Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Valerian hatte Veras Worte sehr wohl mitbekommen und auch verstanden. Doch sie waren weder eine Antwort auf seine Frage, noch so weitreichend, wie er es sich gewünscht hätte. Auch ihre weiteren Erklärungen waren ihm noch ein bißchen wenig, doch natürlich war einzusehen, daß sie sich hier nicht vollkommen offenbaren wollte, bevor sie wußte, woran sie war. "Erfahrungen mit Kindern erlangt man nur bei der Arbeit mit Kindern. Die Frage ist eher: Willst Du das wirklich? Ein Kind versorgen? Deine weiteren Worte klingen so, als wäre Familienleben nicht unbedingt das, was Du Dir für Deine Zukunft wünschst." Er sprach weiter freundlich zu ihr, während er seinen Sohn erst herumwirbelte und ihn dann wieder auf seine Füße stellte. Übung machte den Meister. "Wir sollten die wertvolleren Stücke vielleicht für eine Weile wegschließen, hm?" Ganz verhindern konnte man es nicht, daß ein Kind Scherben verursachte.


    "Ob die Factiones Dich annehmen, weiß ich wirklich nicht. Du bist eine Frau, eine römische Bürgerin. Nicht gerade das, was man als Pferdepfleger anstellt. Damit möchte ich Dir nicht zu nahe treten, sondern Dich nur auf Enttäuschungen vorbereiten. Die Factiones halten die wertvollsten Pferde, die im ganzen Reich zu finden sind. Sie werden ihr Personal sehr sorgfältig auswählen. Außerdem kann es sein, daß Du bei der Arbeit dort in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit rückst. Und wie wird die Öffentlichkeit es beurteilen, wenn eine Bürgerin im Pferdestall arbeitet?" Wäre er einer der Rennstallchefs, dann würde er sie bestimmt nicht einstellen. Die Gefahr, in der öffentlichen Meinung abzusinken, wäre einfach zu groß. Und die Factiones lebten nun einmal von ihren Fans. "Vera... Was würdest Du denn gerne werden? Was möchtest Du eines Tages sein? Das Sinnvollste ist doch, auf ein Ziel hinzuarbeiten."


    Miles Tiberius Albucius Lucullus



    Der Soldat hatte sich innerlich schon recht amüsiert über diesen geistesabwesenden Kerl. Stand da, als könnte er nicht fassen, wo er gerade war. "Salve, Fremder. Das wollen alle, nicht gerade verwunderlich an einem Tor, oder? Also, wer bist Du und was für Geschäfte führen Dich her?" Die üblichen Fragen, eigentlich überflüssig, denn wer Böses im Sinn hatte, würde jetzt sicherlich lügen. "Führst Du Waffen mit Dir? Ist Dir bewußt, daß es innerhalb Roms verboten ist, Waffen zu tragen?" Viele Fremde wußten das nicht. Besser man klärte sie gleich bei der Ankunft auf, bevor sie innerhalb der Mauern Roms deswegen bestraft wurden.




    Staunend hatte Valerian auf die kleine Szene geblickt. Sein Sohn, auf seinen eigenen Beinen, voranstolpernd, verfolgte einen Schmetterling. Nicht lange, der kleine Kerl entdeckte den Vater und hatte damit ein neues Ziel. Es waren nur wenige Schritte. Wackelig und unsicher. Aber sein Sohn lief! Er lief auf seinen eigenen Beinen! Wie schnell er groß wurde! Schnell fing er den Kleinen auf, gerade in dem Moment, als er hinzufallen drohte, und hob ihn lachend auf seine Arme. "Mein großer Junge!" Väterlicher Stolz klang aus diesen Worten. Fast so als sei Rufus das erste Kind, das die Kunst des Laufens erlernt hatte.


    Calvena begrüßte ihn mit einem liebevollen Kuß, den er nicht minder zärtlich erwiderte. "Wie schön zu sehen, daß es euch gut geht. Vera, schön auch Dich zu sehen." Natürlich wäre er lieber mit Calvena und Rufus allein gewesen, doch er war ganz sicher nicht unhöflich oder gar ungastlich. Also fragte er ganz freundlich nach. "Was treibt Dich zu uns? Geht es Dir gut?" Er hatte ja nur die letzten Worte gehört und wußte noch nicht, daß Vera nach einer Arbeit suchte.

    Bei dem schönen Wetter hätte er sich auch eigentlich denken können, daß seine Frau und sein Sohn im Garten waren. Nur daß noch jemand da war, damit hatte er nicht gerechnet. War das nicht Duccia Vera? Sie hatte zur Reisegruppe gehört, als sie von Germanien nach Italia gereist waren. Monate war das nun schon her. "Salvete zusammen! Na, was gibt's denn hier Schönes?"

    Viel Zeit hatte Valerian leider wieder einmal nicht, aber er wollte seine Familie sehen. Unbedingt. Erst jetzt erkannte er, wie gut er es in Germanien gehabt hatte. Er konnte hier die Regeln nicht beugen, er mußte sich genau an sie halten, sonst würde es nur wieder Ärger geben. Salinator wartete doch nur darauf, daß er einen Fehler machte.


    Heute durfte er hier sein, wenn auch nicht lange. Und er wollte jede einzelne Minute nutzen. Als er das Haus betrat, war es sehr still darin. Doch aus dem Garten hörte er Stimmen. Also durchquerte er mit großen Schritten das Atrium, immer den Stimmen nach.

    Das war doch schon ein Anfang. "Das ist gut, dann müssen wir keine Angst vor Wasser bekämpfen, sondern nur die Angst vor dem Untergehen. Und das ist nicht schwer. Das Becken gehört uns, Octavius. Also hinein da." Er deutete auf das Becken und stieg selbst hinein. Um warm zu werden schwamm er ein paar Züge, für mehr reichte das kleine Becken ohnehin nicht. "Es ist nicht sehr tief, Du kannst hier stehen. Es kann also überhaupt nichts passieren. Ein Becken ist etwas anderes als ein Eimer. Also tauch Deinen Kopf unter und versuch es so lange wie möglich auszuhalten. Bleib dabei stehen, Du kannst den Kopf hochnehmen, wann immer Du es willst." Er sollte sich sicher fühlen, das war bei diesen ersten Übungen sehr wichtig.

    Ah, da war der Bursche ja. Valerian war mittlerweile auch fertig und erhob sich von der Bank. Das Aufräumen überließ er seinem Gehilfen, wofür war man schließlich Centurio? "Nun denn, das Becken ist zwar nicht gerade riesig, aber für die ersten Versuche wird es genügen. Hör zu, Octavius, wir sind hier unter uns. Es gibt also keinen Grund den großen Helden zu geben. Hast Du ein Problem mit Wasser? Vielleicht Angst, mit dem Kopf unterzutauchen? Ich möchte es vorher wissen, bevor wir mit den Übungen anfangen." Es wäre nicht das erste mal, daß ein Mann aus solchen Gründen nicht schwimmen konnte. Auch wenn es wahrscheinlicher war, daß er schlicht nie die Gelegenheit hatte. Viele Menschen konnten nicht schwimmen. Vermutlich sogar die meisten. Wenn sie eben nicht gerade an einem Gewässer aufgewachsen waren, das zum Baden geeignet war.

    Erstaunlich. Der Octavier war der einzige, der nicht schwimmen konnte. Die anderen behaupteten zumindest, daß sie es konnten. Bei dem einen oder anderen sah Valerian, daß er losprusten wollte, doch ein eisiger Blick genügte, um das zu unterbinden. Einen Kameraden auszulachen, nur weil ihm ein Teil Vorbildung fehlte, war höchst unkameradschaftlich und würde von Valerian niemals geduldet werden.


    "Wenn einer von euch gelogen hat, wird er sich gleich wünschen, nie geboren worden zu sein! Octavius, Du wirst jetzt in die Unterkunft gehen und schon mal Deine Ausrüstung in Ordnung bringen, denn wenn ich mit der Ausbildungsgruppe vom Fluß zurück bin, werden wir zwei in die Thermen gehen. Der Tiber gehört zwar nicht gerade zu den wirklich erstrebenswerten Badegewässern, aber im Dienst könnt ihr immer in die Lage kommen, schwimmen zu müssen. Deshalb lege ich Wert darauf, daß jeder von euch zumindest eine kurze Strecke selbständig schwimmen kann. Octavius, Du kannst jetzt wegtreten. Alle anderen: In agmen venite! Cursim! Pergite!"

    Es war leer um diese Zeit in den Thermen. Und das war gut so, denn erste Schwimmübungen waren peinlich mit Zuschauern. Valerian hatte gleich nach seiner Ankunft in der Castra Ofella benachrichtigen lassen, daß er sich sofort in den Thermen einzufinden hatte. Er selbst war auch recht schnell vor Ort, denn er war der einzige gewesen, der die Erfrischung eines Bades nicht hatte genießen können. Wobei das Vergnügen ohnehin fraglich war, denn trotz der schon recht angenehmen Außentemperaturen war die Wassertemperatur extrem kalt gewesen. Sie hatten eine Stelle des Tibers aufgesucht, die stromaufwärts lag, vor der Stadt. Denn in den Abwassern Roms zu baden wollte Valerian nicht mal seinen Tirones zumuten, auch wenn sie abgehärtet werden sollten.


    Nun kam der durchgeschwitzte Centurio in die Thermen und ließ sich erst einmal ordentlich einölen und abschaben, um sauber zu sein, wenn er sich in das Wasser gleiten ließ. Seine Augen suchten bei der Prozendur bereits nach dem jungen Octavier.

    Tatsächlich fiel es Valerian sehr schwer, sich zurückzuhalten. Ein sehr aufmerksamer Beobachter würde vielleicht die geballte Faust erkennen, die von seiner linken Hand gebildet wurde. Um es zu verbergen, hielt Valerian sie ein klein wenig weiter nach hinten, als es normal üblich wäre. "Sehr wohl, Praefect. Die Schmierfinken festnehmen, die diese üblen Parolen gegen den Kaiser an die Wände schreiben." Natürlich war es unmöglich, diese zu finden. Aber Valerian als ehemaliger Praetorianer hielt sich durchaus für fähig, einen Sündenbock zu finden. Oder auch zwei. Und es war nicht mal die Rede davon, die Schmierfinken zu erwischen, die jene viel böseren Schmierereien über Salinator angepinselt hatten. Das war noch viel besser, die konnte er also selbst dann laufen lassen, wenn er sie zufällig erwischte! Fast hätte er gegrinst. Gerade noch rechtzeitig konnte er es unterdrücken. Hoffentlich sah der PU das verräterische Zucken der Mundwinkel nicht.

    Sie sangen. Sogar unüberhörbar fröhlich. Worte waren nur selten zu verstehen, doch was so zu Valerian herüberwehte, klang so ganz anderes als das, was sie vorhin vorgetragen hatten. Valerian konnte nicht anders, er mußte lachen. Doch natürlich hatte er sich gleich wieder unter Kontrolle, als die Männer ihm wieder näherkamen. Sie absolvierten ihre Übung vorbildlich, trotz des ihnen durch das Singen fehlenden Atems. Schließlich traten sie wieder bei ihm an.


    "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch: Wir haben den letzten Ausbildungsabschnitt erreicht, eure Grundausbildung wird bald beendet sein. Und nun die schlechte: Es handelt sich beim letzten Ausbildungsabschnitt um Schwimmübungen. Wer von euch kann NICHT schwimmen? Progredere*!"



    Sim-Off:

    *vortreten

    Dichten gehörte offenbar nicht zu den besonderen Begabungen der jungen Soldaten. Valerian hörte sich das Lied mit mühsam aufrecht erhaltener ernster Miene an. Andere Gesichter sah er zucken. Er konnte sich schon denken, weswegen. "Nunja, ich vermute, Vergil rotiert gerade kräftig in seinem Grab. Aber für den ersten Versuch war das doch gar nicht so übel." Zu gerne würde er wissen, was sie gestern Abend noch so gedichtet hatten. Es mußte gut sein, sie hatten lange herzlich gelacht.


    "Zwei Runden, am Ende jeder Runde dreißig Liegestützen und dann wieder antreten. Und ihr werdet singen beim Laufen! Pergite!"

    Es gab nichts mehr auszusetzen daran, wie schnell die Männer antraten. Auch nicht daran, wie sie antraten. Sie gaben ein ordentliches Bild ab. Wie jeden Tag schritt Valerian die Reihe ab, um das Äußere und die Ausrüstung der Männer zu inspizieren. Nur wenig gab es zu meckern, nicht mehr als bei jeder anderen Truppe mit erfahrenen Soldaten.


    "Bevor ihr die üblichen Aufwärmrunden lauft, möchte ich hören, was aus der kleinen Sonderaufgabe geworden ist, die eure Gehirnwindungen ein wenig in Schwung bringen sollte. Ein Lied! Ihr werdet das doch wohl hinbekommen haben? Also laßt hören!" Gespannt blickte er seine Jungs an.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus machte eine wegwerfende Handbewegung. "Natürlich!" Auch wenn Valerian aber versuchte, dem Herunterputzen zu entgehen, ließ Salinator sich nicht davon abbringen. Dafür hatte er ihn schließlich nach Rom geholt! "Die Ausbildung hat viel zu lange gedauert! Ich bezahle auch dich nicht dafür, dass du die Rekruten ewig ausbildest! Es laufen auch genug Banditen und Aufrührer herum, die eines Centurios bedürfen, Quintilius!"


    Viel zu lange! Die Jungs waren gut und viel schneller als die meisten Rekruten. Gut, hier war die Ausbildung ohnehin kürzer als bei der Legion, da einige Bereiche nicht so gründlich trainiert wurden aufgrund der besonderen Tätigkeit hier in der Stadt. Dafür gab es andere Dinge, die von den Männern hier erwartet wurden, die kein Legionär da draußen in dem Ausmaß zu lernen hatte. "Jawohl, Praefectus!" Was sonst sollte er auf diesen Ausbruch erwidern? Valerian nahm die Belehrung einfach hin und würde versuchen, die Ausbildung weiter zu straffen. Mehr konnte er nicht tun. Noch immer wirkte er äußerlich ruhig. Innerlich jedoch mußte er schwer kämpfen, diesen Mistkerl nicht doch einfach umzubringen. Er würde jetzt bestimmt auch nicht anfangen, Vorschläge zu machen oder zu erfragen, ob Salinator auf bestimmte Vorkommnisse oder besonders unsichere Gegenden anzuspielen versuchte. Das würde ohnehin beim nächsten Anschiß kommen, daran zweifelte Valerian nicht.

    Es wurde nicht besser, ganz und gar nicht besser. Die ganze Situation drohte zu eskalieren. Valerian versuchte, sich auf seinen Sohn und das Essen zu konzentrieren, ein sehr kläglicher Versuch so zu tun, als wäre er gar nicht da. Spätestens als das Wort Krankheit fiel, horchte allerdings auch er auf. "Krankheit? Was hat sie denn?" Eine Frage, die schon mehrfach gestellt worden war, aber stets übergangen wurde. Unwillkürlich faßte er seinen Sohn etwas fester und half Sabina, das kleine Holzpferd aus der Reichweite der durchaus schon scharfen Zähnchen zu bekommen. Bevor der Kleine jedoch seinen Unmut darüber laut werden ließ, gab der Vater dem Kind schnell ein anderes Spielzeug zum Draufrumkauen. "Schau, Sabina, das hier ist besser. Dein Pferdchen steck mal vorerst weg, dann denkt er ganz schnell nicht mehr dran. Weißt Du vielleicht ein Lied für den kleinen Mann? Er liebt es, wenn gesungen wird." Vor allem, da Rufus merklich unruhiger wurden angesichts der scharfen Wortgefechte.


    Die fragliche Person, davon ging Valerian zumindest aus, obwohl sich die Dame nicht vorstellte, fauchte Laevina übelst an und eilte dann hinaus, ohne Erwiderungen zuzulassen. Was in aller Welt sollte man davon halten? Sie hatte weder die Anwesenden gegrüßt, sah man von Sedulus und Aculeo ab, noch sich vorgestellt, noch die Höflichkeit an den Tag gelegt, die man von einem Gast erwartete, noch dazu, wenn er von niedrigerem Stand war. Nun war Valerian eigentlich niemand, der gutes Benehmen als seine Passion betrachtete, doch es gab Regeln, egal in welcher Zeit und an welchem Ort. Dieses Verhalten jedenfalls hatte Aculeos Freundin keine Verbündeten eingetragen, wie scharf auch Laevinas Äußerungen gewesen sein mochten. Wenn er an Sedulus' Stelle wäre... Aber das war er nicht. Es lag bei Sedulus, etwas zu tun. Und bei Aculeo, nun vielleicht endlich ein paar Erklärungen abzugeben und vor allem, sich für seine Freundin zu entschuldigen.

    "Germanien ist ganz in Ordnung, wenn man nicht gerade beim kältesten und nassesten Wetter Wache stehen muß. Die Kameradschaft bei der Secunda ist sehr gut, ich habe dort gerne gedient." Ein bißchen wehmütig dachte er an die Stubengemeinschaft damals, als er angefangen hatte mit seiner Laufbahn. "Ja, das ist wahr. Ich bin auch sehr froh, wieder hier zu sein. Gehen wir mal hier lang." Er deutete in eine kleine Gasse, die über einen kleinen Umweg auch zum Forum führte. Hier lag allerlei Unrat herum und die wenigen Leute, die sich blicken ließen, schienen den Anblick der Soldaten nicht gewöhnt zu sein.

    Die Ausbildung dieser jungen Männer neigte sich dem Ende zu. Valerian war nicht wenig stolz auf diese Gruppe. Sie hatten sich gut entwickelt. Auch wenn es noch immer an Training fehlte, um die notwendige Ausdauer zu erreichen, so waren sie doch auf gutem Wege dorthin und es würde einfach seine Zeit dauern, bis sie auf dem Trainingsstand waren, den sie zu erreichen hatten. Dies war dann eben auch Aufgabe der Centurien.


    Schon früh war Valerian auf dem Exerzierplatz. Und wartete dort auf die Männer, um sie zu ihrem letzten Ausbildungsabschnitt zu führen.

    Langsam schlenderte Valerian zu seiner Unterkunft, schritt dabei die Türen zu den Unterkünften seiner Männer ab. Eine spontane Inspektion? Hatte er schon lange nicht mehr gemacht. Da hörte er Gelächter. Und Gesang. Den Text konnte er durch die Tür nicht verstehen. Ein breites Grinsen trat auf seine Miene. Nein, heute keine Inspektion. Er wollte ja morgen das Lied hören. Auch wenn er überzeugt davon war, daß er die wirklich spaßigen Strophen nicht zu hören bekommen würde.


    So ging er einfach weiter und betrat seine Räume. Es gab noch einiges zu tun, bevor er sich schlafen legen konnte. Denn er mußte seine Centuria vorbildmäßig führen, da der Praefect nur darauf wartete, ihm Dienstvergehen vorwerfen zu können.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Antoninus der den Angriff auch wenn er sehr stupide war gut geplant hatte. Hatte keine Lücke offen gelassen aber auch keine Gefunden. „Ja du Armer Centurio musst dich mit einem kleinen Optio abgeben.“ Sagte er und führte eine Attacke mit dem Schild auf die obere Hälfte von Valerians Schild. Um ihn zu zwingen seine Deckung weiter nach oben zu verlegen um unter seine Schildkante stechen zu können. Natürlich barg das immer die Gefahr von oben angegriffen zu werden aber sein Schild war ja schon oben um ihn zu decken.


    Valerian lachte leise. "Ja, das Schicksal kennt wirklich keinerlei Erbarmen." Aber genug der kleinen Späße, es galt, sich auf den Kampf zu konzentrieren. Valerian wußte, er durfte sich keinen Fehler erlauben, Antoninus war damals schon verflucht gut gewesen. Inzwischen mußte er noch besser sein. Der Trick mit dem Schild war gut, Valerian ahnte, was der andere vorhatte. Zwar verlegte er gezwungenermaßen seine Deckung nach oben, nutzte aber ebenfalls die unten zwangsläufig entstehende Lücke. Ein großes Risiko. Für ihn wie für Antoninus. Im Ernstfall wäre er vermutlich eher zurückgewichen, um keine Angriffsfläche zu bieten. Doch hier im Training konnte man ruhig mal ein Risiko eingehen.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus saß in seinem Officium hatte scheinbar überhaupt nichts zu tun. Als der Centurio eintrat, schien er ihn aber einfach zu ignorieren. Erst nach der Meldung sah er auf und betrachtete Valerian feindselig. "Quintilius, du kommandierst eine Ausbildungs-Einheit, richtig?" Ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er direkt fort. "Wie lange dauert das noch, bis die neuen Rekruten zum Miles befördert werden können? Die wurden nicht angemustert, damit sie ewig auf dem Exerzierplatz herumtollen!" Seine Stimme wurde immer wütender, obwohl dies natürlich ein vorgeschobener Grund war, den Centurio herabzustauchen! Aber dafür war er ja nach Rom gekommen: Als Prügelknabe für Salinator!


    Das waren zwei Fragen. Valerian wartete noch, bis der Praefect sich ausgetobt hatte. Innerlich schäumte er vor Wut, doch äußerlich war er die Ruhe selbst. Auch sein Ton war sehr ruhig als er antwortete, so schwer das auch fiel. Am liebsten hätte er diesem Fettkloß einfach die Kehle durchgeschnitten. Es wäre nur ein kurzer Moment. Er hatte die Waffe dazu. Sie waren allein. Valerian schluckte schwer. "Ja, Herr. Das ist richtig. Gemäß Deinem Befehl. Es dauert nur noch wenige Tage, da wir gerade den letzten Ausbildungsabschnitt beginnen. Möchtest Du selbst die Ernennung vornehmen, Praefectus?" Vielleicht wollte Salinator die Jungs ja auf sich einschwören. Zuzutrauen war ihm das. Besser wäre natürlich für die jungen Soldaten, wenn sie nur auf den Kaiser schwören mußten.