Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    *Sich sehr beeindruckend aufplustert*


    Werter Marcus! Behandle meinen Sohn gefälligst mit dem ihm gebührenden Respekt! Also, solange er sich benimmt, der Bengel. Sonst darfst Du ihn natürlich über's Knie legen.


    :D


    ;)


    Immer herein mit dem kleinen Tunichtgut.



    Die Verwandtschaftsverhältnisse stehen auch schon fest. Ganz überraschend:


    Vater: Lucius Quintilius Valerian
    Mutter: Germanica Calvena

    "Da bist Du ja endlich wieder. Das nächste Mal ein bißchen mehr Tempo bitte!" Der Optio war offenbar nicht gewillt, Ofella diesen Dienst zu erleichtern. "Ich muß jetzt die Wachposten abgehen. Solange hat Miles Stenius hier das Kommando!" Der Optio maß die Männer mit strengem Blick, dann ging er, um die Wachen auf den Mauern und an den anderen Toren abzugehen.


    Stenius bestätigte den Befehl und salutierte, grinste aber breit, als der Optio außer Sicht- und Hörweite war. "Paß auf, Kleiner. Der nächste Besucher gehört ganz Dir. Wenn Du es nicht ordentlich machst oder wenn Du während dessen das Tor außer Acht läßt, wirst Du echt Ärger bekommen. Nicht mal eine Maus läßt Du durch, verstanden?"

    Valerian kannte wie immer keine Gnade. "Werden die Arme jetzt schon lahm? Dann fehlt es euch an Training! Eine Weile muß man das schon aushalten können!" Ohja, er wußte, wie sehr die Arme schmerzten und auch die Schultern. Doch es nützte nichts. Sie konnten nur stärker werden, wenn sie immer wieder an ihre Grenzen gebracht wurden. Wieder warf er sich gegen die Schilde. Die Jungs hielten stand, so hatte er es auch erwartet. Erst nach einer unendlich scheinenden Zeit erklärte Valerian die Übung für beendet. "Wir werden das noch öfter üben. Denn diese Formation werden wir hier in der Stadt auch schon mal brauchen. Und nun ... zwei Runden Laufen als Abschluß des heutigen Trainings! Morgen tretet ihr pünktlich wieder an! Pergite!"

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Der Scriba blickte auf, betrachtete kurz Valerian und sah dann auf eine der Tabulae. "Einen Moment warten, bitte!" Er wies auf die Wartebank. Dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Nach einer unglaublich langen Zeit stand er schließlich auf, ging zur Tür und spitzte in das Officium Salinators. Dann kehrte er auf seinen Platz zurück und schien wieder etwas zu tun zu haben.


    Dann, nach einiger weiterer Zeit, sah er zu dem Centurio hinüber. "Ich denke, der Praefectus Urbi empfängt dich jetzt!"


    Es war Valerian ziemlich egal, auf welche Weise er seine Dienstzeit verbrachte. Hier auf der Bank zu sitzen und zu warten war nicht die unangenehmsste Art und Weise. Jedoch fragte er sich, wieviel von dieser Warterei allein auf das Konto dieses Scriba ging. Oder ob der Praefectus wohl angewiesen hatte, ihn warten zu lassen, um ihm zu zeigen, wie unwichtig er war. Ohne sich auch nur die geringste Gemütsregung ansehen zu lassen, auf der Wache lernte man so etwas sehr gründlich, wartete er also, bis er endlich gesagt bekam, daß er hinein durfte. "Danke."


    Also betrat er das Officium, salutierte zackig, wie es sich gehörte. "Salve Praefectus. Centurio Lucius Quintilius Valerian meldet sich befehlsgemäß."

    Kaum hatte er die Anweisung gelesen, eilte Valerian auch schon zum Officium seines Kommandanten. Er wollte ihm keinen Anlaß geben, ihm dienstlich an den Karren zu fahren. Der Scriba würde ja sicherlich wissen, daß er erwartet wurde. "Salve. Centurio Lucius Quintilius Valerian. Der Praefectus hat Befehl gegeben, daß ich mich unverzüglich bei ihm zu melden habe." Etwas Positives konnte es kaum sein, was jetzt folgte. Also wappnete sich Valerian schon jetzt innerlich gegen neue Demütigungen.

    Ein wenig verwirrt schaute Valerian zwischen Sedulus, Laevina und Aculeo hin und her. Hier hing wirklich der Haussegen schief. Wegen einer Frau, wie es schien. Keiner Römerin. Wo wohl das Problem lag. Valerian beschloß kurzerhand, diese Mißstimmung völlig zu ignorieren und über andere Themen zu plaudern. "Warst Du eigentlich schon mal in Germanien, Aculeo?", fragte er lieber, um Aculeo auch in das Gespräch einzubinden und von dem unangenehmen Thema wegzulenken. "Mit dem Essen anfangen ist eine brillante Idee, Serrana. Ich gestehe, ich habe Hunger. Und so gutes Essen wie hier bekomme ich in der Castra nicht." Ohne zu Zögern griff er ein halbes Ei, das mit einer raffinierten Soße verfeinert war. Einfach lecker.


    "Das erstaunliche ist: Bei viel Schnee sind die Häuser besser warmzuhalten, als wenn kein Schnee liegt und es einfach kalt ist. Vor allem, wenn es stürmt, dann kann man Wärme irgendwie gar nicht halten. Ich wette, Sabina hätte viel Spaß mit so viel Schnee. Die Kinder in Germanien bauen richtige große Schneemenschen oder Schneehöhlen oder rutschen auf Holzbrettern die Hügel hinunter."


    Rufus derweil griff nach dem Holzpferdchen, um es möglichst in seinen Mund zu bekommen. Da gehörte schließlich alles hin, was er in die Hände bekam. Seiner Meinung nach.

    Lachend schüttelte den Kopf. "Reise hin, wenn Du mir nicht glaubst, und überzeuge Dich selbst. Was den Befehl angeht, so etwas kommt schneller als Du denkst. Du brauchst nur dem Praefectus Urbi ein wenig auf die Füße zu steigen, schon bist Du versetzt ans andere Ende der Welt." Er zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Schluck aus seinem Becher. "Cara? Dein Mädchen?", fragte er neugierig. "Meine Frau wartet in Mogontiacum auf mich. Ich hoffe, ich komme rechtzeitig zurück, um bei der Geburt meines Kindes dabei sein zu können."

    Valerian schaute sich die Bemühungen der Männer an. Hier und da gab er einen Tip, wie es einfacher ging oder schimpfte, wenn einer von ihnen sein Scutum nicht genug abstützte. "Ihr müßt mit dieser Formation standhalten, wenn Reiter oder eine Menschenmenge heranbranden. Hat auch jeder seine Hasta im Anschlag?" Er ging vor den Schildwall und warf sich unvermittelt dagegen, um zu sehen, ob die Männer tatsächlich standhielten. Natürlich so, daß die Hasta ihm nichts anhaben konnte.

    Der Soldat durchsuchte gekonnt und zügig den Besucher und nickte dann. "In Ordnung. Einer meiner Kameraden wird Dich zum Officium des Praefectus Urbi führen."


    Er schaute zu den anderen herüber, die gerade die beiden Unglücksvögel begrüßten, die zur Strafe hier Dienst zu tun hatten. Der diensthabende Optio trat auf die beiden zu. "Da seid ihr ja, ihr komischen Vögel! Toller Spaß war das, nicht wahr? Der Dienst hier wird auch ein einziger Spaß, das könnt ihr mir glauben. Du bist Octavius?", fragte er Ofella und erwartete wohl keine Antwort. Er hatte sich die Gesichter und Namen bei der Bestrafungsaktion gemerkt. "Du kannst gleich etwas Sinnvolles tun und den Herrn hier zum Officium des Praefectus Urbi führen." Er deutete dabei auf Flavus und nickte diesem zu. "Der junge Mann hier wird Dich hinbringen, Iulius."


    Doch da gab es noch einen, um den er sich kümmern muße. "Und Du", sagte der Optio zu Cato, "wirst den allseits geliebten Schreibdienst übernehmen. An den Wachbericht mit Dir." Die anderen wachhabenden Soldaten unterstützten die Anweisungen des Optios mit kleinen Schubsern in die entsprechende Richtung. Wohl wissend, daß beide Männer durchaus schmerzende Rücken hatten.

    Rache lag Valerian fern, er hatte es ja herausgefordert. Trotzdem fand er, daß Ofella für diese Vorführung besonders geeignet war. "Gut gegenhalten, Octavius." Er selbst stellte sich so hin, daß er Ofella nicht behinderte und doch selbst einen guten Stand hatte. Dann stellte er sein Scutum auf das von Ofella. "So funktioniert das. Jetzt könnt ihr euch sicher vorstellen, wie das in der Formation auszusehen hat. Versucht es jetzt und denkt daran, daß ihr immer gut festhaltet und dem Ganzen Stabilität gebt!"



    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Schildwall.jpg]

    Solche Antworten wollte er hören! Der Octavier hatte sich ohne Zweifel vorbereitet, er hatte offenbar aus den bisherigen Blamagen gelernt. "Genau so ist es. Und ja, den Schaft in den Boden zu rammen, wenn etwas Großes sich nähert, ist genau richtig. Also ihr habt es gehört: zwei Reihen, die erste Reihe stellt die Scuta auf den Boden und stützt sie mit den Körpern ab. Die zweite Reihe stellt die Scuta auf die der ersten Reihe und stützt sie ebenfalls ab. Octavius, Du bist nun ein Mann aus der ersten Reihe und ich zeige euch, wie das bei der zweiten Reihe auszusehen hat. Danach versucht ihr das als Gruppe!" Valerian wußte ja, wie das aussehen sollte, aber ob er es den Männern anschaulich genug erklärt hatte? Er nahm das Übungsschild und wartete darauf, daß Ofella seine Position einnahm.

    Der Stolz und auch die Schadenfreude darüber, den Centurio zu Boden gebracht zu haben, stand den meisten der Jungs ins Gesicht geschrieben. Valerian rappelte sich auf. Ihm war nach Lachen zumute, doch er unterdrückte es tapfer. "Genau so! Das habt ihr sehr gut gemacht, Männer! Ihr seid zusammen vorgerückt, habt euch nicht beirren lassen - und vor allem habt ihr die Formation gehalten! Was die Keilformation angeht, soll uns das soweit genügen. Nun kommen wir zu einer weitere Formation: Dem Schildwall zur Reiterabwehr. Natürlich werdet ihr es hier in der Stadt weniger mit Reitern zu tun bekommen. Doch was gegen Pferde wirkt, das wirkt auch gegen einen wütenden Mob. Also, Octavius, wie stellst Du Dir solch einen Schildwall vor?"


    Ad
    Aulus Hadrianus Fontinalis
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania



    Salve, Fontinalis,


    es ist schön zu hören, daß es Dir gut geht und auch, daß die Secunda so viel Glück hatte mit ihrem neuen Kommandanten. Ich kenne Claudius Menecrates kaum, habe ihn halt ein paar mal am Palasttor gesehen. Für einen Patrizier ist es erstaunlich, daß er so kameradschaftlich rüberkommt. Aber ich bin froh darüber, Dich unter dem Kommando eines guten Mannes zu wissen.


    Keine Bange, ich habe Dich keineswegs vergessen. Nur ist der Weg zwischen Rom und Mogontiacum weit, zumal in den Bergen durchaus noch Schnee liegt. Trotzdem werde ich alles versuchen, die Verbindung zu Dir aufrecht zu erhalten.


    Es ist wunderbar, wieder in Rom zu sein und die alten Freunde wieder zu treffen. Weniger wunderbar ist, wieder einmal die Ausbildung junger Rekruten am Hals zu haben. Nicht, daß meine Tirones keine guten Männer wären, aber es ist anstrengend, sie zu starken Soldaten zu formen. Auch wenn sie das natürlich bestreiten würden, weil sie glauben, dabei mehr Schweiß und Blut zu lassen als ich. Die erste Ausbildungsgruppe habe ich schon bald am Ende ihrer Grundausbildung. Ich hatte sie mitten in der Ausbildung von meinem Vorgänger übernommen.


    Die neuesten Vorgänge in Rom werden Dich sicher erstaunen: Es gab eine große Entsühnung für den Skandal und die Entweihung im Hain der Diana. Und stell Dir vor: Der Praefectus Urbi erschien in Begleitung von 24! Liktoren! Ist das nicht unglaublich? Ich sage Dir, das wird nicht ohne Folgen bleiben! Aber noch ist alles ruhig in der Stadt. Ich werde Dir natürlich weiter berichten, wenn hier etwas vorfallen sollte. Ich weiß ja, wie langsam und bruchstückhaft Neuigkeiten aus Rom nach Germanien gelangen.


    Übrigens habe ich mir erlaubt, Dir beim Cursus Publicus eine Wertkarte einzurichten. Du sollst nicht Dein bißchen Sold für das Porto für Briefe ausgeben müssen. Du brauchst nun nur noch zu sagen, daß sie die Kosten von Deiner Wertkarte abbuchen sollen.


    Rufus wird sicher mal Soldat! Er liebt meine Rüstung über alles und hat sogar schon versucht, mein Schwert aus der Scheide zu ziehen. Das ist ihm natürlich noch nicht gelungen. Aber er sah dabei sehr entschlossen aus.


    Viele liebe Grüße von meiner Frau soll ich Dir ausrichten!


    Mögen die Götter Dich stets beschützen.


    Vale,


    Valerian


    Sim-Off:

    Wertkarte

    Die Formation setzte sich in Bewegung. Blieb schön zusammen, bisher zumindest. Valerian sah den Keil aus Schilden überraschend schnell auf sich zuwalzen. Einen Moment gab es den Impuls sich schnell, und zwar extrem schnell, in Sicherheit zu bringen, doch dann stützte er tapfer sein Knie in sein Scutum, hielt es auch noch mit Arm und Schulter und würde so versuchen, dem Ansturm standzuhalten. Er sah noch die blitzenden Augen des Octaviers knapp über dem Schildrand, dann krachten die Schilde aufeinander. Die Männer stärkten sich gegenseitig, Valerian stand allein. Er hatte keine Chance, das hatte er auch vorher gewußt. Doch die Männer würden auch seinen Widerstand spüren. Gar so einfach war es nicht, ihn niederzureißen, auch wenn es ihnen letztendlich gelang. Schon lag der Centurio am Boden, begraben unter seinem Schild. Er würde wohl von diesem Trainingstag auch einige blaue Flecken davontragen.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Antoninus nahm ganz unbeeindruckt eine Kampfhaltung ein. „Warum eine Zumutung? Wenn Du dich erinnerst war ich es der das letzte mal mit blauen Flecken vom Platz gegangen ist.“ Sagte er und erinnerte sich noch gut wie er vor Jahren von Valerian dresche bezogen hatte. Der Erinnerung noch gewahr startete er seinen ersten Angriff in dem er erst mal auf ihn zu lief und ihm mit dem Schildbuckel Schubste um ihm aus dem Gleichgewicht zu bekommen. Nicht sehr Erfolgs versprechend bei einem Ehemaligen Prätorianer Centurio aber aber immerhin ein Guter Anfang.


    "Na, so ein kleiner Optio gegen mich, den großartigen Centurio..." Valerian lachte und zwinkerte Antoninus zu. "Das ist doch eine Zumutung, fndest Du nicht? Völlig unter meiner Würde..." Er tat weiterhin großartig und räusperte sich dann, um sehr leise fortzufahren "... sich von einem Optio verprügeln zu lassen." Er lachte wieder. Es würde ein spannender Kampf werden, ohne Zweifel. Valerian hatte nicht mehr so trainieren können wie er es hier bei der Garde hatte tun können. Und Antoninus hatte seine Fähigkeiten ohne Zweifel verbessern können.


    Die Eröffnung war nicht übel. Aber durchaus noch abfangbar. Valerian schrägte sein Schild leicht an, um die Kraft, die auf ihn einwirkte, seitlich abzuleiten. Gleichzeitig versuchte er, das Übungsschwert schnell vorstoßen zu lassen, um vielleicht eine Lücke zu erwischen, die leicht bei so einem Schubsmanöver entstehen konnte. Dafür mußte er natürlich auch die eigene Deckung leicht öffnen, blieb also auf der Hut, einem eventuell gleichzeitig vorstoßenden Schwert auszuweichen.

    "Ach, komm, hör auf, Aculeo", lachte Valerian amüsiert. "Du tust ja, als wärst Du ein Fremder hier. Übrigens hoffe ich, daß Du uns auch ab und an besuchen kommst. Ich bin zwar nur selten zuhause, aber es wäre doch schön, Dich hin und wieder als Gast begrüßen zu können." Er kannte Aculeo noch viel zu wenig dafür, daß sie durch die Heirat praktisch verwandt waren. Es wurde wirklich Zeit, sich näher kennenzulernen.


    "Danke für Deine Glückwünsche, Sedulus. Ich würde Dich in den nächsten Tagen übrigens gerne mal sprechen. So von Mann zu Mann. Wenn Du nichts dagegen hast und etwas Zeit erübrigen kannst." Ein bittender Blick begleitete diese Worte. Valerian hoffte, daß Sedulus seiner großen Bitte nachkommen würde. Nur war hier weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, es anzusprechen. "Calvena ist übrigens die beste Ehefrau und Mutter, die es je gegeben hat. Ich meine das ernst." Ein liebevoller Blick lag bei diesen Worten auf seiner Frau. "Sie hat Klein-Rufus und mich fest im Griff, das könnt ihr mir glauben." Er grinste breit, darauf gefaßt, von seiner Frau einen kräftigen Knuff zu erhalten.


    "Gern geschehen. Es ist ja nur eine Kleinigkeit, aber wir hofften, sie würden ein euch Freude machen." Es war schön, die ehrliche Freude in Serranas Augen zu lesen. Laevina ließ sich nicht anmerken, ob sie sich freute. Doch sie beschwerte sich auch nicht und schaute auch nicht mißbilligend. Valerian war geneigt, dies als Freude bei der alten Hexe zu deuten. Denn mehr als das würde sie niemals zugeben. Bei der kleinen Sabina war das wieder ganz anders. Sie zeigte ganz offen, daß ihr das Geschenk gefiel. Valerian lächelte erfreut. "Da scheinen wir ja das richtige gefunden zu haben. Gern geschehen, Sabina. Du kommst uns doch auch recht oft besuchen, ja? Wir brauchen jemanden, der dem kleinen Rufus die Dinge beibringt, die Eltern ihren Kindern nicht beibringen dürfen." Er lachte schelmisch und zwinkerte ihr zu.

    Es war eine leidige Geschichte. So richtig würden sie wohl nie erfahren, warum Salinator diese Entscheidung getroffen hatte. Nur Vermutungen konnten sie anstellen. Und Valerian war schon lange soweit, diesem Mann alles Schlechte zuzutrauen. Vielleicht ungerechtfertigt, aber Valerian glaubte fest daran, daß er Recht hatte.


    "Das habe ich sehr gern getan. Danke für die Zeit, die Du mir geschenkt hast. Und auch Dir, Decimus Mattiacus, vielen Dank, daß Du Dir Zeit für mich genommen hast." Valerian erhob sich, um sich zu verabschieden. Er hatte seinem Legaten nun einiges zu berichten. "Mögen die Götter euch und eurer Familie beistehen. Valete." Damit verabschiedete er sich endgültig und verließ die Casa Decima.




    "Schon gar nicht übel. Aber nun rückt in dieser Formation vor!" Das würde schon wesentlich spannender werden. Valerian selbst nahm sich ein Schild und stellte sich ihnen in den Weg. Sicher, er war nur ein einzelner Mann. Aber vielleicht konnte er die Formation zumindest stören. Immerhin wußte er, wie er gegenhalten mußte. Er war gespannt, ob die Männer als Formation gegen ihn vorrücken würden oder ob sie sich wohl dazu verleiten ließen, die Formation zu verlassen, um ihn direkt anzugehen.

    Äußerst zufrieden nickte Valerian Ofella zu. Der Junge machte sich gut. Vermutlich brauchte er nur ordentlich Arbeit, dann war er auch nicht übermütig. Zuviel Energie, so war die Jugend nun einmal. Noch während das Maultier neu bepackt wurde, sprach ihn der Iunier an. Natürlich, die Männer waren neugierig. Valerian konnte sich schon vorstellen, daß in den Unterkünften reichlich über ihn diskutiert wurde. "Der Praefectus Urbi hat mich einfach versetzt. So wie er mich vor wenigen Jahren von den Praetorianern einfach nach Germanien versetzt hat."


    Unwillkürlich bildete sich beim Abmarsch, der Händler hatte endlich die Ladung ordentlich verstaut und machte nun, daß er von hier fortkam, eine neue Marschordnung. Der Iunier ging nun neben Valerian, während Tiburtius und Octavius in zweiter Reihe gingen. Valerian sprach aber laut genug, daß die beiden ihn auch verstehen und sich am Gespräch beteiligen konnten. "Ich will euch nicht belügen. Der Vescularier mag mich nicht besonders und hat mich gewissermaßen auf dem Kieker. Ich hoffe aber, daß er das nur an mir ausläßt und nicht auch noch an euch."