Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Valerian bestätigte den Befehl und ging dann, um für die Zelte zu sorgen und Männer abzustellen, die sie aufstellten und für die nötige Ausstattung sorgten. Na, das würden kalte Nächte werden! Ein wahrhaftiger Ansporn, sich bei den Renovierungsarbeiten ein wenig zu sputen.


    Aus dem Magazin waren die Zelte schnell besorgt. Valerian ließ sie so aufstellen, daß sie bei den Arbeiten nicht im Weg standen. Die Männer waren wenig begeistert, aber was blieb ihnen schon übrig? Die Barracken mußten hergerichtet sein, bevor der Winter richtig begann. Und so ging es doch am schnellsten.

    Und da waren sie wieder. Mit einem Huhn! Das war das wichtige, das sie vergessen hatten? Die Praetorianer blickten sich für einen kurzen Moment an, mit deutlichen Zweifeln im Blick. Na, es ging sie ja nichts an. Aber daß die Kollegen von den CU sich so gar nicht wunderten? Andere Truppen, andere Sitten. Vor allem weil der Sklave das leichte Huhn trug und der Centurio die wesentlich schwerere Kiste. Offenbar hatte der Sklave seinen Herrn ausgesprochen gut erzogen. Ach nein, jetzt faßte der Sklave doch mit an. Wenigstens etwas. Na, dieser Vorfall würde heute Abend im Contubernium trotzdem noch für den einen oder anderen Lacher sorgen. (:D)











    Valerian schaute auf die Liste und grinste ein wenig schief. "Ein Wunder, daß wir so lange in dieser Bruchbude ausgehalten haben. Na, dann sollten wir Deinen Vorschlag mal an den Centurio weiterreichen. Entscheiden muß er." In Zelten schlafen. Zu dieser Jahreszeit. Auch kein reines Vergnügen.


    "Das könnte Dir so passen! Natürlich nicht mit allen Mitteln, sondern nur mit ganz sanften!", tat Valerian ganz empört, lachte aber dabei. Soweit kam es noch, daß er Eburnus einen Freibrief gab!


    Es dauerte nicht lange, bis sie den Centurio gefunden hatten. "Centurio, Scriba Duccius fiel auf, daß die Schlafräume vermutlich nicht genutzt werden können, solange die Arbeiten andauern. Sollen wir Zelte aufstellen lassen, damit die Centurie vorübergehend darin untergebracht werden kann?"

    "Zelte sind schnell aufgestellt. Ich würde sagen, wir schauen mal, wie es am frühen Nachmittag in den Schlafräumen aussieht. Es sind ja nicht alle Räume betroffen. Sollte es danach ausschauen, daß die Schlafräume nicht benutzbar sind, können wir dem Centurio ja den Vorschlag mit den Zelten unterbreiten." Er nickte anerkennend, denn er selbst hatte noch nicht daran gedacht und so war er froh, daß Eburnus diese Idee geäußert hatte.


    "Naja... es fühlt sich noch sehr ungewohnt an. Aber ich denke, ich werde mich da schnell dran gewöhnen. Sollte ich je anfangen, deswegen überzuschnappen, dann hol mich bitte auf den Boden der Tatsachen zurück, ja?"

    Sie zeigten das Schmunzeln zwar nicht, doch innerlich amüsierten sie sich ja schon, die "Kollegen in Schwarz". Ob sie sich noch so amüsiert hätten, wenn sie etwas von den Waffen geahnt hätten, mit denen sich der Sklave ausgestattet hatte? Doch davon hatten sie zum Glück nichts bemerkt, dafür standen sie auch nicht nahe genug und versteckt waren die Waffen ja auch.


    Und so warteten sie einfach auf die Fortsetzung der kleinen Komödie, denn schon allein die Tatsache, daß die Kiste dort eben an die Mauer geschoben worden war, ließ auf eine baldige Rückkehr der beiden Beteiligten schließen.







    Eburnus hatte die einzelnen Trupps mit Aufgaben versehen und die Männer machten sich gleich an die Arbeit. Valerian blieb bei den Baumaterialien und beobachtete, wie sich alle ausstatteten und loslegten. Kein Wunder, daß alle mit Eifer dabei waren. Sie taten es ja auch schließlich für sich selbst.


    "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Kommt sicher darauf an, ob wir noch zusätzliche Schäden feststellen während der Arbeiten. Oder daß die Schäden tiefer gehen als gedacht. Gerade bei den undichten Stellen kann es noch böse Überraschungen geben. Na, ein paar Tage werden wir bestimmt brauchen. Wenn nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt." Es fiel ihm schwer, die notwendige Zeit abzuschätzen. Vielleicht war es einfacher, wenn sie am Abend die Fortschritte sehen konnten. "Das war eine Überraschung vorhin, was? Man, ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Was sagst Du zu Deiner neuen Aufgabe?"

    Die Zelle war grau und trist wie auch alle anderen. Man konnte nur froh sein, wenn man hier nicht viel Zeit verbringen mußte. Valerian war jedenfalls froh, daß er nur den Kerl hier abliefern mußte. "Na los, rein mit Dir! Angenehmen Aufenthalt...", wünschte er noch ironisch, dann schlug die Tür hinter dem Parther zu. "So, das war's, Jungs... laßt uns sehen, daß wir den Dreck loswerden." Das ließen sie sich nicht zweimal sagen...

    Sie waren da! Endlich da! Kaum zu glauben!


    Erleichterung machte sich breit, als sie endlich gehen durften. Nun, was natürlich nicht für Valerian und zwei der Kameraden galt. "Zu Befehl, Centurio", nickte er und suchte schnell zwei Männer aus, mit denen er den Gefangenen fortbrachte. Na, der war sicher auch froh, wenn er sich auf der Pritsche zusammenrollen konnte. Und wieder hatte er es im Grunde gut: Der brauchte keine verdreckte Ausrüstung zu säubern, sondern konnte sich gleich langmachen.

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Die Centurie marschierte schnurstracks zur Castra Praetoria, wo sie das Tor durchquerten und die dort Wachhabenden Milites fröhlich grüßten. Sie marschierten in den der Garde vorbehaltenen Teil der Castra, wo Decius sie auf einem freien Platz halten ließ.


    Valerian hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt, daß sie es wirklich schaffen würden. Doch sie hatten Rom endlich erreicht! Bevor sie das Tor erreichten, strafften sie alle nochmal ihre Gestalt. Sie marschierten hindurch, als wären sie nur mal kurz in der Stadt gewesen. Vor den Kameraden von den CU wollte sich schließlich keiner eine Blöße geben!

    Es war eine elende Hetzerei! Und eigentlich konnte niemand sagen, wie sie das überhaupt schafften, woher sie den eisernen Willen nahmen, sich nicht nur selbst vorwärts zu zwingen, sondern auch noch den Kerl mitzuschleifen. Es war ja zu erwarten gewesen, daß er dieses Tempo auf Dauer nicht durchhalten würde. Dabei hatte der es doch noch gut! Er hatte keine Ausrüstung zu schleppen! Die Männer waren alle erschöpft und inzwischen sah man es ihnen auch an. Trotzdem murrten sie nicht. Sie marschierten, immer in gleichbleibendem Tempo. Tag für Tag, den weiten Weg nach Rom. Und jeder Meilenstein erhielt reichlich Aufmerksamkeit, bedeutete doch ein jeder von ihnen, daß wieder ein gutes Stück Weg geschafft war.

    Zuerst hatte es ewig gedauert, dann ging es plötzlich ganz schnell. Wie? Heute noch wieder los? Keine Pause? Keine Nacht ordentlich schlafen? Na Prost, Mahlzeit! Natürlich war kein Murren zu hören und die Gesichter ausdruckslos, wie man es von ihnen erwartete, doch Valerian war sicher, daß er nicht der einzige war, der entsetzt darüber war.


    Sie nahmen den Gefangenen in ihre Mitte. Er würde schon laufen, dafür würden sie sorgen. Dabei sah er tatsächlich ziemlich mitgenommen aus. Na, das war sein Problem, nicht das ihre.


    Eilschritt zurück nach Rom! Na, dann mal los! Wenn sie das schafften, dann trugen sie ihren Titel Eliteeinheit wahrhaftig zu Recht!

    Auch wenn sie sich nichts anmerken ließen, hatten die Wachen der Praetorianer, die ja auch am Tor standen, die kleine Szene recht amüsiert beobachtet. Was für ein frecher Sklave! Ein Parther ausgerechnet auch noch! Na, mußte ja jeder selbst wissen, was er sich da ins Haus holte. Auch die Durchsuchung wurde aufmerksam verfolgt. Würde der Bursche es wagen, eine Waffe einschmuggeln zu wollen?






    Der Praetorianer hätte sich fast auf die Lippe gebissen angesichts des völlig albernen, überzogenen Verhaltens des Plebeiers, um sich das Lachen zu verbeißen. Was der sich wohl einbildete, wer er war? Wäre er an jemand anderen geraten, würde er jetzt einen hübschen kleinen Carcer besichtigen. Und zwar länger, als ihm lieb sein konnte. Was der für ein Glück hatte, an ihn geraten zu sein und daß er ihn am Optio vorbeigeschleust hatte. Nicht mal zu schätzen wußte es der Kerl. Na, soviel zu Dankbarkeit.


    Der junge Soldat begann zu begreifen, warum die Kameraden härter waren als er. Es war eine besondere Ehre, in den Palast eingelassen zu werden. Keine Selbstverständlichkeit. Hier lebte und arbeitete der Kaiser. - Bewacht von der Garde. Vermutlich dachte der Kerl noch, sie wären dazu da, Besucher herumzuführen. Nein, sie waren dafür da, Besucher vom Kaiser fernzuhalten und aufzupassen, daß sie nicht in Bereichen herumliefen, wo sie nichts zu suchen hatten. Den Namen würde der Soldat sich jedenfalls merken. Und nicht in positivem Sinne. Schlecht für jemanden, der eventuell jeden Tag das Tor passieren mußte.


    Der Praetorianer hatte selbstverständlich nicht die geringsten Probleme, sich hier zurecht zu finden und führte Pompeius Imperiosus auf kürzestem Wege zur richtigen Tür. "Hier ist es." Anklopfen und reingehen mußte der Mann schon selbst. Der Soldat stellte sich hier auf, denn natürlich würde er den Besucher später auch wieder herausführen. Sonst würde der sich nur verlaufen.













    Der führte sich ja auf, wie der Praefectus Urbi persönlich! Der außer der kaiserlichen Familie der einzige war, der um die Durchsuchung herumkam. Sogar angesehene Senatoren, die ihr halbes Leben dem Dienst für Rom gewidmet hatten, mußten dies über sich ergehen lassen. Und dieser Niemand hier tat so, als sei es die letzte Zumutung. Dabei diente dies allein der Sicherheit des Kaisers und der kaiserlichen Familie. Konnte es etwas wichtigeres geben?


    Der Soldat mußte schmunzeln, als der Mann meinte, gleich zu einem der Procuratoren zu kommen. Na, der würde noch lernen, wie das hier lief und wie weit der Weg von einem Zimmer zum nächsten sein konnte, das hier war der Kaiserpalast und nicht die Bude mit den lukanischen Würstchen um die Ecke. Gründlich durchsuchte er den Besucher und ließ sich auch ganz nach Befehl des Optios Zeit dabei. Doch auch die gründlichste Durchsuchung war einmal beendet.


    "Er ist sauber, Optio", meldete der Soldat seinem Vorgesetzten und wandte sich dann wieder an Imperiosus. "Nun, dann folge mir, ich führe Dich zu einem Notarius im Officium des Primicerius et Notarii a libellis. Der kann Dir dann weiterhelfen." Der Praetorianer ging voran und führte Imperiosus durch das Labyrinth der Palastanlage.




    Der Praetorianer nickte. "Gut, Aurelius, ich führe Dich dann zur Wohnung des Consuls. Allerdings bin ich verpflichtet, Dich zuerst auf Waffen hin zu untersuchen." Und er wartete nur kurz auf das Einverständnis des Aureliers, um dann zur Tat zu schreiten. Natürlich überlegte er, ob dieser Aurelier wohl mit dem Quästor Consulum verwandt war, der hier fast täglich ein und aus ging. Vermutlich, irgendwie jedenfalls.


    "Nun dann folge mir bitte." Der Praetorianer schritt voran, um Avianus durch das Labyrinth des Palastkomplexes zu führen.









    Ja, das stand ihnen wohl in nächster Zeit noch häufiger bevor. Kandidaten für den Cursus Honorum, die beim Consul vorsprechen wollten. Innerlich seufzte der Praetorianer, nickte Avianus aber höflich zu. "Salve. Zum Consul also. Und wie lautet Dein Name?" Zumindest für den Wachbericht brauchte er ihn. Und außerdem interessierte es ja auch, wer so alles kandidieren wollte. Sah ja schon nicht schlecht aus, der Bursche. Stammte bestimmt aus seinem piekfeinen Stall.












    Der Tribun sorgte sich ganz umsonst. Jeder Praetorianer hatte für diesen Anlaß seine Paradeuniform auf Hochglanz poliert. Natürlich trudelten sie zu so einem Anlaß auch nicht einzeln ein. Sondern marschierten in perfekter Ordnung auf das Marsfeld. Die Offiziere ordneten gekonnt die Einheiten, so daß alle ohne Verzögerung ihren Platz fanden. Schnell kontrollierte Valerian nochmal die Aufstellung der Centurie, nickte dann seinem Centurio mit einem knappen Nicken zu und nahm dann selbst Haltung an.


    Niemand schwatzte hier, niemand zappelte herum. Ganz im Gegenteil waren alle gespannt darauf, wie es weitergehen würde. Crassus wurde verabschiedet. Ein merkwürdiges Gefühl war das. Valerian kannte die Garde gar nicht anders als unter seiner Führung. Ob sich nun wohl viel ändern würde? Das war zwar kaum zu erwarten, doch man konnte nie wissen.

    Der wachhabende Praetorianer blickte dem Bürger schon entgegen, als dieser so zielstrebig auf ihn zuging. An Selbstbewußtsein mangelte dem offenbar nicht. Naja, unhöflich war er ja nicht und einen ordentlichen Eindruck machte er soweit auch. Also konnte man es ja mal freundlich und ausführlich versuchen. Ob sich diese Mühe lohnte, würde er dann ja sehen.


    "Salve, Pompeius. Um was für ein Anliegen geht es denn? Hast Du einen Termin? Und wenn ja, mit wem?" Immerhin konnte nicht jeder Hinzus und Kunzus in den Palast marschieren und die Leute in der Kanzlei von der Arbeit abhalten. Erst letztens hatten sie sich einen Vortrag darüber anhören dürfen, daß in letzter Zeit allzu bereitwillig Bürger hineingeführt worden waren, die aber gar keine Einladung zu einem Gespräch gehabt hatten.









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    Original von Purgitia Philogena
    Endlich schien es so weit zu sein und das Opfer begann. Man merkte es daran weil plötzlich die meisten Gespräche verstummten und sich alles nun auf das Paar, welches vorne stand konzentrierte. Philogena war gespannt was die Götter wohl sagen würden, aber sie war sich sicher, dass diese Ehe unter einem guten Stern stand, denn wenn ein Paar so strahlend aussah dann konnte es nur so sein, und die beiden wirkten wirklich glücklich miteinander. Ein sanftes Lächeln umspielte bei diesem Gedanken ihre Lippen und dann blickte sie zur Seite.
    Ihr Herz blieb für einen Moment einfach stehen und ihre Augen begannen zu leuchten als sie ganz nahe Valerian sah, welcher ebenfalls in ihre Richtung blickte.
    Vorher hatte sie ihn schon einmal ganz kurz gesehen, aber nun da er so nahe war wurde sie nervös und blickte ihn einfach nur an, denn sie konnte schleicht einfach so jetzt zu ihm rüber gehen, zumal auch das Opfer begonnen hatte. So blickte sie ihn einfach nur an und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln.


    Da! Nun schaute sie her! Und sie lächelte sogar... Valerian schien es fast, als müßte ihm das Herz stehenbleiben. Glücklich erwiderte er das Lächeln und er spürte, wie seine Ohren langsam heiß - und zweifelsohne rot wurden - ein Beweis, daß sein Herz allerbeste Arbeit leistete, trotz allem. Schnell räusperte er sich und versuchte, seine Aufmerksamkeit wieder auf das Opfer zu lenken - immerhin war das für das Brautpaar ein sehr wichtiger Moment und Valerian wünschte den beiden wirklich alles Gute - und doch... sein Blick wurde unweigerlich wieder zu Philogena gezogen. Und ganz unauffällig schob er sich einen weiteren Schritt näher zu ihr. Dann zwang er sich, wieder zu dem Opfer zu schauen. Jeden Moment würde verkündet werden, ob das Opfer angenommen worden war.