Beiträge von Lucius Quintilius Valerian



    Hier absolviert der Tiro


    Faustus Annaeus Milo


    unter Anleitung von


    Centurio Lucius Quintilius Valerian


    seine Grundausbildung.




    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Faustus Annaeus Milo


    I. Einführung/ erste Exerzierübungen


    II. Theorie


    III. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Hasta


    IV. Formationen



    V. Schwimmübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer Gruppe durchgeführt. Das bedeutet, Du kannst und sollst die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.


    Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat.

    Da zierte sich Valerian nicht lange und nahm Platz. "Oh, etwas verdünnter Wein wäre mir schon recht." Das Essen war gut gewürzt gewesen und das machte Durst. "Ja, die Frauen werden aufeinander glucken und da wird es für uns doch eher uninteressant. Euer Hausdrachen?" Da mußte er doch lachen. Laevina war wirklich anstrengend. Aber auf der anderen Seite schien sie den Haushalt auch gut im Griff zu haben. Und das war doch auch nicht zu verachten.


    Doch dann wurde er wieder ernst und kam auf sein Anliegen zu sprechen. "Weißt Du, ich war der Klient von Prudentius Balbus. Er hat mich wirklich sehr gefördert und ich besaß sein Vertrauen, so wie er das meine. Doch dann verschwand er spurlos. Ab da ging alles bergab. Der Zusammenstoß mit Salinator, dann meine Versetzung nach Germanien, nun wieder hierher, aber zu den CU. Ich hoffte immer auf seine Rückkehr. Vor wenigen Tagen nun erfuhr ich, daß er tatsächlich zurückgekehrt war. Und am gleichen Abend noch verstarb." Die Nachricht konnte er im Grunde immer noch nicht fassen. "Und nun... möchte ich Dich bitten, mein Patron zu werden. Natürlich weiß ich, daß ich nicht gerade der beste Klient bin. Allein schon, weil der Praefectus Urbi mich tatsächlich zu hassen scheint. Völlig unversöhnlich. Aber... nunja. Ich würde mein Bestes tun, um Dich nach Kräften zu unterstützen."

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus hatte sich nach der Cena in sein Officium verdrückt, da er noch einige Schreiben hatte fertig machen wollen. Gerade als er das Letzte zuende gebracht hatte, klopfte es an der Türe.


    Ja bitte!


    Rief er hinaus.


    Auf die Aufforderung hin betrat Valerian das Officium. "Ich bin es nur. Hast Du ein wenig Zeit für mich? Ich möchte eine große Bitte an Dich herantragen." Es war für Valerian einfach naheliegend, sich an Sedulus zu wenden. Immerhin war er der Onkel seiner Frau. Und hatte sich ihm gegenüber immer großzügig und freundlich gezeigt.

    Tot. Der ehemalige Praefectus Praetorio war einfach tot. Sein Patron. Unwillkürlich legte Valerian die Hand auf den Griff seines Gladius. Es war ein Geschenk seines Patrons gewesen. Tausend Fragen lagen ihm auf der Zunge. Doch schon ein Blick auf die Miene der Witwe ließ alle weiteren Fragen versiegen. Hier würde es keine Antworten geben. Und da Balbus bereits bestattet war, würde es auch keine anderen Erkenntnisse mehr geben. Er war tot. Sie mußten das akzeptieren.


    Romanus stellte die Frage, die auch Valerian als nächstes hatte stellen wollen. "Ja. Was können wir für Dich tun? Dein Mann hatte immer ein offenes Ohr für mich und so ist es doch das Mindeste, daß ich nun für seine Frau und seinen Sohn da bin. Bitte scheue Dich nicht, es zu sagen, wenn Du Hilfe benötigst. Jetzt oder irgendwann."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus verschränkte die Arme vor dem beachtlichen Bauch. "Was stehst du hier so herum? Mach deine Arbeit!" fuhr er den Centurio dann plötzlich an.


    Hatte der wirklich keinen anderen zum Anschreien? Wofür besaß der Mann eine Armee von Sklaven? Valerian salutierte abermals. "Sehr wohl, Praefectus. Vale." Je schneller er das Officium verließ, umso besser. Wer wußte schon, auf was für abgedrehte Idee den Dicke sonst noch kam? Zum Carcer, das war wirklich die beste Idee. Ein paar Todeskandidaten waren hier immer vorrätig. Zügigen Schrittes verließ er die Höhle des Löwen.

    Puh, der hatte ja heute wieder eine Laune, daß die Milch sauer wurde. Valerian seufzte innerlich. Diese ständigen Herunterputzereien waren ihm nicht so gleichgültig wie er es sich wünschte. Er war ein guter Soldat, wußte das auch. Zum Glück. Aber es war frustrierend, wenn das nie anerkannt wurde. "Zu Befehl, Praefectus." Er würde mal schauen, was im Carcer so vorrätig war. Vielleicht ließ sich einer der Kerls zu einem Geständnis bewegen, wenn ihm dafür die Folter erspart blieb.

    Nach der Cena hatten Valerian und Calvena kurz nach Rufus geschaut und nun nahm Valerian die Gelegenheit wahr, wie angekündigt, ein Gespräch unter vier Augen mit Sedulus zu suchen. In der Hoffnung, ihn jetzt hier anzutreffen, klopfte er beim Officium des Onkels seiner Frau an.

    Valerian hatte zum Glück den Becher noch nicht an die Lippen geführt, sonst hätte er sich garantiert verschluckt. "Er ist tot? Einfach so? Ich meine... hat er wenigstens gesagt, wo er gewesen ist? War er verletzt?" Die Fragen sprudelten einfach so hervor. Erst als sie heraus waren, wurde er sich bewußt, was dieser Verlust für Vespa bedeuten mußte. "Bitte verzeih. Ich möchte Dir durch meine Fragen keinen Kummer bereiten. Es kommt nur so unerwartet, nachdem wir so lange nicht wußten, wo er war." Tot. Sein Patron war tot. Das mußte er nun erst einmal verdauen.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus saß hinter seinem Tisch und blickte auf. Offensichtlich hatte er gerade wieder einen Teller Mostbrötchen vor sich, an dem er gerade naschte. Als Valerian eintrat, legte er seinen Leckerbissen jedoch beiseite und begann direkt. "Quintilius, ich erwarte seit Wochen einen Bericht von dir! Was ist mit diesen Schmierfinken, die du einfangen solltest?" blaffte er ihn an.



    Es war schwer, nicht zusammenzuzucken, als der Praefect ihn so anblaffte. Valerian hoffte, daß man ihm nichts anmerkte. "Die Ermittlungen sind in vollem Gange, Praefectus. Wir werden ihn fassen, das steht außer Frage. Allerdings scheint er sich darüber bewußt zu sein, daß er gesucht wird. Es gab schon länger keine neuen Schmierereien."

    Bis Valerian heran war, hatten es tatsächlich alle geschafft, ordnungsgemäß anzutreten. Diejenigen, die Ausgang hatten, sahen allerdings etwas wackelig auf den Beinen aus. Langsam schritt Valerian die Reihen ab. Seneca wirkte müde, aber der kam auch von der Wache. Wie auch ein paar der anderen. Bei diesen Männern drückte er durchaus mal ein Auge zu. Bei den anderen fand er durchaus das eine oder andere, was verbesserungswürdig war. Bei Ofella schließlich blieb er stehen, um einen genaueren Blick zu werfen.

    „Hm. Ich fürchte, damit verschenke ich aber den Vorteil, schneller als der Gegner zuzuschlagen. Nein, das ist mir zu riskant, den Lächelangriff zu versuchen.“ Lachend schüttelte er den Kopf. Die Vorstellung war wirklich zu komisch.


    Der Vortrag über Bier war zwar ziemlich interessant, aber Valerian schaute immer noch zweifelnd drein. „Ich habe einige Male Bier probiert. In Germania. Alle anderen behaupteten, es sei gutes Bier, aber mir hat es trotzdem nicht geschmeckt. Naja. Es hat eben jeder einen anderen Geschmack. Wie ist es mit Dir und Wein? Da gibt es natürlich auch himmelweite Unterschiede. Aber ein guter Falerner? Schmeckt Dir der? Tavernen gibt es überall in Rom. Ja, ich kenne eine brauchbare in der Nähe. Aber hier können wir offener sprechen.“ In einer Taverne wusste man nie, wer einem zuhörte.


    „Das ist klug, dass Du mit niemandem darüber gesprochen hast. Das solltest Du auch weiterhin nicht tun. Du wunderst Dich also, warum ich Dich nicht einfach mitnehme und einsperre, oder? Wo ich doch dafür zuständig bin, Diebe und Mörder zu fangen, damit sie verurteilt werden können. Aber weißt Du, ich habe lange bei den Praetorianern gedient. Und dort habe ich gelernt, dass es wichtiger ist, die großen Übeltäter zu fassen. Daß es manchmal, nicht immer, klüger ist, den kleinen Fisch auszulassen, um dann den großen zu fangen.“ Seinen eigenen Vorgesetzten durfte er das vermutlich auch nicht so deutlich sagen. Aber Valerian hatte schon einige Erfolge verzeichnen können auf diese Art und Weise. „Und bei Dir liegt der Fall sogar noch anders: Hier in Rom hast Du kein Verbrechen begangen. Du hast im Barbarenland Barbaren getötet, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Warum sollte mich das also belasten?“ Er zuckte mit den Schultern. Da fühlte er sich wahrhaftig nicht zuständig. Zudem Rambosius inzwischen einen gar nicht so schlechten Eindruck auf ihn machte.


    „Mein Vorname ist Lucius. Aber weißt Du, wir Römer sind sehr eigen mit unseren Vornamen. Die benutzen wir nur im allerengsten Familienkreis. Seine Freunde sowie sehr vertraute Bekannte spricht man mit dem Cognomen an. Bekannte mit Gensnamen und Cognomen. Alle anderen nur mit Gensnamen oder sofern vorhanden mit Titel und Gensnamen. Und das ist nur die Kurzversion der diesbezüglichen Regeln. Im Grunde ist es noch komplizierter. Je nachdem, ob jemand höherstehend ist oder nicht. Das ist alles nicht ganz einfach. – Aber… was mich betrifft, darfst Du mich weiter Valerian nennen.“

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Der Scriba deutete auf die Tür. "Der Praefectus erwartet dich!" Sicher bekam der arme wieder mächtig Ärger!



    War das jetzt ein gutes Zeichen oder ein schlechtes Zeichen, dass er sogleich vorgelassen wurde? Valerian warf einen prüfenden Blick auf den Scriba, konnte in dessen Miene aber nicht viel lesen. Er konnte nichts weiter tun, als hineinzugehen und sich zu wappnen gegen alles, was passieren konnte.


    „Salve, Praefectus“, grüßte er und salutierte vorbildlich als er eintrat. In strammer Haltung stand er da und wartete darauf, dass Salinator loslegte. Etwas Gutes war es sicher nicht, was nun folgen würde.

    Der Optio beobachtete, wie der Gefangene in die Zelle verbracht wurde. Der Mann war fertig. Sicher würde es fast eine Erlösung sein, wenn er hingerichtet wurde. Wobei eine Kreuzigung elend lange dauern konnte. Naja, nicht bei einem, der schon so zugerichtet war. Die Wachstafel gab er einem seiner Männer. Der Centurio sollte sie erhalten und dann für die weiteren Maßnahmen sorgen.



    Das Signal zum Morgenappell erscholl. Valerian ließ sich einen Moment länger Zeit, natürlich nur einen kleinen Moment. Gerade lange genug, damit alle ordnungsgemäß antreten konnten. Danach würde die Inspektion folgen, wie jeden Morgen. Heute war der Centurio allerdings gespannt darauf, ob die Männer, denen er Ausgang gewährt hatte, sein Vertrauen verdienten oder er in dieser Beziehung in Zukunft weniger großzügig sein mußte.

    Valerian lachte. „Langsam, langsam. Meine Frau hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Aber wenn Du Dich anständig benimmst und Deinem bisherigen Beruf abschwörst, dann wird sie bestimmt ein Einsehen haben.“ Und wieder mußte Valerian lachen. „Ich hatte wirklich keine Ahnung, daß mein Lächeln eine so scharfe Waffe ist. Also Feinden gegenüber. Bei Frauen könnte das schon eher stimmen.“ Naja, Wunschdenken. Andererseits brauchte er keine anderen Frauen, solange er Calvena hatte.


    „Ein Besuch in einer Taverne, das ist eine gute Idee. Auch wenn ich Bier nicht sonderlich mag. Eigentlich gar nicht.“ Lachend schlug er Rambosius auf die Schulter. „Wein gibt’s da schließlich auch. Ich habe nie verstanden, was ihr Barbaren an diesem bitteren Gebräu, das ihr Bier nennt, so toll findet.“ Es gab auch eine Menge Römer, die das Zeug mochten. Oder taten die nur so, um besonders hart zu wirken?


    „Ich gebe zu, am Anfang hielt ich Dich auch für einen Idioten. Schon, weil Du so offen über Deinen Beruf sprichst. Das solltest Du Dir wirklich abgewöhnen. Gerade auch noch einem Soldaten gegenüber. Eigentlich hätte ich Dich verhaften müssen. Aber weißt Du, hier hast Du noch kein Verbrechen begangen und was interessieren mich Morde im Barbarenland? Und... es hat sich gelohnt, mit Dir zu sprechen. So weiß ich nun, daß Du keineswegs dumm bist. Deine Überlegungen zu dieser Sache sind brauchbar. Ja, man muß einen Fuchs hervorlocken. Aber man muß es auch so tun, daß man ihn danach erwischen kann. Das ist wirklich sehr, sehr schwer.“

    Wie immer wandte sich Valerian brav an den Scriba. "Salve. Ich bin Centurio Lucius Quintilius Valerian. Der Praefectus Urbi hat mich herbestellt." Vermutlich mußte er wieder warten. Das war ihm relativ egal. War ja alles Dienstzeit. Und es gab deutlich schlimmeres, als hier zu sitzen und zu warten.

    Tatsächlich, Calvena schien recht zu haben. Kaum hatte Valerian den Kleinen wieder übernommen, quietschte der auch schon wieder vor Vergnügen. "Ich fürchte, wir werden aufpassen müssen, daß wir seinem Willen nicht immer nachgeben, wenn er brüllt. Er wird sonst versuchen, uns damit zu erpressen." Eine Vermutung, die er unbedingt loswerden mußte. Aber jetzt für den Moment war es eh zu spät. Das Kind lachte bereits wieder und planschte nach Herzenslust. Da ließ Valerian sich nicht lange bitten und machte dabei mit. "Was sagst Du zu dieser kleine Wasserratte? Nicht lange und er schwimmt wie ein Fisch." Gut, davon war Rufus wirklich noch weit entfernt. Doch Vaterstolz brachte eben solche Äußerungen hervor.

    Aufmerksam beobachtete Valerian sein Gegenüber. Bei den Praetorianern hatte er gelernt, Lügen zu erkennen. Natürlich klappte das nicht immer. Geübte Lügner konnten diese kleinen verräterischen Anzeichen unterdrücken. Aber er glaubte nicht, daß Rambosius solch ein geübter Lügner war. Oder zumindest nicht alle Merkmale kannte, die ihn verraten konnten. Die Fragen waren wichtig für Valerian. Die Antworten noch wichtiger. Kein Wort ließ er sich entgehen, keinen Blick, kein Zucken der Augenbrauen, keine Geste der Hände. Auch der Tonfall wurde genau mitverfolgt. Schließlich nickte er zufrieden. „Ich will Dir vertrauen, Rambosius. Ich kenne ein paar Senatoren und vielleicht ist einer von ihnen bereit, Dich zu beschäftigen. Natürlich werden sie keiner Empfehlung für einen Mann folgen, den ich erst ein paar Stunden kenne. Daher werde ich zunächst meine Frau fragen, ob sie Dich brauchen kann. Damit wir Dich richtig kennenlernen können. Bewährst Du Dich, dann stellen wir Dich ihren Verwandten vor, die als Senatoren sicher Schutz brauchen können. Was hältst Du von diesem Angebot?“


    Über die hoffentlich als Kompliment gedachte Bemerkung mußte Valerian lachen. „Oh, ich denke, es gibt ein paar Leute, die sich durch meinen Anblick durchaus veranlaßt sehen, einen Tötungsversuch zu unternehmen.“ Im Laufe seines Lebens hatte er sich durchaus ein paar Feinde geschaffen. Aber bisher hatten sie keinen Erfolg gehabt. Offene Angriffe hatte es auch nicht gegeben.


    Mit seiner nächsten Äußerung bewies Rambosius, daß er kein hirnloser Muskelprotz war. „Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Frauen sind eine seiner großen Schwächen. Aber ich muß gestehen, daß es mir widerstrebt, einer Frau so etwas zuzumuten. Ihr aufzubürden, was wir Männer nicht gebacken bekommen. Ist es schon so weit gekommen, daß wir unsere Kämpfe von den Frauen ausfechten lassen? Ich bin Soldat...“

    Alles ging gut. Bis zu dem Moment, wo Valerian seinen Sohn an Calvena übergab. Als eher ungeübter Vater mißverstand er seinen Sohn natürlich gründlich. Wie hätte er auch annehmen können, daß der Junge seinen Vater wollte, der doch nur zwei Schritte entfernt stand und sich entkleidete? Nein, Valerian nahm an, sein Sohn sei wasserscheu. Die Schreierei zeigte deutlich, daß keine Zeit blieb zum Einölen und Abschaben. Na, dann mußte Diomedes eben gründlicher saubermachen später. Valerian würde germanische Seife nehmen, die war ihm eh angenehmer als die Ölschaberei.


    Kaum daß er im Wasser war, streckte er die Arme nach seinem Sohn aus. „Naaaa, das Wasser ist doch gar nicht kalt. Komm, ich zeige Dir, wie toll Wasser ist. Du wirst gar nicht mehr rauswollen.“ Er grinste Calvena ein wenig schief an. Denn die Schreie des Kindes wurden von den Wänden zurückgeworfen und vervielfacht. Eine nervenaufreibende Geräuschkulisse. „Macht er immer so ein Theater beim Baden?“

    "Reich? Ich habe mein Auskommen, aber reich bin ich sicherlich nicht." Valerian lachte leise. Es ging ihm nicht schlecht, zu klagen hatte er gewiß nicht. Aber reich, das war doch eine andere Klasse. "Ich habe achtzig Leibwächter, wenn man so will. Meine Centuria eben. Aber wäre das denn eine Arbeit, die Dir zusagt? Würdest Du Deinen Arbeitgeber mit Deinem Leben schützen? Ihm gegenüber absolut loyal sein? Selbst wenn Dir jemand viel Geld bietet, um ihn umzubringen? Deine Profession läßt mich eben zweifeln. Ich kenne einige reiche Leute. Und ich wäre wohl bereit, Dich zu empfehlen. Aber natürlich möchte ich ihnen keinen Mann an die Seite stellen, der zu einer Gefahr werden kann."


    Zu den weiteren Ausführungen schüttelte Valerian entschieden den Kopf. "Wer einfach nur reich ist, weil der Vater reich war, ja, auf den trifft das sicher zu. Aber Männer, die sich von unten nach oben gearbeitet haben und so reich wurden, sind niemals dumm. Und gerade diesen Mann darf man auf keinen Fall unterschätzen. Er ist dick und glatzköpfig, das verleitet dazu, ihn auch für geistig behäbig zu halten. Aber das ist er nicht. Du hast vollkommen Recht. Ein direkter Angriff wird nicht funktionieren. Das muß viel geschickter eingefädelt werden." Aber wie? Und mit wem?