Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Calvenas Grinsen war schon fast frech. Valerian betrachtete sie verliebt und grinste unwillkürlich ebenfalls. Er konnte sich schon denken, daß sie ihn durchschaute und seine Gedanken erriet. Er hatte sich schließlich nicht mal Mühe gegeben, sie zu verbergen. „Ja, die Kälte hat mir auch sehr zu schaffen gemacht. Mein erster Winter war einfach grauenhaft, da ich noch nicht wußte, wie ich mich optimal gegen die Nässe und Kälte schütze. Man gewöhnt sich aber durchaus daran und mit der richtigen Kleidung ist es dann nicht mehr so schlimm. Ich muß Dir allerdings zustimmen, werte Laevina: Hier in Rom laufen alle Fäden zusammen. Und es gibt ohnehin keinen besseren Ort zum Leben. Zumindest, wenn man etwas vom Gang der Welt mitbekommen möchte.“ Hier war der Mittelpunkt der Welt und er hatte Rom entsetzlich vermißt, als er in Germanien stationiert gewesen war.


    „Dein Klient Primus? Terentius Primus etwa?“ War der nicht Klient der Duccia Venusia gewesen? Etwas, was Valerian nie verstanden hatte. Zwar wußte er, daß die Duccia ungewöhnlich viel erreicht hatte und die Gens stand ja den Quintiliern nahe, doch niemals hätte er sie um das Patronat gebeten. Was könnte sie schon für einen Soldaten tun? Und was ein Soldat für sie? Und dann hatte er natürlich noch ein Hühnchen mit Primus zu rupfen.


    „Serrana, wir waren gezwungen, unser Kind auf diese Reise mitzunehmen. Ich hätte es nicht getan und würde es auch nicht wieder tun, ohne großen Zwang. Höre auf meinen Rat: Laß Deine Kinder hier in Italia, solltest Du einmal nach Germanien reisen. Ich bin sehr froh, daß Rufus die Reise so gut überstanden hat. Aber glaube mir, ich hatte große Sorge deswegen!“ Für Kinder war so eine weite Reise definitiv nichts.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Tja, dass ist unser Problem, der Kaiser... Und was die Senatoren angeht, so weiß ich leider nicht wer Pro und Kontra Salinator ist. Und es dürfte schwierig genug sein, dies herauszufinden. Und wie es bei den Praetorianern ausschaut... Also nichts gegen sie, aber für Geld tun sie mit unter auch alles. Und wenn Salinator sie gut schmiert, warum sollten sie sich gegen ihn erheben?


    Dies waren die Tatsachen, so bescheiden sie auch waren.


    Mach dir deshalb keinen Vorwurf. Wahrscheinlich hätte jeder Mann so gehandelt, glaube mir.



    [SIZE=7]„Unser größtes Problem ist eigentlich, daß niemand weiß, wie es dem Kaiser wirklich geht, was er wirklich denkt und wünscht. Und auch dabei könnten die Praetorianer helfen. Du glaubst, Salinator schmiert sie? Der neue Praefectus Praetorio ist sicherlich sein Schoßhündchen, doch die Männer haben kein Geld erhalten. Die letzte Sonderzahlung erfolgte, als der neue Kaiser eingesetzt wurde. Noch vor seiner Ankunft in Rom. Ich kam zur Garde, direkt nachdem sie ausgezahlt worden war. Nein, die Garde hat sehr lange schon keine Zuwendungen mehr erhalten, ich wüßte davon, wenn nach meinem Weggang welche ausgezahlt worden wären. Ein paar Kontakte sind mir schließlich noch geblieben. Ich kann Dir sagen, von der „alten“ Truppe sind die meisten kaisertreu, aber können Salinator nicht ausstehen. Sie sind eben noch von Balbus geprägt. Natürlich gab es Veränderungen unter dem Marius. Wer von ihm eingesetzt wurde, darf getrost als salinatorhörig eingestuft werden. Warum versuchst Du nicht herauszufinden, wer von den Senatoren Salinator ablehnt? Man muß doch bei den Debatten erkennen können, wer ihn unterstützt und wer ihm eher ablehnend gegenüber steht?“ [/SIZE]Ein wenig Beobachtung sollte da doch schon erste Erkenntnisse bringen. Natürlich hieß das noch lange nicht, daß das dann Männer waren, die etwas tun würden. Doch das widerum müßte sich in vorsichtigen Gesprächen herausfinden lassen.


    Seufzend zuckte Valerian mit den Schultern. „Leider hilft mir das nicht weiter. Solange jede Erhebung in den Ritterstand von Salinator abgesegnet werden muß, so lange werde ich davon nur träumen können. Ich überlege noch, ob ich nach Ende meiner Dienstzeit eine zweite anhänge. Meinem Familienleben täte es sicher besser, wenn ich das Militär dann verlassen würde. Aber ich muß zugeben, daß es das einzige ist, was ich wirklich kann.“ Außerdem hing er an seinem Beruf.

    "Die Füße zusammen!" Valerian herrschte einen der Männer an und ließ seinen vitis kräftig gegen den Schenkel des Idioten knallen. "Brust raus, Bauch rein. Letzteren werdet ihr eh nicht mehr lange haben! Diese Haltung nehmt ihr ein, wenn sie befohlen ist - und immer, wenn ihr euch bei einem Vorgesetzen meldet! Ihr rührt euch dann nicht mehr! Bis etwas anderes befohlen wird. Ihr werdet feststellen, daß es leichter klingt, als es ist, sehr lange in dieser Haltung zu verharren. Deshalb wird euch das auch nur selten für lange abverlangt. Sind längere Aufenthalte abzusehen, werdet ihr den Befehl movemini erhalten. Ihr stellt dann die Füße ein wenig auseinander und nehmt eine natürliche, aber stabile Haltung ein. Und zwar so." Er führte vor, was er meinte. "Also: Movemini!"


    Unermüdlich schritt er an den Männern entlang und korrigierte nicht gerade sanft falsche Haltungen. Es dauerte nicht lange, bis es alle begriffen hatten. "Die kleineste Organisationseinheit der Legion habt ihr schon kennengelernt: Das contubernium. Acht Mann, die sich ein Unterkunft oder auf dem Marsch ein Zelt teilen. Acht Mann, die enger zusammen leben, als die meisten Familien! Die miteinander kämpfen und sich gegenseitig decken. Denkt immer daran, daß euer Leben von eurem Nebenmann abhängt! Also rauft euch zusammen und fangt keine Feindseligkeiten an! Jedes Contubernium gehört zu einer Centurie, jede Centurie zu einer Kohorte. Du da!" Er deutete auf Milo. "Annaeus, nicht wahr? Wieviel Mann gehören im Regelfall zu einer Centurie und wie viele Centurien zu einer Kohorte?"

    Entschieden schüttelte Valerian den Kopf. [SIZE=7]"Wenn es nicht bei den höchsten Männern im Reich liegt, bei wem dann? Der Kaiser? Er ist ein sehr kranker Mann, der dazu vollkommen abgeschottet wird. Was will er tun, er ist doch auch nur ein Gefangener in einem goldenen Käfig und keiner will sehen, daß es so ist. Vermutlich nicht mal der Kaiser selbst. Vielleicht hat er längst einen Nachfolger bestimmt? Was würde es nützen, wenn niemand zuhören und es veröffentlichen würde? Sedulus, die Mächtigen dieses Reiches müssen etwas tun. Und das seid nun einmal ihr - die Senatoren. Ihr müßt euch mit den Praetorianern verbünden, denn sie sind der Schlüssel. Das kann doch nicht so schwer sein?"[/SIZE] Oder sah er das alles zu simpel, zu leichtfertig? Aber waren es nicht immer die Mutigen, denen die Götter beistanden? Diejenigen, die bereit waren, ein Risiko einzugehen, um das Gute zu erreichen?


    "Nunja, ich war dumm. Enorm dumm. Von daher trifft zumindest ein Teil der Schuld auch mich. Ich ärgere mich unglaublich über mich selbst, das kannst Du mir glauben. Statt aufzusteigen, steige ich laufend ab." Er war kurz davor gewesen, den Geheimdienst anzuführen und was war er jetzt? Ausbilder bei den CU.

    Langsam schritt Valerian die vordere Reihe ab, schubste hier einen Mann ein bißchen zurück, zog dort einen anderen am Halstuch ein wenig vor. "Gerade Linie habe ich gesagt!", herrschte er die beiden an. Der Mann in der zweiten Reihe, der seinen Mund nicht hatte halten können, machte erste unangenehme Bekanntschaft mit dem vitis, dem Rebstock des Centurios. "Ruhe im Glied!" Nun kam die zweite Reihe dran. Die Linie sah nun schon etwas besser aus, da die Männer sich an der bereits korrigierten ersten Reihe orientierten. "So ist es schon besser. Merkt euch die Abstände, denn in genau diesen Abständen habt ihr euch aufzustellen! Und nun nehmt Haltung an, der Befehl zum strammstehen lautet "state" - und grüßt mich ordentlich und hörbar!"

    Sie war eine Aelia. Sicherlich hatte sie ganz andere Hilfe zur Hand und war auf sie beide wohl kaum angewiesen. Trotzdem, man konnte nie wissen. Valerian nickte also ernst, als Romanus für sie beide sprach und sie nochmal bat, sich auf jeden Fall zu melden, sollte sie einen von ihnen - oder gar beide - brauchen. "Dem kann ich nur vorbehaltslos beipflichten. Dein Mann hat auch für mich sehr viel getan und ich bin ihm stets treu gefolgt und habe ihn unterstützt, wo ich nur konnte. Du und Dein Kind, ihr könnt jederzeit auf mich zählen. Laß Dich nicht davon täuschen, daß ich bei den Cohortes Urbanae bin. Ich bin nicht freiwillig bei dieser Truppe, sondern wurde zwangsmäßig versetzt." Nicht, daß sie ihn am Ende für einen Speichellecker des PU hielt!

    "Das war kläglich! Überhaupt seid ihr ein unerträglich kläglicher Haufen!" Von ordentlichen Reihen war nicht die Rede und seinen Namen hatten sie auch nicht korrekt genannt. Unglaublich. "Ich bin Centurio Lucius Quintilius Valerian! Bevor ihr den Gruß noch einmal ordentlich wiederholt, werdet ihr richtig Aufstellung nehmen! Bildet zwei gerade Reihen hintereinander. In der vorderen Reihe streckt jeder von euch seinen linken Arm aus! In der hinteren Reihe die rechte Hand nach vorn ausstrecken, die linke zur Seite. Und jetzt so hinstellen, dass die rechte die Schulter eures Vorder-, die linke die eures Nebenmannes berührt. Venite*!"




    Sim-Off:

    *antreten!


    Ad
    Aulus Hadrianus Fontinalis
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania



    Salve Fontinalis,



    Vielen Dank der Nachfrage, Calvena und Rufus geht es sehr gut. Leider habe ich nur selten die Gelegenheit, Zeit mit den beiden zu verbringen. Umso wertvoller sind die wenigen Momente. Stell Dir vor: Der Kleine macht seine ersten Schritte und ein paar Worte kann er auch schon! Er ist ein erstaunliches Kind, das kannst Du mir glauben.


    Dein Legat läßt seinen Scriba drillen? So etwas habe ich auch noch nicht gehört, aber Disziplin kann bestimmt nicht schaden. Greife nur hart durch! Nachgiebig kann man sein, wenn alles gut läuft und sich der Mann des Vertrauens würdig erweist. Und er hat den Gebrauch von Waffen vollkommen verweigert? Was sagt denn der Claudius dazu? Er kann Dir doch keine Ausbildung auftragen, ohne Dir Disziplinarmaßnahmen zu erlauben. Eine sehr merkwürdige Geschichte. Auf jeden Fall zeugt solch eine Aufgabe von großem Vertrauen, das Dein Legat in Dich setzt. Das werte ich als gutes Zeichen für Deine Zukunft.


    Ich habe übrigens Deinen Namen bei meinen alten Kameraden von der Garde ins Gespräch gebracht. Natürlich kann ich Dir nichts versprechen, doch wenn sie wieder zur Legio II kommen, um zu rekrutieren, werden sie Dich gewiß unter die Lupe nehmen! Trainiere also fleißig, um jederzeit bereit zu sein!


    Was den Übungsmarsch angeht, so drücke ich Dir die Daumen, daß es nicht zu naß wird. Glaube mir, ich weiß noch sehr gut, wie quälend es ist, die Ausrüstung allabendlich vom Rost zu befreien und in klammer Kleidung marschieren zu müssen. Halte die Augen immer gut offen. Germanien ist keineswegs friedlich, immer wieder treiben kleine Gruppen von jenseits des Limes ihr Unwesen in den Gebieten, die ihr zu schützen habt.


    Was die Geschichte mit den Liktoren angeht, so ist überhaupt nichts geschehen. Kein empörter Aufschrei, keine Beschwerden, nichts. Ich habe das Gefühl, daß alles es als richtig empfinden. Oder vielleicht an einen Scherz glauben. Anders kann ich mir das jedenfalls nicht erklären.


    Deine Grüße werde ich gerne ausrichten, Calvena wird sich darüber sehr freuen. Rufus wird eher nicht wissen, was Grüße sind und von wem sie kommen, doch eines Tages wird er Dich bestimmt richtig kennenlernen können. Ich bin davon fest überzeugt. Und keine Bange: Wenn seine Kraft reicht, es zu ziehen, wird er sein eigenes Schwert erhalten – aus Holz, versteht sich.


    Vergiß nicht, mir mitzuteilen, wenn Du etwas brauchen solltest.


    Mögen die Götter Dir stets zur Seite stehen.


    Vale bene,


    Valerian




    Sim-Off:

    Familienwertkarte


    [SIZE=7]"Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich bin kein Feigling, ich würde es tun. Aber... ich bin der Meinung, es muß auf kluge Weise angefangen werden. Kannst Du nicht herausfinden, ob es nicht doch ein paar Mutige gibt unter den Senatoren? Es kann doch nicht sein, daß sie alle völlig ruhig bleiben, wenn dieser Mann mit 24 Liktoren in der Öffentlichkeit auftritt! Es ist nicht zu übersehen, was er will: Kaiser anstelle des Kaisers werden! Im Grunde ist er es schon - und er scheut sich nicht, daß ganz offen zu zeigen."[/SIZE] Weiterhin sprach Valerian nur ausgesprochen leise über dieses heikle Thema.


    Erst als das Thema Kinder wieder dran war, sprach er in normalem Tonfall. "Ich hoffe, Rufus läßt sich ein kleines bißchen mehr Zeit mit dem Großwerden. Ich möchte etwas von seiner Kindheit haben. Tja, ich Dummkopf habe es mir selbst verspielt. Schon lange könnte ich in einer Position sein, die mir erlaubt, meine Familie bei mir zu haben."

    Zufrieden nickte Valerian. Er traute dem Octavier zu, die Aufgabe mit Bravour zu meistern. "Sollten zwischendurch Probleme oder Fragen auftauchen, bei denen Du unsicher bist, wie es weitergehen soll, dann kommst Du zu mir. Die Aufgabe ist nicht leicht und es ist keine Schande, nochmal nachzufragen. Ich bin sicher, mit Dir den richtigen Mann auf den Weg zu schicken, Octavius. Gutes Gelingen! Vale!"

    "Das ist wahr, Du hast keine Wahl. Also mach das Beste daraus. Die Pritschen sind nicht sehr bequem, aber glaube mir, es geht auch noch unbequemer." In den Zellen der Praetorianer zum Beispiel. "Wir werden uns wieder sprechen, Aretas." Drittbester. Merkwürdige Factio, die sich so wenig um ihren Fahrer kümmerte. Na, die Purpurea hatte auch nie zu seinen Favoriten gehört. "Vale." Er verließ die Zelle. Octavius. Ja, Octavius sollte in dem Fall ermitteln. Der Junge brauchte eine Gelegenheit, sich zu beweisen. Und er hatte das Zeug dazu, das gut auf die Reihe zu bekommen.

    "Ich gehöre zu den Männern, die für Ordnung zu sorgen haben, während ihr euch auf der Rennbahn vergnügt." Ein leises Schmunzeln schlich sich auf Valerians Miene. Nein, er hatte sich schon lange nicht mehr um Rennen gekümmert, schon um der Faszination nicht zu verfallen. Es würde ihn von seinen Pflichten ablenken, wie es manchmal bei guten Gladiatorenkämpfen passierte. Nein, es war besser, sich mit Wagenrennen nicht zu sehr zu befassen. "Wenn es so ist, wie Du sagst, werden wir das sehr schnell herausbekommen. Als Drittbester solltest Du Deiner Factio am Herzen liegen."

    "Salve, Octavius. Nimm Platz, das wird einen Moment dauern." Valerian deutete auf den Stuhl, setzte sich selbst dann hinter seinen Schreibtisch. "Der Auftrag, den ich für Dich habe, klingt leichter, als er vermutlich werden wird. Du erinnerst Dich an den Burschen, den wir bei den Wandschmierereien erwischt haben? Iunius Seneca wollte ihn bei den Tiberiern abgeben, ist dort aber vom Ianitor abgewimmelt worden. Daraufhin hat er ihn zunächst einmal in den Carcer gebracht. Was durchaus richtig war nach dem Verhalten, das dieser Sklave uns gegenüber an den Tag gelegt hatte." Ein kleiner Dämpfer konnte dem Kerl nur gut tun.


    "Geh zur Villa Tiberia und verlange Tiberia Faustina zu sprechen. Sollte sie nicht da sein, verlangst Du, den Hausherrn zu sprechen. Laß Dich nicht abwimmeln, Du gehörst zu den Ordnungshütern der Stadt, das gibt Dir durchaus eine gewisse Macht. Der Sklave heißt Aretes, er behauptet, Tiberia Faustina zu gehören und von ihr der Factio Purpurea als Wagenlenker zur Verfügung gestellt worden zu sein. Als Eigentümerin hat sie die Verantwortung für ihn und sein Verhalten und hat ihm seine Frechheiten uns gegenüber auszutreiben. Mach ihr das klar und wenn sie nicht da ist, demjenigen, der für die Dame verantwortlich ist. Ich vermute, daß Du zu Tiberius Durus geführt werden wirst. Sei respektvoll, er ist schon Consul gewesen und er ist Pontifex. Ein ausgesprochen mächtiger Mann also. Solltest Du bei den Tiberiern tatsächlich gar keinen Erfolg haben oder selbst den Eindruck haben, daß da irgendetwas merkwürdig ist, dann geh zur Factio Purpurea. Erkundige Dich dort nach diesem Aretas und frage nach, wer die Verantwortung für den Mann trägt. Es muß auch dort jemand zuständig für ihn sein, vor allem, wenn seine Herrin nicht in Rom ist. Falls Du bei der Factio keinen Erfolg haben solltest, dann geh zum Princeps Factionis der Purpurea, Senator Matinius Agrippa. Der ist auch ein sehr mächtiger Mann, nur der Kaiser besitzt mehr Land als der Mantinius. Also ist auch hier respektvolles Auftreten gefragt. Respektvoll heißt aber nicht unterwürfig. Sei ruhig selbstbewußt, Du bist Urbaner! Noch Fragen?"

    "Darüber unterhalten wir uns, wenn es soweit ist." Irgendwer in der Villa Tiberia würde doch wohl anzutreffen sein und etwas über das Eigentum der Tiberia Faustina sagen können, auch wenn sie nicht anwesend sein sollte. Valerian wollte nicht über ungelegte Eier sprechen.


    "Tiberius Dolabella? Ich dachte, Senator Matinius sei der Princeps Factionis? Er ist ein mächtiger Mann, er wird die Factio kaum sich selbst überlassen." Valerian wußte sehr wohl, daß die Arbeit in den Factiones für die reichen Senatoren große Prestigeobjekte waren. So etwas ließ sich niemand einfach so durch die Lappen gehen. Er zweifelte nicht daran, irgendwie an die zuständigen Leute zu kommen.

    Nachdenklich schaute Valerian über den Fluß und ließ sich die Worte von Rambosius durch den Kopf gehen. Er schwieg eine kleine Weile. Was sie hier taten, war ohnehin ausgesprochen riskant. "Irgendwie gefällt mir die Idee mit der Frau immer noch am Besten. Das wäre Köder, den er schnell schlucken würde. Andererseits ist es für die Frau sehr riskant und es widerstrebt mir, eine Frau in eine derartige Lage zu bringen." Er wüßte auch nicht, wie er eine solche finden sollte. Nein, das konnte er getrost vergessen.


    Ein wenig lächeln mußte Valerian nun schon. "Die fünfte Stunde ist schon vorüber. Ich schlage vor, wir treffen uns zur XI. Stunde* an der Taberna Apicia?" Er erklärte noch kurz, wie Rambosius die Taverne finden konnte.




    Sim-Off:

    * ca. 17 - 18 Uhr

    Valerians Miene drückte Erstaunen aus. Senatoren sollten Männer ohne Macht sein? Glaubten sie das wirklich? Dabei hatte jeder von ihnen Armeen von Klienten und Klientenklienten hinter sich. Sie brauchten doch nur zusammenarbeiten und diese Armeen vereinigen? Die Macht des Volkes war schon immer die größte Macht gewesen.


    [SIZE=7]"Das ist richtig, ich habe Waffen und kann an ihn heran. Mit meinen Waffen. Sicher halte ich mich auch für fähig, in mit einem schnellen Stich zur Strecke zu bringen. Doch ich muß an meine Frau und meinen Sohn denken. Wenn ich als Mörder verurteilt werden, dann werden sie mit darunter zu leiden haben."[/SIZE] Er sprach nun sehr, sehr leise, kaum daß Sedulus ihn noch verstehen konnte.


    "Kinder wachsen schnell und es ist erstaunlich, welchen Lärm sie veranstalten können. Aber Du hast Recht: Was gibt es wundervolleres, als Kinder? Ich jedenfalls kann von meinem Sohn kaum genug bekommen. Was vielleicht daran liegt, daß ich so selten bei ihm sein kann."

    Ein wenig ungläubig schaute Valerian den Mann an. Wenn das stimmte, was er sagte, dann war er bereits davongelaufen. Trotzdem ließ man ihn weiter herumlaufen, ohne ihn in irgendeiner Form zu überwachen. Im Gegenteil wurde er kaum vermißt, wenn er fort war. Zumindest war von der Factio auch noch niemand aufgetaucht, um das Entlaufen dieses Sklaven zu melden.


    Na, das alles würde sich schon herausfinden lassen. "Ich werde das überprüfen. Wollen sehen, ob irgendwer Dich zurückhaben möchte." Am besten jemand, der den Kerl mal ordentlich zurechtstutzte. Für einen Sklaven hatte er sich ausgesprochen unangemessen verhalten, als er mit den Damen zusammen erwischt worden war. Ein Sklave sollte wissen, daß man sich Soldaten gegenüber nicht unverschämt aufführte. Die Anwesenheit hier schien ihm ja schon gut getan zu haben. Sein Benehmen war bereits um Klassen besser geworden. "Nun, wenn Dein Leben täglich so gefährdet ist, dann erfreue Dich dieses Tages, der hier drin völlig ungefährlich für Dich ist. Ich werde wiederkommen, Aretas." Was allerdings dauern konnte, wenn all das stimmte, was der Mann sagte.

    Zitat

    Original von Faustus Annaeus Milo
    III. Contubernium. Auf dem Weg zu der Unterkunft des Centurio hatte Milo doch an einer der Türen einen Zettel mit diesem Schriftzug gelesen. Er würde es also schnell wieder finden.
    "Jawohl Centurio Quintilius!!! Ich bin auf dem Weg hierher an der Unterkunft des III Contuberniums vorbeigekommen. Mit deiner Erlaubnis würde ich mich dann dorthin begeben und meine Ausrüstung verstauen."
    Milo blieb stehen und wartete auf die Erlaubnis von Quintilius seine Ausrüstung wieder aufzunehmen und sich entfernen zu dürfen.


    Noch einmal musterte Valerian seinen neuesten Schützling. Machte keinen schlechten Eindruck für den Anfang. Aber ob er wirklich geeignet war, das würde sich im Laufe der Ausbildung zeigen. "Erlaubnis erteilt. Abi!" Sollten ihn zuerst einmal die Kameraden unter ihre Fittiche nehmen. Morgen ging dann der Ernst des Soldatenlebens los.

    Zitat

    Original von Iullus Octavius Ofella
    Ofella war gerade dabei seine Ausrüstung zu kontrollieren, als ein Kamerad den Kopf zur Türe reinsteckte und rief: "Ofella zum Centurio kommen." Er machte sich sofort auf den Weg und stand nun vor der Türe des Officiums und klopfte an. >KLOPF<



    Valerian hatte einen seiner Jungs, der gerade von der Latrine kam, losgeschickt, um Ofella herzuzitieren. Er selbst war gerade vom Carcer gekommen, wo er ein paar interessante Dinge erfahren hatte. Und vielleicht den Mann, den er dem Praefecten als Täter präsentieren konnte.


    "Herein!", forderte er auf, als es klopfte.

    Zuerst hatte noch ein fast seliges Grinsen auf Ofellas Miene gelegen. Doch als Valerian zu ihm kam, war es wie weggewischt. Müde sah der Junge aus. Er roch auch etwas nach Wein. Aber er stand ordnungsgemäß da, hatte anständig Haltung angenommen, wäre im Notfall dienstfähig, wenn auch nicht allzu belastbar. Ja, er hatte sich an die Abmachung gehalten. Ein leichtes Nicken, eigentlich kaum zu bemerken, sprach für Valerians Anerkennung. Und schon schritt der Centurio weiter. Iunius Seneca wirkte auch nicht gerade frisch. Kam von der Nachtwache, wie Valerian durchaus wußte. "Contubernium I, II und III* wegtreten und ausschlafen! Der Rest bleibt hier, ich habe einige Anweisungen zum Patrouillendienst für euch." Er wartete, bis die Männer, die Nachtdienst oder frei gehabt hatten, weggetreten waren und gab dann neue Anweisungen zur Suche nach den kaiserfeindlichen Schmierfinken. Damit war der Morgenappell für heute beendet.




    Sim-Off:

    *also alle bespielten Charaktere