Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Sim-Off:

    Sorry, irgendwie dann doch übersehen :(


    Schlicht, aber gemütlich sah es aus in dieser Taverne. Eigentlich gar nicht so viel anders als in einer römischen Taverne, nur daß hier viel mehr blonde, breitschultrige Barbaren zu finden waren. "Ja, wirkt doch ganz nett hier", bestätigte auch Valerian und folgte den beiden anderen an den Tisch, den Sabinus ausgeguckt hatte.


    Aus der Küche drangen Düfte, die ein hervorragendes Essen versprachen. Und das, obwohl Valerian gehört hatte, daß die germanische Küche sehr fad und eintönig sein sollte. Aber natürlich war er gerne bereit, sich überraschen zu lassen.


    "Also, was ist denn so zu empfehlen?", fragte er die beiden Germanien-erfahrenen Kameraden.

    "Guten Morgen, Tessarius", grunzte auch Valerian und salutierte. Das Grunzen war weniger Unwille, als vielmehr Heiserkeit.


    Die Kälte, die ewige Nässe, der fehlende Schlaf, die anstrengende Arbeit vom Vortag, die nicht minder anstrengende Nachtwache - das alles forderte irgendwann seinen Tribut. Im Grunde wollte Valerian nur endlich trockene Kleidung an den Leib bekommen und schlafen, schlafen, schlafen. Wenn der Tessarius jetzt mit weiteren Aufgaben um die Ecke kam, wäre Valerian durchaus fähig, einen Mord zu begehen.

    Als die Tür aufging, blickte Valerian auf und grinste breit. "Wenn man vom Dämon spricht... Willkommen, Lupus. Die beiden Pritschen da vorne sind noch frei, such Dir einfach eine aus. Und Dein Zeug bringst Du am besten im Vorrraum unter. Wirst schon noch Platz finden." Er konnte sich ja daran orientieren, wie die anderen ihre Ausrüstung untergebracht hatten.


    "Na, hast Du unseren Schreihals nun kennengelernt?", fragte Valerian neugierig. Wie der Centurio den Neuen wohl empfangen hatte? Er konnte ja recht unterschiedlich reagieren. Manchmal brüllte er einen mit Begeisterung nieder, dann wieder war er fast kumpelhaft.


    Die anderen Anwesenden stellte er nicht vor, das konnten sie mal schön selbst tun, fand Valerian.


    ( :P )

    Aulus Cantius Otho



    Nach dem, was der Alte gesagt hatte, brauchten sie sich nicht zu beeilen. Otho aß also erst sein Frühstück. Immerhin hatten sie dafür bezahlt und es war besser als das, was sie sonst bekamen.


    Als sie fertig waren, folgten sie dem Alten, der sich ansonsten ausschwieg und auf Tullus' Aufforderung hin nur genickt hatte. Sie verließen das Gasthaus und tauchten ein in enge Gassen, die ein verwirrendes Labyrinth bildeten.





    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Aulus Cantius Otho



    Natürlich versuchte Otho, sich den Weg zu merken, den der Alte nahm. Da der Mann sich nicht übermäßig schnell bewegte, war er sich auch eigentlich sicher, den Weg zurück finden zu können. Sie erreichten schließlich eine Gegend, die dem Fluß nahe war...





    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    "Na, hab's mir schon gedacht." Das entsprach zwar der Wahrheit, aber es klang trotzdem wie eine lahme Ausrede. "Lach nur... Dann wird wenigstens einem von uns warm." Er nahm Drusus das Lachen nicht übel, so empfindlich war er wahrhaftig nicht. "Erzähl mir vom germanischen Winter, Drusus. Vielleicht geht die Zeit bis zur Ablösung dann etwas schneller rum."


    Sie sprachen nur sehr leise, so daß sie sich gerade gegenseitig verstehen konnten. Und ihre Blicke durchdrangen das Dunkel so gut wie möglich, während sie ihre Waffen bereit hatten. In jeder Gesprächspause lauschten sie, doch außer den normalen nächtlichen Geräuschen war nichts zu hören.

    Valerian fühlte seine Beine schon lange. Doch das war ja noch lange kein Grund, schlappzumachen, nicht wahr? Wenn er eins bei der Grundausbildung gelernt hatte, dann auch das letzte aus sich herauszuholen. Und an dem Punkt war er noch nicht mal angelangt. Ja, seit seiner Ankunft im Castellum hatte sich sein Körper sehr verändert. Als er ankam hatte er sich eingebildet, daß er eigentlich ganz sportlich und trainiert war. Und er war ein wenig beleidigt gewesen, als der Medicus auf seine Tafel geschrieben hatte, seine Kondition sei verbesserungsbedürftig. Doch inzwischen wußte er, wie sehr der Mann recht gehabt hatte.


    Es war hart gewesen, härter als für die meisten anderen, die denn doch besser im Training gewesen waren als er. Aber mittlerweile stand er seinen Kameraden in nichts mehr nach, dank des pausenlosen harten Trainings.


    Trotzdem hätte er sich gewiß nicht so gut gehalten bisher, wenn er nicht selbst schon mit dem Lauftraining begonnen hatte. "Und... was tut... man dann... an sehr kalten Tagen?", fragte er keuchend, und an seinem Keuchen erkannte man dann doch, daß er sich nicht ganz so leicht tat wie Sabinus.


    Wenn es also nicht gut war, bei allzu großer Kälte zu laufen, wie blieb man dann im Training?

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Drusus, der sich nach der vor kurzem erhaltenen Standpauke des Artoriers eifrig an das Polieren seines Gladius gemacht hatte. Als Valerian eintrat, legte das Kurzschwert, von welchem er den Rost zumindest einigermaßen weggekriegt hatte beiseite und erwiderte: "Ein Neuer? Schon wieder? Wie heißt er denn?"


    "Marcus Terentius Lupus heißt er und ist ein Vetter unseres Primus", grinste Valerian. Hoffentlich war das nicht auch so ein Alleskönner, daneben fühlte man sich immer so unvollkommen. "Er machte einen netten Eindruck. Ich habe ihn zum Centurio geführt. Da er unserer Centurie zugeteilt ist, kommt er ja vielleicht zu uns. Ist ja noch Platz hier."

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    "Jawohl, Centurio!", sagte Drusus erleichtert darüber, so glimpflich weggekommen zu sein, in militärischem Tonfall.


    Eigentlich hatte der Centurio ja recht, aber ein bisschen kleinlich war der Artorier schon, auch wenn er im Gegensatz zu Crispus ein Lamm war.


    "Das haben Centurionen so anscih, die kommen immer dann, wenn man sie am wenigsten brauchen kann", grinste Drusus in Richtung Valerian. "Aber denk mal an Crispus, der hätt uns ja gleich auspeitschen lassen..." Na gut das war auch wieder übertrieben, aber Crispus war schon sehr streng.



    Ja, das war natürlich übertrieben, aber Valerian sprang bereitwillig auf das Pferd auf. "Ja, bei dem wäre es schlimmer ausgegangen. Komm, legen wir uns nochmal aufs Ohr. Mitten in der Nacht putze ich das Zeug auch nicht." Er schob die Ausrüstung von seiner Pritsche und streckte sich lieber selbst auf der Lagerstatt aus. Er würde sich nach dem Aufstehen gleich der Ausrüstung widmen.

    Kaum waren die beiden in der Dunkelheit verschwunden, seufzte Valerian auch schon. "Wenn es wenigstens trocken wäre", murrte er, weil ihm gerade danach war, zu murren. "In feuchten Sachen bei dieser Kälte - da werden wir uns sicher den Tod holen." Er ging ein wenig hin und her, vielleicht half das ja gegen eisige Füße.


    "Und das soll ja erst der Anfang sein. Stimmt es, daß der Winter so kalt ist, daß einem Eiszapfen von der Nase hängen, wenn man zu lange draußen ist?" Er zweifelte das ja eigentlich an und hoffte, daß dies zu den Schreckensmärchen gehörte, die ältere Legionäre gerne den unerfahrenen Jungspunden unterjubelten. Und Drusus mußte es ja eigentlich wissen, der kannte sich hier ja schließlich aus.

    Nachdem Valerian den Neuen beim Centurio abgeliefert hatte, ging er zur Unterkunft. "Hey, wir bekommen vielleicht einen Neuen", sagte er zu den gerade anwesenden Kameraden, während er sich aus der Rüstung schälte und begann, sie gründlich zu reinigen und auf Schäden zu untersuchen. So eine Schlappe wie neulich Nacht wollte er nicht noch einmal erleben.

    Valerian lachte, natürlich nahm er Sergius seine Vorsicht nicht übel. "Lieber einen Kameraden zuviel aufgespießt als einen Räuber zu wenig, was?", scherzte er.


    "Wir sind erst einmal innen durchs Lager und dann außen rum. Es war alles still, sehen konnte man eh nix." Jetzt still herumstehen müssen war wirklich keine schöne Aussicht. Es war kalt und sicher wurden die Füße in nullkommanix eisig kalt.


    Über die Jagd auf die Räuber, wer was machen würde, machte sich Valerian in Moment keine Gedanken. Jetzt mußten sie erstmal die Wache durchstehen und dann wollte er eigentlich nichts als schlafen, schlafen und nochmals schlafen.

    Valerian stutzte bei Drusus' Reaktion. "Öhm... entschuldige. Du warst es, der eine Taverne wußte? Mensch, jetzt verwechsle ich euch zwei schon! Sowas Dummes!" Er lachte über sich selbst und hoffte, daß die anderen beiden ihm nicht böse waren. "Also, mir ist es egal, wer von euch beiden den Führer macht. Denn ich kenne mich jedenfalls nicht aus."

    Aulus Cantius Otho



    Als die beiden Frumentarii am nächsten Morgen die Schankstube betraten, wartete der Alte bereits auf sie. Wenigstens schien er sich an die Abmachung halten zu wollen, das war doch schon mal was.


    Während der Wirt ein einfaches Früstück auftischte, setzte sich der Alte zu den beiden an den Tisch. "Ich hab' vielleicht was für euch. Müßte ich euch aber hinführen. Und is' kein schöner Anblick", sagte er.


    Otho warf einen fragenden Blick auf Tullus. Er selbst war ja sehr neugierig, was der Alte ihnen zeigen wollte. Ob ihnen der Zufall nun doch Gewißheit verschaffen würde?




    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Valerian nickte, ohne daran zu denken, daß Drusus sein Nicken ja vermutlich gar nicht sehen konnte. Doch wenn sie etwas hören wollten, mußten sie selbst still sein. Während sie weitergingen, hielt Valerian sein Schwert fest, damit es nicht gegen andere Metallteile schlagen konnte und versuchte auch sonst, nicht allzuviel herumzuscheppern. Was sich natürlich nicht vollständig vermeiden ließ.


    Als sie sich der Torwache näherten, rief Valerian sie halblaut an. "Hey, Kameraden. Wir sind's, die Ablösung." Als sie noch näher kamen, sahen sie einer Pilumspitze entgegen. "Spießt uns lieber nicht auf, sonst müßt ihr noch länger hier in der Kälte 'rumstehen", scherzte Valerian breit grinsend.

    Aulus Cantius Otho



    "Begeistert wird er nicht sein", vermutete Otho und stieß mit Tullus an. "Geht doch nichts über ein anständiges Bier..."


    Sie machten sich heute einen schönen Abend bei Bier, gutem Essen und Gesprächen, die sich ausnahmsweise mal nicht um den Vermißtenfall drehten. Und das hatten sie sich auch wirklich mal verdient. Der alte Mann tauchte an diesem Abend nicht mehr auf. Vielleicht würde er sich ja am nächsten Tag blicken lassen. Was zu wünschen war.


    "Also, ich für meinen Teil gehe jetzt schlafen", verkündete Otho, während er seinen Krug leerte und erhob sich, um das Zimmer aufzusuchen.




    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA


    "Lucius Quintilius Valerian. Erfreut, Dich kennenzulernen, Lupus. Sag mal, bist Du mit Primus verwandt? Gaius Terentius Primus?" Er blickte den "Neuen" prüfend an, konnte aber nicht unbedingt zu arge Ähnlichkeiten ausmachen. Allerdings hatte er für so etwas auch keinen Blick, wie er zugeben mußte.


    "Du kommst also in unsere Centurie? Schön, willkommen in der Truppe", grinste er breit. "Ich würde Dir ja die Hand reichen, aber mir scheint, Du hast gerade keine frei. - Komm, ich führe Dich hin. Mit etwas Glück kommst Du sogar in unser Contubernium. Bei uns ist noch was frei."


    Valerian ging voraus und führte den Kameraden zur Unterkunft des Centurios.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Der Centurio nickte und machte einen kleinen Satz näher zu Drusus. Streng blickte er den Legionären an, der versuchte, nicht eingeschüchtert zu wirken. Doch eben diese Mühe dabei merkte man ihm an. "Nächstes Mal ist auch deine Ausrüstung blitzblank und ordnungsgemäß. Da dies die erste Inspektion von mir ist, seid ihr vom Latrinenputzen verschont. Doch seid gewarnt!", noch einmal blickte Reatinus zu Valerian, "Das betrifft dich übrigens auch!". Damit ließ er ab von den beiden angeschnauzten Legionären und machte einen hastigen Dreher. Noch ein Legionarius war übrig. Derjenige, der des Centurios Ankunft schon gemeldet hatte. Seine Ausrüstung war jedoch weitestgehend gut in Schuss gehalten, weshalb der Centurio nur mit einem Nicken Grund zur Erleichterung gab. Der Artorier wollte sich somit aufmachen zu gehen. Doch noch bevor er durch die Türe schritt, drehte er sich wieder um, um eininge Worte an das Contubernium zu richten. Eigentlich die Gleichen, die er bald auch den anderen Contubernia geigen wollte.


    "Wie ihr seht, kann eine solche Inspektion überraschend und früher als geplant aufkommen. Das war nicht die letzte Inspektion von mir, also denkt ja nicht, dass ihr euch auf euren Lorbeeren ausruhen könnt und quietschvergnügt eure Ausrüstung verwahrlosen lässt. Ihr werdet sie noch oft genug brauchen! Einen schönen Tag noch, und nicht vergessen, bald ist Dienstzeit!".


    Somit verließ Centurio Artorius die Schlafräume der Soldaten, um das nächste Contubernium in Bedrängnis zu bringen. Wohl in dem Wissen, dass sie heute noch glimpflich davon kommen würden.


    "Jawohl, Centurio", erwiderte Valerian nochmals und nickte dazu bekräftigend. Er hatte es verstanden. Und ihm war durchaus klar, daß sie wahrhaftig glimpflich davon gekommen waren. Ärgerlich war und blieb die Sache trotzdem. Ein einziges mal war man nachlässig...


    Natürlich wußte Valerian, daß der Centurio recht hatte. Sie mußten auch in der Nacht damit rechnen, daß sie zu einem Einsatz gerufen wurden. Und da mußte die Ausrüstung in Ordnung sein. Er wußte es ja. Das war eigentlich noch das schlimmste an der Sache.


    Als der Centurio endlich seine Standpauke losgeworden war und das Contubernium verlassen hatte, ließ sich Valerian auf seine Pritsche fallen. "Verdammt nochmal. Kann der eigentlich hellsehen, daß der ausgerechnet heute Nacht hier auftauchen mußte?"

    "Salve, Kameraden", grüßte Valerian die Männer am Tor. Er konnte die neidischen Blicke gut verstehen. Hatte er doch seit der Beförderung auch schon manches mal hier gestanden.


    Die Prüfung der Wachstafel schien problemlos zu verlaufen, also konnten sie endlich losgehen in die Stadt. "Sabinus, Du bist unser Ortskundiger, Du mußt vorangehen."