurionen lauschten Primus´Bericht und nickten. Nach einer Weile meinte Gracchus,
    Wir verdoppeln die Wachen,...auch auf den Hochsitzen,...die da drinnen sollen sehen, daß wir durchaus wachsam sind und unsere Offiziere notfalls mit Gewalt befreien würden,...falls das nötig ist.
    Aber der Befehl....bei einer Geiselnahme nichts zu unternehmen... entgegnete Fabius.
    Gracchus sah ihn mit hochrotem Kopf an,...eine echte Zwickmühle war das hier,...diese verdammte Ungewissheit.


    Keine Sorge,...für den Fall haben wir schon eine Möglichkeit gefunden ins Dorf einzusickern,...wir hätten Möglichkeiten die Männer zu befreien,...glaubt es mir!


    Die beiden alten Decurionen sahen Primus an,...ja,...sie trauten ihm und seiner Truppe so etwas durchaus zu.


    Dann meinte Gracchus schließlich,
    Gut,...also alles wie besprochen,...doppelte Wachposten in allen Bereichen,...wir demonstrieren Präsenz und wachsamkeit,...vielleicht besinnt sich ja mal einer der hohen Herren uns hier draussen Bescheid zu geben?!
    Sie salutierten voreinander und gingen los um die Befehle umzusetzen.

    Ein Gutes hatte es ja bei den Equites zu sein, besonders bei solch einem Wetter. Während die Legionarii schwitzend ihren Ziel entgegen marschierten begaben sich die vier Reiter auf Vorhut und Beobachtungsposten.
    Der Tribun hatte das Ziel der Reise angegeben und so war es ein leichtes den Weg zu kontrollieren und die Truppe vor eventuellen Problemen zu informieren.
    Zum ersten Mal war auch Lupus dabei und während sich Lucius und Ocellus fast blind mit dem Duplicarius verstanden war dieser sehr bemüht die Zeichensprache in der die meisten Befehle gegeben wurden zu erlernen und zu verstehen. Es hatte sich herausgestellt, daß diese Form der Befehlsübermittlung deutlich effektiver war als das Rufen von Anordnungen bei vollem Ritt.
    Als sie schließlich ihre Ausgangsposition erreichten und die Legionarii begannen das Lager zu befestigen versorgten sie ihre Pferde, bauten ihr Zelt neben dem des Tribunen auf und begaben sich zu ihm für weitere Befehle.

    Primus merkte, daß die Konzentration der Gruppe bereits etwas nachließ...er nickte den Männern zu und stellte sich vor das Pult.


    Zum Abschluß werden wir beginnen über die Pferde zu sprechen, die ja einen wesentlichen Teil unseres Lebens als Equites beeinflussen!Zuerst wollen wir uns ansehen, wieviele Pferde wir überhaupt haben, bzw. wie sie untergebracht werden.


    Primus machte eine kurze Pause und fuhr dann fort...


    Wir gehen davon aus, dass die Legionsreiterei mit 4 Turmae zu 32 Mann ein Minimum von 128 Reitpferden braucht.
    Dazu kommen allerdings die Pferde der Decuriones, die je 3 besitzen und die der Duplicarien, die 2 Pferde besitzen plus ein paar Reservepferde für die gesamte Turma.
    So kämen wir auf ca. 50 Pferde pro Turma, also 200 Tiere für die gesamte Einheit.


    Dazu kommen aber noch Packpferde für die Turmae und Offiziere, womit wir auf einer Anzahl von 250 bis 280 Pferden wären.
    Hier berücksichtigt sind aber noch nicht die Pferde der Stallburschen (calones), von denen jede Contubernia 4 besitzt und jeder Offizier bzw. Unteroffizier seinen eigenen.
    Somit kommen wir auf ca.320 bis 400 Pferde. Diese Zahl variiert natürlich immer ein wenig.


    Primus warf einen Blick in die Runde. Diese Zahlen schienen Eindruck zu machen,...die Equites zeigten teils verblüffte Gesichter.


    Soviele Pferde wollen gekonnt untergebracht sein. Daher werden die Pferde, wechselweise, zumindest in den Sommermonaten, nicht nur in den Ställen, die den Baracken der Turmae zugeordnet sind, untergebracht, sondern auch auf einer Koppel, außerhalb des Castellums, bzw. im Intervallum.
    Auch in den Wintermonaten werden die Pferde, teilweise, auf den Koppeln untergebracht, wobei hierfür eigene Unterstände gebaut werden müssen und dies nur die Packpferde betrifft."


    Auch wollen diese Pferde versorgt werden. Wenn wir also von einer Mindestanzahl von 400 Pferden ausgehen, benötigen wir an Futter:
    Das bedeutet, dass eine Mindestmenge von 1300 Zentner Gerste, 13000 Zentner Heu und 4000 Zentner Stroh eingelagert sein müssen, um die Pferde über die Wintermonate versorgen zu können. In den Sommermonaten erhöht sich der Bedarf der Tiere, was aber wieder durch die Haltung auf Koppeln und Weiden ausgeglichen wird.


    Ihr seht dass die Erhaltung der Einsatzkraft der Reiterei nicht zuletzt von der organisatorischen Fähigkeit des Kommandostabes und der Zusammenarbeit aller Soldaten abhängt!"


    Hierzu Fragen?


    Natürlich nicht,... 8) ;)


    In Ordnung,...dann begibt sich jetzt jede Turmae zu ihrem Dienst,...die Freiwache natürlich nicht!
    Morgen behandeln wir das Thema Pferd intensiver...Abite!

    Primus sah seinen Cousain an und runzelte die Stirn...
    Das sah Gracchus mal wieder ähnlich,...
    Soso, feiern willst du? ...in Ordnung,...ich gebe dir Ausgang bis zum Wecken,...aber wehe du bist Morgen nicht auf dem Posten!
    Er hatte nichts dagegen, daß Lupus mit seinen alten Kameraden feierte,...
    Vielleicht schaust du auch nochmal bei deinem Patron vorbei?...und bestellst ihm Grüße von mir?


    Dann ritzte er einen Text in die Tabula und übergab sie Lupus.


    Ausgangsgenehmigung


    Hiermit gestatte ich Eques Marcus Terentius Lupus Ausgang bis zum Wecken. Der Eques hat sich entsprechend seiner Postion zu verhalten Widrigkeiten sind umgehend bei der Wache zu melden!



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    Er wedelte kurz mit der Tabula und meinte,
    Auch wenn du feierst, erwarte ich, daß du dem Namen der Terentier und deiner Einheit keine Schande machst,...Abite!...und viel Spaß!

    Primus sah Lupus aufzeigen und nickte ihm zu,...seine Fragen machten durchaus Sinn und er antwortete,


    Die Waffen werden mitgeführt bei einer Limespatrouille oder Geleitschutz des Legaten bzw. anderer hochgestellter Persönlichkeiten.
    Die gesamte Armierung symbolisiert Gefechtsbereitschaft und soll für jedwede Möglichkeit umfassende Aktionsmöglichkeiten bieten,...vergeßt nicht...unsere Patrouillen versetzen uns in einen latenten Kriegszustand bei dem es nicht nur die Interessen des Imperiums zu verteidigen gilt, sondern auch unsere Mission zu erfüllen und zu überleben.


    Er sah in die Runde und fuhr fort,


    Mich beruhigt es dann immer ungemein über ein ordentliches Arsenal an Waffen zu verfügen.


    Die Männer grinsten unsicher,...


    Für die einzelnen Aufträge bekommt ihr eine Order, welche neben dem Missionsziel und ihrer Art auch die Bewaffnung umschließt.
    Ein Aufklärer wird sicherlich keine hinderlichen Waffen mit sich führen,...ebensowenig ein Bote oder Kurier.


    Weitere Fragen?

    Lucius und Ocellus saßen etwas verlegen zwischen den hohen Herren und der Blick ihres Tribunen sprach Bände.
    Doch sie wußten sich an vornehmen Tadeln zu benehmen, schließlich kamen beide aus wohlhabenden Familien mit einer umfangreichen Erziehung.
    So prosteten sie dem Gastgeber zu widmeten den ersten Schluck den Göttern und aßen nicht mehr als ihren Hunger zu stillen.
    Als sie geendet hatten und die Gespräche wieder in gang gerieten standen sie auf, bedankten sich für das Mahl und nehmane wieder ihre Positionen ein,...diesmal jedoch sichtbar hinter ihren Offizieren.
    War es zu Beginn eine Alarmwache, so war es jetzt eine Ehrenwache, welche jedem Römer von Rang zustand.

    Primu sah die Hand seines Cousains und nickte ihm zu. Als dieser seine Frage formuliert hatte entgegnete er,


    Der Kampf mit dem Bogen setzt eine absolute Beherrschung seines Pferdes voraus,...es ist daher nur etwas für erfahrene Reiter,....darum wird die Ausbildung mit dem Bogen erst erfolgen, wenn ihr blind in der Lage seid die anderen Waffen auf dem Pferd zu handhaben und mortal einzusetzen.


    Er nickte Lupus abermals zu und sah sich die Gruppe an, ob es weitere Fragen gab...dann fuhr er fort
    Kommen wir jetzt zum letzten Teil der Ausrüstung, der Schutzausrüstung!


    Auch hier hatte Primus Ocellus hergeholt, der die besagten Teile jeweils vorzeigte.


    Für den Oberkörperschutz haben die Reiter einerseits den Schuppenpanzer (lorica squamata), der aus kleinen, einander überlappenden Bronze- oder Eisenschuppen, die auf einer Unterlage aus Leinen aufgenäht und mit Draht untereinander verflochten sind, besteht, welche hier bei uns aber nicht verwendet wird.
    Wir verwenden den Kettenpanzer (lorica hamata).
    Dieser besteht aus ineinandergefügten Eisenringen, die eine Hälfte von ihnen geschlossene Ringe, die andere Hälfte zusammengebogen und vernietete Drahtringe, die sich in alternierenden Reihen abwechseln.
    Dazu kommen noch Schulterstücke, die mit beweglichen
    Metallbrusthaken zusammengehalten werden.
    Unter dem Kettenhemd wird noch eine gepolsterete Tunika aus Filz oder Leinen verwendet. Es dient als zusätzlicher Schutz gegen Schläge und Stösse und verhindert weitestgehend, dass man sich an seinem eigenen, vielleicht beschädigten, Kettenhemd verletzt.
    Wir haben auch noch lederne Muskelpanzer, welche aber eher im Castellum und selten im Einsatz getragen werden, da sie nur geringen Schutz bieten.


    Die kurze Pause, in welcher Ocellus alles vorzeigte, nutzte Primus für einen Schluck Wasser.


    Wie schon erwähnt können leichte Beinschienen verwendet werden, was aber euch selbst überlassen bleibt. Sie bedecken den vorderen Teil des Beines und werden mit Riemen, die durch Ösen geführt werden, befestigt. Die Schiene endet unterhalb des Knies und hat dort, mit Hilfe eines Scharniers eine unabhängige, bewegliche Kniekapsel befestigt.


    Auch von diesen hatte man ein Paar zur Ansicht, allerdings wurden sie vom Grossteil der Reiter nicht getragen, da sie eine leichte Behinderung beim Führen der Pferde darstellte.


    Die Reiterhelme sind anders als bei den Legionären. Sie bestehen aus Bronze, sind am hinteren Teil einem Haarschopf nachempfunden und reichlich verziert. Sie verfügen über Wangenklappen und einen Nackenschutz, der aber deutlich kleiner ausfällt, als bei den Helmen der Legionäre und wiegen ca. 8 bis 9 libra. Für Reiterspiele und Paraden haben einige noch eine Gesichtsmaske aus Bronze, welche am Helm befestigt wird.


    Ocellus legte sowohl den Helm als auch die Maske an, welches seiner Gestalt etwas Unwirkliches verlieh.


    Die Patera haben eine ovalrunde Form, messen ca. 4/2 pedes und wiegen ca. 15 libra, ohne Hülle.
    Sie werden aus mehreren Lagen Sperrholz gefertigt und die Flächen werden mit Leinen und/oder Rindsleder beklebt.
    Der Rand wird mit Bronzeleisten beschlagen.
    In der Mitte hat das Schild ein ovales Loch, durch das der Griff läuft.
    Nach außen wird die Hand durch den halbkugelig geformten Schildbuckel, aus Eisen oder Bronze, geschützt.
    Die Außenfläche wird je nach Einheit anders bemalt, wobei die Bemalungen nur im Kampf oder bei Paradezwecken gezeigt werden.
    Die restliche Zeit wird sie durch die Hülle geschützt, welche über das Schild gezogen und durch Riemen festgezogen wird. Die Hülle besteht aus Ziegenleder und dient zum Schutz vor Feuchtigkeit. Außerdem besitzt das Patera Tragegurte, womit man sich den Schild umhängen, bzw. am Sattel des Pferdes befestigen kann.


    Auch ein solches Patera wurde gezeigt...


    Das Gesamtgewicht der Ausrüstung beträgt ca. 78 libra...macht zusammen mit dem Eques etwa 280 libra, welches euer Pferd tragen muss!


    Hat jemand noch eine Frage?

    Lucius mußte an sich halten,...zum einen, weil dieser Häuptling in extremer feierlaune war und zum anderen, weil sein Kamerad Ocellus anscheinend zu einem Standbild geworden war.
    Regte den gar nichts auf?
    Lucius atmete in seiner dunklen Ecke tief durch und hoffte, daß der Quaestor sie langsam hier heraus lavieren würde.
    Nochmal zusehen wie die Herrschaften schlemmen, wäre zuviel für ihn.
    :blitz: ;)


    Ocellus hingegen nahm innerlich schmunzelnd war wie Lucius anfing zu kochen,...er mochte den temperamentvollen Römer,...gleichzeitig hoffte jedoch auch er, daß sie bald hier abziehen würden,...seine Blase machte sich langsam bemerkbar.
    8)

    Primus sah in die Runde und wurde von seiner Annahme nicht enttäuscht,...keine Fragen.


    Kommen wir nun zu den Waffen!


    Die Eques kämpfen, wenn sie dazu gezwungen sind in erster Linie mit der Lanze (hasta). Wie wir alle wissen ist die Hauptaufgabe der Legionsreiterei die Obversation und der Kurierdienst der Legionsführung!
    Für die Kämpfe sind die Auxilliareinheiten der Alae zuständig!


    Primus deutete Ocellus, der ihm zu Seite stand und dieser führte ein solches Exemplar vor.


    Die Hasta ist 7 bis 8 pedes lang und wiegt um die 5 bis 6 libra.
    Sie hat einen hölzernen Schaft, eine eiserne Blattspitze und einen eisernen Lanzenschuh von konischer Form.
    Die Schneiden der Spitze sind scharf geschliffen, um das Muskelgewebe zu zerschneiden und möglichst bösartige Wunden zu verursachen.


    Die Hasta wird als Stoss- bzw. Stichwaffe, als auch als Hiebwaffe eingesetzt, kann aber auch, auf kurze Entfernung, als Wurfwaffe eingesetzt werden, wobei sie eine hohe Durchschlagskraft entwickelt.


    Ocellus deutete auf die angesprochenen Teile, während der Duplicarius erklärte.


    Bedenkt aber, dass ihr nach einem Wurf keine Hasta mehr habt!


    Ausserdem führen die Reiter einen Köcher mit 4 Wurfspeeren bei sich, die ca. 4 pedes lang und 1,5 libra schwer sind. Diese werden zum Werfen gegen den Gegner, auf eine Distanz bis 10 pertica, eingesetzt.
    Bevor der Reiter den Wurfspeer verwendet, nimmt er die Wurfspeere aus dem Köcher und hält sie, unter dem Schild, zum Wurf bereit.


    Auch diese Waffen wurden wieder von Ocellus gezeigt.


    Wenn ihr keine Wurfspeere und keine Hasta mehr habt, braucht ihr noch eine Waffe für die eigene Verteidigung, die Seitenwaffe, die Spatha!
    Die Spatha ist ein, für kavalleristische Zwecke abgewandeltes Gladius. Es ist 2 pedes lang, hat eine 2 digitus breite Klinge, die sich erst 3 digitus vor dem Ende zu einer Spitze verjüngt.
    Der Griff ist aus Bein oder Holz, hat einen kugelförmigen Knauf, ein Griffstück mit sechseckigem Querschnitt und vier horizontalen Kehlungen für die Finger, sowie einen Handschutz.



    Wieder hatte Ocellus diese Waffe zur Hand und deutete auf die besagten Stellen.[/B]


    Die Scheide besteht aus lederbezogenen Holzbrettchen mit einem langen Mundblech aus Messing, das mit Treibarbeiten verziert ist. Die Scheide hat zwei Trageringe, mit denen sie am cingulum, oder an einem balteus an der rechten Seite, befestigt wird.


    Eques Ocellus wird euch jetzt zeigen, wie man das Spatha richtig zieht!


    Ocellus zeigte auch die Scheide und steckte das Spatha dann weg, um zu demonstrieren, wie es, von der rechten Seite, gezogen wird.


    Er erfasste den Griff von der Innenseite, mit nach aussen gekehrter Handfläche, den Daumen nach unten und zog so sein Spatha.


    Primus betrachtete derweil die betroffenen Gesichter der Neuen Equites und schmunzelte...


    Das sieht schwieriger aus als es ist,...ihr werdet es noch oft genug, am Übungsplatz üben!
    Weitaus schwieriger gestaltet sich das verstauen des gezogenen Spathas in der Scheide, während man in vollem Galopp dahinreitet.
    Aber auch das werdet ihr üben, bis es im Schlaf funktioniert!
    Wichtig ist, daß euer Spatha und euere Schwertscheide immer gängig sind und so ein schnelles Ziehen und Wegstecken begünstigen! Also alles schön einfetten!
    Fragen?

    Ab heute werde ich euch unterrichten.... und zwar über die Legions-Reiterei.... das Grundwissen habt ihr euch ja schon angeeignet. Nun werden wir in die Tiefe gehen!
    Beginnen wir heute mit der Ausrüstung eines Equites und zwar mit der Ausrüstung eines Eques!
    Ich bin mir im Klaren darüber, daß ihr alle schon bei der Infanterie über eure Ausrüstung informiert worden seid, jedoch unterscheidet sich die Ausrüstung der Equites deutlich von der eines Legionärs!


    Er sah ein wenig streng in die Runde um dem Thema das nötige Gewicht zu geben und nicht die ersten Schläfer bald wecken zu müssen.


    Die Reiter der Turma tragen durchwegs, eine Hose aus Leder(feminlia), die eine Handbreit unter dem Knie endet. Leder hat vor allem den Vorteil, dass es keine Falten bildet und die raue Oberfläche zusätzlichen Halt am Sattel und den Pferdeflanken bietet.
    Der Nachteil ist die schwere Reinigung die somit rasch die Reiterhose speckig und somit unansehnlich wirken lässt.


    Zudem erhält der Reiter zwei Arten von Tuniken, eine kurz- und eine langärmelige, die aber beide kurz geschnitten waren und nur bis unter den Unterleib reichen. An den Seiten waren sie unten, senkrecht eingeschnitten, um den besonderen Bewegungen der Eques Rechnung zu tragen.
    Die Fußbekleidung ist gleich wie bei den Legionären, die caligae, welche jedoch mit einem Sporensatz versehen waren.


    Bei schlechtem Wetter werden oft die Beine durch strumpfartige Umwicklungen, den tibialia, aus Leder, Filz, Leinen oder Tuch geschützt und ebenso bietet der Wollschal (focale) Abhilfe.
    Der Militärmantel (paenula) ist ein Kapuzenumhang aus gewalktem Wolltuch, der vom Hals bis zur Magengrube zugenäht ist und sich ideal zum Reiten eignet.


    Tunica, Focale, Caligae, Cingullum, Spatha und Paenula bildeten zusammen die friedensmäßige Dienstuniform."


    Hat dazu jemand eine Frage?

    Die Equites hatten ein Feldmarschmäßiges Lager errichtet,...sauber ausgerichtet und exakt so wie in jedem anderen Lager der Legion an jedem anderen Ort im Imperium.
    Die ersten Kochfeuer brannten bereits als Primus wieder auf Patrouille in den Wald zog,...er nahm nur noch 3 seiner Männer mit und umrundete das Dorf ein zweites Mal ohne Auffälligkeiten.
    Er kam am Ende des Rundganges am Hochsitz von Lupus vorbei, kletterte hoch und hörte sich dessen Meldung an,...danach nickte er und meinte,


    In Ordnung,...ich lasse dich in einer Stunde ablösen,...es ist zwar ruhig,...halt´aber trotzdem die Augen offen,...die Langeweile verführt schon mal dazu unaufmerksam zu werden,...und ich möchte nicht, daß dich der alte Gracchus dafür züchtigen läßt,...wenn nicht schlimmeres.
    Er klopfte ihm auf die Schulter und kletterte wieder hinab zu seinen wartenden Männern. Kurz darauf kamen sie wieder zum Lager, umrundeten es auf der Suche nach Schwachstellen und kehrten dann zu den Kameraden zurück.
    Primus erstattete Bereicht und es wurde eine Wachablösung vereinbart.