Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    "Na, ihr könnt gleich sagen, daß ihr Profis unter euch bleiben wollt", meinte Valerian ein wenig eingeschnappt, denn er hatte Primus' skeptischen Blick durchaus gesehen. Der war wohl als Alleskönner seiner Mutter aus dem Schoß gefallen, oder was?


    "Lauft ihr nur, ich werde dann für mich allein laufen und eben allein sehen, daß ich meine Kondition verbessert kriege. Ich will euch auf keinen Fall zur Last fallen." Für ihn war das Thema damit erledigt. Und sein Gesichtsausdruck brachte das auch deutlich zum Ausdruck.

    Ich werde ab morgen Mittag bis kommenden Sonntag so gut wie abwesend sein. Ein, zwei mal zwischendurch werde ich aber sicher reingucken, schon um die Prüfungsfragen abzuholen ;)


    Betrifft die Charaktere Lucius Quintilius Valerian und Titus Aurelius Ursus

    "Es befreit?", fragte Valerian und schaute dabei ziemlich zweifelnd drein. "Also gut, wenn ihr zwei so von dem Lauftraining überzeugt seid, dann mache ich da auch mit. Aber nicht nach dem Drill, ich glaube, das wäre wirklich zuviel des Guten wenn wir eh noch zusätzlich trainieren wollen. Aber wie wäre es morgens vor dem Frühstück? Eine halbe Stunde früher aufstehen und laufen? Kann ja die Kondition nur verbessern und um die werden wir echt froh sein, wenn wir mal in Marsch gesetzt werden." Im Grunde war es eine Selbstquälerei, fand er. Aber er war durchaus gewillt, es auszuprobieren, wenn die anderen es für so gut hielten. Er wollte ja schließlich auch nicht als Schlappschwanz dastehen. Und wenn man so eine Kondition haben wollte wie Primus, dann mußte man dafür wohl auch etwas tun.

    Aulus Cantius Otho



    Auch Otho blieb stehen. "Was haltet ihr überhaupt von der Sache? Ich persönlich denke, dem hat seine Arbeit nicht so gut gefallen und er hat sich einfach verpißt. Wenn er ein Pferd hatte, kann es nicht besonders gut gewesen sein. Er hatte auch nichts wichtiges oder wertvolles bei sich. Warum sollte man ihn überfallen?" Das war alles irgendwie unglaubwürdig. "Wir sollten alle Möglichkeiten ins Auge fassen. Auch, daß er sich nie auf den Weg nach Confluentes gemacht hat. Also wenn Du, Canus, zum Hafen gehst, sollte einer von uns beiden alle Möglichkeiten für den Landweg prüfen und der andere in der Stadt versuchen herauszufinden, ob der am Ende noch hier irgendwo herumläuft. Meint ihr, in der Verwaltung führt jemand Buch darüber, wo solche Leute wohnen?" Wäre doch eigentlich sinnig, falls mal jemand zu ungewöhnlicher Zeit gebraucht wurde, konnte man ihn schnell holen.





    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Valerian fragte sich, ob er noch irgendetwas sagen sollte, doch er kam zu dem Schluß, daß das keine so gute Idee wäre. Und so wartete er darauf, daß der Offizier wieder das Wort ergriff. Was ja eine ganze Weile dauerte.


    "Ja, Tribun. Ich bin noch Probatus. Aber ich hoffe, daß ich die Grundausbildung bald hinter mir habe und vollwertiges Mitglied der Legion werde." Die Ausbildung war hart, doch er war gewillt, sie durchzustehen. Und eigentlich war es auch von Tag zu Tag leichter, da die Kondition immer besser wurde.

    Die Probati waren ja zum ersten mal mit den anderen Legionären zusammen auf dem Exerzierplatz. Ihr Contubernium war natürlich beeinander, sie waren ja eine Einheit. Valerian beeilte sich, sich neben Drusus einzureihen. Solange niemand etwas dagegen sagte, würde er versuchen, diesen Platz zu behalten. Drusus würde er schließlich ohne zu zögern jederzeit sein Leben anvertrauen und das war eine gute Voraussetzung dafür, nebeneinander zu marschieren.


    Die Ausrüstung war natürlich ungewohnt und schwer. Doch war auch die Kondition des Quintiliers noch nie so gut gewesen wie zur Zeit. Das viele Training zahlte sich eben doch aus. Es würde sicher der Tag kommen, an dem ihnen dieser Routinemarsch auf die Nerven gehen würde. Aber heute war es etwas neues und deswegen auch durchaus ein wenig aufregend. Endlich waren sie wirklich Teil der Centurie. Und Valerian nahm das mal als Zeichen, daß die Grundausbildung sich langsam ihrem Ende näherte.

    Verdammt! War der Kerl denn nicht zu Boden zu kriegen? Und schon hatte er den Ellbogen in seinen Rippen, er stöhnte auf und wurde brutal weggestoßen. Er stolperte zwar nur einen Schritt zurück, wurde aber durch den Ruf des Tessarius davon abgehalten, sich nun mit mehr Kraft auf Quintus zu werfen. Bisher hatte er es für eine Prügelei gehalten. Doch Quintus fuhr eine Kraft und Rücksichtslosigkeit auf, die nichts mehr mit Prügelei zu tun hatte. Er konnte darauf rechnen, daß Valerian beim nächsten mal auch alle Rücksicht fallen lassen würde.


    Natürlich nahm er auch sofort Haltung an und salutierte vorschriftsmäßig. "Salve, Tessarius", grüßte er mit fester Stimme und ignorierte den Schmerz in seinen Rippen. Gebrochen war bestimmt nichts, aber weh tat es trotzdem.


    Dieser idiotische Quintus! Hätte er nicht einfach sein Maul halten können beim Scheißen? Jetzt hatte er sie erst richtig in die Scheiße geritten. Aber im wahrsten Sinne des Wortes!

    Als der Duplicarius das Ende der Reitübungen ansagte, standen die Probati natürlich wieder in Reih und Glied. Einige waren ausgesprochen erleichtert, daß die Pferde wieder fort geführt wurden, andere sahen ein bißchen sehnsüchtig hinterher. So waren sie eben alle sehr unterschiedlich in ihren Begabungen und Vorlieben.


    Nun sahen alle wieder gerade aus und zwangen sich, nicht den Centurio anzustarren. Denn von ihm würden jetzt wohl die nächsten Anweisungen kommen. Ob der Drill für heute beendet war? Oder ob es wohl noch weiterging? Eigentlich war es ja noch recht früh...

    Das war wahrhaftig schon etwas schwieriger. Und man konnte das auch an den wenigen Erfolgen erkennen. Manche landeten schlicht im Sand, andere hatten soviel damit zu tun, oben zu bleiben, daß sie keinen einzigen ordentlichen Treffer landeten. Und dann gab es natürlich noch die, die so gut ritten, daß sie jede Puppe trafen und dann sogar noch gegen den Eques ganz gut bestanden.


    Valerian nannte seinen Namen und schwang sich mit gemischten Gefühlen auf das Pferd. Reiten war ja noch ganz in Ordnung. Aber zu Pferd kämpfen? Es gab schließlich Gründe, warum er nicht zu den Legionsreitern wollte.


    Natürlich gab er sich trotzdem viel Mühe. Er ritt gar nicht mal so schlecht. Nur Schwert und Pferd gleichzeitig zu koordinieren ging nicht so einfach. Die erste Strohpuppe verfehlte er ganz, die zweite streifte er nur, doch die restlichen traf er dann ganz gut, er hatte den Trick wohl raus.


    Und nun noch der Angriff des Eques! Die ersten Attacken konnte Valerian noch ganz gut abwehren, an einen eigenen Angriff war vorerst gar nicht zu denken, dann aber wurde es immer schwerer, das Pferd so zu manövrieren, daß er ordentlich kämpfen konnte. Und wieder griff der Eques an, Valerian drehte sich, um zu parieren, was auch gerade noch gelang, und schon verlor er das Gleichgewicht! Schnell griff er in die Mähne und zog sich wieder in Position. Doch der Eques hatte schon einen Treffer gelandet, der im Ernstfall tödlich gewesen wäre.


    Mit enttäuschter Miene kehrte Valerian zum Duplicarius zurück und ließ sich vom Pferd gleiten. Aber gut, andere waren deutlich schlechter gewesen. Und nur die wenigsten hatten es geschafft, dem Eques tatsächlich einen Treffer beizubringen.

    Der Reihe nach absolvierten die Probati ihre Runden. Was der Duplicarius nach jedem Ritt notierte, erfuhren sie leider nicht. Dabei hätte es Valerian brennend interessiert, wie die einzelnen Leistungen so beurteilt wurden.


    Endlich war er selbst dran. "Probatus Lucius Quintilius Valerian", sagte er laut und deutlich seinen Namen, als er auf das Pferd zuging. Auf das Pferd hinauf zu kommen, bereitete ihm, im Gegensatz zu ein paar seiner Kameraden, keine Schwierigkeiten. Das Tier war etwas faul und so mußte er es ordentlich antreiben, um es in Bewegung zu setzen.


    Vielleicht gab er für den prüfendenden Blick eines erfahrenen Reiters keine allzu gute Figur ab, doch er konnte sich oben halten und er schaffte es, dem Tier alle Gangarten abzufordern und die Richtung zu bestimmen. Und das alles, ohne das Tier unnötig zu quälen. :D


    Die Runde war bald geschafft und Valerian kehrte zum Ausgangspunkt zurück, um sich dort vom Pferd gleiten zu lassen und es an den nächsten zu übergeben.

    Valerian betrachtete die geschundene Hand. "Autsch. Das sieht ja unschön aus. Also wie gesagt, heute bin ich echt zu nichts mehr fähig. Aber wenn mal wieder so ein Tag ist, wo hauptsächlich Theorie gemacht wird, dann könnten wir es doch versuchen? Auch die Formationen fand ich nicht so sehr kräftezehrend. - Mensch, Primus.. jetzt noch laufen. Du bist echt unverwüstlich, hm?" Es war nicht böse gemeint und klang eher neidisch als spottend.

    "Eine Aversion gegen heißes Wasser?", staunte Valerian. Wie konnte man diese wunderbare Entspannung ablehnen? Daß Primus außerdem ein Problem mit der zwanglosen Zusammenkunft nackter Männer hatte, konnte er ja nicht ahnen. Auch das wäre ihm unverständlich gewesen. Es war doch ganz normal?


    "Soweit ich weiß, stehen uns Exerzierplatz und Übungswaffen auch außerhalb des normalen Drills zu Verfügung. Warum es nicht nutzen, wenn alles da ist?. Und wann? Na, wenns mal nicht so arg war. Wir treffen uns doch ohnhin in der Unterkunft, da können wir ja absprechen, wer sich danach fühlt, Sondertraining zu machen. Alle zusammen, das wird wohl kaum vorkommen. Aber mal zwei oder drei, das könnte klappen, denke ich." Er blickte Primus fragend an und wandte den Blick dann auch auf die anderen. "Daß es heute damit nichts wird, darüber sind wir uns vermutlich einig", feixte er schließlich.

    Valerian blickte auf und lächelte, als Primus ihm die Hand reichte. Er erwiderte den Händedruck, wunderte sich aber ein wenig darüber, da sie sich ja vorhin erst gesehen hatten.


    "Komm mit rein, Primus, das Wasser ist herrlich heiß und lockert die geschundenen Muskeln so wunderbar." Sie würden zwar vermutlich nicht mehr ewig in diesem Becken bleiben, aber zum kurz aufwärmen würde es sicherlich noch reichen.


    "Wir sprachen gerade darüber, uns an weniger anstrengenden Tagen zu zusätzlichem Training zu treffen und uns gegenseitig bei unseren etwas schwächeren Fähigkeiten zu helfen. Wo liegen denn Deine Stärken und Schwächen?" Eigentlich bezweifelte er, daß Primus Schwächen hatte. Er schien in allen Kampfesfertigkeiten hervorragend zu sein. Somit konnte er ihnen allen sicherlich nützliche Hilfestellungen geben. Nur vergelten konnten sie ihm das vermutlich nicht.

    Aulus Cantius Otho



    Otho nickte und salutierte. Mehr war wohl hier nicht zu erfahren, den Rest mußten sie selbst herausfinden. Ja, Canus hatte recht, sie sollten sich erstmal aufteilen und verschiedene Stellen abklopfen. Aber vor allen Dingen sollten sie sich draußen mal kurz besprechen, damit es ein gemeinsames Handeln wurde und nicht jeder für sich an den Fall ranging.


    Eine Belohnung winkte also. Das war ja schon mal nicht schlecht. Sie würden schon rausfinden, was mit dem Burschen war. Eigentlich ganz zufrieden, auch wenn die Aufgabe nicht sehr vielversprechend war, verließ er das Officium. Auf alle Fälle war es interessanter als der normale Dienst.




    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Sim-Off:

    Immer diese Entscheidungen... Ich plädiere ja für eine Kombination aus 1 + 3 *g*


    Verdammt aber auch, daß sein Tritt nicht richtig gesessen hatte! Das hätte den Kampf schnell beendet. Valerian rappelte sich auf und eilte zu den beiden Kämpfenden, um nun seinerseits Drusus zu unterstützen. Er sah, in welch unglücklicher Lage sich Drusus befand. So würde er sich kaum befreien können.


    Valerian stürzte sich also mit einem wütenden Knurren auf Quintus und trat ihm von hinten in die Kniekehle seines Standbeines. Gleichzeitig legte er von hinten seinen Arm um dessen Hals und zog ihn kraftvoll nach hinten weg, um ihn zu Fall zu bringen. Er hoffte, daß der Legionär Drusus dabei loslassen würde. Doch selbst wenn nicht, konnte sich nun Drusus vielleicht befreien.

    Aulus Cantius Otho



    Aufmerksam hörte Otho zu. Sehr vielversprechend war das ja nicht. Bei dem Mann war nichts zu holen gewesen. Warum sollte ihn jemand überfallen? Vielleicht, wenn er ein Pferd genommen hatte. Aber wenn er das selbst bezahlen mußte, dann war das nicht mal wahrscheinlich, daß er eines genommen hatte. Vielleicht doch ein Schiff? Sie konnten sich ja mal erkundigen. Aber Otho hielt es für am wahrscheinlichten, daß dem Mann die Arbeit als Scriba doch nicht so gefallen hatte und er sich deshalb einfach aus dem Staub gemacht hatte. Trotzdem wäre es gut, wenn sie das wenigstens irgendwie herausfinden könnten. Es würde ihre Qualitäten sicherlich beweisen.


    "Was für Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung? Erhalten wir Ausrüstung?" Unauffällige Kleidung, Pferde... Wäre schon hilfreich, denn nicht überall waren Soldaten gerne gesehen. Schon gar keine, die herumschnüffelten. Und auch Schnelligkeit war sicherlich wünschenswert.





    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Valerian nickte zu den weiteren Ausführungen des Offiziers und nahm den nächsten Speer in die Hand. Er nahm sich den Moment, die Stelle zu suchen, wo er perfekt ausgewogen in der Hand lag. Dann nahm er wieder die Wurfposition ein: Das linke Bein vor, das rechte zurück. Mit dem linken Arm das Ziel anvisieren, den rechten mit der Waffe weit zurück, kräftig werfen - loslassen! Der Speer flog zwar am Ziel vorbei, doch nicht weit. Und er hatte Kraft! Mehr, als Valerian ohne Anlauf für möglich gehalten hätte.


    Erfreut drehte er sich zu dem Tribun um. "Ich könnte schwören, daß es im letzten Moment zur Seite gesprungen ist", scherzte er grinsend und vergaß dabei ganz, daß er es nicht mit einem seiner Kameraden, sondern mit einem hohen Offizier zu tun hatte. Es war ihm einfach so herausgerutscht.

    Aufmerksam hörte Valerian den Ausführungen des Tribuns zu und nickte dann, als er das Beispiel mit Varus brachte. Das war wirklich einleuchtend. Er beobachtete genau, wie Sedulus sich in Position brachte, wie er die Waffe hielt und wie der Bewegungsablauf war. Gut, er traf nicht das Ziel, aber nur sehr knapp nicht. Und das konnte durchaus einfach am Vorführeffekt liegen. Immerhin hatte Valerian aufs genaueste beobachtet und das ließ doch sicher niemanden kalt. Nicht mal einen Tribun.


    Valerian nahm ein Übungspilum und achtete sorgfältig darauf, es genauso in die Hand zu nehmen wie Sedulus zuvor. Das linke Bein vor, das rechte zurück. Mit dem linken Arm das Ziel anvisieren, den rechten mit der Waffe weit zurück, vorschnellen - loslassen. Einen Augenblick zu spät hatte er den Speer aus der Hand entlassen, weswegen er sich weit vor dem Ziel kraftvoll in den Boden bohrte.

    Valerian war gerade erst auf die Füße gekommen, da ahnte er den Schatten, der auf ihn zuflog, mehr, als er ihn sah. Es war ein Reflex, der ihn zur Seite ausweichen und das Knie hochreißen ließ. Er schaffte es gerade noch, der beschissenen Stinkefaust auszuweichen, aber nicht dem Mann an sich. Sein Knie mußte Quintus unweigerlich treffen, fragte sich nur, ob Valerian an der ausgesprochen schmerzhaften Stelle traf, die er dafür vorgesehen hatte.


    Wieder landete er am Boden, ziemlich unsanft noch dazu, zumal ja Quintus über ihn zu fallen drohte, rollte sich aber schnell weg und hoffte auf die Hilfe von Drusus, damit Quintus ihm nicht nachsetzen konnte, bevor er sich wieder aufgerappelt hatte.

    Valerian blickte den Tribun verwirrt an. Wieso aus der Mitte der Centurie werfen? Das machte doch niemand? "Wir haben gelernt, daß nur die erste Reihe wirft. Der Rest der Centurie rückt nach dem Anlauf und Abwurf nach und die zweite Reihe reicht ihre Speere an die erste Reihe weiter, damit abermals geworfen werden kann. Es wird so lange geworfen, bis die Distanz zum Feind durch den Anlauf zu kurz geworden ist und der Nahkampf losgeht." So hatte Crispus es erklärt und sie üben lassen. Valerian nahm an, daß der Tribun nur prüfen wollte, ob er auch aufgepaßt und den Ablauf verstanden hatte.