Ja, ein Triumph wurde einem nicht für nichts gewährt. Valerian nickte, das mußte eine große Sache gewesen sein. Und er war sich nicht sicher, ob er Balbus darum beneidete, dabei gewesen zu sein. Natürlich, es war die Aufgabe von Soldaten, mit dem Gladius für Sicherheit im Reich zu sorgen. Doch deswegen mußte man ja nicht gerne töten. Man tat es, wenn es nötig war, mehr nicht.
"Ja, das ist die große Schattenseite des Praetorianerdaseins: Römisches Blut vergießen zu müssen. Doch wenn Römer sich gegen ihren Kaiser wenden, dann ist es nun einmal unumgänglich, ihr Blut zu vergießen. Ich habe noch nie mein Schwert ernsthaft gegen einen Römer erhoben. Und es wird mir sicher auch nicht leichtfallen, wenn es eines Tages soweit kommt. Doch zögern werde ich gewiß nicht."
Er erinnerte sich an den ersten Mann, den er getötet hatte. Damals in Germanien auf dem Übungsmarsch. Er war noch Probatus gewesen. Und die Situation war wirklich nicht ungefährlich gewesen. Er hatte nicht gezögert, nicht eine Sekunde. Das Denken hatte erst viel später eingesetzt, ihm Alpträume und Übelkeit beschert. Es war ihm wahrhaftig nicht gefallen, zu töten. Doch seit damals wußte er, daß er nicht zögerte, wenn eine brenzlige Situation über ihm hereinbrach. Und das hatte sich auch später wieder erwiesen, als es gegen die Banditen gegangen war.
"Warst Du schon in der Situation, römisches Blut vergießen zu müssen?", fragte er schließlich seinen Patron.