Die Decurionen liefen rot an, hatten die Kröte jedoch bald geschluckt.
Grimmig gaben sie ihre Befehle.
Primus machte sich an die Verteilung des Feldlagers, sie brachten die beiden Turmae mit ihrem Troß außer Pfeilschußweite in lockere Ansammlung. Es wurden Zelte aufgebaut, und innerhalb kürzester Zeit waren Pferde in einem Behelfspferch untergebracht und versorgt. Die Wachen wurden eingeteilt und die Waffen in Griffweite aufgebaut. Primus überwachte persönlich den Aufbau des Tribunen- und Quaestorenzeltes und abschließend meldete er den Decurionen die Lage und begab sich danach zu der Patrouille. Auch hier würden sie wieder regelmäßig Ausschau halten und Gefahren von der Truppe abzuwenden.
Die Gespräche waren noch im Gange, daher wartete er noch mit dem Abrücken, vielleicht gab es ja noch spezielle Order.
Die Patrouille bestand aus den üblichen Freiwilligen Luicus, Ocellus, Lupus, Labeo und Primus,...
Sein Blick strich über das Lager,...erste Feuer brannten und die Männer bereiteten ihre Speisen zu. Es schient sie nicht weiter zu kümmern was um sie herum geschah,...jedoch wußte Primus, daß dies täuschte,...er wußte, daß diese biwakierende Männerhorde sich innerhalb von Sekunden in ein Präzisionsinstrument der Militärtaktik wandeln konnte.
Gerade sah er Gracchus mit Fabius in ein Zelt verschwinden...
Er atmete tief ein und aus,...es wurde wieder an ihm und den Männern hängen bleiben...
Beiträge von Gaius Terentius Primus
-
-
Primus ritt mit einem der Germanen in der Vorhut. Es war ein großer, aber stiller Mann. Nichts hatte er gemeinsam mit der gängigen Vorstellung vom Barbaren. Er könnte einer jener Typen gewesen sein, die seinerzeit Caligula als seine Garde um sich scharte.
Der Ritt verlief ereignislos, immer wieder kamen und verließen sie ihre Späher nachdem sie Meldung gemacht hatten.
Die ganze Reise hatte sich bisher als ruhig erwiesen, wofür Primus nicht ganz undankbar war.
Plötzlich grunzte der Germane etwas und wies in Nordöstliche Richtung.
Dort...äh...pagus,...äh,...vicus
Primus sah in die angegebene Richtung und bemerkte in diesem Moment auch schon Ocellus der von dort kam.
Dieser ritt an seine Seite und sagte,
Zwei Meilen voraus ist eine Ansiedlung,...etwa 300 Menschen,...keine großartigen Verteidigungsanlagen,...übliche Umzäunung...Nutzvieh auf Weiden vor dem Dorf,...ruhig...
Primus nickte und sagte,
Gut, ruf die anderen zusammen und reiht euch wieder ein.
Ocellus nickte und verschwand wieder um die übrigen Späher zusammenzuholen.
Primus ritt mit dem Germanen zum Haupttrupp zurück und erstattete dem Quaestor und dem Tribunen Meldung.
Etwa zwei Meilen voraus germanische Ansiedlung,...etwa 300 Menschen, keine Auffälligkeiten!...weder beim Dorf noch im näheren Umkreis... -
DerWachhabende sah die beiden Gestalten an und dachte sich seinen Teil. Lässig winkte er sie durch.
-
Primus bemerkte, daß der Comes auf irgendetwas oder irgendjemand zu warten schien.
Er erwiederte,
Wir haben nur einen Marschbefehl erhalten und die Order dir beizustehen,...
Was ja auch zutraf,...sicher dachte der Tribun, daß der Comes ihn mehr ins Bild setzen würde. Primus sah, wie die ersten Equites vor Langeweile auf ihren Sätteln herumrutschten,...
Verzeih die Frage Comes Caecillius,...aber wann wolltest du aufbrechen? -
Primus hielt vor dem Carcer sein Pferd an und sprang herunter,...nun er war etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit geritten und die 3 Legionäre an den geflochtenen Lederschnüren standen atemlos neben seinem Pferd und ließen sich von den Equites in den Carcer führen.
Primus betrat hinter ihnen den ungemütlich, finsteren Raum vor den Zellen und übergab die 3 welche ihn flehendlich ansahen einem kräftigen Legionär und einem,...was auch immer ...Gefängnisknecht,...welcher nicht nur abgrundhäßlich war, sondern auch noch erbärmlich stank. Er grinste die Equites mit einem fast zahnlosem Grinsen an und übernahm mit krallenartigen Händen die Lederstricke um die drei wegzuzerren. Dabei humpelte er und lachte schrill.
Der Legionär sah Primus an und meinte,
Das macht er immer so, ...meint es würde die Gefangenen in die richtige Stimmung versetzen,...
Er schüttelte den Kopf und meinte,
War wohl zu lang im Circus Maximus,...was haben die drei denn ausgefressen?
Primus schüttelte nur den Kopf und auch die Equites sahen erstaunt hinter der seltsamen Gruppe her, die langsam im Dunkel verschwand.Tätlicher Angriff auf 3 Offiziere,...darunter der Tribun Lacticlavus Aurelius...ziemlich unbedacht...
Der Legionär pfiff anerkennend durch die Zähne und meinte,
In Roma würden sie dafür zu Löwenfutter,...nachdem man ihnen Manieren beigebracht hätte,...Die Equites schluckten,...das gemeine Grinsen des Carcerlegionärs verhieß nichts Gutes.
Sie verabschiedeten sich und ritten dann zurück zur Pabula,...jeder hing dabei seinen Gedanken nach.
-
Die Germanen starrten die Equites an, welche vor ihnen auftauchten. Ihre Körperhaltung verriet durchtrainierte Waldläufer,...ihre Ausrüstung ließ darauf schließen, daß sie Jäger waren,...aber ihre Anzahl?
Salve,...ich bin Duplicarius Terentius von der II. Legion. Was habt ihr hier zu schaffen?
Eine nicht unberechtigte Frage. Einer der Germanen, ein älterer Mann mit langem grauen Haar und gepflegtem Vollbart trat vor und sagte,
Salve, Duplicarius Terentius, wir sind Jäger aus jenem Dorf hinter den Hügeln.
Seine saubere Aussprache verriet den gewohnten Umgang mit dem Lateinischen. Primus sah ihn an und sagte,
Woher kannst du so gut Latein?
Der Germane nahm die erlegten Fasane von seiner Schulter. Dann löste er sein Wams etwas auf und zog ihn ein wenig herunter,...dabei offenbarte er eine Legionstätowierung...
Mein Name ist Alwin oder Alwinus,...ich habe 25 Jahre bei der Alae gedient,...zuletzt als Duplicarius bei der Turma I, Ala I Flavia Singularium in Celeusum...jetzt bin ich wieder in meinem Dorf und leite die Jägerschar.
Primus entspannte sich ein wenig und sagte lächelnd,
Nun, das macht das Ganze etwas unkomplizierter,...habt ihr vorhin im Wald oder überhaupt im Umkreis eures Dorfes irgendwelche verdächtigen Aktivitäten gesehen oder bemerkt?
Die Germanen sahen sich an und an ihren Gesten und Mienen erkannte Primus, daß sie die Wahrheit sagten,...die Antwort kam zu spontan, kein Blick wirkte gehetzt oder fahrig.Nein, abgesehen davon, daß nicht weit von hier zwei Centuriae den Limes erneuern,...nichts.
Primus sah den Ex-Kameraden ernst an,...natürlich war ihm als Jäger eine Veränderung in seinem Jagdrevier aufgefallen.
Sag, Alwin,...hättest du oder deine Leute Interesse diese Centuriae mit Lebensmitteln zu versorgen,...ich meine Fleisch, eventuell Brot und Gemüse.
Alwin sah Primus ernst an und sagte,
Ich will es mit meinen Leuten besprechen,...ich denke das läßt sich machen,...vorausgesetzt ihr zahlt anständig.
Primus nickte und entgegnete,
Das dürfte das geringste Problem sein,...komm´einfach Morgen früh zum Lager und wir werden es mit dem Tribunus besprechen.
Alwin nickte und auch die anderen Jäger schienen erfreut über diesen Handel.
Primus tippte an den Helm und meinte,Vielleicht haben wir auch noch andere Dinge für dich und dein Dorf zu tun,...Vale Alwin!
Die Jäger hoben ihre Hände zum Abschied und Primus ritt mit seinen Leuten davon, weiter auf Patrouille,...dieser Tag zu mindest schon mal positiv für die Nahrungsmittel der Centuriae ausgefallen.
-
Während das Gros der Reisegruppe sich auf dem Waldweg befand, durchstreifte Primus mit seinen Männern wieder rechts und links das Dickicht. Sie bewegten sich etwa 100 Passus vor der Gruppe, genügend Abstand um die Kampfbereitschaft herzustellen falls jemand ihnen ans Leder wollte.
Doch außer Mühen und ein paar Kratzern im Gesicht ergab sich den Göttern sei Dank nichts im Wald. Das einzige was im Wald flüchtete warenm Wildtiere. -
Es war ein schwüler Frühsommertag,...der Tau der Nacht kämpfte gegen die aufsteigende Wärme der Sonne an und sorgte dafür, daß die Männer unter ihren Brustpanzern mächtig schwitzten, ...längst hatten sie ihre Helme abgenommen und ritten durch das erwachende Germanien.
Auf der Via trafen sie auf vereinzelte Bauernkarren, deren Lenker sie gleichmütig betrachteten.
Bald machten sie Rast und ließen ihre Pferde grasen,...hierzu wählten sie einen sanften Hügels aus, der ihnen erlaubte auch jetzt einen Großteil der Umgebung zu beobachten. Fernab konnten sie schemenhaft den Limes erkennen. Primus´Gedanken gingen zu den Kameraden, welche sich jetzt abmühten Bäume zu schlagen und Palisaden zu ziehen.
Er kaute auf seinem Brot herum und spülte es mit einem Schluck Wasser herunter. Da bemerkte er eine Gruppe von Männern,offensichtlich Germanen, die sich vom Waldrand aus auf den Weg zur Strasse machten.
Lucius tauchte neben ihm auf und meinte,
Was meinst du? Holzfäller,...Jäger?
Primus nahm noch einen Schluck und entgegnete,Das werden wir gleich feststellen,...wir warten bis sie im freien Gelände sind,...wir schneiden ihnen den Weg zum Wald ab und...fragen sie mal...
Er verschloß seine Feldflasche und ging zu seinem Pferd, wo er sie befestigte. Dann zog er seinen Helm auf und stieg auf sein Pferd.
Die anderen taten es ihm nach.Also Leute,...wir haben da hinten 10 Gestalten, die aus dem Wald gekommen sind,...wir umgehen sie und nehmen sie dann in die Zange,...mal sehen was die so zu sagen haben...!
Er zog sein Pferd herum und gab das Zeichen für Linie,...sie folgten sofort.
Nach wengen Minuten tauchten sie im Rücken der Germanen auf und fächerten auseinander... -
Primus schmunzelte ein wenig als er Reatinus so hörte,...er hatte ihn noch als Optio kennengelernt,...nun Schneid hatte er damals schon, aber nun war er der geborene Offizier,...Primus glaubte nicht, daß dies irgendjemand ernsthaft in Frage stellte.
Er schwang sich auf Orcus und gab seinen Männern das Zeichen zum Abrücken.
Sie ritten langsam an den Miles und den Offzieren vorbei,...deren Aufgabe war klar,...ihre Aufgabe jedoch war es Auge und Ohr für die Kameraden zu sein,...sie vor etwaigen Gefahren zu schützen oder zu warnen.
Primus tippte an seinen Helm und lächelte dem Centurio zu,...dann verließen sie das Lager und ritten Nordwärts,...der Radius betrug diesmal 10 Meilen...
Als dann....sehen was der Tag so bringen würde. -
Während die Männer sich zu den Pferden begaben schaufelten die Calones unter Primus´Aufsicht die Feuerstelle zu. Er ging in die Knie und visierte die Fläche an,...es glühte nichts mehr. Die Calones traten ab und verstauten die Schaufeln an den Mulis.
Ein letzter Blick in die Runde,...kaum etwas wies auf ihr Lager hin,...in wenigen Tagen würde ihre Anwesenheit hier von der Natur wieder getilgt worden sein.
Primus schwang sich auf Orcus und richtete sich ein.
Vorne waren die beiden Decurionen bei ihrer Truppe, Gracchus vor der II. und Fabius vor der I. Beide wirkten sehr aufgekratzt und sahen ihre Männer ernst an.Offensichtlich hatte es noch einen kleinen Hinweis seitens des Kommandeurs gegeben.
Primus drehte sich um und sah in vertraute Gesichter, Lucius, Ocellus, Lupus,...alles warteten darauf, daß es losging. -
Offenbar hatte Lupus momentan nichts zu tun.
Primus winkte ihn und Ocellus heran und sagte,
Es fehlen noch 6 Männer von den östlichen Hochsitzen. Geht und holt sie,...ich denke daß wir in spätestens einer halben Stunde abrücken.
Die beiden nickten und verschwanden im Dickicht.
Primus leitete noch die restlichen Aufräumarbeiten und bald waren die beiden Turmae abmarschbereit,...die Decurionen standen mürrisch in der Nähe des Tribunen,...wahrscheinlich um so schneller Befehle empfangen zu können.
Da sah er den Helm des Tribunen,...ein Meisterwerk des Waffenkunst. Jemand hatte ihn auf eine Hasta plaziert. Er nahm den Helm an sich, der wahrscheinlich
mehr gekostet hatte als seine ganze Rüstung und ging zum Feuer.
Er meldete den Decurionen, daß das Lager abgebrochen und die Turmae abmarschbereit seien.
Gracchus wischte ihn weg, jedoch nicht ohne ihm des Tribunen Helm zu entreissen,...dann stellte er sich so hin, daß der Aurelier an ihm vorbei kommen mußte,...hoffentlich würde er seine Fahne nicht riechen...
Primus ging zu seinem Pferd und sah wie Ocellus und Lupus mit den 6 Equites des östlichen Wachpostens zurückkamen. Jetzt waren sie vollzählig. -
Primus nahm Haltung an und salutierte...immerhin war dies hier ein hoher Beamter und sicher im Auftrage des Legaten unterwegs.
Salve Comes Caecillius,...Duplicarius Terentius...und die Turma Secunda bereit dir beizustehen.
Primus gehörte nicht zu den Leuten die Latrinenparolen für bare Münze nahmen, aber die Spatzen pfiffen von den Dächern, daß es in Augusta Raurica wohl Probleme auf höherer Ebene gab...
Nun, sie würden schon vor Ort erfahren zu was sie gebraucht werden. -
Primus führte seine Turma vor die Regia. Die Männer waren frohen Mutes und warteten auf jenen Comes welchen Sie begleiten sollten.
Die Hälfte der Männer hatte einen Bogen als zusätzliche Bewaffnung bei, ansonsten trugen sie die für eine Patrouille übliche leichte Bewaffnung.Primus ließ die Männer in Linie anhalten, und stieg von Orcus,...
Sein Blick strich über den Platz...da sah er jemanden kommen. -
Primus vernahm die Order seines Kommandeurs und mußte ein wenig Grinsen...
Ernst meldete er,
Ja, mein Tribun,...ich werde sie hereinbitten.
Dann wandte er sich ab und ging zu den Germanen am Lagereingang.
Er nickte den Germanen zu und sagte,Mein Name ist Terentius Primus,...Ich grüße euch und möchte euch bitten an unserem Feuer Platz zu nehmen,...Quaestor Germanicus und Tribun Aurelius werden gleich zu euch kommen. Darf ich euch bitten mir zu folgen?!
Er ging vor und geleitete die Germanen zum Hauptfeuerplatz des Lagers. Hier wurde die Flamme gehütet. Rings um das Feuer waren Baumstämme als Sitzgelegenheit angelegt. Die Glut des Feuers war angenehm warm und lud zum verweilen ein.
Primus wies auf die Stämme und meinte,Bitte, nehmt Platz,...einen Becher Würzwein?
Eine Ordonnanz brachte einige Becher mit dampfenden Würzwein, wie geschaffen um den Schlaf aus den Gliedern zu treiben... -
Primus nickte seinem Kommandeur zu und meldete sich ab.
Vale Tribunus,...wir halten uns bereit,...wenn wir nichts weiter hören werden wir in einer Stunde den Patrouillenring auf 10 Meilen erweitern.Er trat ab und führte sein Pferd zu den anderen, die inzwischen um Lupus standen und mit entrücktem Blick auf den Speck in der Pfanne sahen,...gerade gab er Eier hinzu.
Primus´Magen meldete sich protestierend...es war Zeit was zu Essen. Er versorgte Orcus und setzte sich dann zu seinen Kameraden.
Lupus gab ihm einen Teller mit Speckeiern und einem Kanten Brot.
Dankbar nickte ihm Primus zu und begann bedächtig das köstliche Mahl zu verzehren. -
Primus ritt gerade mit seinen Equites in´s Lager ein,...hoffentlich hatte jemand sich um das Frühstück gekümmert,...sie waren jetzt seit 4 Stunden rund um das Lager geritten,...und hungrig wie die Löwen im Circus Maximus.
Er entließ seine Reiter und trat vor den Tribun, welcher in diesem Moment sein Zelt verließ,
Salve Tribun Aurelius! Duplicarius Terentius mit vier Mann zurück von Patrouille um das Lager. ...keine besonderen Vorkommnisse.Jetzt mal ordentlich was essen, den Kopf unter Wasser tauchen und in einer Stunde konnte es wieder losgehen,...wenn der Tribun es wünschte.
-
Primus war schon lange auf den Beinen als er sah, wie das Tor aufging,...sofort brachte er die Wachen in erhöhte Alarmbereitschaft, schärfte ihnen aber ein nicht allzu bedrohlich zu wirken...die Germanen sollten nur sehen, daß sie es mit einer stets einsatzbereiten Truppe zu tun hatten. Die beiden Decurionen lagen schnarchend und nach Wein stinkend in ihren Zelten,...Primus ließ sie durch Lucius und Ocellus wecken.
Er ging zu den Zelten des Quaestors und des Tribunen.
Er schlug die Plane etwas beiseite und sagte halblaut,
Germanicus Sedulus,...wach auf, die Germanen begehren Einlass,...eine Delegation steht vor dem Lager!
Er sah wie der Quaestor sich regte und ihn anblinzelte,...deutete sein Verhalten als Verstehen und Erwachen und ging zum Tribunen. Er würde nachher noch einmal vorbeischauen,...notfalls mit einem Eimer Wasser
Hier bleib er vor dem Zelt stehen und nickte den Wachen zu,
Tribun Aurelius, eine Delegation der Germanen steht vor dem Lager,...deine Befehle!
Der Tribun war sein Kommandant und somit militärischer Befehlshaber dieses Lagers,...er allein bestimmte wie sie sich nun verhalte würden,...allerdings sollte er die Germanen nicht allzulange warten lassen. -
Primus befestigte den Befehl des Tribunen am schwarzen Brett. Neugierig umringten ihn die Equites der Wache und die Calones.
BEFEHL
Turma II
hat sich am ANTE DIEM VII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (26.5.2008/105 n.Chr.) zur ersten Stunde ((ca. 7 Uhr)) vollzählig vor der Regia abmarschbereit einzufinden, um als Geleitschutz des Comes Regio Germania Superior Tiberius Caecilius Metellus zu dienen.
Ziel des Ritts ist Augusta Raurica .
[Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]
Mogontiacum, ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (25.5.2008/105 n.Chr.)
Lucius brummelte,
Na toll, wieder mal wir!...es gibt doch auch die Prima,...die halten sich doch sowieso für die Größten!
Ocellus legte ihm die Hand auf die Schulter und meinte,
Namen sind Schall und Rauch, me amicus,...die Secunda ist die wahre Elite,...würde sie sonst immer angefordert?
Es kam zu weiteren Wortmeldungen und Primus gab Thilo den Hammer zurück.
Jetzt beruhigt euch mal wieder! Wenn die Wache beendet ist, werden wir von der IV. abgelöst. Bleibt also genug Zeit die Ausrüstung zu sichten!...Leichte Bewaffnung,...die ungeraden Zahlen nehmen den Bogen zusätzlich mit,...Verpflegung für 5 Tage...
Er ging vom schwarzen Brett weg und die Männer stellten sich davor als hätten sie irgendwas übersehen. Primus würde sich mit Gracchus besprechen,...mal sehen ob er mitkam. -
Primus lauschte der Frage und entgegnete,
Ihr bekommt zugerittene Pferde, mit den für die Reiterei üblichen Ausbildungsmerkmalen,...jedoch sind sie wie ungeschliffene Edelsteine,...den letzten Schliff leistet der Equites welcher sich mit dem Pferd verbindet!
Er sah in die Runde und bemerkte wie andächtig die Männer ihn ansahen.Die Symbiose zwischen Pferd und Reiter ist wie eine Liebesbeziehung und Kameradschaft und Freundschaft,...alles was ihr an positiven Emotionen in euer Pferd investiert bekommt ihr um ein Vielfaches von diesem zurück!Es ist euer Fortbewegungsmittel einerseits aber auch verläßlicher Freund und Kamerad bis in den Tod!
Lernt euch kennen lernt eure Schwächen kennen,...schöpft gegenseitig Vertrauen und ihr werdet nicht enttäuscht werden.Primus hoffte ihnen nun klar gemacht zu haben, daß die Verbindung von Pferd und Mensch nichts ist was man erzwingen kann oder soll,...es ist eine Verbindung die voraussetzt, daß sich beide auf diese Bindung einlassen wollen.
-
Primus nickte dem Tribun zu und die drei Equites sprangen von den Pferden,...jeder mit einem geflochtenem Lederstrick ausgestattet.
Sie über nahmen die Idioten von den drei Offizieren und banden ihnen die Hände zusammen,...wobei sie alles andere als zimperlich mit ihnen umgingen.
Aber das war im Grunde nichts, gegen das was auf sie wartete.
Primus betrachtete die Szene mit einigem Ernst, er sah Reatinus, dem der Anschlag wohl gegolten hatte, er sah Drusus seinen alten Kameraden und seinen Kommandeur. Er fragte sich was Reatinus wohl getan hatte, was solche Männer zu dieser Verzweiflungstat trieb. Es waren Veteranen mit 5 oder mehr Dienstjahren wie es schien...
Lucius band die drei zusammen und übergab das Ende des Stricks an Primus, der ihn um sein Sattelhorn wand.
Mit todernster Miene sagte er zu den drei Deliquenten,
Ich weiß nicht was euch geritten hat,...aber ich rate euch jetzt keine Spielchen zu machen, bleibt neben dem Pferd, der erste Mann auf meiner Sattelhöhe,...ich will doch nicht, daß ihr unter die Hufe kommt...
Er wandte sich zu seinen Equites um, sah daß sie wieder im Sattel saßen,...nickte den drei Offizier zu und zog dann sein Pferd halb herum,...Richtung Carcer.
Die Equites folgten in Reihe hinter den Dreien welche von jedem kopfschüttelnd angestarrt wurden. Was vorhin noch ein Grund zum Wetten schien, war jetzt Gegenstand von Unverständnis und Fassungslosigkeit. Jeder ahnte, daß hier noch etwas nachkam,...der Legatus konnte und durfte Tätlichkeiten an seinen Offizieren nicht dulden.