Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

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    Original von Faustus Annaeus Milo
    Ein Junge erschien im Türrahmen, den der Centurio offenbar kannte. Es war also sein Sohn. Freudig begrüßte er ihn und wandte sich dann der Sklavin zu, indem er ihr den Stock der alten Frau reichte.
    Milo hörte wohl schlecht. Hatte der Centurio gerade wirklich seinen Namen genannt. Er sollte ihn also ins Haus begleiten? Fragnd blickte er zu den anderen Tirones. "Ja genau, du bist gemeint, Annaeus!!!!, raunte ihm einer zu, der neben ihm stand. Etwas verdutzt löste sich Milo aus der Reihe und trat ein paar Schritte vor in Richtung Porta. Nach der anfänglichen Skepsis, ob er sich nicht verhört hatte, war er eigentlich ganz froh. Schließlich musste er nicht vor der Tür versauern, während er auf seinen Vorgesetzten wartete, sondern durfte ihn begleiten. Er betrat jetzt nach dem Centurio das Haus und war schon gespannt, weswegen sein Vorgesetzer ihn dabei haben wollte.


    Valerian hob eine Augenbraue, als sein Sohn ohne Antwort das Gesicht verfinsterte und bockig die Arme vor der Brust verschränkte. Was war hier denn los? Den Bengel stach wohl der Hafer? Und das Blut? Sah ganz nach einer Prügelei aus. Etwas, was Valerian nicht weiter schlimm fand, sollte sein Sohn doch schließlich kein Weichling werden. "Lucius, gib gefälligst Antwort!" Sein Ton war nicht sehr geduldig. Natürlich freute er sich, den Jungen endlich wieder zu sehen. Doch solch ein Verhalten konnte er unmöglich durchgehen lassen.


    Während er sprach, betrat er das Atrium und schob seinen Sohn vor sich her, während er davon ausging, daß Aculeo und Milo ihm folgten.

    Irgendwelche Unglücksraben gab es eben immer wieder. Valerian seufzte und schaute sich das Unglück an. Ein Schlag in den Nacken gab es für die Dummheit obendrein. "Wer sagte etwas davon, daß Du das blanke Messer ohne Scheide tragen sollst?", donnerte er ohne großes Mitleid. "Geh zum Valetudinarium und laß das verbinden. Anschließend sehe ich Dich wieder hier, verstanden?" So schlimm sah die Wunde nicht aus, daß der Mann dienstunfähig wäre und vom Laufen konnte er ihn ja befreien.


    Er überprüfte die Versuche der anderen, ihre Waffen zu verbergen, was manche recht gut, andere aber erbärmlich schlecht gemacht hatten. "Das ist gut", lobte er einen und nickte ihm zu. Gerade wollte er einem anderen vorführen, wie er sein Messer unterbringen konnte, als Milo seine Frage stellte. "Das mit dem Messer hast Du gut gelöst", lobte er auch ihn, dann führte er vor, wie man das Gladius unterbrachte und verbarg. "Hier, schau genau zu. Du kannst den Fall der Falten genau ausnutzen. Besonders schnell ziehen ist natürlich kaum möglich. Aber das ist auch eigentlich nicht nötig." Er wandte sich an alle und wies sie an, sich das auch noch einmal anzusehen. "Versucht es!"

    In Begleitung drei seiner Männer, sie waren alle wie er selbst zivil gekleidet, wie es innerhalb des Pomeriums durchaus üblich war, trat Valerian auf die Männer der Palastwache zu. Wie oft hatte er selbst hier gestanden! Es war schon ein Jammer, daß er die Praetorianer hatte verlassen müssen. "Salvete, Milites", grüßte er die Wachen und salutierte. "Mein Name ist Centurio Lucius Quintilius Valerian von den Cohortes Urbanae." Er zeigte seine Dienstmarke vor, um seine Worte damit zu bekräftigen. "Auf Befehl des Praefectus Urbi habe ich mit Senator Aelius Quarto zu sprechen und bitte daher für mich und meine drei Männer", er stellte alle drei namentlich vor, "um Einlaß zum Domus Aeliana."

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    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    Während sich Rufus hinter dem Rücken Aculeos herumdrückte erobrte Laevina den Eingangsbereich mit sichtlich schlechter Laune. Aculeo schmunzelte weiterhin und erst recht als sich seine Tante darüber ausließ er wäre ein Schwachkopf. Erneut gab diese Ausage dem Germanicer Grund einen Nadelstich zu setzen...


    Natürlich Tante. Ich hoffe dein Tag war angenehm. Bis zu dem Zeitpunkt eben als dich die Urbaner nach Hause gebracht haben. Quadrata hatte es anscheinend nicht sonderlich eilig ins Haus kommen denn sie verweilte noch einige Augenblicke vor der Porta.


    Jaja...meinte er lächelnd zu der alten Sklavin. Ich bin mir sicher das Klima in Germanien ist wärmer als das jetzt hier im Haus. Vllt ist es gut wenn du dich in der Küche versteckst und dich aufwärmst um den nächsten Eissturm zu überstehen. Heute hatte Aculeo einen wirklich reizenden, höflichen Tag.



    Die Germanica rauschte in das Haus, nicht ohne auch den armen Aculeo mit allerlei Schimpfereien zu bedenken. Valerian hörte noch die Frage Aculeos und sein Blick fiel nun auf seinen Sohn. Er konnte nicht vermeiden, daß strahlende Freude seine Miene erhellte. "Das, werter Aculeo, ist mein Sohn Lucius Rufus. Ja, er ist ordentlich gewachsen, seit Du ihn das letzte Mal gesehen hast. Was treibst Du Dich auch so ewig in Germanien herum?" Valerian trat grinsend einen Schritt vor, um seinem Sohn durch die Haare zu wuscheln. Dann wandte er sich aber erst an Quadrata, die auch den Stock ihrer Herrin überreicht bekam. "Aculeo hat Recht. Geh in die Küche und erhol Dich von diesem Abenteuer. Am besten gehst Du Laevina für heute aus dem Weg, hm?" Dann waren seine Männer dran. "Annaeus, komm mit mir. Die anderen warten hier." Er nickte seinem Tiro zu und betrat nun das Haus, wo er sich zu seinem Sohn herunterbeugte. "Lucius! Ist Deine Mutter auch hier? Geht es euch gut?"

    Jeder dieser Männer hatte schon jahrelang eine Toga getragen, bevor er zum Militär ging. Deshalb hatten die meisten wohl auch gehofft, leichter durch die Aufgabe durchzukommen. Valerian schmunzelte leicht, als er die verdutzten Gesichter derer sah, die völlig unverhofft auf der Nase landeten. Gleich zu Anfang erwischte es einen der jungen Männer heftig. Doch es war nicht so schlimm, wie es am Anfang ausgesehen hatte. Die Nase blutete etwas, doch der Blutfluß hörte schnell wieder auf und die restlichen Schrammen waren harmlos. Nach einigen Minuten konnte der Tiro weitermachen.


    Nachdem die Ausbildungsgruppe wieder angetreten war, ergriff Valerian wieder das Wort. "Viele Verbrecher sind keine römischen Bürger, haben dann also den Vorteil, ohne Toga rennen zu können. Deshalb werden wir ab und an solch einen Übungstag in Toga einschieben. Ich erwarte allerdings auch, daß ihr hin und wieder in eurer freien Zeit eigenständig übt. Diesen Parcour werdet ihr jetzt noch zwei mal ablaufen. Lernt, mit diesem unpraktischen Kleidungsstück in jeder Lebenslage klarzukommen. Glaubt nicht, daß ihr nie wieder hinfallen werdet. Egal wie viel ihr übt, es kann euch wieder erwischen. Doch viel Übung kann helfen, solche kleinen Unfälle seltener vorkommen zu lassen."


    Er wartete, bis die jungen Männer die Aufgabe erfüllt hatten und ging dann zur nächsten Aufgabe über. "Ich möchte nun sehen, wie ihr euer Schwert und euer Messer unauffällig unter der Kleidung unterbringt. Denkt daran, daß ihr sie unter Umständen schnell ziehen können müßt."

    Als die Tür sich öffnete, sah sich Valerian erstaunlicherweise Aculeo gegenüber. "Salve, Aculeo. Nanu? Zum Ianitor verkommen?", scherzte er und nickte Annaeus Milo zu, daß er Laevina nun absetzen und Richtung Tür schieben konnte. "Ich habe da was gefunden, das euch gehört. Die rüde Behandlung war leider vonnöten, da sie sich weigerte, meinen Anordnungen Folge zu leisten." Kinderstimmen waren aus dem Atrium zu hören und Valerian dachte sehnsuchtsvoll an seinen Sohn. Er sah ihn viel zu selten. Nun war es schon wieder Wochen her, daß er ihn das letzte Mal gesehen hatte. "Mir geht es soweit gut, wir haben natürlich viel damit zu tun, die Ausgangssperre durchzusetzen. Ist bei euch alles in Ordnung? Hast Du zufällig Nachricht von Calvena?" Vielleicht konnte er auf dem Rückweg ganz zufällig zuhause vorbei gehen. Nur mal kurz nach dem Rechten sehen. Er konnte ja nicht ahnen, daß seine Frau gerade hier bei Sedulus war und sein Sohn wenige Meter entfernt im Atrium mit den anderen Kindern stritt.

    Es dauerte nicht lange, bis sie die Porta der Casa Germanica erreicht hatten. Die Straßen leerten sich immer mehr und wem auch immer sie begegnet waren, hatte Valerian mit harschen Worten heimgeschickt. Jetzt standen sie vor der Tür und Valerian klopfte kraftvoll gegen das Holz. Noch hatte er den Befehl nicht gegeben, Laevina wieder abzusetzen. Dafür war Zeit genug, wenn die Tür sich geöffnet hatte und sie sogleich hineinverfrachtet werden konnte.

    Auf das Geschimpfe der alten Germanica ging Valerian gar nicht erst ein. Abenteuerlust hatte die Alte auf die Straße geführt! Welch ein Leichtsinn! Diese verrückte alte Frau! Valerian konnte nur den Kopf schütteln und nahm sich vor, mit seinem Patron über Laevina zu sprechen. Der würde sicher dafür sorgen, daß die Alte in Zukunft zuhause blieb, wenn es gefährlich wurde auf den Straßen Roms.


    Von der Bissigkeit des Paketes, das der arme Annaeus über der Schulter trug, ahnte Valerian nichts. Er ging davon aus, daß sein Tiro mit der Angelegenheit schon fertig wurde. Der Junge machte sich schließlich gut in der Ausbildung und würde eines Tages sicherlich ein guter Soldat sein. Vielleicht sogar den Aufstieg schaffen. Wenn er sich weiterhin als klug erwies und Führungsqualitäten zeigte.


    Die Casa Germanica* war schnell erreicht, der Weg war zum Glück nicht weit gewesen.


    Sim-Off:

    *Link zur Porta der Casa Germanica

    Wie erwartet sorgte der Anblick des Centurios für Eile bei den Tirones. Ein Schmunzeln unterdrückend musterte er die Männer, die nun so ungewohnt in Toga vor ihm standen. Wie er von ihnen erwartet hatte, hatten sie sich gegenseitig beim Anlegen des etwas umständlichen Kleidungsstückes geholfen. Sie sahen jedenfalls alle ausgehfähig aus.


    „Salvete!“, grüßte Valerian seine Ausbildungsgruppe, nachdem sie ordnungsgemäß angetreten waren. „In einer Toga über das Forum zu schreiten, ist nicht schwer. Damit schnell zu rennen oder gar über ein Hindernis zu springen oder zu klettern, ist eine echte Herausforderung. Ihr werdet zum Aufwärmen zwei Runden um den Platz laufen. Danach werdet ihr diesen kleinen Hindernislauf versuchen.“ Er hatte allerlei Dinge auf den Platz schaffen lassen. Einen alten Karren voller Steine, ein Haufen Stroh, eine Bretterwand, hin und wieder ein quergespanntes Seil und an einer Stelle auf dem Parcours war der Platz sehr matschig. Es ging einfach darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sie mit der Toga umgehen mußten, um derlei unerwartete Hindernisse ohne großen Zeitverlust überwinden zu können. Er gab den Befehl zum Loslaufen und schaute dann zu, wie die Männer sich so schlugen.

    Hallo und herzlich willkommen :)


    Familienzuwachs können wir immer brauchen :D


    Ich schlage vor, wir sprechen alles weitere wie Familienverhältnisse per PN ab, sobald Du freigeschaltet wurdest.


    Magnus, sei doch bitte so nett und wink die junge Dame durch :D

    Die Männer hatten die Grundstellung ordentlich eingenommen. Valerian ließ den Blick immer wieder über die Ausbildungsgruppe gleiten. Eigentlich sollten alle Männer die Antwort auf seine Frage wissen, doch wieder einmal traute sich kaum einer, das Wort zu ergreifen. Aus lauter Angst, etwas Falsches zu sagen. Dabei hatte Valerian noch nie einen Mann wegen Unwissenheit bestraft, sondern immer nur daran gearbeitet, die Wissenslücken zu schließen. Annaeus antwortete, wie so oft. Der Junge war pfiffig und auch nicht ungeschickt. Er würde ihn im Auge behalten. Weniger erfreut war er über die Störenfriede, die untereinander tuschelten. Diese Disziplinlosigkeit wurde sogleich mit ein paar Schlägen geahndet. Wortlos. Die Männer verstummten sofort.


    „Sehr gute Antwort, Annaeus. Innerhalb des Pomeriums ist es nicht gestattet, Waffen zu tragen. Die einzigen Ausnahmen sind wir und die Kameraden der Garde. Aber auch wir sollten normalerweise die Waffen nicht offen tragen. Das klingt leichter, als es ist. Deshalb werden wir es üben. Morgen tretet ihr in Tunika und Toga an, die Waffen sind mitzubringen. Wir werden üben, die Waffen verborgen zu tragen, wir werden in Toga rennen und klettern. In Toga zu kämpfen werden wir allerdings erst üben, wenn wir uns eingehender mit dem Gladius befaßt haben.“ Wohl die wenigsten hätten mit solcher Aufgabenstellung gerechnet und Valerian schaute neugierig nach den Reaktionen der Männer. „Jetzt werdet ihr noch drei Runden um den Platz drehen und das war es dann für heute. Wer die drei Runden beendet hat, kann den Platz verlassen. Abite.“ Natürlich ging er nicht weg. Er schaute den Männern beim Laufen zu und ging erst, nachdem auch der Letzte seine Runden beendet hatte. Nicht ohne sich zu merken, wer das war.


    Am nächsten Morgen trat auch Valerian in ziviler Kleidung auf dem Exerzierplatz an. Er trug ein Kettenhemd zwischen zwei Tuniken, um zu demonstrieren, daß man sich damit einigermaßen unauffällig schützen konnte. Er war schon gespannt, wie die jungen Männer sich anstellen würden, wenn es darum ging, die Waffen so unauffällig wie möglich zu tragen. Um zu sehen, wie sie sich auf diesen Ausbildungstag vorbereitet hatten, war er etwas früher hergekommen. Außerdem würde es ihnen Beine machen, wenn sie sahen, daß er schon da war. Das konnte ja nie schaden.

    Als Valerian auf den Exerzierplatz zurückkam, hörte er den Befehl seines Optios schon von weitem. Innerlich mußte er grinsen. Fast wie der „Schreihals“ damals. Artorius Reatinus. Inzwischen war der Mann Praefect in Aegyptus. Schnell legte Valerian wieder eine neutrale Miene auf, bevor er an seine Ausbildungsgruppe herantrat.


    Der Optio erklärte gerade den soeben erteilten Befehl und Valerian wartete, bis die Männer diesem nachgekommen waren. Dann wandte er sich an seinen Optio. „Ich übernehme dann wieder, danke, daß Du mich vertreten hast. Wie ich sehe, kann ich auf Deine Unterstützung bei der Ausbildung bauen.“ Er nickte seinem Unteroffizier anerkennend zu und schritt dann die Ausbildungsgruppe entlang. „Ringen wird auf dem Schlachtfeld natürlich nicht vorkommen. Trotzdem solltet ihr euch in dieser Disziplin auch in eurer Freizeit üben. Es trainiert eure Körper, es schult eure Aufmerksamkeit und eure Fähigkeit, die Schwächen eurer Gegner zu erkennen.“ Die meisten hatten obendrein Spaß am Ringen,deshalb zweifelte Valerian nicht daran, daß seine Worte auf fruchtbaren Boden fielen.


    „Die Stärke der römischen Legion ist der Kampf in der Einheit, die Geschlossenheit der Truppe, die Tatsache, daß wir als funktionierende Gruppe kämpfen und nicht als eine Gruppierung von Einzelkämpfern. Wir hier bei den Cohortes Urbanae müssen aber beides gleichermaßen beherrschen. Wir müssen die Zusammenarbeit genauso erlernen wie den Einzelkampf. Dazu nicht nur in Rüstung, sondern auch in Zivilkleidung, da wir oft genug, gerade innerhalb des Pomeriums, in zivil auftreten und unsere Waffen nur verborgen tragen. Wer von euch kann mir sagen, was man unter dem Begriff Pomerium versteht?“

    Der Tiro befolgte den Befehl ohne zu Zögern. Sehr gut! Valerian nickte ihm zufrieden zu. Weniger zufrieden war er mit der Reaktion seiner Schwiegergroßtante. "Du hattest Deine Gelegenheit, Germanica", stellte er in aller Ruhe fest, während er kopfschüttelnd zusah, wie die Alte dem armen Annaeus das Leben schwer machte. Als sie nach dem Stock verlangte, reagierte er schnell, denn das konnte er auf keinen Fall zulassen. Er nahm Quadrata den Stock ab und reichte ihn einem der beiden anderen Soldaten. "Soweit kommt es noch, daß Du meine Männer verprügelst. Das darf nur einer und das bin ich." Sein Tonfall war bestimmt und unnachgiebig.


    "Da geht es entlang", zeigte er in die richtige Richtung. "Damit diese unschöne Situation so schnell wie möglich ein Ende hat." Er würde gewiß nicht zulassen, daß sie auf ihre Füße kam, bevor sie die Casa Germanica erreicht hatten. Er kannte die resolute Alte zu lange, sie würde nichts als Ärger machen. Mit weit ausgreifenden Schritten ging er voran und warf hin und wieder einen Blick zurück um sicher zu gehen, daß alles nach Wunsch abging.

    Natürlich wußte Valerian nur zu gut, daß es schwer war, diese Kontakte herzustellen und zu pflegen. Er hatte es selbst oft genug versucht und war nahezu ebenso oft gescheitert. "Nur weil es schwierig ist, sollte man es nicht einfach aufgeben. Es ist auf jeden Fall der Mühe wert, wie man an diesem Auftrag auch wieder sehen kann. Aber auch sonst wäre es wünschenswert, wenn wir mehr aufeinander bauen könnten. Gut, Octavius. Du wirst neben dem normalen Training vor allem an dieser Aufgabe arbeiten. Du bekommst auch Ausgangserlaubnis, um in der Stadt ermitteln zu können. Zu niemandem ein Wort, auch nicht zu den Kameraden. Rede Dich mit Botengängen oder sonstwas raus."

    Das schlug dem Faß doch wohl den Boden aus! Was bildete die Alte sich eigentlich ein, mit wem sie hier sprach? "Jede freie Bürgerin Roms hat den Befehl, Zuhause zu bleiben oder sich unverzüglich nach Hause zu begeben. Ich bin dafür da, diesen Befehl durchzusetzen. Und das tue ich hiermit." Als erstes nahm er ihr den Stock ab, mit dem sie so gerne herumfuchtelte. Dann drehte er sich zu seinen Männern um. "Tiro Annaeus, diese Frau weigert sich, dem Befehl zu folgen. Da sie zudem schwer zu Fuß ist, wirf sie Dir über Deine Schulter und komm mit. Es ist nicht weit bis zu ihr nach Hause. Aber paß dabei auf Deine Nase auf, Germanica neigt zu großer Undankbarkeit und wird vermutlich ihren Ellbogen einsetzen." Zwei weitere Männer erhielten den Befehl, mitzukommen. Der Rest sollte bleiben und weiterhin helfen, die Menge aufzulösen und den Optio über die vorübergehende Abwesenheit des Centurio zu informieren. Er hatte keinen Zweifel, daß sein Unteroffizier fähig war, ihn hier solange zu vertreten. "Quadrata, Du nimmst ihren Stock und kommst ebenfalls mit." Bei der alten Sklavin hegte er keinen Zweifel, daß sie gehorchen würde und überreichte ihr den Stock der Germanica.

    Nachdem die "wichtigen" Persönlichkeiten den Platz verlassen hatten, trat eine Einheit nach der anderen geordnet ab. Valerian wartete eher ungeduldig darauf, daß seine Centuria endlich dran war, erteilte dann die nötigen Befehle und führte seine Männer zurück zu den Unterkünften. Für sie alle begann jetzt eine besonders schwere Zeit. Denn jetzt würde Römer gegen Römer stehen und jeder einzelne mußte sich fragen, wo er eigentlich stand.

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    Original von Iullus Octavius Ofella
    Über diese Frage musste Ofella nicht lange nachdenken. "Seit er nicht mehr bei uns ist leider nicht besonders. Obwohl wir uns vor seiner Versetzung nach meiner Meinung recht gut verstanden. Er führte mich sozusagen ein". Ein leichtes lächeln huschte bei dieser Erinnerung über sein Gesicht. "Vielleicht wenn es sein Dienst und seine Freizeit erlauben sollten wir uns gemeinsam einen Wein genehmigen." Dieser Gedanke sprach er bewusst laut aus, damit der Centurio sah, dass er schon mit dem Auftrag beschäftigt war.



    Valerian nickte zufrieden. Das war ein guter erster Ansatz. "Tu das, es ist ein Anfang. Überhaupt halte ich es auch unabhängig von diesem Auftrag für eine gute Sache, wenn Kontakte zwischen den beiden Einheiten aufrecht erhalten bleiben. Wir leben hier zusammen in der Castra und sollten viel stärker aufeinander bauen." Iunius Seneca war ein hervorragender Soldat und ganz sicher richtig bei der Garde. Trotzdem wäre es Valerian fast lieber, der Mann wäre noch bei den Urbanern und könnte ihn jetzt bei dieser schwierigen Aufgabe unterstützen.