Eigentlich war Valerian mit seiner Centuria auf dem Weg zum Forum Romanum und wollte den kleinen Markt, auf dem der Tumult nun losbrach, unbeachtet links liegen lassen, da schon reichlich Truppen an dieser Stelle im Einsatz waren. Doch die Situation eskalierte sichtlich. Auf der einen Seite drängten einfach viel zu viele Menschen von hinten nach vorn, ohne zu wissen, was vorne vor sich ging. Dort rückten die Kameraden langsam vor und Valerian konnte nur erahnen, daß Waffen zum Einsatz kamen, während Unruhestifter einkassiert wurden. Nicht im Traum allerdings hätte er gedacht, daß die Männer dort vorne gleich töteten, um sich durchzusetzen, und sogar Frauen und Kinder gefangen nahmen. Er ging davon aus, daß die Menschen nur soweit verletzt wurden, daß sie den Widerstand aufgaben und den Anordnungen Folge leisteten.
Noch etwas entfernt von dem Gewimmel teilte er seine Befehle aus. Von hier aus konnten sie ganz anderes agieren als die Kameraden vorne. Vor allem hatte der Mob sie noch nicht entdeckt. "Bildet Gruppen von je 10 Mann, achtet auf eure Deckung, ein paar Schlaumeier werfen Steine, und dann löst die Menge von hinten nach und nach auf! Nehmt euch nicht zu viele auf einmal vor, dann wird es gehen! Schiebt die Menschen in die Seitenstraßen, sorgt dafür, daß sie wirklich gehen. Die Menge muß aufgelöst werden! Der Druck nach vorne auf die anderen Truppen muß aufhören! Wendet Gewalt an, wenn es sein muß, aber fangt nicht an, herumzuschlachten! Die meisten hier haben einfach Angst, also sprecht ruhig zu den Menschen, schickt sie nach Hause! Steinewerfer oder anderes angrifflustiges Pack nehmt ihr fest! Schlagt sie zur Not nieder!"
Er selbst führte einen dieser Zehnertrupps und fing an, den Rand des Geschehens aufzuräumen. Dabei stolperte er fast über Germanica Laevina und ihre Sklavin. "Germanica! Was um aller Götter Willen hast Du hier zu suchen? Geh nach Hause, sofort!" Die Alte hatte wohl einen Knall, hier herumzustehen! Dabei hatte sie auch noch diesen überaus zufriedenen Gesichtsausdruck, als würde sie so etwas wie Angst überhaupt nicht kennen. Im Gegensatz zu anderen Frauen, teils sogar mit kleinen Kindern auf dem Arm, die sich verängstigt an Häuserwände drückten und offenbar nicht wußten, wohin sie sich wenden sollten, um unbeschadet hier herauszukommen.