Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Und wieder begann ein neuer Tag und Valerian hatte reichlich Zeit für das Training, bevor er wieder Wachdienst am Tor hatte. Wie jeden Tag begann er mit Aufwärmübungen und anschließendem Laufen. Das Laufen unterbrach er immer mal wieder für Liegestützen, Kniebeugen und Klimmzügen an dem Baum mit dem einladenden Ast. Das alles zusammen war ein gutes Training, das hatte sich ja schon bei verschiedenen Gelegenheiten gezeigt.


    Nach dem Grundtraining holte er sich wieder einen Bogen und Pfeile, denn die letzten Schießübungen waren wirklich nicht gut gelaufen. Heute war es weniger windig, eigentlich schade, denn gerade diese zusätzliche Schwierigkeit mußte er ja üben. Naja, der nächste windige Tag würde eben auch wieder für Schießübungen herhalten müssen.


    Heute klappte es denn auch gleich wesentlich besser. Nach den ersten paar Schüssen, mit denen er sich an die Gegebenheiten gewöhnte, ging nahezu jeder Pfeil ins Ziel. Der Erfolg tat natürlich gut, doch er wußte, daß er bei ähnlichen Windverhältnissen wie am Vortag, sicherlich nicht so gut abgeschnitten hätte...

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Salve, Legionarius!" grüsste ich den Mann, der öffensichtlich Soldat war "Nur keine Umstände, wir wollen uns hier einfach nur unterhalten, wir brauchen hier kein militärisches Verhalten!" fügte ich mit einem Lächeln hinzu



    Mit einer so freundlichen Erwiderung hatte Valerian gar nicht gerechnet. Er entspannte sich sichtlich und erwiderte erleichtert das Lächeln. Auch griff er wieder nach seinem Teller, bevor irgendwer anderer sich die appetitliche Zusammenstellung griff. "Ich dachte, zu förmlich ist auf jeden Fall besser, als zu wenig förmlich", sagte er in entschuldigendem Tonfall. Immerhin war er dem Legaten bisher erst einmal persönlich begegnet. Und das war auf den Saturnalien gewesen, wo eh alles anders war als sonst.

    Aulus Cantius Otho



    "Du willst doch nicht...." Doch, Tullus wollte offenbar. Otho war ja der Meinung, daß sie den Toten hätten auf dem Pferd lassen sollen, bis der Magister sich dazu geäußert hatte. "Laß ihn uns wenigstens hier draußen ablegen. Du kannst ihn doch unmöglich da mit reinnehmen wollen."


    Otho hatte ja nicht oft mit diesen hohen Herrschaften zu tun, aber er war sicher, daß sie nicht gerne Leichen vor die Füße gelegt bekamen. Auch wenn der Magister sicherlich ein sehenswertes Gesicht machen würde. Wenn sie wenigstens sicher sein könnten, daß sie den richtigen gefunden hatten. Aber so konnte das Ganze zu einer ganz üblen Blamage werden.





    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Und noch eine... und noch eine... uuuunnnd.... nooooch... eiiine. Valerian spürte, wie seine Kräfte nachließen. Er wußte nicht, wieviele Liegestützen er gemacht hatte, doch seine Arme zitterten bereits leicht und es fiel ihm zunehmend schwer, nicht einfach in den Schlamm zu klatschen.


    Gerade rechtzeitig kam der Befehl zum Laufen. So mußte er sich nicht die Blöße geben, die Liegestützen abbrechen zu müssen. Laufen! Ja, das war viel besser. Eine Runde, das sollte zu schaffen sein.


    Also rappelte sich Valerian auf und begann zu laufen. Während er in gleichmäßigem Tempo seine Runde um den Platz drehte, lockerte er die von den Liegestützen strapazierten Muskeln. Denn er ahnte schon, daß dies nicht alles war.


    Was war er nun dankbar dafür, daß Primus und Sabinus ihn damals ans regelmäßige, zusätzliche Laufen gebracht hatten! Jetzt konnte er beweisen, daß er gut trainiert war. Die eine Runde machte ihm keine Schwierigkeiten.


    Und schon ging es wieder in den Schlamm. Insgeheim flehte Valerian darum, daß Raetinus dieses mal früher andere Anweisungen geben würde. Denn so viele wie vor dem Lauf würde Valerian gewiß nicht noch einmal ableisten können.


    Rauf - runter - rauf - runter. Jetzt noch zehn, hatte der Centurio gesagt. Na los, das war ja wohl zu schaffen!

    "Mensch, Drusus", meinte Valerian, kaum daß die Tür hinter dem Centurio zugeknallt war. Er wußte immer noch nicht, ob er wach war oder träumte. Aber er ging jetzt zu seinem Freund und schüttelte ihm heftig die Hand. "Glückwunsch! Das ist echt ein Hammer! Kaum Legionarius und schon Optio!" Er grinste breit und klopfte Drusus nun auch noch kameradschaftlich auf die Schulter.


    Als Drusus dann allerdings diese Gewissensfrage stellte, seufzte Valerian. "Ich muß Dir sicher nicht sagen, wie gern ich Dich hier bleiben sehen würde, oder? Ich meine... ich habe noch nie einen Freund wie Dich gehabt. - Aber... Meinst Du, daß wir das alle hinbekommen?"


    Er blickte Drusus ernst und offen an. "Du bist ab jetzt unser Vorgesetzter. Und als solcher mußt Du auch mal unangenehm werden. Außerdem bist Du verpflichtet, Verfehlungen zu ahnden. Und Du weißt ja selbst, was wir uns hin und wieder geleistet haben. Auch wenn Du jetzt meinst, daß Du da mal ein Auge zudrücken willst, uns zuliebe... Dann behandelst Du die anderen Legionäre, die nicht zu unserem Contubernium gehören, anders als uns, denn wenn Du bei allen ein Auge zudrückst, ist die Disziplin bald dahin. Und das wäre auch nicht richtig, oder? Und wie... sollen wir das handhaben? Da draußen Optio Iulius und hier drin Drusus? Dazu haben wir hier auch Probati, die Du dann vermutlich mit ausbildest." Valerian machte eine kurze Pause. "Wenn Du es versuchen willst, dann hast Du meine volle Unterstützung. Aber Du solltest da einfach nochmal gründlich drüber nachdenken, bevor Du Dich endgültig entscheidest. Und wenn Du Dich entscheidest, hierzubleiben, dann müssen wir klären, wie wir uns Dir gegenüber verhalten sollen."


    Eigentlich war er gar nicht so lange fort gewesen. Kaum zwei Stunden. Doch er hatte in der Stadt nichts weiter zu erledigen, hatte nur im Vorbeigehen an einem Stand ein paar Gewürze und etwas Garum erstanden, und so betrat er bald das Castellum wieder. "Legionarius Lucius Quintilius Valerian meldet sich zurück."

    Na, hatte er es doch geahnt, daß es erst eine Rede geben würde, bevor man sich zu essen nehmen durfte. "Jetzt darfst Du zuschlagen", raunte er seiner Schwester verschmitzt grinsend zu. Hatte sie doch eben noch darüber geklagt, daß sie Hunger hätte.


    Und was es alles für herrliche Sachen gab! Als Legionär bekam man so etwas gutes nur allzu selten zu essen und so zögerte Valerian nicht, sich einen Teller mit Leckereien zu füllen.


    Als der Legat mit seiner Frau an das Buffet kam, trat er natürlich respektvoll beiseite und stellte seinen Teller ab, um Haltung annehmen zu können. "Salve, Legatus Vinicius", grüßte er und fragte sich, ob es jetzt richtig war, die Gattin ebenfalls zu grüßen, auch wenn er sie nicht persönlich kannte. Doch er entschied sich dann doch dafür. "Salve, Aelia Paulina", sagte er also in respektvollem Ton und in der Hoffnung, keine Höflichkeitsregeln verletzt zu haben.

    "Das ist wirklich sehr freundlich von Dir, Lando. Vielen Dank", lächelte Valerian dankbar und nickte dem Duccier zum Abschied nochmal zu. "Vale."


    Dann umarmte er zum Abschied nochmal seine Schwester. "Zögere nicht, mir eine Nachricht zukommen zu lassen, solltest Du je irgendwelche Schwierigkeiten haben, ja? Ich bin in der II. Kohorte, IV. Centurie. Bei Centurio Artorius. Wenn man Dich nicht zu mir läßt, verlangst Du einfach ihn zu sprechen. Aber nur wenn es wirklich wichtig ist, - in Notfällen." Daß sie hier so ganz allein war, machte ihm wirklich Sorgen. "Ich hole Dich zum Fest ab. Mach's gut bis dahin, Schwesterchen." Er drückte sie nochmal an sich, dann verabschiedete er sich. "Vale." Und machte sich wieder auf den Weg zum Castellum.

    Valerian hatte mal wieder Dienst an der porta praetoria. Als der Reitertrupp durchkam und von Tribun Germanicus abgemeldet wurde, nickte er. "Salve. Ja, in Ordnung. Und viel Spaß."


    Manchmal war er ja doch ein wenig neidisch auf die Reiter. Sie kamen so schön häufig aus dem Castellum heraus.


    Nachdem er ihnen eine Weile nachgeschaut hatte, machte er noch die entsprechende Eintragung in der Liste, dann seufte er und beobachtete wieder das Treiben auf der Straße.

    Schweigend und immer noch in förmlicher Haltung verfolgte Valerian das Gespräch zwischen dem Centurio und dem frischgebackenen Optio. Drusus wollte wirklich hier bei ihnen bleiben? Auch wenn er nicht so recht wußte, wie das alles gehen sollte, freute es ihn doch sehr. Was für eine merkwürdige Situation das nun war!


    Ob der Centurio damit einverstanden sein würde?


    Valerian musterte die Gesichter der anderen Kameraden. Wie dachten sie wohl über diese ganze Sache? Drusus als ihr neuer Optio! Irgendwie konnte er das noch gar nicht ganz fassen.


    Die Freude im Gesicht des Freundes war allerdings völlig ungetrübt. Und das veranlaßte auch Valerian wieder zum lächeln. Erst einmal wollte er sich mit dem Freund einfach freuen. Was später kam... nun, das würde sich dann eben zeigen müssen.

    Liegestützen? Was hatte der Centurio denn hier vor? Natürlich gehorchte Valerian ohne weiteres Zögern. Und war froh, daß Liegestützen zu seinen täglichen Übungen gehörte. Denn blamieren wollte er sich nicht unbedingt.


    So nahm er die entsprechende Haltung ein, ohne Rücksicht auf den Matsch, um den kamen sie heute ja eh nicht herum, und begann mit der Übung. Eins - zwei - drei - vier....


    Gleichmäßig und ruhig hob und senkte sich sein Körper und bald schon brach ihm der Schweiß aus. Doch noch machte ihm die Übung keine Schwierigkeiten. Das Training machte sich hier bezahlt. Er würde ganz sicher nicht der erste sein, der aufgeben mußte.

    Als Valentina sich aus seiner Umarmung löste und endlich zugab, daß er recht hatte, atmete er erleichtert auf. "Wir... wir werden so bald wie möglich zusammen losgehen und jemanden suchen, ja? Wir finden bestimmt jemanden, der gerne bei Dir leben möchte." Seine Schwester war eine liebenswerte Person, die sicherlich niemandem das Leben schwer machte. Daher sollte es nicht allzu schwer sein, so jemanden zu finden.


    Langsam schritten sie gemeinsam zur Tür und Valerian drückte seine Schwester zum Abschied nochmal an sich. "Ich werde sehen, daß ich möglichst bald wieder herkommen kann. Wenn mein Centurio hört, worum es geht, erlaubt er es gewiß. Oder... Lando, - Vielleicht, ich meine", er druckste ein wenig herum, "Du bist doch hier ortskundig, kennst die Händler, weißt wer zuverlässig ist. Ist es zuviel verlangt, wenn ich Dich bitte, vielleicht auch einmal mit ihr nach einer Hilfe für sie suchen zu gehen? Du würdest uns damit sehr helfen." Er blickte den Germanen bittend an. Immerhin waren sie über Umwege miteinander verwandt, Valerians Onkel war mit einer Duccia verheiratet gewesen, sonst hätte er eine solche Bitte niemals ausgesprochen.

    Valerian schnappte hörbar nach Luft, als der Centurio verkündete, daß Drusus gerade zum Optio befördert worden war. Ungläubig starrte er die beiden an, dann sah man strahlende Freude in seinem Gesicht, da er fand, daß es mit Drusus ganz den richtigen getroffen hatte. Er war zuverlässig, treu und kameradschaftlich und war ein guter Kämpfer. Und sicherlich würde er einen guten und fairen Unteroffizier abgeben.


    Doch dann fiel ihm ein, daß er damit seinen besten Freund verlor. Wenn Drusus jetzt ihr Vorgesetzter wurde, dann durfte er niemanden vorziehen, auch seinen besten Freund nicht. Valerians Freude wurde durch diesen Gedanken deutlich gedämpft. Er gönnte Drusus den Erfolg, ganz ohne Frage. Aber... ein bißchen fühlte er sich plötzlich allein gelassen. Wie würde das jetzt weitergehen? Wie sollte er sich jetzt Drusus gegenüber verhalten? Vorbei waren mit Sicherheit die kleinen gemeinsamen Missetaten, die kleinen Streiche und kameradschaftlichen Sticheleien und ähnliche Dinge, die mit einem Vorgesetzten einfach nicht möglich waren...

    Frumentarius Otho


    Aulus Cantius Otho



    Sie kamen früh los am nächsten Morgen, wie sie es geplant hatten. Dem Leichnam war über Nacht auch nichts passiert, was Otho doch mit einiger Erleichterung wahrnahm.


    Auch das Wetter spielte ganz gut mit. Es war zwar kalt und windig, doch weder regnete es, noch schneite es. Und so kamen sie heute recht gut voran.


    Es war wirklich eine Erleichterung, als sie endlich die Stadtmauern von Mogontiacum vor sich auftauchen sahen. "Man, was bin ich froh, wenn wir unseren Freund da hinten endlich loswerden. Am besten reiten wir gleich zur Regia und liefern den Burschen und unseren Bericht ab, oder was meinst Du?"




    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Valerian zuckte nur die Schultern, als Marcomer ankündigte, sich beschweren zu wollen. Sollte er doch. Nützen würde ihm das nichts.


    "Hast Du die Menge Vieh im Stall gesehen? Der kann das echt verkraften", raunte er Drusus leise zu, während sie das Zeug hinaus schafften und auf die Maultiere verluden. Ihm war das kurze Zögern und der leicht ungläubige Blick in seine Richtung nicht entgangen.


    Doch Mitleid hatte Valerian hier wirklich nicht. Diese Familie war mitsamt Knechten nicht mal doppelt so groß wie die arme Familie nebenan. Trotzdem hatten sie jetzt immer noch mehr als drei mal so viel, wie die Nachbarn. Und dazu das viele Vieh. Nein, da war Mitleid im Nebenhaus weit mehr angebracht gewesen.


    Während er sich etwas von den Lebensmitteln griff, um es herauszuschaffen, ging er wie zufällig in die Nähe des dunkelhaarigen Unfreien, der aussah, als würde er aus dem Mittelmeerraum stammen. "Bist Du Römer? Oder woher kommst Du?", fragte er ihn so leise, daß es Marcomer möglichst nicht hörte und es fast klang, als würde er zu sich selbst reden.

    Als Lando sie begrüßte erwiderte Valerian erfreut den herzlichen Händedruck und schmunzelte über das Erröten seiner Schwester, nachdem Lando ihr ein charmantes Kompliment gemacht hatte. "Vielen Dank für die Einladung. Das scheint ja wirklich ein rauschendes Fest zu werden..." Doch bevor Zeit für ein weiteres Gespräch war, hatte Lando bereits die nächsten Gäste zu begrüßen. Es ging jetzt wirklich Schlag auf Schlag. Die Menschen strömten nur so herein. Doch leider kannte Valerian niemand von ihnen. Nur Primus und Tribun Germanicus sah Valerian weiter hinten stehen. Warum wohl Primus hier war?


    Als Valentina ihn nach dem einzelnen Mann am Feuer fragte, zuckte Valerian die Schultern. "Ich habe keine Ahnung, wer das ist. Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich durch die vielen hohen Persönlichkeiten doch etwas verunsichert. Was, wenn der auch jemand wichtiges ist und sich beleidigt fühlt, wenn er einfach so von einfachen Leuten wie uns angesprochen wird?" Auch wenn Valerian sonst eher forsch war, so hielt er sich hier doch sichtlich zurück. Der Legat war anwesend und mindestens ein Tribun. Wenn er unangenehm auffiel, würde er wohl für den Rest seiner Dienstzeit keinen Ausgang mehr erhalten.


    Da führte er Valentina lieber zu den beladenen Tischen und reichte ihr einen Becher Met und nahm sich auch selbst einen. "Das ist Met. Hast Du den schon mal probiert? Also ich finde ihn recht lecker. - Was das Essen angeht, so weiß ich nicht, ob das nicht erst offiziell eröffnet werden muß. Ich sehe niemanden, der schon was ißt." Da der eine Mann, der sich eine Olive genommen hatte, ihnen den Rücken zudrehte, konnte er ihn nicht kauen sehen.


    "Ehrlich, ich hatte mit etwas ... ein wenig zwangloserem gerechnet, bei einer Feier der Duccier. Warten wir eben, was die anderen so tun." Er trat mit Valentina ein wenig zur Seite und hoffte, daß sie so niemandem im Weg standen. "Da hinten ist ein Kamerad von mir. Terentius Primus. Er ist jetzt bei der Legionsreiterei. Mit dem könnten wir reden. Aber einer der Tribune steht da bei ihm und den kenne ich nicht sehr gut. Wir haben mal miteinander trainiert, aber ich bezweifle, daß er sich da noch dran erinnert. Geschweige denn meinen Namen weiß. Trotzdem könnte ich Dich den beiden vorstellen, wenn Du magst."

    Auch Valerian machte sich auf den Weg zur Feier der Duccier. Er zeigte am Tor die Erlaubnis seines Centurios* vor und verließ dann das Castellum mit eiligem Schritt, da er ja auch noch seine Schwester abholen mußte.





    Sim-Off:

    1. *Dies ist mit Raetinus abgesprochen.


    Sim-Off:

    2. Hatte gestern ganz vergessen, hier zu posten *schäm*

    Valerian fand es etwas ungewöhnlich, mitten im Winter ein Fest im Garten abzuhalten. Hoffentlich fror Valentina hier nicht. Jedenfalls war es gewaltig, was die Duccier hier aufgefahren hatten. Prompt fühlte der Quintilier sich hier mächtig fehl am Platze. Daß diese Feier so hochherrschaftlich werden würde, hatte er nicht erwartet. Und so ziemlich die ersten waren sie obendrein.


    Die einzigen der schon anwesenden Gäste, die Valerian erkannte, waren sein Legat und dessen Frau. Und ein einfacher Legionär konnte wohl kaum einfach auf diese beiden zugehen, um ihnen seine Schwester vorzustellen. Zumal er Aelia Paulina ja auch noch gar nicht persönlich kannte. Das wäre allzu dreist und unangemessen.


    Vertrackte Situation! Gab es denn hier außer ihnen beiden keine "normalen" Leute?


    "Schau, das dort vorne sind mein Legat Vinicius Lucianus und seine Gattin Aelia Paulina. Sie haben erst vor kurzem geheiratet", raunte er seiner Schwester zu und blickte sich dann suchend nach einem der Gastgeber um.

    Lupus war der erste aus ihrem Contubernium, der sich direkt nach Valerian auf dem Exizierplatz einfand. Und auch er schien nicht zu wissen, was der Anlaß für diese Versammlung war. "Ich habe nicht die geringste Ahnung", raunte er daher zurück.


    Als Lupus auf seine Füße guckte, folgte Valerian unwillkürlich seinem Blick. "Bist Du denn verrückt? Willst Du Dir den Tod holen? Warum trägst Du keine Socken*? Schau, ich hab meine sogar noch mit dünnem Leder umwickelt, damit die Socken nicht so schnell naß werden. Barfuß in den Caligae wirst Du den Winter nicht durchstehen. Spätestens bei der ersten Nachtwache hast Du Erfrierungen." Und die sahen wirklich bös aus, ein älterer Legionär hatte Valerian mal seine Erfrierungen gezeigt, sogar einen Zeh hatte der Mann durch die Kälte verloren. Nun gut, der Mann hatte natürlich sowieso mächtig übertrieben, da er dem frisch aus Italia eingetroffenen Valerian natürlich einen Schrecken hatte einjagen wollen.



    Sim-Off:

    *siehe auch: Militärkleidung